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 Wissenswertes über Langeoog
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24.10.2006 12:12
#16 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen
24/10 2006:
Kinder-Klassiker "Sesamstraße" bei den Seenotrettern


Vormann Erwin Borchardt, Reporter-Schaf Wolle.

Zu Besuch auf unserem Seenotkreuzer ARKONA in Warnemünde war kürzlich das Reporter-Schaf Wolle vom Fernseh-Kinderklassiker "Sesamstraße".

Wolle berichtet kindgerecht über das Thema Seenotrettung und interviewte dafür Vormann Erwin Borchardt und die Besatzung. Der Sendetermin steht derzeit noch nicht fest. Den Termin geben wir hier noch bekannt.


http://www.dgzrs.de

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28.10.2006 12:00
#17 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Freitag, 27. Oktober 2006, 15:38
Schwerwettereinsatz für Warnemünder Seenotretter



Havarierte Segelyacht trieb auf Kadet-Rinne zu

Unter schwierigsten Wind- und Seegangsverhältnissen gelang es der Besatzung des in Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) stationierten Seenotkreuzers ARKONA der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in den frühen Morgenstunden des Freitag, 27. Oktober 2006, eine polnische Segelyacht zu bergen und zwei Menschen zu retten. Das Sportboot trieb mit zerfetzten Segeln und defekter Maschine manövrierunfähig zwölf Seemeilen nördlich der Küste Mecklenburg-Vorpommerns und konnte nach einem rund fünfstündigen Einsatz durch die Seenotretter sicher in den Alten Strom von Warnemünde eingeschleppt werden.



Harter Einsatz in schwerer See für die ARKONA.


Um 4.15 Uhr war die Nachtruhe für Vormann Erwin Borchardt und seine drei Rettungsmänner an Bord des Seenotkreuzers ARKONA mit einem Schlag beendet. Ein Notruf der polnischen Segelyacht "Bass" auf UKW Notruf-Kanal 16 riss die erfahrenen Seenotretter aus dem Schlaf, meldete bei schwerem Seegang und Windstärke acht (in Böen 10) den Ausfall seiner Maschine und der kompletten Besegelung. Manövrierunfähig trieb der Havarist, ein 8,5 Meter langes Segelboot, langsam mit zwei Personen an Bord auf die gefährliche Kadet-Rinne, eine von der Berufschifffahrt stark frequentierte Fahrwasserenge zu.

Bei einer Wellenhöhe von bis zu vier Metern war die Einsatzfahrt zum Havaristen kein angenehmer Job für die Rettungsmänner der DGzRS, erst recht nicht für die beiden Schiffbrüchigen auf der hilflos treibenden "Bass".

Nach gut 60 Minuten traf die ARKONA beim Havaristen ein. Im hellen Licht der beiden Suchscheinwerfer tanzte die Segelyacht förmlich in der kochenden See. Fock, Genua und Großsegel wehten in Fetzen am Mast. Schnell und routiniert stellten die Rettungsmänner der DGzRS eine Schleppverbindung zur "Bass" her und nahmen sie auf den Haken. Dabei wurden sie von dem Skipper tatkräftig unterstützt, während sich sein Mitsegler seekrank und mit Kreislaufproblemen unter Deck befand. Gesichert wurde das gesamte Manöver vom Mehrzweckschiff "Scharhörn" der Küstenwache in Stand-By-Position.

Nach einer zweieinhalb Stunden dauernden Schleppfahrt - die Wetter- und Seegangsverhältnisse ließen nur eine maximale Geschwindigkeit von 4,5 Knoten (rund 8 km/h) zu - erreichten Retter und Gerettete sicher den Schutzhafen am Alten Strom von Warnemünde. Hier wurde die "Bass" zur Reparatur am Anleger eines Fachbetriebes festgemacht.


http://www.dgzrs.de

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28.10.2006 12:12
#18 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Freitag, 27. Oktober 2006, 15:40
Schwerer Sturm mit Orkanböen über der Deutschen Bucht



35-jähriger Seemann aus der 13 Grad kalten Nordsee gerettet

Nach Sturz über Bord fanden ihn die Seenotretter 10 Seemeilen vor der Küste

Ein 35-jähriger Seemann aus Russland ist am Freitagvormittag nach einem Sturz von dem Containerfrachter „Beluga Stimulation“ in die vom schweren Sturm aufgewühlte Nordsee, ca. 10 Seemeilen nördlich der ostfriesischen Insel Langeoog, von der Besatzung des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) gerettet worden.

Der 134 Meter lange und 21,5 Meter breite Frachter befand sich mit seiner Containerladung im Hauptfahrwasser in der Deutschen Bucht mit Fahrtziel St. Petersburg

Gegen 08.30 Uhr wurde der Mann – er fuhr als 2. Ingenieur - im Wasser treibend - von einem Besatzungsmitglied beobachtet. Sofort wurde Alarm ausgelöst.

