#421 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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21.08.2014
Zwei Kinder aus abtreibendem Badeboot vor Ueckermünde gerettet Ein Deutscher nach Unfall mit Schlauchboot vor Dänemark vermisst
Die Seenotretter der Station Ueckermünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben gestern, Donnerstag, den 21. August 2014, zwei Kinder aus einem abtreibenden Badeboot gerettet und an Land gebracht.
Die beiden Mädchen im Alter von etwa acht bis zehn Jahren waren mit einem kleinen Gummiboot vom Badestrand von Ueckermünde (Stettiner Haff) durch den Wind abgetrieben worden. Als bemerkt wurde, dass sie aus eigenen Kräften nicht zurück an Land kommen konnten, versuchten zunächst Schwimmer vergeblich, das Boot zu erreichen.
Die sofort alarmierten Seenotretter liefen kurz darauf mit dem 8,5 Meter langen Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT aus. Innerhalb kürzester Zeit erreichten sie die beiden verängstigten Mädchen, nahmen sie an Bord und wickelten sie in wärmende Decken. An Land wurden die beiden an den Strandrettungsdienst übergeben.
Bei einer großangelegten Suche vor der südlichen Küste von Lolland (Dänemark) mit zwölf Schiffen und zwei Hubschraubern ebenfalls gestern Abend, Donnerstag, den 21. August 2014, konnte ein 22-jähriger Deutscher mit schwerer Unterkühlung geborgen werden. Sein 67-jähriger Vater wird vermisst. An der Suche waren auch der Seenotkreuzer BREMEN (Station Fehmarn/Großenbrode) und das Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN (Station Puttgarden) der DGzRS sowie ein Fahrzeug der Bundespolizei beteiligt. Nach bisherigen Erkenntnissen waren die beiden Männer, die sich im Urlaub in Dänemark befanden, mit einem Schlauchboot aufs Meer gefahren und gekentert.
#422 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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28.08.2014 Havarist mit wolligen Passagieren
Menschen und Schafen geholfen haben gestern, am 27. August 2014, zwischen Japsand und Hooge die Seenotretter der Station Nordstrand (Nordfriesland) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Auf dem Weg zur Hallig Süderoog mit einem Fernsehteam und acht Schafen an Bord hatte der Motor der "Kingfisher" plötzlichen einen drastischen Leistungsverlust. Das kräftige kleine Arbeitsboot, einzige Verbindungsmöglichkeit der beiden Halligbewohner zum Festland, musste von den Seenotrettern nach Pellworm geschleppt werden.
Jeden Morgen um neun Uhr wird in der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der „Stand“ an die neue Wache übergeben – eine Liste, in der in Kurzform zur Information alle Einsätze der vergangenen 24 Stunden aufgelistet sind. Die Notizen sind knapp gehalten. Benötigen die Wachleiter der neuen Schicht Informationen zu einem Fall des vergangenen Tages, sehen sie im umfangreicheren digital geführten Einsatzbericht nach. Im „Täglichen Stand“ finden sich lediglich der Name des Havaristen, Uhrzeiten, ungefähre Position und die Anzahl der Personen an Bord.
Heute Morgen, Donnerstag, den 28. August 2014, war bei der Übergabe ein Einsatz des Seenotkreuzers EISWETTE besonderes Gesprächsthema. Für ein kleines Motorboot war dort vermerkt: „Fünf Personen und acht Schafe“.
Ein Anruf bei Stefan Paulsen, Vormann des Seenotkreuzers EISWETTE, der auf der Halbinsel Nordstrand bei Husum stationiert ist, brachte Klärung. Denn dort im Nordfriesischen gibt es nicht nur die Insel Pellworm, außerdem liegt etwas südwestlich davon auch die Hallig Süderoog.
Bewohnt wird die Hallig nur von Nele Wree und Holger Spreer, denn Süderoog liegt in der Schutzzone 1 des Nationalparks Wattenmeer und ist gleichzeitig Unesco-Weltnaturerbe. Die beiden einzigen Bewohner sind beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz angestellt und kümmern sich um den Erhalt der etwa 60 Hektar großen Fläche. Zu ihren Aufgaben zählen der Küstenschutz, die Gebäudeinstandhaltung und der Naturschutz. Mit ihnen auf der kleinen Hallig leben Schafe, Enten, Gänse und Puten, denn auf ihrem Hof machen Nele Wree und Holger Spreer sich für den Erhalt bedrohter Nutztierrassen stark.
