Edda Karhof zu Gast beim Neujahrsempfang des Bundespräsidenten 11.01.07
VON: DGZRS
Horst Köhler würdigte ehrenamtliches Engagement für die Seenotretter
Ein ganz besonderes Schreiben fand die Helgoländerin Edda Karhof nach Weihnachten in ihrem Briefkasten: eine Einladung zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten. Am Montag dann, dem 8. Januar 2007, wurde sie gemeinsam mit rund 70 weiteren verdienten Bürgerinnen und Bürgern von Bundespräsident Horst Köhler und dessen Gattin Eva Luise Köhler im Schloss Bellevue in Berlin in einem feierlichen Rahmen empfangen. Ebenfalls anwesend waren Bundeskanzlerin Angela Merkel, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sowie zahlreiche Mitglieder des Kabinetts der Bundesregierung.
Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise begrüßen Edda Karhof, langjährige ehrenamtliche DGzRS-Mitarbeiterin auf Helgoland, beim traditionellen Neujahrsempfang auf Schloss Bellevue in Berlin.
Grund für diese Ehrung ist das Jahrzehnte lange ehrenamtliche Engagement von Edda Karhof für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf ihrer Heimatinsel im Herzen der Deutschen Bucht. Die pensionierte Krankenschwester des Helgoländer Inselkrankenhauses ist seit 1967 auf vielfältige Weise für das deutsche Seenotrettungswerk und die Besatzungen der während dieser langen Zeit auf dem roten Felsen stationierten Seenotkreuzer in ihrer Freizeit aktiv. So bezeichnete sie Bundespräsident Horst Köhler, als Staatsoberhaupt auch Schirmherr der DGzRS, treffend als "Mutter der Seenotretter".
"Naja, ein wenig aufgeregt war ich schon – aber wirklich nur ein bisschen," so die resolute Helgoländerin am Tag nach dem Empfang, und sprudelt dann los: "Überall Journalisten, Kameras, Sicherheitskräfte - alles so groß und hektisch... Überhaupt, ich war noch nie in Berlin in meinem Leben. Die Hauptstadt ist schon eine ganz andere Dimension als unser kleines beschauliches Helgoland."
Angereist war Edda Karhof bereits am Sonntag und übernachtete in einem Hotel im Zentrum der Hauptstadt. Am nächsten Morgen ging es dann im Bustransfer zum Ort des Geschehens, dem ehrwürdigen Schloss Bellevue. Im Jahr 1785 erbaut, dient es seit dem Ende der 1950-er Jahre als Domizil des jeweiligen Bundespräsidenten.
Nachdem die Sicherheitsschleuse passiert war, durfte die Helgoländerin in einer eleganten Staatskarosse vor der herrschaftlichen Schlossanlage vorfahren. Der eigentliche Empfang dauerte anschließend mehr als zwei Stunden. Als Edda Karhof mit Handschlag vom Bundespräsidenten begrüßt wurde, fand dieser lobende Worte für ihr Engagement und motivierte die 65-Jährige gleichzeitig, ihre wichtige Arbeit für die Seenotretter auch in Zukunft mit dem ihr eigenen Elan fortzuführen. Im Gegenzug überreichte sie ihm ein Buch mit Texten und Bildern des berühmten Helgoländer Schriftstellers James Krüss, versehen mit einer Widmung des Inselbürgermeisters Frank Botter.
Beim gemeinsamen Mittagessen durfte Edda Karhof an der Seite des Bundespräsidenten Platz nehmen. Schnell kam sie mit Horst Köhler ins Gespräch, wobei es natürlich in großen Teilen um das Thema Seenotrettung ging. Lebhaft in Erinnerung geblieben sei dem Schirmherrn des Rettungswerkes dabei sein Besuch in der Zentrale der DGzRS in Bremen im September 2005 und eine Fahrt mit dem auf Norderney stationierten Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN im vergangenen Sommer.
"Es war schon beeindruckend, bei diesem herausragenden Ereignis dabeizusein," erklärte Edda Karhof anschließend mit leuchtenden Augen. "Für mich war die Einladung des Bundespräsidenten eine große Ehre, die ich stellvertretend für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter der DGzRS und natürlich die Besatzungen der Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote in Nord- und Ostsee entgegennehmen durfte."
Der Schauspieler Jan Fedder (Hamburg) wird im Jahr 2007 das Amt als „Bootschafter“ übernehmen. Er wurde von Birgit Fischer in Bremen bei den Seenotrettern begrüßt.
15/01 2007: Großzügige Spende von „Bootschafter“ Jan Fedder
ARD/NDR - STAR QUIZ mit Jörg Pilawa - am Donnerstag (11.01.07) um 20:15 Uhr vom NDR im Ersten. Hugo Egon Balder und Jan Fedder. Copyright: NDR/Thorsten Jander.
Zum Einstand als „Bootschafter“ der Seenotretter 2007 spendete der beliebte Schauspieler Jan Fedder einen Teil seines Gewinns beim „Quiz mit Jörg Pilawa“ : 18.750 € „ gehen an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, bei der ich für dieses Jahr als ‚Bootschafter’ der offizielle Vertreter der Seenotretter bin. Dieses Ehrenamt macht mich stolz und froh!“
In der ARD-Sendung vom 11. Januar 2007 erspielte Jan Fedder (Foto oben, r.) zusammen mit Hugo Egon Balder 75.000 Euro, die für gemeinnützige Projekte gespendet wurden.