Zur Unfallzeit wurden westliche Stürme um neun Beaufort (Windgeschwindigkeit über 120 km/h), Böen bis zu 11 Beaufort und Wellenhöhen bis zu 3 Meter gemessen. Die Wassertemperatur betrug 13 Grad, die Sicht 4 Seemeilen (ca. 7,5 km). Der Schiffbrüchige war mit einem orangefarbenen Überlebensanzug bekleidet, der ihn vor lebensgefährlicher Unterkühlung bewahrte.

Der an die Verkehrszentrale in Wilhelmshaven gerichtete Notruf wurde umgehend an die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS weiter geleitet. Sie alarmierte die gesamte Schifffahrt im Revier sowie die Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE/Station Helgoland, BERNHARD GRUBEN/Station Norderney und VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel. Darüber hinaus wurde ein Suchgebiet errechnet, das auf 2,5 Quadrat-Seemeilen (rd. 5 Quadratkilometer) eingegrenzt werden konnte.

Hubschrauber der SAR-Staffel der Deutschen Marine (Kiel), vom ADAC (Sanderbusch) und des Lotsenversetzdienstes Wiking wurden ebenso in die Suche nach dem Schiffbrüchigen eingebunden wie auch Marine-Suchflugzeuge, eine Breguet Atlantic und eine Dornier Do 228.

Auf See waren das Mehrzweckschiff „Mellum“, von der Fischereiaufsicht die „Meerkatze“, von der Küstenwache die „Bad Bramstedt“ und mehrere Frachtschiffe in das Suchgebiet gelaufen.

Um 10.05 Uhr sichtete die Besatzung des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN (Vormann Kay Goldenstein, Decksmann Michael Ullrichs und Maschinist Timo Stapelfeldt) den Schiffbrüchigen.

Im Bordhospital wurde nach einer ersten Untersuchung ein relativ guter Allgemeinzustand festgestellt. Gegen 11.45 Uhr wurde der Gerettete in Hooksiel zum Weitertransport in ärztliche Untersuchung dem Krankenhaus Oldenburg übergeben.


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03.11.2006 14:41
#19 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen
Mittwoch, 1. November 2006, 13:20
Seenotretter im Einsatz bei extremen Wetterbedingungen



Bei schwerem Orkan und einer Wellenhöhe von bis zu 16 Metern war die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Mittwoch, dem 1. November 2006, seit den frühen Morgenstunden an einen dramatischen Seenotfall in der Deutschen Bucht federführend beteiligt. Unter anderem im Einsatz: Die Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP, HERMANN MARWEDE und BERNHARD GRUBEN.



Der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP war in schweren Orkanböen und bei extrem hohen Seegang im Einsatz.


Vier niederländische Seenotretter vermisst
DGzRS mit drei Seenotkreuzern auf Suchfahrt

Frachtschiff treibt manövrierunfähig auf Borkum zu

Auf der Suche nach vier vermissten niederländischen Seenotrettern sind seit heute früh (Mittwoch, 1. November 2006) im Nordseerevier vor der Insel Borkum Seenotkreuzer der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) und Hubschrauber im Einsatz. Orkanartige Stürme mit Windgeschwindigkeiten über 100 km/h und Wellenhöhen von mehr als 10 Meter werden gemessen. Die Wassertemperatur beträgt 11 Grad.

Das Küstenmotorschiff „Clementina“ hat gegen 03.30 Uhr auf einer Position ca. 20 Seemeilen nordwestlich Borkum den Ausfall der Ruderanlage an die SEENOTLEITUNG BREMEN gemeldet. An Bord befinden sich sieben Personen.

Daraufhin sind deutsche und niederländische Seenotkreuzer zum Unfallort gelaufen. Sie werden zur Stunde von Hubschraubern der Marine und Bundespolizei unterstützt. Die „Clementina“ – ein ca. 100 Meter langes Frachtschiff - treibt auf die Westküste von Borkum zu. Die Bergung wird zur Stunde vom Havariekommando Cuxhaven koordiniert.

Gegen 09.00 Uhr kenterte der 19 Meter lange niederländische Seenotkreuzer „Anna Margaretha“ auf dem Weg zum Unfallort. Die vier Seenotretter werden vermisst.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS unterstützt die niederländische Coastguard, die den Einsatz der Rettungskräfte auf den Seenotkreuzern ALFRIED KRUPP/ Station Borkum, BERNHARD GRUBEN /Station Norderney und HERMANN MARWEDE/Station Helgoland koordiniert.



Vier zunächst vermisste holländische Seenotretter meldeten sich
unversehrt mit Mobiltelefon: Stromausfall an Bord nach Kenterung

Die vier Besatzungsmitglieder des heute Vormittag vorübergehend vermissten Seenotrettungsboots „Anna Margaretha“ der holländischen Seenotrettungsgesellschaft KNRM (Koninklijke Nederlandse Redding Maatschapij) haben sich am späten Mittwochvormittag über Mobiltelefon bei der Seenotleitung Den Helder unversehrt zurückgemeldet: Wie sie berichteten, sei ihr 19 Meter langes Boot drei Mal durchgekentert und habe sich dann wieder aufgerichtet. Die vier Männer befanden sich im Innern des Schiffes. Mit eigener Kraft sei die „Anna Margaretha“ dann zur Station auf der Insel Schiermonnikoog zurückgelaufen.