Ihr robustes Arbeitsboot, die „Kingfisher“, sorgt für den Transport von Gütern zwischen Süderoog und dem Festland. Auch Tagesgäste können über diese Verbindung die Hallig besuchen.
Und so war es auch gestern. Die Halligbewohner hatten auf Föhr acht Coburger Fuchsschafe gekauft, Neuzugänge für die kleine Halligherde, die an Bord der „Kingfisher“ in ihr neues Revier auf der Hallig geschippert werden sollten. Ein dreiköpfiges Fernsehteam begleitete die Fahrt ebenfalls. Doch unterwegs von Föhr nach Süderoog, in Höhe der ausgedehnten Sandbank Japsand, verlor der Motor plötzlich an Leistung. Trotz ruhigen Wetters und kaum Seegang ist das im nordfriesischen Wattenmeer nicht ungefährlich, denn ein manövrierunfähiges Schiff kann mit dem Gezeitenstrom schnell auf eine Sandbank getrieben werden.
Der Skipper rief die Seenotretter, und der auf Nordstrand stationierte Seenotkreuzer EISWETTE lief sofort aus. Der Wasserstand erlaubte noch den deutlich kürzeren Weg östlich von Pellworm über die Watten, und nach knapp eineinhalb Stunden erreichten die Seenotretter die „Kingfisher“ mit ihren tierischen Passagieren.
Im Schlepp des Seenotkreuzers ging es dann zurück nach Pellworm. Erst nach Reparatur des Bootsmotors der „Kingfisher“ konnten die tierischen Passagiere ihre neue Heimat auf der Hallig in der kleinen Schafherde der beiden Halligbewohner beziehen und die Salzwiesen begrasen.
Für die Seenotretter war das Einschleppen des Havaristen trotz der „tierischen Fracht“ Routine: „Alle Passagiere des Havaristen haben die Schleppreise gut überstanden“, sagte Stefan Paulsen, Vormann vom Seenotkreuzer EISWETTE – „auch die wolligen“.
#423 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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29.08.2014 Fahrgastschiff mit über hundert Menschen an Bord von Seenotkreuzer eingeschleppt
Der Seenotkreuzer EISWETTE / Station Nordstrand der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute, Freitag, den 29.8.2014, das Fahrgastschiff „Adler V“ wegen technischer Schwierigkeiten nach Nordstrand (Nordfriesland) eingeschleppt. An Bord waren 99 Ausflugsgäste, darunter zahlreiche Kinder, sowie vier Besatzungsmitglieder.
Um kurz nach 13 Uhr hatte sich der Kapitän der „Adler V“ über UKW-Kanal 16, den internationalen Not- und Anrufkanal, bei den Seenotrettern gemeldet und wegen technischer Probleme um Unterstützung gebeten. Das 38 Meter lange Schiff befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Norderhever, einem Fahrwasser zwischen Nordstrand und der Insel Pellworm, bei der Tonne NH 16, konnte sich aber auf Position halten. Sofort liefen die Seenotretter aus. Eine halbe Stunde später konnte die „Adler V“ vom Seenotkreuzer länggseits genommen werden. Das Schiff wurde sicher in den Hafen gebracht.
Eine Gefahr für Passagiere und Besatzung bestand nicht.
#424 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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01.09.2014 Seenotretter holen vor Schleimünde verletzte Frau von Traditionssegler
Die Seenotretter aus Maasholm haben am Montagnachmittag, 1. September 2014, östlich von Schleimünde eine verletzte Frau von einem Traditionssegler übernommen. Mit dem Seenotkreuzer NIS RANDERS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachten sie die Patientin in den Hafen von Maasholm zum Weitertransport in ein Krankenhaus.
Bei einem Unfall auf der Brigg „Roald Amundsen“ hatte sich eine 60-jährige Frau offenbar die Schulter gebrochen und musste umgehend in ein Krankenhaus gebracht werden. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte sofort den in Maasholm stationierten Seenotkreuzer NIS RANDERS, der sogleich auslief und Kurs auf den Zweimaster nahm, der sich zu diesem Zeitpunkt etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) östlich von Schleimünde befand.