12.-13.02.2007 Husum: Husum Messe, Nord Gastro & Hotel 2007. Täglich von 10.00 - 18.00 Uhr mit DGzRS-messestand der Firma Tadsen/Petersen. Am Messeplatz 16 - 18.
21.2. - 25.2.2007 Essen: Messe Reise & Camping mit DGzRS-Messestand
Seenotretter und Graupner präsentierten Replik der BERNHARD GRUBEN
VON: DGZRS
Moderner Seenotkreuzer zum Fernsteuern oder für die Vitrine
"Stapellauf" für das neu entwickelte Modell eines Seenotkreuzers der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Rahmen der Nürnberger Spielwarenmesse: Stefan Graupner, Geschäftsführer und Inhaber der gleichnamigen Modellbaufirma aus Kircheim/Teck, und Christian Böhme, Produktmanager Schiffsmodellbau, präsentierten gemeinsam mit DGzRS-Vormann Holger Budig und Ulf Kaack aus der Zentrale der Seenotretter in Bremen den Modell-Prototypen der BERNHARD GRUBEN im Maßstab 1:20 vor den Vertretern des Fachhandels und der internationalen Presse.
Das neue Modell der sturmerprobten BERNHARD GRUBEN beeindruckt durch Detailtreue und seine Größe. Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg wurde erstmals ein Prototyp von (Foto v.l.n.r.) Graupner-Produktmanager Schiffsmodellbau Christian Böhme, DGzRS-Vormann Holger Budig, Geschäftsführer Stefan Graupner und Ulf Kaack aus der Zentrale der Seenotretter in Bremen der Öffentlichkeit präsentiert. Der Baukasten ist ab der zweiten Jahreshälfte 2007, so sehen es die Planungen des Herstellers Graupner vor, im Fachhandel erhältlich.
Ob als Fahrmodell - ausgestattet mit Motor, Fernsteuerung und moderner Elektronik - auf dem Baggersee oder in der Vitrine im Wohnzimmerregal: Das neue Modell der BERNHARD GRUBEN aus dem Hause der Firma Graupner macht Eindruck und ist ein "echter Hingucker".
Dank modernem Formenbau und der Fertigung auf einer leistungsfähigen 3D-Digital-Fräsmaschine ist es der Firma Graupner gelungen, ein Modell der BERNHARD GRUBEN von höchster Präzision und Detailtreue zu fertigen. Die Replik ist 1,16 Meter lang und verfügt, wie es bei den Seenotkreuzern der DGzRS Standard ist, über ein in der Heckwanne mitgeführtes Tochterboot. Zahlreiche vorbildgetreue Darstellungen wie Schlepphaken, Suchscheinwerfer und Rettungsinseln beeindrucken den Betrachter ebenso wie die filigrane Mastkonstruktion, der Löschmonitor und der wuchtige Aufbau.
Für die Planungsarbeiten und die technische Umsetzung auf dem langen Weg vom Seenotkreuzer zum Modell stand dem Graupner-Entwicklungsingenieur Christian Böhme mit Seenotretter Holger Budig ein in allen Bereichen kompetenter Partner zur Seite. Budig ist Vormann auf einem Seenotkreuzer in der Ostsee und in seiner Freizeit selbst aktiver Modellbauer. Besonders bei den vielen technischen Details und der Plangestaltung war er eine wichtige, oft gefragte Hilfe. Die BERNHARD GRUBEN entstand so auf Basis von Original-Werftzeichnungen in 18-monatiger Arbeit in einem fruchtbaren "norddeutsch-württembergischen Joint Venture".
Die Original-BERNHARD GRUBEN ist seit ihrer Indienststellung im Oktober 1997 auf der ostfriesischen Insel Norderney stationiert. Sie ist 23 Meter lang und wird von einer vierköpfigen Besatzung gefahren. Ihre beiden Turbo-Dieselmotoren leisten zusammen 2700 PS und ermöglichen eine Spitzengeschwindigkeit von 20 Knoten. Ausgerüstet ist sie mit modernster Rettungstechnik u.a. zur Brand- und Leckbekämpfung, für medizinische Notfälle und Schleppmanöver.
Die DGzRS verfügt über drei weitere Schwesterschiffe der BERNHARD GRUBEN: die HANS HACKMACK/Station Büsum, die THEO FISCHER/Station Darßer Ort und HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven. Der Graupner-Baukasten ist so konzipiert, dass der Modellbauer nach eigener Wahl eines dieser vier Schiffe der so genannten 23-Meter-Klasse der DGzRS bauen kann.
Mit der Premiere des Modells der BERNHARD GRUBEN auf der Nürnberger Spielwarenmesse unterstreicht die Firma Graupner ihre jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit den Seenotrettern. Gemeinsam wurden in der Vergangenheit bereits Repliken der Seenotkreuzer THEODOR HEUSS, ADOLPH BERMPOHL und PAUL DENKER, der Seenotrettungsboote GILLIS GULLBRANSSON und HECHT sowie der ARKONA vom ehemaligen Seenotrettungsdienst der DDR realisiert. Auch für die Zukunft sind am Firmensitz in Kirchheim/Teck weitere Projekte in Kooperation mit der DGzRS in Planung.