Nach dieser positiven Änderung der Lage liefen die Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE und BERNHARD GRUBEN zurück zu ihren Stationen. Die ALFRIED KRUPP verblieb beim Havaristen "Cementina", der sich weiterhin in einer kritischen Lage befand, und sicherte an der Unfallstelle das Abbergen der sieben Besatzungsmitglieder.


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06.11.2006 19:19
#20 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Montag, 6. November 2006, 17:32
Arbeiter bei Sturz von Bohrplattform schwer verletzt



Reibungslose Zusammenarbeit von Seenotrettern und Christoph 26
Cuxhaven/Sanderbusch/Warnemünde/Bremen.
Durch die reibungslose Zusammenarbeit der Seenotretter vom Seenotkreuzer HERMANN HELMS / Station Cuxhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und dem Team vom ADAC Hubschrauber Christoph 26 konnte ein schwer verletzter Arbeiter von einer Bohrinsel in der Deutschen Bucht am Sonntagnachmittag (5.11.2006) schnellstmöglich abgeborgen und ins Krankenhaus geflogen werden.



Seenotkreuzer HERMANN HELMS (DGzRS) am Ponton der Bohrplattform Mittelplate. Ärzte und Besatzung bemühen sich um den Schwerverletzten.


Der Arbeiter der Bohrplattform Mittelplate, neun Seemeilen (ca. 16 km) nördlich von Cuxhaven, hatte sich am Sonntagnachmittag bei einem Sturz zwischen den Anlegeponton der Plattform und den Bohrinsel-Versorger schwer verletzt. Seenotkreuzer HERMANN HELMS lief bei Windstärke fünf bis sechs sofort mit einem Notarzt an Bord aus. Parallel wurde von der SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue co-ordination Centre) der DGzRS der ADAC-Hubschrauber Christoph 26 aus Sanderbusch alarmiert.

Auf der Plattform wurde der schwerverletzte und unter starken Schmerzen leidende Arbeiter vom Seenotarzt und einem Besatzungsmitglied der HERMANN HELMS zunächst erstversorgt. Christoph 26 landete wenig später auf der Bohrinsel. Mithilfe eines Lastenkrans wurde der Verletzte vom Ponton auf die Bohrinsel gehoben und mit dem Hubschrauber unmittelbar ins Stadtkrankenhaus Cuxhaven geflogen.

Einsatz von deutschen und dänischen Seenotrettern für manövrierunfähigen Fischkutter

Bei einem weiteren Einsatz der Seenotretter in der Nacht von Samstag (4.11.2006) auf Sonntag (5.11.2006) kam die Besatzung des Seenotkreuzers ARKONA (Station Warnemünde) dem dänischen Seenotrettungsdienst zu Hilfe. Nachdem sich ein Besatzungsmitglied des dänischen Rettungskreuzers „L.W. Dam“ im Einsatz für einen Fischkutter an Bord verletzt hatte, übernahm die Crew des Seenotkreuzers ARKONA um Mitternacht den Einsatz.

Gegen zwei Uhr in der Nacht erreichte er den manövrierunfähigen Fischkutter „Lissi Jensen“ nordöstlich von Darßer Ort und schleppte ihn nach Gedser (Dänemark).

Erschwert wurde der Einsatz durch Wind in Stärken von acht mit Böen von neun Beaufort (bis zu 88km/h) und einem Seegang mit einer Wellenhöhe bis zu dreieinhalb Metern. Die höchste Aufmerksamkeit der Besatzung verlangte zudem das nächtliche Queren der äußerst viel befahrenen Seeschifffahrtsstraße Kadetrinne mit dem langsamen Schleppverband. Um 9.55 Uhr am Sonntagmorgen traf der Seenotkreuzer mit dem Havaristen wohlbehalten in Gedser/Dänemark ein.


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08.11.2006 11:11
#21 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Dienstag, 7. November 2006,
Zwischenbilanz zum Herbst: mehr Arbeit für die DGzRS



Bei 1840 Einsätzen 556 Menschen aus Seenot
gerettet und drohender Gefahr befreit

Auf arbeitsreiche zehn Monate blicken die Seenotretter nach Abschluss der Saison für die Freizeitschifffahrt zurück.


Olympiasiegerin Birgit Fischer und DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders (rechts) begrüßten den Schauspieler Jan Fedder bei den Seenotrettern in Bremen als „Bootschafter“ für das Jahr 2007.


Mehr Einsätze und zum Teil spektakuläre Rettungsaktionen prägten die Arbeit der DGzRS- Besatzungen in Nord und Ostsee. Von Jahresbeginn bis 31. Oktober 2006 haben die Einheiten der Rettungsflotte in Nord- und Ostsee 1840 Einsatzfahrten (2005: 1631) durchgeführt.