An Bord der „Roald Amundsen“ war die Patientin bereits vor dem Eintreffen der Seenotretter medizinisch erstversorgt und für den Transport auf eine Schleifkorbtrage gelegt worden. Aufgrund der regelmäßigen Übungen mit der Besatzung des Traditionsseglers klappte die Übergabe bei guten Wind- und Seegangsverhältnissen reibungslos, so dass sich die Seenotretter bereits kurze Zeit später auf den Rückweg machen konnten. In Maasholm übergaben sie die Verletzte an den Landrettungsdienst, der sie in ein örtliches Krankenhaus brachte.
Der Seenotkreuzer NIS RANDERS brachte am Montagnachmittag eine verletzte Frau von einem Traditionssegler an Land. Archiv-Foto: DGzRS/Andreas Birresborn
#425 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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02.09.2014 Rettung in letzter Sekunde
Ein Kanufahrer verdankt den freiwilligen Seenotrettern aus Ueckermünde vermutlich sein Leben: Die Besatzung des Seenotrettungsbootes GERHARD TEN DOORNKAAT der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Dienstagabend, 2. September 2014, den völlig entkräfteten Mann aus dem 18 Grad kalten Stettiner Haff gerettet.
Als die Seenotretter der Freiwilligen-Station Ueckermünde von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmiert wurden, befanden sie sich gerade ganz in der Nähe des Unglücksortes im Einsatz für eine Segelyacht. Wegen eines Maschinenschadens hatten sie die Yacht mit dem Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT in Schlepp genommen.
Die Seenotretter verloren keine Sekunde: Die geschleppte Yacht wurde vor Anker gelegt und dann hieß es „Hebel auf den Tisch“ – also Vollgas. Durch die genaue Ortsangabe des Passanten, der den Kanufahrer etwa eine Seemeile (rund zwei Kilometer) vor Mönkebude im südwestlichen Teil des Stettiner Haffs im Wasser entdeckt hatte, dauerte es nur zehn Minuten, bis das Seenotrettungsboot bei dem Schiffbrüchigen eintraf.
Er war zu diesem Zeitpunkt bereits stark entkräftet und unterkühlt. Durch die Bergungspforte der GERHARD TEN DOORNKAAT zog die Besatzung den Mann aus dem 18 Grad kalten Wasser und nahmen sein Boot in Schlepp. „Er hielt sich mit letzter Kraft an seinem Kanu fest, als wir ihn erreichten“, erzählt Vormann Manfred Fastnacht. „Sein Glück war, dass wir mit unserem Schleppverband gerade in der Nähe waren – ansonsten hätte es auch anders ausgehen können.“
Der Mann hatte sich gemeinsam mit zwei anderen Kanufahrern auf einer Paddeltour befunden, als sie bei Winden aus Ostnordost der Stärke 4 (bis zu 28 km/h) offenbar von einer sehr kurzen und harten Welle überrascht wurden und gekentert waren. Während sich ein Kanufahrer selbst an Land retten konnte und es dem zweiten gelungen war, wieder in sein Boot zu klettern, trieb der Gerettete bereits längere Zeit im Wasser, als die Seenotretter eintrafen.
Die Seenotretter versorgten den Mann an Bord und gaben ihm trockene Kleidung. In Mönkebude übergaben sie ihn auf eigenen Wunsch an seine beiden Mitpaddler, die sich um seine weitere Versorgung kümmerten.
Das Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT/Station Ueckermünde der DGzRS war am Dienstagabend im Einsatz für einen schiffbrüchigen Kanufahrer. Archiv-Foto: DGzRS/Sven Junge
#426 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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12.09.2014 Jolle vor Wangerooge gesunken – Freiwillige Seenotretter bewahren Segler vor dem nassen Tod
Der ausgeprägten Revierkenntnis der freiwilligen Seenotretter von der Insel Wangerooge verdankt ein schiffbrüchiger Jollensegler sein Leben. Das Boot des Mannes sank am Freitagabend, 12. September 2014, vor dem westlichen Ende der östlichsten ostfriesischen Insel. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes WILMA SIKORSKI der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) fand den völlig unterkühlten Segler und brachte ihn an Land.
Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI/Station Wangerooge (Archivbild) Die Alarmierung erreichte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gegen 18.15 Uhr auf ungewöhnlichem Weg: Die Rettungsleitstelle aus dem sächsischen Grimma (Landkreis Leipzig) informierte die Seenotretter über einen Notruf. Eine Frau hatte berichtet, via Handy von einem Bekannten, der sich derzeit auf Wangerooge aufhält, über einen Seenotfall vor der Insel informiert worden zu sein. Einzige ungefähre Positionsangabe war die Nähe der Buhne H am Westende Wangerooges.
Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS bat einen Offshore-Versorgungshubschrauber um Unterstützung. Er befand sich ganz in der Nähe in der Luft. Unterdessen besetzten die freiwilligen Seenotretter die WILMA SIKORSKI. Trotz intensiver Suche zwischen Wangerooge und Spiekeroog konnte der Hubschrauber nichts entdecken. Inzwischen traf die WILMA SIKORSKI im Suchgebiet ein. Dem Hubschrauber wiederum wurde der Treibstoff knapp, er musste abdrehen.
Mittlerweile hatte sich herausgestellt, dass auf Wangerooge tatsächlich ein Jollensegler zum Festland aufgebrochen und noch nicht zurückgekehrt war. Die freiwilligen Seenotretter intensivierten deshalb bei nordnordöstlichen Winden um vier Beaufort die Suche, zunächst südlich der Buhne H, dann nördlich. „Zwischen den Inseln stehen zwei bis drei Knoten Strömung. Wer da über Bord geht, wird auf die offene Nordsee hinausgezogen und hat keine Chance“, weiß der erfahrene Vormann der WILMA SIKORSKI, Roger Riehl.
Die ausgeprägte Revierkenntnis der DGzRS-Crew rettete das Leben des Seglers: „Wir sind noch weiter rausgefahren und haben schließlich voraus etwas Schwarzes entdeckt“, berichtet Riehl. Der schiffbrüchige Segler hielt sich nur noch an einem Beutel mit persönlichen Dingen fest. Er war dunkel gekleidet und trug keine Rettungsweste. „Bei einem Meter Seegang und schon tief stehender Sonne war er kaum auszumachen. Er hat sehr großes Glück gehabt“, sagt Riehl.
Die Seenotretter zogen den völlig unterkühlten, aber ansprechbaren etwa 40 bis 50 Jahre alten Mann durch die spezielle Bergungspforte an Bord der WILMA SIKORSKI. Sie wärmten seinen Körper mit Decken. „Er wusste seinen Namen und sagte auf unsere Frage nach seinem Boot nur ,weg, weg, weg‘“, berichtet Riehl. Auf der Rückfahrt nach Wangerooge alarmierten die Seenotretter den Landrettungsdienst. Er übernahm im Hafen die weitere Versorgung des Schiffbrüchigen.
#427 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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14.09.2014 Freiwillige Seenotretter finden vermissten Surfer zwischen Ummanz und Hiddensee
Ein vermisster Surfer zwischen den Inseln Ummanz und Hiddensee westlich von Rügen verdankt sein Leben den freiwilligen Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Die Besatzung des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP/Station Stralsund rettete den Mann am späten Sonntagabend aus der 17 Grad kalten Ostsee.
Einige Stunden zuvor war der Vermisste gemeinsam mit einem weiteren Surfer von einem Campingplatz auf Ummanz Richtung Hiddensee aufgebrochen. Nur einer von ihnen erreichte allerdings die Nachbarinsel. Angehörige wählten daraufhin den Notruf. So erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS von dem Vermissten.
Die Seenotrettungsboote HERTHA JEEP, Station Stralsund, und NAUSIKAA, Station Vitte/Hiddensee, machten sich, besetzt mit Freiwilligen, gegen 20.15 Uhr auf den Weg ins Suchgebiet. Zwischen Suhrendorf auf Ummanz und Neuendorf auf Hiddensee herrschten zu dieser Zeit nordöstliche Winde um fünf, in Böen sieben Beaufort (bis 38/61 km/h Windgeschwindigkeit). Die NAUSIKAA traf zuerst vor Ort ein und begann unmittelbar mit der Suche.
In die von der DGzRS koordinierten SAR-Maßnahmen (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung) bezogen die Seenotretter neben den beiden eigenen Rettungseinheiten das Bundespolizeiboot „Uckermark“, das Wasserschutzpolizeiboot „Werder“, ein Boot der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft und einen Polizeihubschrauber ein. Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS sendete zudem eine Dringlichkeitsmeldung an die gesamte Schifffahrt.
