Das R E T T U N G S B O O T läuft aus -- 12 M A N N werden geborgen.
Wie von der Wetterwarte vorausgesagt, bessert sich im laufe des Nachmittags die Sicht. Um 15 Uhr 30 meldet der Vormann Kuper aufgestellte Beobachtungs- posten bei der Strandhalle, daß man jetzt zuweilen das Wrack erkennen könne, d.h. Masten und Schornstein der bereits im Mahlsand verschwundenen -Rüstrin- gen-. Kapitän Kuper begibt sich selbst vor Die Strandhalle. Die Eisverhält- nisse sind unverändert geblieben. Er nickt dem Posten zu:
Paß auf die Ebbe wird bald stärker einsetzen. Die nimmt uns das Eis etwas mit zurück und dann werden wir endlich rauskönnen. Müssen noch Geduld haben.
Er geht nach Hause, ruft den Marinehochstand an, und bittet, jede wichtige Beobachtung sofort durchzugeben.
Ihr könnt von da oben mehr sehen als meine Männer in den Dünen, fügt der Vor- mann seiner Bitte hinzu.
Sinnend lehnt sich Kuper in seinen Schreibtischsessel zurück, steckt sich eine Zigarette an, wartet. Um 16 Uhr 25 rasselt das Telefon, eine Mitteilung wird vom Hochstand durchgegeben:
Leutnant der Marineartillerie Heger von der Seenotstaffel Norderney ist vom Hochstand gebeten worden, Beobachtungen des Flugzeugs mitzuteilen. Hat gesehen das -Rüstringen- gesunken ist und...."
Mensch! das Wissen wir doch schon!" unterbricht der Vormann. Weiter, bitte!"
Ich wiederhole ja nur, was der Vogel gesagt hat!" meint ein wenig respektlos und vorwurfsvoll der Posten. Also: Flugzeug hat Schlauchboot abgeworfen. Um 16 Uhr 10 hat es beobachtet, daß zwei Vorpostenboote Kurs auf -Rüstringen- nahmen, aber dann ankerten. Das ist alles.
Haben die Boote etwas veranlaßt? erkundigt sich Kuper.
Bisher nichts bekannt. Ich rufe an, wenn wir selbst hier etwas ausmachen können.
Schön, vielen Dank!
Schon eine Viertelstunde später, um 16 Uhr 40, meldet sich der Hochstand wieder:
Haben im Nordwesten zweites Fahrzeug beobachtet. Liegt zwei bis drei Seemeilen vom Strand auf einer Sanbank mit Schlagseite..."
Waaaas? Ein zweiter ist gestrandet? Menschenskind! Da muß..."
Augenblick!" fällt der Posten ein. Hören sie erst den Rest! Typ des Schiffes nicht auszumachen. Im Hintergrund ist undeutlich, aber mit Sicherheit noch ein Fahrzeug zu sehen. Beobachtung ist nach Wangerooge, ferner an die Seenotzentrale und den Lotsenkommandeur in Wilhelmshaven weitergeleitet worden."
Kaum findet der Kapitän Zeit, sich zu bedanken. Er knallt den Hörer auf die Gabel, reißt die schwere schwarze Lederjacken und das Doppelglas vom Haken, Mütze über'n Schädel gerammt,-- raus. Draußen erkennt er, daß tatsächlich auf der Nordkante des Westerriffs ein Fahrzeug festgekommen ist. Die Eisbarriere am Strand, besonders vor der Strandhalle, hat sich nun soweit gelockert und zurückgezogen, daß vielleicht doch ein Zuwasserlassen des Rettungsbootes hier möglich sein wird. Er kennt ferner, daß es noch immer unmöglich ist, mit einem Boot an die -Rüstringen- heranzukommen. Aber den Menschen auf dem zweiten Fahrzeug, denen kann er Hilfe bringen! Und das will er. Jetzt und sofort.
Um 16 Uhr 55, zum zweiten Male an diesem Tage, heult der Ton des Alarmhorns durchs Dorf. Alles geschieht wie am Morgen, auch die 40 Matrosen stellen sich wieder ein. Eine Stunde später haben sie das Rettungsboot klar zum Zuwasser- lassen an die Stelle des Strandes geschafft, wo eine magere Lücke im Packeis entstand. Es gilt, das schwere Boot über die Barriere der drei bis vier Meter hohen Eisblöcke bis zum freien Wasser zu bringen. Frauen, Männer und Matrosen helfen. Sie zerren, schieben, drücken und ziehen, während einige der Rettungs- mannschaft schon unterwegs die Masten aufrichten und alles zum segeln klarmach- en.