Dabei wurden

· 91 Menschen aus Seenot gerettet und
· 465 Personen aus drohenden Gefahrensituationen befreit,
· 471 Erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen,
Inseln oder Halligen zum Festland transportiert,
· 29 Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt,
· 818 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie
· 387 Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

Sturz in die Nordsee, Feuer an Bord und Wasser bis zur Brust

· Unter dramatischen Umständen bei bis zu sieben Meter hohen Wellen wird in der Nordsee ein russischer Seemann von der Besatzung des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN/Station Norderney am 27. Oktober 2006 gerettet. Er war bei Sicherungsarbeiten an Deck eines Containerfrachters von Bord gestürzt. 90 Minuten später ziehen ihn die Seenotretter aus der 13 Grad kalten See.
· Ein brennender Ausflugskutter sinkt in der stürmischen Nacht vom 23. auf den 24. August 2006 - Kapitän und Decksmann werden von der Besatzung des Seenotkreuzers HERMANN MARWEDE gerettet.
· 20 Wattwanderer stehen in der Meldorfer Bucht vor Büsum bis zur Brust im auflaufenden Wasser - der Ausflug auf dem Meeresgrund endet auf dem Seenotkreuzer HANS HACKMACK.
· Allein am Wochenende um den 9.Juli 2006 mussten 72 Freizeitskipper und ihre Besatzungen die Hilfe der Seenotretter in Anspruch nehmen. Strandungen, Grundberührungen mit Wassereinbruch und Schäden an Motoren und Besegelung waren die häufigsten Ursachen während der Wassersportsaison. Nahezu jedes Wochenende war der Einsatz der DGzRS gefordert.

„Bootschafterin“ 2006 Birgit Fischer: „Seenotrettung ist eine klassische Bürgerinitiative und verdient Unterstützung!“

· DGzRS-„Bootschafterin“ Birgit Fischer, aktive Wassersportlerin und mehrfache Olympiasiegerin im Kanu-Rennsport: „Es ist gut, zu wissen, dass es die Seenotretter gibt. Sie verdienen uneingeschränkt Anerkennung und Zuspruch. Wer in Nord- und Ostsee auf dem Wasser unterwegs ist, muss einfach Fördermitglied bei der DGzRS sein. Ich finde es hervorragend, dass diese Arbeit ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen finanziert wird. Das ist in jeder Hinsicht eine klassische Bürgerinitiative, sowohl von den Seenotrettern wie auch von all den Menschen im ganzen Land, die durch ihre Spende diese lebenswichtige Aufgabe finanzieren. Das verdient Unterstützung!“

· Der Schauspieler Jan Fedder (Hamburg) wird im Jahr 2007 das Amt als „Bootschafter“ übernehmen. Er wurde von Birgit Fischer in Bremen bei den Seenotrettern begrüßt.

Nachdem sich die Zuwendungen für das Seenotrettungswerk seit dem Vorjahr weiterhin zurückhaltend entwickelten, wird große Hoffnung in die Spendenaktion in den kommenden Wochen gelegt.

Ein moderner Rettungsdienst, professionell geschultes Personal sowie eine wirkungsvolle und nach internationalen Forderungen ausgerichtete Organisation bieten die Gewähr, dass die dem Seenotrettungswerk zur Verfügung gestellten Spenden sinnvoll eingesetzt werden. Anerkennung ihrer Arbeit an Land und auf See hat die DGzRS erneut durch das Spendensiegel gefunden, das ihr zum wiederholten Mal vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) in Berlin verliehen wurde.

61 Seenotrettungsboote und Seenotkreuzer werden in Nord- und Ostsee, zwischen Borkum und Ueckermünde eingesetzt. 185 fest angestellte und rund 800 ehrenamtlich tätige Seenotretter sind auf 54 Stationen auf den Inseln und entlang der Küsten ständig einsatzbereit.


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09.11.2006 15:15
#22 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Donnerstag, 9. November 2006, 09:09
Seenotretter suchen vermisste Fischer in der Nordsee - DGzRS koordiniert großangelegte Suche in der Deutschen Bucht



Vermisst wird seit gestern Abend (8.11.2006), ca. 21 Uhr, der Fischkutter „Hohe Weg“ aus Brake an der Weser mit vier Besatzungsmitgliedern. Die letzte bekannte Position befindet sich in der Deutschen Bucht in der Nähe der Nordergründe Nord ca. 16 Meilen südöstlich von Helgoland.


Seit 21 Uhr (8.11.2006) koordiniert die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) eine groß angelegte Suche nach den Vermissten.

Die ganze Nacht über sind sechs große Seenotkreuzer der DGzRS (HERMANN MARWEDE, Station Helgoland, HERMANN HELMS, Station Cuxhaven, HANNES GLOGNER, derz. Station Bremerhaven, VORMANN STEFFENS, Station Hooksiel, BERNHARD GRUBEN, Station Norderney und HANS HACKMACK, Station Büsum) im Einsatz. Hinzu kommen mehrere Behörden-Fahrzeuge. Mehrere Hubschrauber und Flugzeuge sind ebenfalls im Einsatz.