Die Erfahrung und Revierkenntnis der freiwilligen Seenotretter führte schließlich bei Tonne 41 im Hiddenseer Fahrwasser zum Erfolg: Aufgrund der Wind- und Strömungsverhältnisse suchten die Rettungseinheiten an der Zwei-Meter-Tiefenlinie auf der Hiddenseer Seite. „Plötzlich haben wir den Mann im Licht unseres leistungsstarken Suchscheinwerfers bis zur Brust im Wasser stehend gesehen“, berichtet Günter Towara, Vormann des Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP. „In völliger Dunkelheit und eine knappe Seemeile von der Küste entfernt hatte er keine Chance, sich zu orientieren.“
Gegen 21.50 Uhr packten kräftige Hände beherzt zu: Die Seenotretter zogen den 74-jährigen Mann aus Leipzig durch die spezielle Bergungspforte an Bord der HERTHA JEEP und versorgten ihn mit wärmenden Decken. Seine Körpertemperatur war bereits auf 34,6 Grad abgesunken. Außerdem hatte sich der Mann eine Verletzung an der Nase zugezogen. Die Seenotretter versorgten ihn während der Rückfahrt nach Stralsund und übergaben ihn dort an den Landrettungsdienst.
#428 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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16.09.2014 Doppelter Einsatz für Schleswiger Seenotretter
Gleich zwei Mal direkt hintereinander sind die Seenotretter der Station Schleswig am Dienstagnachmittag, 16. September 2014, im Einsatz gewesen. Die Freiwilligen-Besatzung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kam dabei einem gekenterten Jollenkreuzer und einem auf Grund gelaufenen Folkeboot zur Hilfe.
Zunächst befreite das Seenotrettungsboot WALTER MERZ an der Stexwiger Enge das festgekommene Folkeboot mit zwei Menschen an Bord. Beobachter an Land hatten die Seenotretter über die missliche Lage des Seglers informiert.
Bei Windstärken mit Böen bis fünf Beaufort (bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) schob der für die Schlei hohe Seegang von etwa einem Meter das Boot immer weiter auf das Flach. Trotz des geringen Tiefgangs der WALTER MERZ mussten die Seenotretter vorsichtig manövrieren, um nicht selbst festzukommen. Sie schleppten das Folkeboot frei. Es konnte seine Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen.
Anschließend lief die WALTER MERZ nach Goltoft. Das Fahrgastschiff „Wappen von Schleswig“ hatte den Seenotrettern gemeldet, dass nahe dem Campingplatz Hellör ein Jollenkreuzer gekentert war. Als das Seenotrettungsboot eintraf, stand dem Havaristen bereits ein anderes Boot helfend zur Seite.
Allerdings war der Skipper einige Zeit im Wasser gewesen. Ein Seenotretter hüllte den leicht unterkühlten Mann in wärmende Decken und versorgte ihn. „Die noch relativ warmen Tage bieten noch herrlichen Segelwind. Der kühlt allerdings das Oberflächenwasser schnell ab. Bei nicht mal 15 Grad Wassertemperatur ist man schnell unterkühlt“, weiß der erfahrene Vormann Paul Cugier.
Unterdessen kümmerten sich die beiden anderen Besatzungsmitglieder der WALTER MERZ um den Havaristen. Zwar war der Jollenkreuzer inzwischen aufgerichtet, doch vollgelaufen und lag deshalb sehr instabil im Wasser. Die Seenotretter nahmen das Boot längsseits und schleppten es in Ufernähe, wo weniger Strömung stand. Dort setzte die WALTER MERZ ihre leistungsstarken Lenzpumpen ein, bevor der Havarist an einen sicheren Liegeplatz gebracht werden konnte.
Aus dem Schlauch der leistungsstarken Lenzpumpe des Seenotrettungsbootes WALTER MERZ/Station Schleswig gelangt das eingedrungene Wasser außenbords des havarierten Jollenkreuzers.
#429 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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21.09.2014 Freiwillige Seenotretter für schwer verletzten Segler vor Fehmarn im Einsatz
Einem schwer verletzten Segler sind die Seenotretter der Station Heiligenhafen am Sonntagnachmittag, 21. September 2014, zu Hilfe gekommen. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war westlich der Ostseeinsel Fehmarn im Einsatz.