Das Modell der BERNHARD GRUBEN ist ab der zweiten Jahreshälfte 2007 im Vertrieb der Firma Graupner über den Fachhandel zum Preis von ca. 499 Euro (+ 75 Euro für das Tochterboot) erhältlich. Es kann als dekoratives Standexponat präsentiert werden, aber auch durch Ausrüstung mit Motoren, Servos und Empfangseinheit in der "heimischen Werft" zum ferngesteuerten Fahrmodell aufgebaut werden. Da es sich bei diesem Produkt um einen Baukasten handelt, sind ein nicht unerheblicher Zeit- und Arbeitsaufwand sowie gute handwerkliche Fähigkeiten für den Bau der BERNHARD GRUBEN erforderlich.
Bei 2001 Einsätzen 601 Menschen aus Seenot gerettet und drohender Gefahr befreit
Jan Fedder ist 2007 der „Bootschafter“ der Seenotretter
„Die Seenotretter haben im Einsatzjahr 2006 in Nord- und Ostsee 601 Menschen aus Seenot gerettet und drohender Gefahr befreit. Vor diesen Männern empfinde ich Hochachtung,“ erklärte Jan Fedder, Träger des Deutschen Fernsehpreises.
Bootschafter Jan Fedder mit der Crew der HERMANN MARWEDE
Der bekannte und beliebte Hamburger Schauspieler hat für das Jahr 2007 das Ehrenamt als „Bootschafter“ der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) übernommen.
„Außerdem wurden 549 erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert, 32 Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt, 859 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie 437 Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.“
Insgesamt seien 2001 Einsätze von den 20 Seenotkreuzern und 41 Seenotrettungsbooten gefahren worden. Seit ihrer Gründung 1865 hat die DGzRS insgesamt 73.487 Menschen vor dem nassen Tod bewahrt.
Darüber hinaus ist die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS in 215 Fällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstützend oder initiativ tätig gewesen.
Allein 74.444 Seemeilen (ca. 137.870 Kilometer) haben die 20 Seenotkreuzer (die 41 Seenotrettungsboote nicht mitgerechnet) im vergangenen Jahr bei Such- und Rettungsaktionen sowie Kontrollfahrten in Nord- und Ostsee zurückgelegt.
Spenden: Leicht ansteigende Tendenz
Die Gesamteinnahmen der DGzRS – bestehend aus Sammlungserlösen, Stiftungserträgen, Nachlässen, Kapitalerträgen und sonstigen Erlösen – belaufen sich im Jahr 2006 auf rund 30,3 Mio. Euro (2005: 29,5 Mio.). Das entspricht einer Steigerung um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf die eigentlichen Sammlungserlöse entfallen etwa 17,6 Mio. Euro.
Neues Logo: „Die Seenotretter“
Seit dem Jahreswechsel präsentiert sich die DGzRS mit einem neuen, modifizierten Logo in der Öffentlichkeit. Selbstverständlich bleibt das bekannte rote Hansekreuz auf weißem Grund mit schwarzem Rand erhalten, und auch die offizielle Bezeichnung der Gesellschaft. Neu im Logo ist allerdings der Name „Die Seenotretter“, um den Kern ihrer Arbeit noch direkter und deutlicher auf den Punkt zu bringen.
Der Name und das Logo sind Basis und Teil eines zeitgemäßen Auftritts in der Öffentlichkeit, und dieser wiederum ist eine ganz wesentliche Voraussetzung, um auch zukünftig Unterstützung von außen zu erhalten.
„Bootschafter“ 2007 ist Jan Fedder
Als populärster Polizist Deutschlands „Dirk Matthies“ im „Großstadtrevier“ ist der Hamburger Schauspieler Jan Fedder bis in das tiefste Bayern hin bekannt. In der norddeutschen Kult-TV-Serie „Neues aus Büttenwarder“ agiert er als „Kurt Brakelmann“. Und in der Rolle des Wracktauchers Jan Hinrichs, in dem verfilmten Siegfried-Lenz-Roman „Mann im Strom“ gelang ihm der Sprung an die Spitze im seriösen Fach, was mit dem Deutschen Fernsehpreis 2006 ausgezeichnet wurde.
„Mindestens ebenso wichtig aber ist mir die Berufung zum „Bootschafter“ 2007 der Seenotretter. „Ich habe einen Riesenrespekt vor den Männern auf den Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten.“
Ständige Einsatzbereitschaft und der hohe Ausbildungsstand beeindrucken ihn, „aber noch mehr die Tatsache, dass die DGzRS ausschließlich durch Spenden finanziert wird. Ich find´ das großartig. Da weiß ich, dass ich mein Ehrenamt für eine durch und durch gute Sache angetreten habe!“
Er weiß, wovon er spricht, „denn Seefahrt liegt bei uns in der Familie: Urgroßvater und Großvater fuhren einst auch zur See. Und mir stand das Wasser auch schon sprichwörtlich bis an den Hals!“ Bei Dreharbeiten für „Das Boot“ sei er selbst einmal in Seenot geraten, „und wir hatten nur zwei Rettungswesten für zwölf Leute...“.