In der Nacht herrschten im Suchgebiet stürmische Westwinde mit acht Beaufort (über 70km/h) und starker Seegang. Für den heutigen Tag wird erneut eine Wetterverschlechterung erwartet.

Der Erstalarm ging bei der SEENOTLEITUNG BREMEN über die automatische Seenotfunkbake des Fischkutters ein. Eine Kontaktaufnahme mit dem Kutter war nicht mehr möglich. Die Seenotfunkbake wurde gegen 23 Uhr vom Seenotkreuzer HERMANN HELMS aufgenommen. Starker Dieselgeruch in der Nähe der Nordergründe sowie zahlreiche dem Fischkutter zuzuordnende Gegenstände (Fischkisten, Ausrüstungsteile etc.) wurden im Laufe der Nacht ebenfalls gefunden.

Die Wassertemperatur in der Deutschen Bucht beträgt zurzeit 10,5 Grad Celsius.

Der Luftraum über dem Unglücksgebiet wurde von der Flugsicherung Bremen für weiteren Flugverkehr gesperrt.


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09.11.2006 17:17
#23 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen
Donnerstag, 9. November 2006
Suche unterbrochen: Keine neuen Erkenntnisse zum Verbleib von vermisstem Fischkutter in der Deutschen Bucht – Besatzung nicht gefunden
Die Suche nach den vermissten Fischern des Fischkutters „Hoheweg“ (Heimathafen Brake) in der Nordsee wurde heute Nachmittag (9.11.06) unterbrochen.


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18.12.2006 20:20
#24 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Seenotretter bergen Segler von sinkender Segelyacht
18.12.06 09:50


Die Besatzung des Seenotkreuzers VORMANN LEISS / Station Nordstrand (Schleswig-Holstein) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute Morgen um 8.30 Uhr einen 71jährigen Segler von seiner sinkenden Segelyacht gerettet.



Kurz nach der Abbergung des Skippers: Das Tochterboot des Seenotkreuzers VORMANN LEISS liegt noch hinter der bereits halb abgesunkenen Segelyacht.


Um 7.20 Uhr hatte der Mann über UKW-Kanal 16 gemeldet, dass er mit seiner ca. acht Meter langen Segelyacht manövrierunfähig im Wattenmeer treibe. Die Maschine war ausgefallen und es herrschte kein Wind. Kurze Zeit später hatte die Yacht Grundberührung und schlug leck.

Auf dem Weg zum Havaristen hielten die Seenotretter Funkkontakt zum Skipper und informierten die Schifffahrt im Revier. Bei Eintreffen am Unglücksort etwa vier Meilen (ca. sieben Kilometer) nördlich von St. Peter Ording war nur noch das Abbergen des Skippers möglich. Die Yacht musste aufgegeben werden.

Die Wassertemperatur betrug zum Zeitpunkt des Unglücks etwa sechs Grad, die Lufttemperatur lag kurz über dem Gefrierpunkt.


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20.12.2006 11:33
#25 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Seenotkreuzer gleich zwei Mal für niederländischen Fischkutter im Einsatz - Ruderschaden erforderte Hilfe der HANS HACKMACK
19.12.06 19:00

Gleich zwei Mal musste der in Büsum (Dithmarschen/Schleswig-Holstein) stationierte Seenotkreuzer HANS HACKMACK am heutigen Dienstag (19. Dezember 2006) auslaufen, um einem manövrierunfähigen niederländischen Fischkutter Hilfe zu leisten. In beiden Fällen konnte der Havarist sicher in den Hafen von Büsum geschleppt werden.


Die "Marlouger" im Schlepp des in Büsum stationierten DGzRS-Seenotkreuzers HANS HACKMACK.


Die "Marlouger", ein rund 16 Meter langer Fischkutter mit Heimathafen in Lauwersoog in den Niederlanden, meldete um 8.13 Uhr bei BREMEN RESCUE RADIO, der Seenotfunkstelle der DGzRS, einen Defekt in der Ruderhydraulik ihres Schiffes. Das Ruder ließ sich nicht in Null-Stellung bewegen, so dass es nicht in der Lage war, einen geraden Voraus-Kurs zu steuern. Der Kapitän des Kutters bat darum, durch die DGzRS eingeschleppt zu werden.

Die sofort alarmierte HANS HACKMACK lief um 8.15 Uhr aus und erreichte die "Marlouger" rund 40 Minuten später auf ihrer Position bei der Ansteuerungstonne Büsum. Routiniert stellten die Rettungsmänner eine Leinenverbindung her und schleppten den Kutter in den Hafen von Büsum, wo sofort die Reparatur des Schadens in Angriff genommen wurde.

Als die "Marlouger" am Nachmittag erneut zur Fangreise ausgelaufen war, trat wiederum ein Ruderschaden auf. Dieser wurde bei der Tonne 18 im Seegebiet Süderpiep bemerkt und die HANS HACKMACK um 16.20 Uhr zum zweiten Mal an diesem Tag über Funk um technische Hilfe gebeten. Der Seenotkreuzer nahm den Kutter erneut auf den Haken und bugsierte ihn sicher zurück an seinen Liegeplatz.