Bei nordwestlichen Winden um sechs Beaufort (bis 49 km/h Windgeschwindigkeit) und starkem Seegang war der 68-Jährige gegen 14.45 Uhr in der Plicht der etwa zwölf Meter langen Segelyacht schwer gestürzt. Der Unfall hatte sich an der Nordwestspitze Fehmarns vor Westermarkelsdorf ereignet. Bei dem unglücklichen Sturz hatte sich der Mann eine sehr starke Kopfverletzung zugezogen. Seine beiden Mitsegler alarmierten daraufhin die Rettungskräfte.
Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN verließ mit Notarzt und Rettungsassistent an Bord die gleichnamige Station und nahm Kurs auf die Westseite der Insel Fehmarn. Währenddessen lief die Segelyacht den Seenotrettern entgegen. Etwa querab Flügge trafen sich die beiden Schiffe.
Trotz schweren Seegangs gelang es der Besatzung der HEILIGENHAFEN, den Notarzt und einen als Rettungssanitäter ausgebildeten Seenotretter auf die Segelyacht übersteigen zu lassen, wo sie den Verletzten behandelten. An eine Übernahme auf das Seenotrettungsboot war aufgrund des schweren Seegangs allerdings nicht zu denken.
Der Vormann der HEILIGENHAFEN bestellte deshalb von See aus einen Rettungswagen nach Orth auf Fehmarn. Dorthin begleitete das Seenotrettungsboot die Segelyacht. In Orth übernahm der Landrettungsdienst die weitere Versorgung des Schwerverletzten.
#430 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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23.09.2014 Feuer an Bord – Hund rettet Segler das Leben
Der Wachsamkeit seines Hundes verdankt ein Segler die Rettung von seiner in Brand geratenen Segelyacht. Auf der Schlei zwischen Ulsnis und Gunneby, etwa auf halben Weg zwischen Schleswig und der offenen Ostsee, war auf seinem rund elf Meter langen Boot am Dienstagnachmittag, 23. September 2014, ein Feuer ausgebrochen. Den Seenotrettern der Freiwilligen-Stationen Schleswig und Maasholm gelang es, den Brand zu löschen und den Havaristen in einen Hafen zu schleppen.
Um kurz vor 17 Uhr erreichte die Alarmierung die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Der Skipper selbst hatte sich und seinen Hund zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Schlauchboot unverletzt an Land in Sicherheit gebracht. Der Beagle hatte angeschlagen und seinem Herrchen so vermutlich das Leben gerettet.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte die Freiwilligen-Besatzungen der Seenotrettungsboote WALTER MERZ/Station Schleswig und WUPPERTAL/Station Maasholm. Sie trafen nahezu zeitgleich an der in der Badebucht vor Gunneby vor Anker liegenden Segelyacht ein.
Starker Rauch drang aus dem Inneren des Bootes. Flammen schlugen durch Luken und Kajütdeck. Da zunächst unklar war, ob sich weitere Menschen noch an Bord befanden, stieg ein Seenotretter über. Die WALTER MERZ setzte ihre Feuerlöschpumpe zur Brandbekämpfung ein. Wie sich erst später herausstellte, lagerten an Bord noch ein Brennstoff-Reservekanister und Signalmunition.
Die WUPPERTAL brachte einen Feuerwehrmann von Land an Bord. Er stieg unter Atemschutz ebenfalls auf die Yacht über, um im Innenraum weiterzulöschen. Anschließend schleppten die Seenotretter den Havaristen längsseits in den kleinen Hafen Stauertwedt. Dort übernahm die Landfeuerwehr die Brandwache.
#431 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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24.09.2014 Traditionssegler vor Strandung auf den Nordergründen bewahrt
In beispielhafter Zusammenarbeit haben die Seenotretter der Stationen Hooksiel und Helgoland sowie Behördenschiffe am Mittwoch, 24. September 2014, die Strandung eines Traditionsseglers verhindert. Das 14 Meter lange und mit einem Mann und einer Frau besetzte Schiff drohte, in der Außenweser auf den berüchtigten Nordergründen festzukommen.
Der freiwillige Vormann des Seenotrettungsbootes BALTRUM/Station Horumersiel hatte während der Fangreise mit seinem Krabbenkutter gegen 7.30 Uhr rote Seenotfallschirmraketen gesichtet. Er vermutete das internationale Notsignal in der Gegend der Leuchttürme Roter Sand und Alte Weser.
Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS sendete daraufhin ein „Mayday Relay“ aus, um die gesamte Schifffahrt um erhöhte Aufmerksamkeit zu bitten. Daraufhin meldete das Vermessungsschiff „Komet“ des Bundesamtes für Seeschiffffahrt und Hydrographie einen offenbar treibenden Traditionssegler nahe der Nordergründe.