Endlich ist es soweit. Das Boot liegt nach holperigem, äußerst mühsamen Schlep- pen im freien Wasser. Ein paar laut gerufene Anweisungen winken der Zurückblei- benden - das Boot nimmt fahrt auf und gleitet in den eiskalten Abend hinaus. Im Rettungsboot sind: Vormann Hillrich Kuper, Kapitän; Rettungsmann Johann Wil- ken, Dünenvorarbeiter; Rettungsmann Heinrich Wilken, Frisör; Rettungsmann Johann Kuper, Kapitän; Rettungsmann Otto Leiss jr. Kapitän; Rettungsmann Heinrich Wis- smann, Angestellter; Rettungsmann Harm Börgmann, Seemann; Rettungsmann Hinrich Eilts, Bauführer; Rettungsmann Erich Bents, Maler; Rettungsmann Tjard Mannot, Schlosser; Rettungsmann Heinrich Hoffrogge, Frisör; Rettungsmann Alfred Veith, Lokomotivführer.
Unter der Robbenplate, deren Südrand sie passieren, steht Seegang. Brecher lassen ihre Gischt über das Boot fegen. An den Mänteln der Männer bilden sich Eisklumpen, aus den schweren Lederhandschuhen tropft das Wasser, an den Fingern bilden sich Eiszapfen. Eisblöcke drehen sich tanzend vorüber und es bedarf des ganzen seemän- nischen Geschicks des Vormannes, rechtzeitig auszuweichen und trotzdem seinen Kurs frei von den tückischen Sänden zu halten. Glücklicherweise weht der Wind günstig, sie kommen rasch vorwärts. Ein Seenotflugzeug kreist eine Weile über ihnen und fliegt dann mit dröhnendem Motor nach Osten davon. Erschüttert sehen die Rettungs- männer, wie aus dem Schornstein der versunkenen -Rüstringen- gewinkt wird. Kuper hebt mit der freien Hand das Glas, drei, vier Köpfe kann er drüben ausmachen.
Sind noch drei oder vier Mann, ruft er seiner Besatzung zu. Seht Euch das Eis an, in dem sie stecken: unmöglich, da jetzt heranzuzukommen!"
Sie nicken, es ist völlig unmöglich, das sehen sie selbst. Grauenhaft. Hoffentlich kann den Schiffbrüchigen von See her Hilfe gebracht werden. Irgend etwas wird ja wohl veranlasst worden sein, vom Lotsenkommandeur, der Seenotstelle der Marine, denken sie und wissen, daß nichts ungeschehen bleiben wird, was menschenmöglich ist, um auch diesen Männern zu helfen. Nur sie selber sind im Augenblick nicht imstande, etwas für sie zu tun - -
Um 18 Uhr 20 macht das Rettungsboot bei dem zweiten gestrandeten Schiff, dem Vor- postenboot -2001- fest. Es ist durch übergekommende Brecher völlig vereist und sitzt, umgeben von treibenden Eisschollen und Packeisflächen, auf der Zweimeterlinie des Westerriffs fest.
Hochseefahrer, sagt Rettungsmann Wissmann zu dem neben ihm auf der Ducht ( Sitzbrett in einem Ruderboot ) hockenden Rettungsmann Otto Leiss. Kennen warscheinlich unsere gefährlichen Sände vor den Inseln nicht.
An der weiß mit Eis gepanzerten Reling zeigen sich ein paar der 34 mann star- ken Besatzung des Vorpostenbootes. Über die Brückenreling gebeugt, eine blaue, gestrickte Fischer-Pudelmütze über'm Schädel, in einen schweren, knöchellangen Mantel ohne Abzeichen gehüllt, ruft der etwa 40 jährige Kommandant den Vormann an:
Was wollen Sie denn hier?
Verblüfft sieht Kuper erst den Kommandanten und dann seine eigenen Männer an. Weiß der da oben denn nicht, im was für einer höchst gefährlichen Lage sich sein Boot befindet? Der Vormann winkt seinem Bruder Johann und ein paar ande- ren, entert hoch und steigt, auf dem eisglatten Deck mehrfach ausgleitend, auf die Brücke:
Kapitän Kuper, Vormann des Langeooger Rettungsbootes. Ich will Ihre Männer ab- bergen, soviele ich mitnehmen kann.
Unwillig sieht der Marinemann den Friesen an, der da so gelassen vor ihm steht und diesen höchst unerwarteten Vorschlag macht.
Aber warum denn nur? Ich lasse Winkspruch an das M-Boot machen und mit FT wei- tergeben, will Pumpendampfer und Schlepper bestellen. Habe Wasser im Schiff, Motoren und alles ausgefallen. Aber das ist doch kein Grund, hier...."
Nun wird Kuper ungeduldig.
Ich will Ihnen mal was sagen!" erklärt er und seine Stimme ist erheblich schär- fer als sonst. Gestern erst ist ein Schlepper im Eisgang auf der Ems gesunken. Niemand konnte ihm helfen. Sie liegen hier auf Mahlsand, genau wie die -Rüstrin- gen- drüben. Sie sahen doch, wie schnell die abgesackt ist. Sie werden in weni- gen Stunden ebenso erledigt sein. Hören sie auf mich. Wir sind hier zu Hause und kennen die Tücke unserer Sände.