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02.01.2007 18:11
#26 RE: Aus der Arbeit der DGzRS Thread geschlossen

Traditionelle EISWETTE in Bremen mit DGzRS


Keine Bremer Eiswette ohne die Seenotretter: Am Samstag, dem 6. Januar 2007, findet ab 12.00 Uhr am Punkendeich in Bremen wiederum die traditionelle EISWETTE statt. "Steiht" oder "geiht" die Weser? Der pfiffige Schneider, der zum Nachweis trockenen Fußes die Weser überqueren muss, kann jedenfalls auch in diesem Jahr auf die Hilfe der Seenotretter rechnen... Der Seenotkreuzer THEO FISCHER (Station Warnemünde) mit Tochterboot STRÖPER wird ihm bei der Flussüberquerung beistehen.


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09.01.2007 03:00
#27 Was ist die EISWETTE ? ( DGzRS ) Thread geschlossen

Am Tag der Heiligen Drei Könige Schlag zwölf Uhr ziehen etwa fünfzehn ehrwürdig schwarz gekleidete Herren gemessenen Schritts, vielleicht unter der Last ihrer Jahre etwas gebeugt, aber freundlich ihre Zylinder lüpfend zur Begrüßung der umstehenden, nach hunderten oder gar tausenden zählenden Zuschauer, den Punkendeich am Rande der Bremer Altstadt hinunter, um unmittelbar am Ufer der Weser eine überaus wichtige Handlung vorzunehmen - die Eisprobe. Sie werden vom Zeremonienmeister erwartet, der bereits eine gute alte Dezimalwaage hat aufstellen lassen, und sie erwarten ihrerseits - na klar: Die Heiligen Drei Könige. Diese erscheinen auch in all ihrer Pracht, und zumeist verspätet kommt dann auch ein Schneiderlein von - hoffentlich! - 99 Pfund...

Nicht überliefert ist, wie Anfang Januar 1830 der Ausgang jener ersten Wette (eigentlich war es ja schon die zweite) überprüft wurde. Erst später entwickelte sich nach einigem Hin und Her das Ritual der Eisprobe am 6. Januar, dem Tage der Heiligen Drei Könige, und die volkstümliche Zeremonie am Weserufer des Punkendeichs.
Und natürlich die Konditionierung der Antwort auf die Frage, ob die Weser „steiht" oder ob sie „geiht": Sie steiht, wenn ein 99-pfündiger Schneider mit einem heißen Bügeleisen in der Hand trockenen Fußes auf die andere, die Neustadtseite des Flusses, laufen kann.

Es ist offensichtlich, dass die Prüfung, ob der Schneider diese Voraussetzungen erfüllt, nur unter Zuhilfenahme juristischer und medizinischer Expertise beantwortet werden kann. Also vervollständigt ein Medicus Publicus die Riege des Eiswett-Präsidiums, das einen Notarius Publicus zu seinen Mitgliedern zählt, und jener Medicus vollzieht sowohl den Wiegevorgang als auch die Bestimmung der Temperatur des Bügeleisens.
Zu ersterem benutzt er die schon erwähnte Dezimalwaage, und zum anderen benutzt er seine Finger, was diesen immer wieder gar nicht gut bekommt...

Zuvor aber hatte sich das fesch herausgeputzte Schneiderlein mit vorlauten und aufmüpfigen Reden in Diskussionen mit dem Eiswett-Präsidenten verstrickt und zur Freude der vielen Zuschauer und -hörer - Lautsprecher hatten sie zuvor musikalisch unterhalten - so ziemlich alle bremischen Vorjahres-Possen in Politik, Kultur und sonstigem Zusammenleben aufgespießt. Bis es sowohl den Heiligen Drei Königen als auch dem Notarius Publicus zu bunt wird und er nachdrücklich darauf besteht, dass das hochnotpeinliche Zeremoniell der Eisprobe fortgesetzt werde. Endlich also nötigt der Medicus den Schneider auf die Dezimalwaage - und muss regelmäßig feststellen, dass die geforderten neunundneunzig Pfund entweder nicht erreicht oder überschritten sind. Dafür aber hat der Schneider jeweils so stichhaltige Argumente, dass selbst der Notarius Publicus dem Präsidenten empfiehlt, diesen Punkt der Regularien als erfüllt anzusehen.