Die Seenotretter seien ihm von Kindesbeinen an vertraut gewesen: „In der elterlichen Kneipe ‚Zur Überseebrücke’ in Hamburg stand natürlich damals schon das Sammelschiffchen.“
Jan Fedder hat als „Bootschafter“ die Nachfolge der mehrfachen Olympiasiegerin im Kanurennsport, Birgit Fischer, angetreten. Eine seiner ersten Aktionen für die Seenotretter: die Teilnahme an der ARD-Sendung „Das Star-Quiz mit Jörg Pilawa“. Vom Gewinn spendete er 18.750 Euro an die DGzRS.
DGzRS im Dauereinsatz: Fischkutter gesunken – große Suchaktion
Sturz in die Nordsee, Feuer an Bord und Wattwanderer in Seenot
• Eine der größten Suchaktionen der vergangenen Jahre mit sechs Seenotkreuzern und weiteren Schiffen der Behörden und der Handelsschifffahrt gilt am 8./9. November 2006 der vier Mann starken Besatzung des deutschen Fischkutters „Hohe Weg“ aus Brake/Unterweser. Das Schiff war auf dem Weg zu einer Fangreise im Bereich der berüchtigten Untiefe „Nordergründe“ verunglückt; über die Ursache gibt es auch heute noch keine Erkenntnisse. Bei orkanartigen Stürmen waren die Such- und Rettungseinheiten bis zu 20 Stunden ununterbrochen im Einsatz. Lediglich eine Rettungsinsel und Ausrüstungsgegenstände wurden gefunden. Das Wrack liegt noch auf dem Grund der Nordsee. Zwei Besatzungsmitglieder werden weiterhin vermisst.
• Unter dramatischen Umständen bei bis zu sieben Meter hohen Wellen rettet Besatzung des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN/Station Norderney am Morgen des 27. Oktober 2006 in der Nordsee einen russischer Seemann. Er war auf dem „Deutsche Bucht Weg “ in der Nordsee bei Sicherungsarbeiten an Deck eines Containerfrachters von Bord gestürzt. 90 Minuten später ziehen ihn die Seenotretter aus dem 13 Grad kalten Wasser.
Vor 50 Jahren: Erster Seenotkreuzer der DGzRS feierlich getauft - Bundespräsident Theodor Heuss zu Gast bei den Seenotrettern
Mit der THEODOR HEUSS wurde am 12. Februar 1957 der erste Seenotkreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) getauft. Mit dieser schiffbaulich und rettungstechnischen Neuentwicklung wurde vor 50 Jahren ein Konzept entworfen, das einen innovativen Wendepunkt in der Flotte des deutschen Seenotrettungswerkes markierte. An der feierlichen Taufzeremonie auf dem Gelände der Schweers-Werft im niedersächsischen Bardenfleth an der Unterweser nahm der damalige Bundespräsident und Schirmherr der DGzRS sowie Bremens Bürgermeister Wilhelm Kaisen teil. Taufpatin war Hanne Heuss, die Schwiegertochter des Staatsoberhauptes.
Bereits unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konkretisierte man im Haus der DGzRS Planungen für ein schnelles, uneingeschränkt schwerwettertaugliches und universell einsetzbares Fahrzeug für den maritimen Such- und Rettungsdienst. Mit der THEODOR HEUSS konnte nach rund zehnjähriger intensiver Entwicklungsarbeit ein völlig neuer Schiffstyp in Dienst gestellt werden, der nautisch und rettungstechnisch auch international bewährt und anerkannt ist. Umfassende praktische Erkenntnisse wurden zuvor mit den Versuchs-Seenotkreuzern BREMEN und HERMANN APELT gesammelt.
Zur Taufe des neuen Seenotkreuzers war Bundespräsident Theodor Heuss am 12. Februar 2007 mit dem Frühzug von Bonn nach Bremen gereist, wo er am Hauptbahnhof von Bürgermeister Wilhelm Kaisen und DGzRS-Vorsitzer Hermann Helms sen. empfangen wurde. An Bord der HERMANN APELT ging die Fahrt anschließend vom Hafen der Hansestadt zur Schweers-Werft (heute: Lürssen Bardenfleth) weseraufwärts. Menschenmassen säumten das Flussufer, die Schulkinder hatten unterrichtsfrei bekommen.
In der festlich geschmückten Schiffbauhalle der Werft formulierte Hanne Heuss, die Schwiegertochter des DGzRS-Schirmherrn und Bundespräsidenten, den Taufspruch:
Fahre, Schiff,
Du tapf'rer Retter
Durch der Stürme böses Wetter,
zu dem Bruder, der in Not
bis Dein Helfen sich ihm bot -
daß als großes Vorbild bliebe:
Tapferkeit und Menschenliebe
Mit dem Zerschellen der obligatorischen Sektflasche am Schiffsrumpf taufte sie den neuen modernen Seenotkreuzer auf den Namen THEODOR HEUSS. Das Tochterboot erhielt den Namen TEDJE.