Der Kommandant schweigt, zuckt die Schultern und sieht sich diesen energischen Vormann etwas genauer an. Nein, übertreiben tut der gewiss nicht. Sieht nicht so aus. Wird wohl besser sein, auf ihn zu hören.
Ich habe Leute mit Erfrierungen, meint der Kommandant noch etwas zögernd. Besat- zung eines Kutters von dem da drüben, er weißt nach -M225- hinüber, die ich aus dem Wasser fischte, als sie der -Rüstringen- zu Hilfe kommen wollten und dabei kenterten. Ich lief hinterher, rettete die drei und kam dabei selbst auf Dreck. Auch unter meinen eigenen Männern sind ein paar mit bösen Erfrierungen. Ist ver- dammt kühl hier, seit ich ein Leck bekam und das Wasser einen Meter über den Flurplatten des Motorenraums steht. Die Motoren sind nicht mehr betriebsfähig. Verschiedene Kammern stehen auch schon unter Wasser. Meine Funkanlage ist gestört.
Er lächelt jetzt und macht zur Bestätigung mit der Rechten eine umfassende Bewe- gung über sein Boot. Ernst nickt der Vormann.
Wieviele können Sie mitnehmen?" fragt der Kommandant.
Höchstens zehn, erkärt Kuper, habe selbst 12 Mann Besatzung.
Der Kommandant zieht die Stirn in Falten. Die Gefährlichkeit seiner Lage ist ihm offensichtlich nun doch klar geworden. Schnell lenkt der Vormann, der das Zögern des anderen wohl bemerkte, ein:
Ich nehme sofort zehn von Ihren Männern mit, Verletzte natürlich. Werde versuchen zurückzukommen, den Rest abzuholen. Geben Sie aber nicht eher Notsignale, ehe nicht wirklich Not am Mann ist! Sie sehen selbst, wie schwierig für uns die Fahrt sein wird zwischen diesem Eis und bei dem Gezeitenstrom.
Der Kommandant ist jetzt überzeugt. Er bestimmt schnell die Männer, die in das Rettungsboot sollen. Die Übernahme der Verletzten beginnt.
Zunächst kommen die drei Geretteten vom Kutter dran, die schwere Erfrierungen haben. Sie tragen noch Ihre steifgefrorenen Schwimmwesten und haben verfrorene, verzerte Gesichter. Einer hängt mit zerschundenen Fingern am Tau, kann sich kaum halten. Von den Verletzten des Vorpostenbootes hat einer nur Drillichjacke und -hose, weder Hemd noch Unterhose an. Er hielt bis zuletzt im Motorenraum aus, als das Wasser stieg und alles überflutete. Siene Hände und Füße sind erfroren. Die Rettungsmänner ziehen den Ünglücklichen alle noch verfügbaren Ölmäntel und -hosen an, legen sie auf den Boden des Bootes und decken sie, so gut es geht, mit Ölzeug zu. Statt der zehn Mann, die er überzunehmen versprach, hat der Vormann jetzt bereits zwölf im Rettungsboot.Er selbst steht längst, die Ruderpinne in der Rechten, wieder im Stern. ( seemännisch der hintere Teil in einem offenen Boot )
Abstoppen! Sofort abstoppen!" ruft er hinauf. Mehr fast das Boot nicht! Wir haben ja kaum noch Freibord!" ( der Abstand zwischen Wasserlinie und Deck )
Die Restbesatzung von -2001- gehorcht und tritt von der Reling zurück. Ein alter Oberfeldwebel hebt bittend die Hand:
Nehmt mich noch mit, Kameraden, ich hab' Kinder zu Hause!"
Aber Kuper lehnt ab. Er muß im Intresse der 24 Mann, die nun im Boot sind, und um der Sicherheit des Bootes willen hart sein. Es ist unmöglich, noch mehr an Bord zu nehmen,- ebenso unmöglich, wie vorhin die Hilfe für die Ünglücklichen der -Rüstrin- gen- .
Ablegen!" ruft er laut. Das Boot ist schon überfüllt. Wir kommen zurück, wenn möglich. Los ablegen!"
Halt, Moment noch!" läßt sich der Kommandant vernehmen, der, von der Brücke herunter- kommend, zu den Männern an der Reling tritt und eine Flasche Schnaps ins Boot reicht. Sie wird grinsend in Empfang genommen und nach achtern gegeben, während Vor und Ach- terleine losgeworfen und eingeholt werden. Das Boot legt ab.