Den zweiten Punkt bestätigen die verbrannten Finger des Medicus, so dass der Schneider loslaufen könnte, um zu prüfen, ob er trockenen Fußes auf die andere Weserseite gelangen kann. Doch er zögert das Unvermeidliche hinaus: Seit Franzius den Weserlauf begradigt hat und salzhaltiges, den Gefrierpunkt herabsetzendes Brackwasser in die Weser weiter aufwärts gelangen kann und auch in deren Zuflüsse immer mehr Salzeintragungen erfolgten, kann die Weser kaum noch zufrieren; versucht sie es dennoch, kommt ein Eisbrecher dem dadurch bedrohten Weserwehr zu Hilfe. Das arme Schneiderlein also sieht die Weserfluten und sein Ertrinkungsende nahe! Wenn er dann aber trotzdem mit der inzwischen ergatterten Doppelmagnumflasche Eiswettkorn zum Wasser läuft, vertraut er auf das dort wartende Tochterboot eines in der Wesermitte liegenden Seenotrettungskreuzers der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Dieser ist der Eiswettschneider lieb und teuer, ist doch die während des Eiswett-Stiftungsfests gesammelte Spende die größte jährliche Einzelspende, welche die ausschließlich aus Spendengeldern finanzierte Seenot-Rettungsgesellschaft erhält - aber das ist eine andere Geschichte.

Der Eiswettschneider ist nun zwar in Sicherheit und winkt, während ihn das Tochterboot auf der anderen Weserseite an Land setzt, mit seiner Riesenbuddel Korn frech hinüber zum düpierten Präsidium. Diesem bleibt auf Geheiß seines Präsidenten nun nur die rituelle Steinwurfprobe. Von hübsch gekleideten Pagen aus kleinen Säckchen mit handschmeichlerischen Steinen versorgt, nähert sich die Zylindergesellschaft dem Ufer bis hart an die Gefahrenzone. Die in (mehr oder weniger) eleganten Bögen gen Weser geworfenen Steine platschen vernehmlich auf das Wasser und versinken regelmäßig spontan, was den Eiswett-Präsidenten das Ergebnis der Eisprobe verkünden lässt: „De Werser geiht!".


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11.01.2007 14:14
#28 Menschen in Sturm und Not: Spektakuläre Seenotfälle Thread geschlossen

Menschen in Sturm und Not: Spektakuläre Seenotfälle
11.01.07

VON: DGZRS

Radio Bremen zeigt einen Film über die Seenotretter


Spektakuläre Seenotfälle sind der rote Faden der Dokumentation „Schiffbrüchig – Menschen in Sturm und Not“ über die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Retter und Gerettete kommen zu Wort. Realdrehs und nachgestellte Szenen machen die Dramatik der erzählten Fälle erlebbar. Gleichzeitig spürt Autor Frank Schulte den Ursprüngen der Seenotrettung in Deutschland nach. Die Erstausstrahlung erfolgte 2005 zum 140. Geburtstag der DGzRS. Seit ihrer Gründung 1865 hat die Gesellschaft mehr als 72000 Menschen aus kritischen Situationen gerettet. Auf 54 Stationen mit 61 Schiffen arbeiten mittlerweile 800 ehrenamtliche und 185 fest angestellte Mitarbeiter.

„Schiffbrüchig!“ ist eine Dokumentation von Radio Bremen über Retter und Gerettete – zu sehen am Freitag, 2. Februar, 20.15, im dritten TV-Programm.


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04.02.2007 17:17
#29 Vormann Hillrich Kuper Thread geschlossen
Erinnerung an die Irrfahrt der "Nossan" vor einem halben Jahrhundert

(14.09.2004) - Heute vor 50 Jahren begann die Odyssee eines schwedischen Kümos, wie sie heute kaum noch vorstellbar scheint: Vier Tage lang trieb der havarierte schwedische Frachter "Nossan" bei schwerem Sturm und heftigem Seegang damals in der Nordsee.

Die Besatzung war von der Außenwelt abgeschnitten, denn das Schiff besaß keine Funkanlage. Gemäß den damaligen Vorschriften war der Einbau nicht zwingend notwendig. Die "Nossan" wurde nach vergeblichen Bergungsversuchen, an denen sich holländische, englische und deutsche Stellen beteiligten, schließlich von dem Motorrettungsboot "Langeoog" der DGzRS gefunden und auf den Haken genommen.

Am 18. September 1954 lag die "Nossan" am Ende ihrer Irrfahrt sicher vertäut in Cuxhaven. Die "Langeoog" hat die Zeiten überdauert und ist heute maritimes Museumsstück auf der gleichnamigen ostfriesischen Insel.
Die 219 BRT kleine „Nossan“, aus dem schwedischen Lidköping hatte am 14. September 1954 kurz nach Mitternacht die Brunsbütteler Schleuse verlassen in Richtung Nordsee. Wenige Stunden später fiel in Höhe der niederländischen Insel Texel nach dem Ausfall der Kraftstoffanlage die Maschine der "Nossan" aus. Trotz erheblicher Anstrengungen der Besatzung gelang es nicht, den Schaden zu beheben.

Das Küstenmotorschiff trieb manövrierunfähig in der aufgewühlten Nordsee. Aus Südwest toste ein schwerer Sturm mit Höchstgeschwindigkeiten in Böen bis über 100 Kilometer/Stunde. Rettungskräfte konnten mangels Funkanlage nicht gerufen werden. Die Crew versuchte, sich mit roten Signallaternen und Notflaggen bemerkbar zu machen, was von der Besatzung eines Kümos gesichtet wurde. Ein erster Schleppversuch durch das Küstenmotorschiff scheiterte nach kurzer Zeit, weil die Schlepptrosse brach. Hilflos mussten die Seeleute zusehen, wie die "Nossan" nach Nordosten davon trieb.