Technisch stellte die THEODOR HEUSS einen Meilenstein ihrer Zeit dar und ihr elegantes Erscheinungsbild erregte Aufsehen in der Öffentlichkeit und in den Medien. Ihre drei Motoren mit einer Gesamtleistung von 1750 PS ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Knoten. Die Navigations- und Kommunikationsanlagen entsprachen dem höchsten Standard der damaligen Zeit. Das in der Heckwanne mitgeführte Tochterboot TEDJE, speziell konstruiert für Einsätze in den ausgedehnten Flachwasserbereichen in der Nord- und Ostsee, bewährte sich auf Anhieb hervorragend. Gebaut als Zweischalenschiff, sorgte das filigrane Netzspantengerüst des Rumpfes für enorme Festigkeit und Formstabilität. Wie alle späteren Seenotkreuzer der DGzRS war auch die THEODOR HEUSS als Selbstaufrichter konstruiert.
Noch im Jahr der Indienststellung wurde der Seenotkreuzer auch auf internationaler Ebene präsentiert: Anlässlich des 50. Geburtstages der schwedischen Rettungsgesellschaft SSRS sowie einer Zusammenkunft der Rettungsdienste der Ostsee-Anliegerstaaten im polnischen Gdingen (Gdyna, ehem. Gotenhafen) fand die THEODOR HEUSS besonders im Kreis der Fachleute höchstes Lob und Anerkennung.
Stationiert war die THEODOR HEUSS nach ihrer Taufe 1957 zunächst auf der ostfriesischen Insel Borkum und anschließend von 1963 bis zur Außerdienststellung in Laboe an der Kieler Förde. Unter den Vormännern Wilhelm Eilers, Johann Eberhardt und Hans Eberhardt bewährte sich der Seenotkreuzer in zahlreichen Einsatzfahrten, bei denen Tausende von Menschen aus Seenot gerettet wurden.
Nach 28 aktiven Jahren im Rettungsdienst wurde die THEODOR HEUSS 1985 an einen privaten Eigner verkauft. Dieser ließ den ehemaligen Seenotkreuzer zu einer geräumigen Motoryacht umbauen und gab ihr den Namen „Frido Spatz“. Ihr Liegeplatz ist heute in Bremerhaven.
Insgesamt 29 Seenotkreuzer mit Tochterbooten hat die DGzRS seit 1957 in Dienst gestellt. Der Bau einer neu entwickelten Klasse von 20-Meter-Seenotkreuzern wird im Sommer 2007 beginnen. Alle basieren, neuesten Erkenntnissen entsprechend, auf dem schiffbaulichen und rettungstechnischen Konzept der THEODOR HEUSS. Diesem Grundprinzip folgen auch einige nahezu baugleiche Spezialschiffe, die als Lizenzbauten oder ehemalige DGzRS-Einheiten im Ausland - Finnland, Italien, Marokko, Uruguay, Island und den USA - eingesetzt sind bzw. waren.
05. - 28.03.2007 Bordesholm: DGzRS-Ausstellung "Seenotretter im Bild" in der Verwaltungsakademie in Bordesholm Heintzestr. 13. Die DGzRS bietet in der Ausstellung die Möglichkeit, einzutauchen in die Arbeit der Seenotretter von "Damals und Heute". Der Eintritt ist frei.
08.-11.03.2007 Magdeburg: Messe MAGDEBOOT mit DGzRS-Messestand, Halle 2/Stand Nr. 212
09.-11.03.2007 Bremen: Messe BOATFIT mit DGzRS-Messestand, Halle 6/Stand 6D81
"Fördermitglieder erhalten bei Vorlage ihrer gültigen Förderkarte ermäßigten Eintritt!"
29.03. - 01.04.2007 Laboe: Dorschtage in Laboe; mit DGzRS-Info-Mobil, Open-Ship auf dem Seenotkreuzer BERLIN vom 30.03. bis 01.04.2007 jeweils von 10.30 - 12.00 Uhr und 14.00 - ca. 15.00 Uhr. Ratespiel, wie lang ist der längste gefangene Tagesdorsch? Tolle Sachpreise
Die schwerste Rettung des Jahres vollbrachte die Mannschaft der Station Langeoog unter Führung des Vormannes Hillrich Kuper jr. Für diese hervorragende Rettungstat, die unter schwierigsten Umständen im Kampf mit dem Eis am 05.März 1942 durchgeführt wurde und 12 Schiffbrüchige dem sicheren Tode entriss, hat der Führer auf Vorschlag des Reg.-Präsidenten in Aurich folgenden Rettungsmännern die Rettungsmedaille am Band verliehen. Es wurden ausgezeichnet:
Maler Erich Bents ---------- Kapitän Johann Kuper
Seemann Harm Börgmann ---------- Kapitän Otto Leiß
Lokomotivführer Alfred Veith ---------- Frisör Heinrich Wilken
Frisör Heinrich Hoffrogge ---------- Dünenvorarbeiter Johann Wilken
Kapitän Hillrich Kuper ---------- Angestellter Heinrich Wißmann
sämtl. auf Langeoog.