Die Geretteten sind: von -M225- : Leutnant zur See von Hohenberg; Matr. Gefr. Kast; Matr. Hemmerich. Von Vorpostenboot -2001- Matr. Hauptgefr. von der Mann; Matr. Ober-gefr. Kurschat; Matr. Obergefr. Küster; Matr. Gefr. Heinscher; Matr. Gefr. Dienfelder; Funk Gefr. Hilscher; Funk. Gefr. Jakobs; Matr. Grimm; Matr. Weiss.
Es ist 18 Uhr 45. Das Boot ist schwer beladen. Eigentlich viel zu schwer für die grau- enhafte Fahrt durch's Eis, die ihnen bevorsteht. Wind und Ebbstrom, beides von Osten, sind sehr ungünstig. Dazu 14 Grad Frost. Kuper läßt zur Heimfahrt alle drei Segel set- zen.
L E B E N S G E F Ä H R L I C H E--F A H R T und glückliche L A N D U N G
Zunächst versucht der Vormann durch die Rinne zwischen den Bänken des Wester- riffs das tiefe Fahrwasser der Accumer Ee zu erreichen. So sehr es sich müht, gegen den immer stärker laufenden Ebbestrom und den Ostwind anzukreuzen - es mißlingt. Kurz entschlossen geht er zu Anker. Lieber die Flut abwarten, das steigende Wasser, denkt er, als hier, wo noch dazu durch den schon längere Zeit wehenden Oststurm der Wasserstand einen Meter unter den Normalstand gefallen ist, unver- sehens auf das gefährliche Riff getrieben zu werden. Alle Insulaner an Bord wissen, dap dies den Tot bedeuten würde, daß sie alles daran setzen müssen, ins tiefe Fahrwasser zu gelangen, das zwischen Baltrum und Langeoog ins Watt führt.
Endlich ist es soweit. Die Flut setzt ein. Kuper läßt Segel setzen, geht anker- auf und sie kämpfen drei und eine halbe Stunde lang, das Boot ins Wasser zu zwin- gen. Mit der Flut kommt aber auch das Treibeis zurück. Bald müssen sie die Riemen, die sie stellenweise zur Ünterstützung der Segelmanöver ausbrachten und gebrauch- ten, einnehmen. Das Eis umklammert sie von allen Seiten. Aber sie haben es dank der Seemannschaft des Vormanns geschafft; sie treiben wenigstens mit der Flut im Fahrwasser. Das Boot steht, wenn auch bewegungsunfähig, immerhin über 20 Meter tiefen Wasser frei von den Sänden.
Der Kapitän läßt die Segel wegnehmen und die Schnapsflasche gegen die mörderische Kälte kreisen. Er hat Heute nicht wie sonst Rum mitgenommen, und als er die Fla- sche an den Mund setzt und einen langen Schluck nimmt, fährt er zusammen. Eine vereiterte Zahnwurzel, die ihm schon den ganzen Tag zu schaffen machte, nimmt das ungewohnte -Danziger Gold- des Vorpostenkommandanten äußerst übel. Fluchend spuckt der Vormann und reicht die Flasche mit schmerzverzerrtem Gesicht schleunigst wei- ter.
Eine stockdunkle Nacht ist hereingebrochen. So treiben sie im überfüllten, offenen Boot ohne Schutz gegen Kälte und Wind mit dem Eis südwärtz. Von Zeit zu Zeit rüt- teln sie die Kranken, versuchen sie zu bewegen, zu reiben, wach zu halten, um sie vor dem Erfrierungstot zu bewahren. Die abgeschlagenen Segel, in deren steifgefro- renes hartes Tuch sie die Verletzten und sich selbst hüllen, halten die entsetzlich schneidende Kälte nicht ab. Irgendjemand hat noch eine Flasche Cognac. Er schlägt ihr den Hals am Dollbord ( der obere verstärkte Rand eines Ruderbootes mit den Aus- höhlungen ( Dollen ) zur Führung der Ruder ( Riemen ) ab und teilt brüderlich den Inhalt mit allen im Boot. Die wenigen, nicht naß gewordenen Zigaretten werden her- vorgekramt, ebenfalls verteilt und angezündet.
Trotz der unheimlichen, höchst gefährlichen Lage ist kein Murren, kein ängst- liches Verzagen im Boot. Von den Verletzten sind der Leutnent und Kruschat, der junge Ostpreuße, noch die Lebendigsten. Vor allem der letztere unterhält mit Scherzen, die, in breiter ostpreußischer Mundart vorgebracht, den Friesen besonders erheiternd vorkommen, das ganze Boot.
Sind wie bald da? fragt der Leutnant, obwohl er genau weiß, daß sie noch weit entfernt von Land sein müssen.
Ja! lügt ganz bewußt der Rettungsmann Wissmann, der sofort begreift, daß der Leutnant seiner Kameraden wegen die Frage stellt, " Wird nicht mehr lange dau- ern!"
"Kriegen wir Land?" erkundigt sich ein anderer der Geretteten.