Kurz darauf sichtete die Besatzung der „Komet“ rote Handfackeln. Der Havarist hatte auf der Überführungsfahrt von Greifswald nach Emden Ruder- und Motorschaden erlitten. Die zweiköpfige Besatzung hatte die Gewalt über ihr Boot verloren, der Mann litt zudem unter sehr starker Seekrankheit.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte die Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel und HERMANN MARWEDE/Station Helgoland. Schiffe der Bundespolizei und der Wasserschutzpolizei boten außerdem ihre Hilfe an.
Mit zwei ausgesetzten Peilbooten der „Komet“ gelang es, den manövrierunfähigen Traditionssegler bis zum Eintreffen der Seenotretter aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu schleppen und auf Position zu halten. Mit dem Tochterboot VERENA der HERMANN MARWEDE stellten die Seenotretter eine Leinenverbindung zur VORMANN STEFFENS her.
Auf der Jade stiegen zwei Besatzungsmitglieder des Wasserschutzpolizeibootes „WSP 3“ auf den Havaristen über, um dessen Besatzung beim Steuern zu unterstützen. Der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS schleppte das Boot sicher nach Hooksiel.
Der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS hat den Traditionssegler im Schlepp. Die HERMANN MARWEDE (im Hintergrund) sichert den Anhang ab, während ihr Tochterboot VERENA vorausläuft.
Im Schlepp der VORMANN STEFFENS beim Leuchtturm Alte Weser (Foto: Ulrich Klüber)
#432 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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30.09.2014 Seenotretter von Borkum holen Erkrankten von der „Quantum of the Seas“
Die Seenotretter der Station Borkum haben in der Nacht (30.9.2014) einen Erkrankten vom Kreuzfahrtschiff abgeborgen*.
In den frühen Morgenstunden ging der 27 Meter lange Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bei dem fast 350 Meter langen Kreuzfahrtschiff längsseits, und übernahm den Erkrankten mit einer speziellen Trage. Aufgrund des ruhigen Wetters konnte das Manöver ca. 15 Seemeilen (28 Kilometer) nordwestlich von Borkum trotz Dunkelheit schnell und präzise durchgeführt werden.
Derzeit befindet sich die „Quantum of the Seas“ in der Nordsee auf Probefahrt. Die Alarmierung des Seenotkreuzers war um kurz nach 1 Uhr erfolgt. Ein Hubschrauber konnte wegen des diesigen Wetters nicht fliegen. In Begleitung einer Borkumer Ärztin führten die Seenotretter die Abbergung durch und verbrachten den Patienten in das niederländische Eemshaven.
Um 5.20 Uhr machte die ALFRIED KRUPP wieder auf Borkum fest.
#433 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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05.10.2014 Freiwillige Seenotretter bergen gestrandetes Segelboot mit Skipper und sechs Hunden an Bord
Ein Skipper und seine sechs Hunde verdanken das glückliche Ende ihres Segeltörns den Seenotrettern der Station Damp. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes KARL VAN WELL der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreite das Boot am späten Sonntagabend, 5. Oktober 2014, aus der gefährlichen Brandung. Der Havarist war in der steinigen Brandungszone vor Waabs am Ausgang der Eckernförder Bucht gestrandet.
Gegen 23.15 Uhr meldete sich der etwa 50-jährige Mann via Mobiltelefon bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Auf der Reise von Eckernförde zur Mündung der Schlei hatte sich eine Leine im Propeller seines Bootes verfangen. Zudem war das GPS-Gerät ausgefallen, so dass sich der Skipper mit seinem manövrierunfähigen Boot auch nicht mehr orientieren konnte.
Die Seenotrettungsboote KARL VAN WELL/Station Damp und ECKERNFÖRDE/Station Eckernförde machten sich auf die Suche nach dem Segler. Dessen etwa sieben Meter langes Boot drohte, bei Ostwinden von bis zu sechs Beaufort (bis 49 km/h Windgeschwindigkeit) zu stranden. So kam es schließlich auch: Vor Waabs setzte der auflandige Wind das Boot auf den steinigen Strand. Die rund zwei Meter hohe Brandung schleuderte das Boot ständig hin und her. Es drohte, leckzuschlagen.
