Das Seemannshus, Caspar-Döring-Haus, ist eines der letzten echten Insulanerhäuser auf Langeoog. Niedrig gebaut, um den heftigen Stürmen standzuhalten, steht es leicht erhöht. In dem Museum werden Bilder und Karten über und von Langeoog gezeigt. Aber auch anhand typischer Gegenstände können die Besucher einen Eindruck des einstigen Lebens der Insulaner erlangen. Und man kann dort in einem der Räume sogar heiraten. Als Andenken an diesen Termin wird hinter dem Haus ein Ziegelstein mit Datum und den Initialen des Paares in das Pflaster eingebaut
Heimatverein Langeoog plant neue Ausstellung für 2008 Das „Seemannshus“ auf der Düne am Caspar-Döring-Pad zählt zu den letzten Insulanerhäusern im ursprünglichen Stil. Erbaut vor mehr als 200 Jahren ist das Anwesen geradezu prädestiniert, als Museumstreffpunkt des Heimatvereins Langeoog ein Stück Vergangenheit zu bewahren und darüber zu informieren. Wechselnde Ausstellungen geben Einblick in die Geschichte der Insel, in Leben und Lebensweisen von damals. Dazu zählt neben der Sonderausstellung „Lale Andersen“ die derzeitige Schau „Die Insulanerinnen vergangener Tage“. Zusammengestellt wurde sie von den Frauen des Heimatvereins, Insulanerinnen von heute also, die auf diese Weise ihre Vorfahren würdigen. Zu den Exponaten, zum Teil von Langeooger Bürgern als Leihgaben zur Verfügung gestellt, zählen rund 50 alte, gerahmte Fotografien, Postkarten und Poesiealben sowie Spielzeug aus der Zeit um 1900. Darüber hinaus erinnern etliche Exponate an früheres Familienbrauchtum. „Zum 75-jährigen Bestehen des Heimatvereins im kommenden Jahr planen wir eine neue Ausstellung“, teilt Hendrik Tongers mit. Der Insulaner ist seit 1990 nach seinem Vater Habbo Tongers und seinem Großvater Pastor Johann Tongers Vorsitzender des Vereins mit seinen rund 200 Mitgliedern. Inhalt der Ausstellung soll die Entwicklung des Kurbetriebes sein, der für die Nordseeinsel von besonderer Bedeutung ist. „Vielleicht legen wir auch einen weiteren Schwerpunkt auf die Geschichte des Hafens“, sagt Tongers und spricht die Inselbewohner an, mit interessantem, themenbezogenen Material, auch aus den Kriegsjahren, zum Gelingen einer informativen Schau beizutragen. Verschiedene Arbeitsgruppen werden sich mit der Vorbereitung der Ausstellung beschäftigen, weitere Informationen erteilen Hendrik Tongers und die 2. Vorsitzende Margret Sjuts.
Das „Seemannshus“, seit 1988 Domizil des Heimatvereins, ist ein Haus der Inselgeschichte und eine Begegnungsstätte zugleich. Viele Besucher gehen still betrachtend durch die Räume oder verweilen im Garten auf einer Bank. Besonders beliebt ist das „Seemannshus“ bei Hochzeitspaaren: Zwischen 70 und 100 Paare lassen sich jährlich in der Friesenstube trauen und legen in den Hochzeitspfad im Innenhof einen Stein mit ihren Initialen. Verbunden mit dem Heimatmuseum sind die Namen vieler ehrenamtlicher Helfer, ohne die der Museumsbetrieb nicht aufrecht erhalten werden kann. Seit 2005 ist der Langeooger John-Peter Agena als Museumswart im „Seemannshus“ präsent. Geöffnet ist das Haus bis Ende der Saison mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 12 Uhr, Eintritt 1,– Euro, Kinder 0,50 Euro.
Heiraten im Mai im Seemannshus auf Langeoog. Habe gehört, daß es 4 Standesbeamte gibt! Kann mir jemand sagen, wen ich da am besten nehme, bzw. wen lieber nicht????
Wechselvolle Geschichte des Vereins 08.12.2008: Im Rahmen der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Langeoog erinnerte der 1. Vorsitzende Hendrik Tongers jetzt an die Anfänge des Vereins vor 75 Jahren. Der damalige Inselpastor Otto Harms begann, den Verein der Natur- und Geschichtsfreunde von Langeoog aufzubauen. Nach seiner Wiederzulassung nach dem Krieg entwickelte der Verein dann viele Aktivitäten , vom Anpflanzen von Pappeln bis zu Berichten über die Ostfriesische Landschaft und Klönabenden. Im Vorstand arbeiteten in den Jahren um den Vorsitzenden Johann Tongers, Bürgermeister Wilken, Gemeindedirektor Pauls, Bauleiter Schuirmann und Herbert Rathmann. Eine Theatergruppe wurde gegründet, die in den Wintermonaten in Ihnken´s Hotel auftrat.
Als Habbo Tongers als neuer Vorsitzender nach Leer abgeordnet wurde, fand sich kein Nachfolger und der Vorstand beschloss den verein ruhen zu lassen. Erst 1979 nahm der Heimatverein Langeoog seine Arbeit wieder auf. Eingeleitet mit einem Dia Vortrag von Frieda Döring über Neapel und runderneuert mit einem Vorstand, bestehend aus dem ersten Vorsitzenden Habbo Tongers, 2ter V. Siebo Lüken und Martha Oldewurtel als Schriftführerin.
1988 wurde dann der Wunsch nach einem Heimatmuseum mit dem Seemannshus erfüllt.
IN den Neunziger Jahren wurde Hendrik Tongers Vorsitzender. Im Jahre 2003 gelang es, mit John Agena einen Museumsleiter zu bekommen. Aus gesundheitlichen Gründen musste er im Sommer diesen Jahres die Stelle aufgeben. Als Glücksfall für den Heimatverein erwies sich in dieser Zeit Anita Pläsier, die sich beruflich neu orientieren wollte. Sie war sofort zur Stelle als das Museum nicht besetzt war.
Die Reisen sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Vereins, in diesem Jahr ging es im Frühjahr nach Schwerin und im Herbst nach Bremerhaven in das Auswandererhaus.
Für weihnachtliche Stimmung sorgten die von zahlreichen Helfern geschmückten Tische und Helene Rübesam mit ihren Flötenkindern.