"Aber natürlich!" versichert Wissmann. "Glaubt Ihr, wir wollen hier auf dem Eis übernachten?"
Vom Wrack des Vorpostenbootes zischen um 22 Uhr 46 drei rote Sterne in den Him- mel, beschreiben einen kurzen Bogen, sinkend sprühend herab, verlöschen. Dazu blinkt eine Morselampe mehrfach das SOS-Signal. Kuper kneift die Augen zusammen. "Schneller als ich annahm", denkt er, "aber da liegt doch noch das M-Boot! Ich kann ihnen jetzt nicht helfen." Aus der Richtung, wo Langeoog liegen muß, steigt ein weißer Stern: der Marinehochstand hat geantwortet. Dann spielen plötzlich die kalkweißen Strahlen von Scheinwerfern über das Eis, suchen, tasten zurück, suchen erneut. Der Vormann schaut auf seine Armbanduhr: 23 Uhr 30.
"Das sind unsere 60-cm Scheinwerfer von der leichten Flak und die von Baltrum" be- merkt er. "Wolln die Segel wieder anschlagen und setzen, vielleicht sehen wir uns dann."
Es geschieht, während die Scheinwerfer mit kurzen Pausen unbeirrt ihr geisterhaf- tes Spiel über der weiten, aufblinkenden Eisfläche fortsetzen.
"Schöner als im Kino!" brummt einer grimmig in seinen Eisbart hinein.
Der Scheinwerfer von Baltrum ist bald nicht mehr zu sehen, nur der Widerschein des breiten Strahls leuchtet gegen den Himmel. Sind es schon die Dünen von Baltrum, die sich dazwischen schieben? Sie können es nicht ausmachen. Nur Kuper, der Kapi- tän, ist seine Sache sicher. Irgendwann müssen sie entweder die Flinthörndünen am Westende Langeoogs, oder die Dünen der Osterhoek von Baltrum in Sicht bekommen - das weiß er.
"Scheinen uns trotz der Segel nicht zu erkennen" stellt Mannott fest," das Boot ist zu klein und die Segel heben sich vom Eis nicht ab. Sonst würden sie uns doch im Lichtkegel festhalten!"
Sie ahnten nicht, daß Johann Albers das Anstellen der Scheinwerfer beim Inselkomman- danten veranlasste, selbst zur Strandhalle lief und die Unteroffiziere des Flakzuges der leichten Reserve-Flakbatterie 3/872, die das unförmige Ding bedienten, tatendur- stig wie immer anschrie:
"Ihr müßt mehr nach links suchen! Da müssen sie stecken. Laßt mich mal ran, das sind u n s e r e Männer da draußen! Wir kennen das hier besser als Ihr!"
Sie kennen ihn und lassen ihn gewähren. Albers schwingt sich in den Sitz, rückt sich zurecht und beginnt langsam und systematisch nach links bis zur Flinthörn, dann zurück nach rechts zur Nordkante des Strandes und wieder nach links, dort- hin, wo das Fahrwasser verläuft, zu suchen. Das Boot findet auch er nicht, aber er hilft dem Vormann und den Rettungsmännern endlich zu erkennen, wo sie sich eigentlich befinden. Und er ist sehr stolz darauf, als sie ihm das später beim warmen Feuer und steifen Grog berichten.
Im Rettungsboot sehen sie, wie der Lichtstrahl 100 Meter westlich von ihnen lang- sam über die hohen Eisblöcke wandert, einen Augenblick sich festsaugt, weiterzie- ht.
"Wird eine Sandbank sein" meint Wissmann bedächtigt, die "Baltrumer Osterhoek?"
"Nein!" urteilt Kuper, "so weit können wir noch nicht sein, ausgeschlossen!"
Von dem Feuer des ihretwegen in Betrieb genommenen Norderneyer Leuchturms bemer- ken sie nichts. Über den Scheinwerferstrahlen blinken Sterne, der Mond ist auf- gegangen, er steht hoch am Himmel und beleuchtet die weite, unheimliche Eisflä- che. Die Flut hat nachgelassen, das Eis bewegt sich kaum noch. Wenn sie jetzt nur ein Pfeife Tabak hätten! Einer kramt aus der innersten Tasche seines Wamses mit Mühe, - die Handschuhe, die vollkommen steif gefroren sind, muß er dazu aus- ziehen und die Hände können kaum zufassen, die Knöpfe zu öffnen -, einen Tabaks- beutel hervor. Er verteilt den letzten Rest. Pfeifen glühen auf und der Geruch guten holländischen Tabaks zieht über das Boot.
"Frierst Du?" fragt Wissmann den 17 Jahre alten Ostpreußen.
"I wo ward ich dann!" schmunzelt er tapfer. "Wär' ja kein richtiger Astpreiße, wenn ich frieren tät!" Dabei klappert er vor Kälte!