Bei eisigem Oststurm und schwerem Schneetreiben strandete im März d. J. ein Lotsendampfer nördlich von Spiekeroog. Ein Minensuchboot und ein Vorpostenboot der Kriegsmarine versuchten trotz Treibeishinderung die Mannschaft des Lotsendampfers, über den ständig grobe Seen hinweggingen, zu bergen. Bei dieser Aktion kenterte ein Kutter des Minensuchbootes. Die Kutterbesatzung wurde bis auf einen Mann durch das Vorpostenboot, das bei dieser Hilfeleistung selbst auf flachen Grund geworfen wurde, gerettet. Inzwischen war auch von unserer Rettungsstation Langeoog, die mit einem Ruderrettungsboot ausgerüstet ist, Alarm gegeben worden. Für das Rettungswerk stand unserm Vormann Kapitän Hillrich Kuper jr. Nur das Ruderrettungsboot zur Verfügung, da die in den Nachbarstationen stationierten Motorrettungsboote wegen der völligen Vereisung des Watts und der See nicht zum Einsatz kommen konnten. Es galt nun zunächst, in dem völlig vereisten Küstengebiet eine eisfreie Stelle zu suchen. Das Boot wurde mit einem Vorspann von 8 Pferden an eine geeignet erscheinende Strandstelle gebracht, doch hatte sich überall das Eis zu so hohen Bergen gestaut, dass ein Zuwasserbringen des Bootes trotz eines Einsatzes von40 Soldaten nicht möglich war. Erst mit Einsetzen des Ebbstromes am Nachmittag wurden die gewaltigen Treibeismassen vom Strand abgesetzt und das Wasser so weit frei, dass es mit der Unterstützung der 40 Soldaten gelang, wiederum über hohe Eisberge das Boot zu Wasser zu bringen. Nach mehrstündigem Kampf mit Eis und See gelang es dem Rettungsboot an das stark vereiste und bereits teilweise vollgelaufene Vorpostenboot heranzukommen und 12 Schiffbrüchige in das Boot überzunehmen. Da im Rettungsboot bereits 12 Mann Besatzung waren, so war das Boot durch das Hinzukommen der 12 Schiffbrüchigen schwer beladen. Bei sehr ungünstigem Wind und Strom wurde die Heimfahrt angetreten, aber es gelang zunächst nicht, von den Sandbänken freizukommen. Die Lage, in der sich das Rettungsboot befand, war sehr gefährlich, und es musste die ganze Kraft der Mannschaft eingesetzt werden, um von den Sandbänken freizukommen, was nach 3½ Stunden schwerer Arbeit und bei 12 - 14° Frost gelang. Mit der Flut setzte aber wiederum starkes Treibeis ein, so dass das Boot vom Eis bald fest umklammert war. Da es sich jedoch in der Mitte des Fahrwassers befand, bestand vorerst keine Gefahr, von dem Eis auf Grund gesetzt zu werden. Mit dem günstigen Strom wurde das Rettungsboot schließlich an das Ostende der Insel Baltrum geschoben. Die Eisbewegungen und die ungefähre Lage, in der sich das Boot befand, wurden durch Scheinwerfer, die von Langeoog und Baltrum das Eis dauernd ableuchteten, festgestellt. Erst um Mitternacht kam das Eis zum stehen. Das Rettungsboot befand sich jetzt noch ca. 60 m vom Strand an einer Stelle mit ca. 20 m Wassertiefe. Da bestimmt damit zu rechnen war, dass binnen kurzer Zeit das Boot mit dem Eis wieder hinaustreiben würde, entschloss sich der Vormann Kuper, den Versuch zu machen, den Strand über das zusammengeschobene Treibeis zu erreichen. Es wurden nun Bootsriemen zu Hilfe genommen und der Rettungsmannschaft sowie den Schiffbrüchigen gelang es, in mühevollem Ringen kriechend über das brüchige Scholleneis den sicheren Strand zu erreichen. Eine Bergung des Bootes war nicht möglich. Nach einer Stunde Fußmarsch in harter Frostnacht gelangten die Retter und die Schiffbrüchigen schließlich in Witjes Strandhotel, wo den Kranken von einer DRK-Schwester erste Hilfe zuteil wurde. Am nächsten Tage konnte die Rettungsmannschaft zu Fuß über das Eis den Rückmarsch zum Festland antreten, während die Kranken im Schlitten transportiert wurden.
#57 Fernsehtipp: RTL2 zu Gast bei den Seenotrettern
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19.03.07 VON: DGZRS
Mit gesunder Neugier geht Dominik Bachmair den Dingen des Alltags auf den Grund. Der Moderator ist immer hautnah am Ort des Geschehens. In jeder Sendung widmet sich der Münchner ausführlich einem Thema des Alltags. Am Sonntag, dem 1. April 2007, berichtet er bei RTL2 von 17.30 bis 18.00 Uhr in seinem Wissensmagazin "Gut zu wissen"ausführlich über die Arbeit der DGzRS.
Ort des Geschehens ist die Lübecker Bucht. Hier war Dominik Backmair mit seinem Kamerateam zu Gast bei der SAR-Schulungsstation Neustadt und wurde von den Ausbildungsprofis hautnah in verschiedenen Seenot-Szenarien trainiert. Und die konnte er anschließend in Form einer Übung - quasi als Hauptdarsteller - an Bord des Seenotkreuzers BREMEN sowie der Seenotrettungsboote CREMPE und HANS INGWERSEN miterleben. Außerdem stattete er der Zentrale der DGzRS in Bremen einen Besuch ab und nahm die SEENOTLEITUNG BREMEN, die Werfthalle sowie den Schulungsbetrieb im Schiffssimulator genau unter die Lupe.
