Nordsee wird immer wärmer Höchster Temperaturanstieg seit Beginn der Messungen
Der Klimawandel erreicht die Nordsee: Wir haben den höchster Temperaturanstieg seit Beginn der Messungen vor 130 Jahren festgestellt", sagte Gerd Becker, Meeresforscher vom deutschen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, der MOPO. Am Mittwoch war er von einer vierwöchigen Reise mit dem Forschungsschiff "Gauss" nach Hamburg zurückgekehrt.
"Ich hatte vor Beginn der wissenschaftlichen Untersuchung damit gerechnet, dass die seit 1988 anhaltende intensive Warmphase der Nordsee inzwischen wieder von einer Kaltphase abgelöst wurde", so der renommierte Wissenschaftler. Denn bisher seien im Wasser alle acht bis zwölf Jahre Wechsel zwischen Warm- und Kaltperioden gemessen worden. Doch die aktuellen Temperaturmessungen ergaben Alarmierendes. "Mit 1,7 Grad über den Durchschnittswerten ist die Nordsee rekordverdächtig aufgeheizt", so Becker. Entlang der Küsten in der Deutschen Bucht liegen die Temperaturen derzeit sogar drei Grad über dem langfristigen Durchschnitt von 17 Grad."
Für den renommierten Forscher Becker ein eindeutiges Signal, dass "der Beginn des Klimawandels auch für die Nordsee nicht mehr von der Hand zu weisen ist". Die anhaltende warme Phase der Nordsee ist laut Becker das Ergebnis einer weltweiten klimatischen Veränderung. "In den Polarregionen steigen die langfristigen Temperaturen bereits um mehrere Grad", so Becker. Doch auch das europäische Festland sei betroffen. "Wir leben in einer Zeit, die seit 18 Jahren klimatisch durch warme und trockene Sommer und milde, nasse Winter geprägt ist."
Der Temperaturanstieg führt aus Sicht der Forscher zu einer langsamen, aber unaufhaltbaren Veränderung bei den Tieren und Pflanzen des Meeres. Denn jede Art reagiere unterschiedlich auf steigende Temperaturen. Immer häufiger seien in der Nordsee beispielsweise Fische zu finden, die eigentlich im Mittelmeer heimisch sind.
"Staatsquallen und Holzmakrelen wandern aus südlichen Gefilden ein. Auch Haie und Delfine werden zukünftig verstärkt auftreten", so Becker. "Der Kabeljau als typischer Nordseefisch wandert dagegen immer weiter nach Norden in kältere Gewässer ab." Gravierender seien die Auswirkungen jedoch für das Ökosystem. Wie an Land könne ein zu frühes Wachstum oder zu spät einsetzendes Absterben bestimmter Wasserpflanzen erhebliche biologische "Kettenreaktionen" auslösen.
Zumindest werden sich die maritimen Neubürger über eine gestiegene Wasserqualität freuen können. Denn strengere Abwasservorschriften der Anrainerstaaten zeigten jetzt erste Effekte. "Die Schadstoffanteile sinken und auch eine Überdüngung, die Algenteppiche hervorruft, haben wir nicht mehr beobachtet", so Becker.
Mir ist im Wellenkieker ein Harlinger Anzeiger in die Hände gefallen mit einem Bericht über das abgebrannte Internat: http://www.harlinger.de/Redaktion/14Tage...rtikelID=325766 Der Link scheint nicht übertragbar zu sein. Ihr findet den Artikel unter http://www.harlinger.de . Dort auf 14-Tage-Archiv und den 17.10. auswählen.
Langeoog/dom – Das Großfeuer vom 13. Mai auf Langeoog ist durch Brandstiftung entstanden, die Täter sind gefasst. Das ehemalige Internatsgebäude ist von zwei jungen Männern, beide 22 Jahre alt, angesteckt worden, teilte die Polizeiinspektion Aurich-Wittmund mit. Ende August erhielten die Ermittler den entscheidenden Hinweis: Eine Zeugin gab an, dass zwei Saisonkräfte, die in einem Hotel auf der Insel beschäftigt waren, etwas mit der Tat zu tun haben könnten. Im Zuge weiterer Ermittlungen konnte ein Polizeibeamter die 22-Jährigen in Bayern ausfindig machen. Nach Polizeiangaben haben die beiden Täter im Dachgeschoss des Internats einen Stuhl angezündet. Das Feuer griff dann rasant um sich. Bei der Flucht wurden die beiden gesehen. Der Zeuge hat sich jedoch nicht direkt bei der Polizei gemeldet, sondern offenbar nur Gerüchte verbreitet. [Quelle: http://www.harlinger.de]