Die Scheinwerfer, die kurz erloschen, leuchten im Osten wieder auf. Ein Ret- tungsmann steigt auf die Ducht. Sie müssen wissen, wo sie sind, bald ist Still- wasser und das Eis wird sich mächtig stauen. Sorgenvoll blickt der Vormann über die vom fahlen Scheinwerferlicht angestrahlte Eisfläche. Wenn sie nicht bald etwas von den Inseln sehen und irgendwo landen können - egal wo -, besteht die Gefahr, mit dem unweigerlich folgenden Ebbstrom wieder hinausgetrieben zu wer- den in den sicheren Tod.
Aufmerksam, auf's höchste gespannt, folgt er mit seinen scharfen Augen dem lang sam wandernden Lichtstrahl! Da - was ist das? Dunkle, senkrechte Striche zeich- nen sich vom Eis ab, stehen wie Ausrufungszeichen - einer, zwei, drei, eine gan- ze Reihe, die sich in der Finsternis verliert! Kein Zweifel, es sind die Stangen der elektrischen Leitung am Ostrand von Baltrum. Erleichtert atmet Kuper auf. Deutet mit dem Arm in die Richtung:
"Die Telefonstangen von Baltrum Ostende!" ruft er den anderen zu, von denen die meisten im gleichen Augenblick dieselbe Entdeckung machten. Etwa 60 Meter sind sie vom Strand entfernt, an dem sich wirr hohe Eisblöcke stauen. Es ist 24 Uhr, Mitternacht, und das Eis ist nun ganz zum stehen gekommen. Der Kapitän weiß, jetzt muß schnell gehandelt werden. Mit den Augen prüft er noch einmal die Ent- fernung. Er hat blitzschnell entschieden, was gemacht werden muß. Das Boot muß er aufgeben. Aber die Verletzten und seine Besatzung kann er retten.
"Loten!"
Während sie im Scheinwerferlicht liegen, aber von der Insel nicht gesehen wer- den, wird gelotet.
"20 Meter!"
Das Eis drängt höher aus dem Wasser, - es wird Zeit, ehe das Boot zersplittert, zerdrückt oder unter Wasser geschoben wird mit dem geringen Freibord, den es noch hat! Schon bekommt es durch den Druck der sich zusammenschiebendeb Eis- massen Schlagseite nach Backbord.
Einer muß 'rauf aufs Eis,den Strand zu erreichen suchen, die Verbindung herstellen mit einer Leine, an der die anderen nachfolgen können! Bauführer Hinrich Eilts, der jüngste, kleinste und leichteste der Rettungsmänner, hat längst begriffen, was ge- tan werden muß. Ehe noch der Vormann einen Befehl geben oder andere etwas veranlas- sen können, klettert er über die Duchten nach achtern und erklärt, daß er den Ver- such wagen will. Er bekommt das Ende einer 120 m langen Leine mit einem Pahlsteek ( seemännischer Knoten, durch den eine Schlinge gebildet wird, die sich nicht zu- zieht ) um den Leib, nimmt in jede Hand einen der langen Bootsriemen und steigt, steifgefroren, wie er ist, ein wenig schwerfällig über das Dollbord. Dann legt er sich vorsichtig, die Riemen als Stütze gebrauchend, mit seinen langen Seestiefeln auf's Eis. Es trägt. Und er kriecht los. Ganz langsam, Zoll für Zoll vorwärts stre- bend, bewegt sich der Mann wie eine Robbe über das nur lose zusammengeklumpte Eis, das viele kleine, mit Eisgrus gefüllte Rinnen aufweist. Aufgeregt sehen sie ihn nach, geben Lose von der Leine, und schrecken angstvoll zusammen, als ein Bein des Kleinen plötzlich in der Rinne absackt! Aber Eilts zieht es gemächlich wieder heraus, krie- cht weiter. Immerhin sind hier noch 20 m Wassertiefe, und wenn der tapfere Mann, durchbricht, wenn die Leine sich verfängt an den Blöcken und er nicht schnell genug herausgeholt werden kann, wird es ihn das Leben kosten!
Endlos scheint den erregt Zuschauenden die Zeit. Dann sehen sie, wie Eilts sich auf- richtet, steht! Ein Ruf hallt durch die Nacht:
"Ho! Ick heff Strand!"
Da erst weiß Kapitän Kuper, daß sein Entschluß richtig war, daß nun das Schlimmste vorüber ist, und daß sie alle gerettet werden.
Ein Zweiter kriecht an einer zweiten Leine hinterher. Darauf die Schiffbrüchigen, die von anderen geschützt und geschoben, schließlich den Strand erreichen.