Mal unterhaltsam, mal spielerisch leicht – aber immer packend präsentiert. Dominik Bachmair macht sich seine persönliche Neugier zunutze, um die verborgenen Seiten des Alltags aufzudecken. Wo immer es Interessantes zu erfahren gibt, ist er mit "Gut zu wissen" zur Stelle. Dabei entlockt er seinen Gesprächspartnern spannende und wissenswerte Informationen.
In diesen Tagen hat Jörg Westphal die Leitung des Informationszentrums Nordost der DGzRS in Rostock-Warnemünde übernommen. Westphal (44 Jahre) folgt auf Jürgen Gronholz, der diese Funktion seit 1993 inne hatte und Anfang 2007 im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand gegangen ist.
Jörg Westphal:
Berufliche Erfahrungen hat der in Wismar geborene Jörg Westphal u.a. an der Hochschule für Seefahrt in Wustrow gesammelt, im Großhandel für Motorradzubehör und zuletzt im Außendienst für einen Motorrad-Hersteller. Schon in dieser Zeit war er ehrenamtlich für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger auf der Rettungsstation Wustrow/Fischland tätig. Zu seinen Hauptaufgaben zählen nun Werbemaßnahmen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sowie die Gewinnung neuer Freunde und Förderer für die Arbeit der Seenotretter.
Die DGzRS ist in unseren Gebieten von Nord- und Ostsee eigenverantwortlich und unabhängig zuständig für den Such- und Rettungsdienst. Die gesamte Arbeit der Gesellschaft wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert, ohne staatliche Zuschüsse.
Weitere Informationen: Informationszentrum Nordost
#59 Seenotrettungsboot für die DGzRS-Station Kühlungsborn getauft
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24.03.07 17:11 VON: DGZRS
Auf den Namen KONRAD-OTTO ist ein neues Seenotrettungsboot der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) für die Station Kühlungsborn (Mecklen-burg-Vorpommern) am Sonnabend, dem 24. März 2007, getauft worden.
Aus SRB 64 (interne Werftkennung) wurde die KONRAD-OTTO. Vor dem getauften
Das neue 10,1 Meter lange und 18 Knoten schnelle Einsatzfahrzeug löst die hier 2002 in Dienst gestellte WOLTERA ab, die zur Nordseestation Juist auf der gleichnamigen ostfriesischen Insel verlegt worden ist.
Taufpatin des neuen Bootes war Carolin Jaeger, Tochter eines langjährigen Rettungsmanns der Station Kühlungsborn. Sie wünschte der ehrenamtlich tätigen Besatzung des Bootes unter der Leitung von Vormann Rainer Kulack „allzeit gute Fahrt und stets eine glückliche Heimkehr“.
Der Name KONRAD-OTTO erinnert an den verstorbenen Vater von Hubertus Altgelt aus Rottach-Egern, der mit einer großzügigen Spende den Bau dieses Seenotrettungsbootes ermöglichte. Die Verbundenheit zur Seefahrt ist Familientradition.
Stifter Hubertus Altgelt fuhr selbst zur See. Auf Frachtschiffen lernte er die Welt kennen – und die Gefahren, denen der Seemann ausgesetzt ist. Besonders geprägt wurde er als junger Mensch durch das schwere Unglück des damaligen deutschen Frachtseglers „Pamir“ (1957), bei dem fast alle Besatzungsmitglieder ein Opfer der See wurden.
Hubertus Altgelt erlebte dieses Unglück als Besatzungsmitglied auf dem Frachter „Westfalia“ mit, konnte jedoch nicht mit eingreifen, da sein Schiff wegen Wassereinbruchs zur Selbst-rettung gezwungen war. Seit diesem Erlebnis vor nunmehr 50 Jahren weiß Hubertus Altgelt den hohen Wert der Rettung von Schiffbrüchigen und den Mut der Besatzungen des Seenot-rettungsdienstes zu schätzen.
Mit seinem Engagement für die DGzRS führt der einstige Seemann eine Familientradition fort. Die zuvor in Kühlungsborn stationierte WOLTERA trägt den Vornamen seiner verstor-benen Mutter. Dieses Seenotrettungsboot ist seit Jahresbeginn in der Nordsee auf der Insel Juist stationiert. Hubertus Altgelt: „Die DGzRS ist für mich eine sinnvolle und wichtige Orga-nisation. Sie verdient Unterstützung. Wir wollen dazu beitragen, dass die mutigen Seenot-retter stets mit dem besten Material ausgestattet werden können.“
Die DGzRS-Station Kühlungsborn
Michael Grobien, Vorsitzer der DGzRS, ging in seiner Rede auf die Geschichte der Station Kühlungsborn ein: „Bereits 1882 existierte hier die DGzRS auf der Station, die damals den Namen Arendsee trug. In den Anfängen zählten zur Ausstattung ein Raketenapparat mit Hosenboje und ein Ruderrettungsboot. 1920 taucht in unseren Annalen erstmals der Boots-name MARIA auf und dazu Vormann Hamann.