Weder UKW-Funk noch Seenotsignalmittel befanden sich an Bord. Die Seenotretter forderten den Skipper deshalb auf, mit einer Taschenlampe Lichtsignale zu geben. Um kurz vor Mitternacht fand die KARL VAN WELL fand den Havaristen. Im flachen Wasser mussten die Seenotretter selbst vorsichtig manövrieren.
Um eine Schleppverbindung herzustellen, watete Vormann Thomas Schulze durch die Brandung zum Havaristen, da der Skipper selbst nicht in der Lage war mitzuhelfen. „Der Mann stand unter Schock. Ihm war sehr übel. An Bord befanden sich außerdem noch sechs Hunde“, berichtet Schulze.
Der Vormann stellte die Leinenverbindung her. Seiner Besatzung gelang es, das Segelboot mit der KARL VAN WELL aus der gefährlichen Lage zu befreien und sicher nach Damp zu schleppen.
#434 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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09.10.2014 Seenotretter holen Urlauberin an unwegsamem Küstenabschnitt vom Strand
Die Seenotretter der Station Sassnitz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben heute, Donnerstag, den 9. Oktober 2014, eine Urlauberin auf Rügen von der unwegsamen Küste zwischen Binz und Sellin (Rügen) gerettet.
Die Frau hatte während einer Wanderung mit einer Urlaubergruppe am Strand so heftige Kreislaufbeschwerden, dass ihre Begleiter den Notruf wählten. Zwei Rettungssanitäter vom DRK Rügen erreichten die Gruppe von Land aus, ein Transport der Patientin über den Strand war durch die Unwegsamkeit des Geländes jedoch nicht möglich.
Die Sanitäter baten deshalb die Seenotretter um Unterstützung.
Der Küstenabschnitt zwischen Binz und Sellin liegt direkt am Wald und hat keinen direkten Straßenzugang. Seeseitig macht der flache, felsige Küstengrund das direkte Anlanden eines Schiffes unmöglich. Der Seenotkreuzer HARRO KOEBKE von der Station Sassnitz ist deshalb nicht nur mit einem flachgehenden Tochterboot, sondern zusätzlich mit einem Schlauchboot ausgestattet, auf dem eine Person auf einer Trage gelagert werden kann.
Die Seenotretter setzten zunächst einen Notarzt am Strand ab und holten die Patientin wenig später mit dem Schlauchboot an Bord. Der Notarzt konnte die Urlauberin auf dem Seenotkreuzer mit Sauerstoff behandeln und weiter medizinisch betreuen.
Das Manöver verlief aufgrund des guten Wetters und günstiger Seegangsverhältnisse ohne größere Schwierigkeiten.
In Sassnitz wurde die Patientin an den Rettungstransportwagen übergeben.
#435 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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14.10.2014 Erfolgreiche „Rehnotrettung“ vor Grömitz
Ein ungewöhnlicher Einsatz für Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Grömitz: Am Dienstagnachmittag, 14. Oktober 2014, befreiten sie vor dem Ostseebad einen jungen Rehbock aus einer ausweglosen Lage.
Spaziergänger hatten das Tier wenige hundert Meter von der Grömitzer Seebrücke entfernt im Wasser entdeckt. Die alarmierten Seenotretter näherten sich mit dem Tochterboot BUTSCHER des derzeit in Grömitz stationierten Seenotkreuzers VORMANN JANTZEN dem panischen Rehbock. Bei ruhiger See versuchten sie zunächst, ihn an Land zu treiben. Als dies nicht gelang und er immer schwächer wurde, formten die Seenotretter aus einem Seil eine Schlinge und warfen sie gekonnt über den Kopf des Rehbocks.
So gelang es, das Tier über die Bergungspforte an Bord des Tochterbootes zu ziehen. „Es ließ sich ohne Gegenwehr an Bord nehmen und war offenbar froh, dass wir ihn aus seiner Notlage befreit haben“, erzählen die Seenotretter Andreas Heim und Kai Knudsen. Auf dem Tochterboot kauerte sich das völlig erschöpfte Tier in eine Ecke und beruhigte sich langsam. Am Liegeplatz brachten die Seenotretter den Rehbock an Land, wo er sich mit schnellen Sprüngen von seinen Rettern entfernte.
An Bord des Tochterbootes BUTSCHER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) beruhigte sich der Rehbock langsam. Foto: Die Seenotretter/DGzRS