"Alle Riemen zusammenbinden!" ruft der Vormann. "Zurück ins Boot geben!" Sie werden an einer Leine zurückgeholt. Das Boot wird aufgeklart, Die Segel zusammengezurrt, alles Inventar zusammengelascht, an Land gezogen. Als allerletzte - hinter sechs Rettungs- männern her, die vor ihnen wie Seehunde über's Eis kriechen - folgen Wissmann und Ka- pitän Kuper, nachdem sie die Sachen der Verletzten ins Focksegel einschlugen und an Land ziehen ließen. Die am Strand Versammelten lachen schallend, als die Letzten näher- kommen. Zu verrückt sieht es doch aus, wie erwachsene Männer im Scheinwerferlicht wie spielende Kinder herankriechen!
"Vorsicht, Loch!" schrien sie.
Schon ist einer durchgetreten, zieht schimpfend die voll Wasser gelaufenen Seestiefel heraus und arbeitet sich weiter vor.
Nach eineinhalb Stunden äußerst gefahrvoller und anstrengender Kriecherei über brüchi- ges Eis, stehen nun alle am Baltrumer Strand. Sie trampeln auf dem festgefrorenen Sand, um warm zu werden. Sie reiben und klopfen sich gegenseitig die gefühllos gewordenen Hände zusammen, mit denen sie alle, manche ohne Handschuhe, über das scharfkantige Eis krochen.
Sie legen Leinen und Inventar zusammen. Kuper bestimmt zwei der Männer, vorauszugehen und im Westdorf der Insel in Wietjes Strandhotel für ein warmes Zimmer zu sorgen. Schließlich brechen sie auf und marschieren über Strand und Dünen, stellenweise durch hohen Schnee, westwärts. Sie passieren das in tiefster Ruhe liegende Ostdorf.
"Drüben in dem Haus mit dem vielen Efeu wohnt die Himktant'" ruft Wissmann. "Ihr kennt sie doch alle von Kinderzeiten! Die schläft fest, die hat bestimmt bei dem Oststurm nichts gehört!"
Ein Lichtschein weist den Weg: Wietjes Strandhotel im Westdorf: Die Männer erinnern sich auf einmal, daß sie seit gestern Mittag nichts gegessen haben! Ihr Tempo wird lebhafter. Mein Himmel: ein warmes Zimmer nach dieser Eisfahrt, warme Socken ans frierende Gebein, warme Hemden, Stöfgen, die friesischen Heizpfannen unter die Füße oder unter die Decken einer Koje geschoben! Überhaupt eine warme Koje! Nicht auszudenken schön! Aber erstmal was zu essen. Und zu trinken auch, versteht sich. Immer schneller schreiten sie aus, stützen die Verletzte, zerren sie mit. - - Vor allem für sie wird es höchste Zeit, end- lich in die Wärme zu kommen, betreut, versorgt und gepflegt zu werden!
Schon liegen die ersten weit verstreuten Häuser des Westdorfs von Baltrum hinter ihnen. Sie biegen rechts ab, stehen bald vor der Tür des Strandhotels, das über Strand und Pro- menade in den niedrigen Dünen liegt. Freundliche Mädchengesichter empfangen die Erschöpf- ten, eine warme Stube, Brot, Kaffee. Acht Stunden saßen sie im offenen Boot, acht eiskal- te, fürchterliche Stunden. Und nun stehen sie ein wenig verlegen herum, über und über vol ler Eis, die Knöpfe sind nicht aufzubekommen, die Schwimmwesten der Kutterleute nicht ab- zunehmen. Messer her! Weg mit den Bändseln!
Schwerfällig setzen sie sich. Die Frauen bringen angewärmte Strümpfe, Wäsche, Stöfgens. Die Gemeindeschwester kommt, sieht nach den Verletzten, verbindet sie. Behandelt angefro- rene Finger, vereiste Zehen. Holt neuen Verbandstoff aus dem Strandpavillion.
Langsam, sehr langsam tauen die Männer auf, dann können sie frostklammen, geschundenen Finger die heißen Tassen, die Brotschnitten fassen. Die Verletzten werden gebettet, sol- len Ruhe und Schlaf finden nach dem Schrecken, der Kälte und dem Eis. Von den geretteten ist nur der Ostpreuße hellwach und munter. Er hält es nicht aus in seiner Koje, begiebt sich wieder zu den Rettungmännern, die, beim Grog angelangt, die Ereignisse bedächtig durchsprechen.
"Willst Du wohl schlafen, Bengel!" sucht Wissmann den Jungen zurück in die Koje zu scheu- chen. "Laßt mich!" bittet der Junge. "Möchte jerne bei Aich bleiiben. Vielleiicht kann ich bald in Urlaub jehn, Eltern würden sich freien!"
Da lassen sie ihn gewähren.