Weitere Schiffe versuchten in den folgenden Stunden und Tagen, Schleppverbindungen herzustellen - erfolglos. Der 5.822 BRT große Frachter "Gustaf Pistor" konnte immerhin mit Sprechfunk die Position der "Nossan" melden und Schlepperhilfe anfordern. Auch die Seenotleitung der DGzRS in Bremen erhielt über Norddeich-Radio die Meldung über den Seenotfall. Obwohl eine groß angelegte Suchaktion auch unter Mitwirkung niederländischer Bergungsunternehmen anlief, wurde das schwedische Kümo an den folgenden zwei Tagen nicht gefunden, obwohl deren Besatzung halbstündlich Signalraketen abschoss. Schwere Brecher machten dem Kümo schwer zu schaffen. Teile der Aufbauten wurden eingeschlagen, Wasser schwappte in den Kojen, die nicht mehr benutzbar waren. Die letzten Raketen und einige Blaufeuer wurden abgebrannt, ohne dass jemand die Notsignale wahrgenommen hätte.

Am 17. September 1954 starteten Suchflugzeuge der Flugsicherungszentrale der britischen Royal Air Force, die schließlich am Nachmittag dieses Tages die "Nossan" sichteten. Die Seenotrettungsboote "Langeoog", "Lübeck" und "Bremen" der DGzRS liefen unverzüglich aus. Die beiden Hochseeschlepper "Wotan" und "Danzig" machten sich ebenfalls auf den Weg zu dem Havaristen. Am Abend des 18. September 1950 - nach vier Tagen Ungewissheit und Hilflosigkeit - sichtete Vormann Hillrich Kuper auf dem Motorrettungsboot "Langeoog" die "Nossan", als sie querab der Insel Wangerooge trieb. Unter extrem schwierigen Bedingungen wurde eine Schleppverbindung hergestellt. In Zusammenarbeit mit den herangeführten Bergungsschleppern wurde das schwedische Küstenmotorschiff unter schwierigen Bedingungen, bei denen auch die Schlepper Blessuren erhielten, endlich nach Cuxhaven geschleppt.

Das Zusammenwirken von Seenotrettern, Bergungsspezialisten und Piloten wurde von dem Erfolg gekrönt, dass alle Besatzungsmitglieder diesen schweren, langwierigen Seeunfall überstehen konnten. Heute - 50 Jahre nach diesem Seenotfall - ist Kommunikation ein Schlüsselwort im modernen Seenotrettungsdienst. Die sich in immer kürzeren Intervallen modernisierende Elektronik ermöglicht Sprechfunk auf unterschiedlichsten Frequenzen, Satellitenfunk, automatische Identifizierungssysteme und Seenotfunkbaken.

Quelle: Tim Schwabedissen
Trödel
...zieht ins Bliev hier


Beiträge: 73.155

18.02.2007 16:16
#30 Einsatz der Seenotretter Thread geschlossen
Seenotretter bergen verletzten Seemann und Feuerwehrmann von brennendem Binnenschiff
17.02.2007


Beim Innenraumbrand eines Binnenschiffes auf der Elbe in Höhe der Tonne 77 beim Ort Freiburg wurden heute Vormittag ein Besatzungsmitglied sowie ein Feuerwehrmann verletzt.

Die beiden wurden vom Seenotkreuzer HERMANN HELMS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) abgeborgen und nach Wischhafen bzw. Brunsbüttel zum Weitertransport ins Krankenhaus verbracht.

Beteiligt waren u.a. die Wasserschutzpolizei, sowie Feuerwehreinsatzkräfte mehrerer Feuerwehren.




Nach der Alarmierung durch das MLZ (Maritimes Lagezentrum des Havariekommandos) hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS den Seenotkreuzer HERMANN HELMS / Station Cuxhaven sowie das Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON / Station Brunsbüttel alarmiert. Während die GILLIS GULLBRANSSON in Brunsbüttel einen Stoßtrupp der Feuerwehr übernahm, eilte die HERMANN HELMS zum etwa 25 Seemeilen (ca.45 Kilometer) entfernten Unfallort.

Um 11.25 Uhr übernahm die HERMANN HELMS das Besatzungsmitglied, das sich bei Löschversuchen Brandverletzungen an Gesicht und Händen und möglicherweise eine Rauchvergiftung zugezogen hatte. Nachdem der Mann um 12 Uhr in Wischhafen an den Rettungstransportwagen übergeben worden war, brachte die HERMANN HELMS den Eigner des Binnenschiffes zur Verstärkung der Besatzung des Havaristen an Bord. Dort übernahm sie einen verletzten Feuerwehrmann. Dieser wurde ebenfalls an einen RTW (in Brunsbüttel) übergeben.

Die Gesamtkoordinierung des Einsatzes liegt beim Havariekommando.


http://www.dgzrs.de
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