Mit dem Kriegsende 1945 musste sich die DGzRS aus Mecklenburg zurückziehen. Danach habe sich zunächst die Kirche und das Rote Kreuz um eine Fortsetzung der Arbeit bemüht. 1963 wurde in Kühlungsborn ein Schwimmpanzerwagen mit Raketenapparat stationiert, und seit 1964 war auch hier das Seefahrtsamt der DDR zuständig für den maritimen Rettungs-dienst.
1974 kam ein LKW des Typs W 50 mit Schlauchboot hierher und einige Jahre später zusätz-lich eine Lafette mit Motorschlauchboot. 1986 stand ein neuer LKW mit dem Seenotrettungs-boot RB 5000 zur Verfügung.“
Diese Technik hat die DGzRS 1989 bei ihrer Rückkehr nach Mecklenburg noch kennen ge-lernt. 1993 wurde die Boddenboot-Einheit BUTT getauft und hier stationiert. Die BUTT ver-sieht heute ihren Dienst auf der Station Zinnowitz. 2002 schließlich sei die WOLTERA hier getauft worden.
Technische Daten zu KONRAD-OTTO
Das neue Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO, das auf der bewährten 9,5 m-Klasse basiert, wurde um zwei Spantenlängen auf 10,1 Meter verlängert. Es verfügt bei einer Breite von 3,16 Metern über einen geschlossenen, sehr geräumigen Aufbau.
Dank des geringen Tiefgangs von nur 96 Zentimetern eignet sich das neue Boot für Flach-wassereinsätze im Küstenbereich, kann aber auch bei extrem schweren Wetterlagen und Seegangssituationen sicher manövrieren. Der 320 PS starke Turbodieselmotor bringt es auf eine Geschwindigkeit von 18 Knoten (über 33 km/h).
Die KONRAD-OTTO ist – wie bei der DGzRS üblich – als Selbstaufrichter konstruiert und übersteht eine komplette Durchkenterung („Eskimorolle“). Der Bau erfolgte durch die Schiffs- und Bootswerft Fr. Fassmer in Berne (Niedersachsen) an der Unterweser.
DGzRS – eigenverantwortlich und unabhängig
Die DGzRS ist zuständig für den Such- und Rettungsdienst (SAR-Dienst = Search and Rescue) im Seenotfall. Sie führt diese Aufgaben eigenverantwortlich und unabhängig durch.
Zur Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben verfügt die Gesellschaft heute über eine Rettungs-flotte von 61 leistungsstarken Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten auf 54 Stationen zwischen der Emsmündung im Westen und der Pommerschen Bucht im Osten.
Die 185 fest angestellten und etwa 800 freiwilligen Seenotretter sind bei jedem Wetter, an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr zum Einsatz bereit. Alle SAR-Maß-nahmen werden von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC BREMEN = Maritime Rescue Co-ordination Centre) zentral koordiniert und überwacht.
Allein 2006 haben die Seenotretter 2.001 Einsatzfahrten durchgeführt. 601 Menschen wur-den aus Seenot gerettet und aus kritischen Situationen be-freit.
Seit Gründung des Rettungswerks verdanken 73.487 Schiffbrüchige ihr Leben dem schnellen und selbstlosen Eingreifen der Seenotretter. Allerdings: 45 Rettungsmänner sind in dieser Zeit im Einsatz auf See geblieben.
Die Arbeit des deutschen Seenotrettungsdienstes wird ausschließlich durch freiwillige Förderbeiträge und Spenden aus allen Teilen des Landes finanziert.
Die DGzRS, deren Schirmherr der Bundespräsident ist, beansprucht zur Erfüllung ihrer Aufgaben keine Steuergelder.
Als „Zeichen für Vertrauen“ wurde ihr vom Deutschen Zentral-institut für soziale Fragen (DZI) in Berlin zum wiederholten Male das Spenden-Siegel verliehen.
03.-26.04.2007 Bad Bodenteich: Ausstellung "Alle Flüsse laufen ins Meer" - am 26.04.2007 Filmvortrag
04.04.2007 Büsum: Open Ship und Filmvortrag über die Arbeit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in den Sturmflutwelten "Blanker Hans" in Büsum. Der Filmvortrag beginnt um 19.00 Uhr im Forum "Blanker Hans". Zuvor haben interessierte Besucher die Gelegenheit, den in Büsum stationierten Rettungskreuzer HANS HACKMACK in der Zeit von 17.00 - ca. 18.30 Uhr am Stationsliegeplatz an der Schleuse zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Ab 06.04.2007 Südhafen Helgoland: "Seenotrettung auf Helgoland" An jedem Freitag und Samstag stationsbezogene Bilderausstellung und Filme über die Arbeit der DGzRS im Rettungsschuppen am Südhafen Helgoland. Der Rettungsschuppen hat in der Zeit von 10.00 - 12.00 und 13.00 - 18.00 Uhr geöffnet.
18.-22.04.2007 Dortmund: Intermodellbau in Dortmund mit Informationsstand (Nr. 1014) der Seenotretter
20.04.2007 St. Peter-Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik “Goldene Schlüssel”, Im Bad 102, St. Peter-Ording. Beginn 19.30 Uhr. Öffentlicher Vortrag der Eintritt ist frei.