Daß diese Rettungsmänner nach allen durchstandenen Aufregungen, Strapazen und den Marsch vom Oststrands Baltrums bis zum Hotel sich geruhsam zum dampfenden Grog niederlassen, wird manchem unglaublich scheinen. Es ist die Bärennatur dieser Nordseefriesen, die sie ausgestandene Lebensgefahr, Kälte und Schneegestöber im Augenblick wieder vergessen läßt. Menschen, denen der Umgang mit der "solten See" Gewohnheit wurde, Männer, die oft beim Einsatz ihrer Boote zur Rettung anderer ihr Leben einzusetzen bereit und gewohnt sind, haben andere Maßstäbe, als der in warmer Stube ängstlich auf das Heulen des Sturms hören- de Binnenländer. Gefahr steigert ihre Kraft. Überstandene Gefahr steigert ihre Kraft läßt sie geruhsam zum Alltag zurückkehren - und alles vergessen und als unwichtig zur Seite schieben, was anderen als unglaubliche Drama erscheint.
Seine Mitteilung, daß 12 Mann gerettet und die Bootsmannschaft selbst wohlauf und alle in Witjes Hotel angelangt seien, löst helle Freude bei den Langeoogern aus. Sie läßt die langen Telefonanrufe, die die Dienststellen der Insel und die Frau des immer noch bei den Scheinwerfern ausharrenden Johann Albers immer wieder er- reichten, verstummen. Glücklich und zufrieden, daß ihre Väter, Männer und Söhne morgen zurückkommen werden, legen sich alle zum Schlaf nieder.
Am nächsten Morgen marschieren die Geretteten um 7 Uhr 30 ab. Die Kranken werden in Schlitten geladen. Noch ist alles im Dorf ruhig und still. Über's vereiste Watt laufen sie mit immer noch steifen Beinen zum Festland. Eineinhalb Stunde dauert der Marsch. Am Straßenkreuz von Dornumergroden soll ein Autobus sie abholen. Er ist nicht erschienen. Der Vormann ruft von einem Bauerngehöft aus an. Die Auskunft, die er erhält, ist nicht sehr erfreulich:
"Wegen der Schneeverwehungen fährt kein Auto!"
Im nächsten Gasthof erfährt er, daß ein Wagen vom Roten Kreuz bis Nessmergroden durchkam. Die Verletzten werden in ihren Schlitten dorthin gebracht. Wieder sor- gen Frauen für warmes Essen: Steckrüben mit Kartoffeln und geräuchertem Schinken. Von Nessmergroden werden die Kranken nach Sanderbusch uns Lazarett gefahren. Die Rettungsbootsbesatzung marschiert nach Dornum, fährt von dort mit der Bahn nach Bensersiel, -- dem kleinen Überfahrtshafen zur heimatlichen Insel. Ein Dampfer, die LANGEOOG IV", holt sie ab und bringt sie nach Langeoog, wo sie endlich um 17 Uhr todmüde, aber wohlbehalten ankommen und von ihren Angehörigen empfangen werden.
Die restliche Besatzung des gestrandeten Vorpostenbootes "2001", 25 Mann, werden am 6. März um 11 Uhr 30 vom Motorboot des Minensuchbootes -- M225 -- gerettet.
Das gleiche Motorboot nimmt um 13 Uhr 02 auch die vier Überlebenden der -Rüstringen- auf, die sämtlich schwere Erfrierungen erlitten. Einer von ihnen stirbt noch infolge dieser Erfrierungen zwei Tage später im Lazarett von Wesermünde. Dem Lotsen von Ost- heim müssen außer den Daumen sämtliche Finger beider Hände und alle Zehen amputiert werden.
Das aufgegebene Rettungsboot von Langeoog wird zwei Tage später vom Lotsendampfer -Emden- im Eis gemeldet. Es trieb bis zur Randzel-Bank südlich von Borkum und wieder hinaus in die offene See. Der Lotsendampfer erhällt auf seinen Funkspruch hin die An- weisung:
"Keine Leute drin! Treiben lassen!"
Schließlich wird das brave Boot nach längerer selbständiger Irrfahrt in der Otzumer Balje, dem Fahrwasser zwischen Langeoog und Spieckeroog gefunden und nach Neuhar- lingersie eingebracht.
Durch Eisgang zu schwer beschädigt, muß es, reparaturunwürdig , außer Dienst gestellt werden.
Die Fahrt des Langeooger Rettungsbootes unter Führung seines Vormanns Kapitän Hill- rich Kuper war die schwerste und hervoragenste Rettungstat des Jahres 1942. Er und seine Männer haben unter schwierigsten Umständen in fast aussichtslos scheinendem Kampf mit Sturm, Kälte und Eis zwölf Menschenleben gerettet, Verletzte, die sonst mit großer Warscheinlichkeit Opfer der grausamen Kälte und der unerbittlichen See geworden wären.
Mut, Ausdauer und höchste Einsatzbereitschaft der freiwilligen Rettungsmänner fügten der langen Geschichte der Rettungstaten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff- brüchiger ein neues, ehrenvolles Blatt hinzu. Viel Aufhebens wurde davon nicht gemacht.