#346 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter befreien bei Rügen zwei gekenterte Katamaransegler aus gefährlicher Situation
Mittwoch, 17.Juli 09:35
Die Seenotretter der Station Greifswalder Oie haben am Dienstagabend, 16. Juli 2013, zwei Segler eines Katamarans in der Nähe der Ostseeinsel Rügen aus einer gefährlichen Lage befreit. Dank des schnellen Eingreifens der Besatzung des Seenotkreuzers EUGEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) wurde Schlimmeres verhindert.
Gegen 18 Uhr meldete ein Spaziergänger der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS ein gekentertes Hobiecat rund 1,5 Seemeilen (etwa 2,8 Kilometer) südöstlich vom Südperd der Insel Rügen. Offenbar konnte die zweiköpfige Crew den Katamaran nicht mehr aus eigener Kraft aufrichten. Sofort alarmierte die SEENOTLEITUNG den Seenotkreuzer EUGEN/Station Greifswalder Oie.
Als die Seenotretter an der Unglückstelle eintrafen, saßen die beiden Segler – ein Mann und eine Frau – auf dem Rumpf des Hobiecats. Die Seenotretter nahmen zunächst die leicht unterkühlte Seglerin an Bord. Dort wärmte sich die Frau auf und erholte sich. Währenddessen richtete die Besatzung des Seenotkreuzers EUGEN den Katamaran wieder auf. Anschließend konnten die beiden Segler alleine zum Surf- und Wasserstützpunkt in Thiessow zurückfahren.
Zur Zeit des Unfalls herrschten westliche Winde der Stärke 4 (bis 28 Stundenkilometer).
#347 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter-Einsatz für schwer verletzten Windpark-Arbeiter vor Borkum
Freitag, 19.Juli 12:02
Die Borkumer Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben in der Nacht von gestern auf heute (19. Juli 2013) einen schwer verletzten Arbeiter des Windparks „Borkum West II“ an Land gebracht. Zudem war gestern Nachmittag (18. Juli 2013) in der Ostsee die Freiwilligen-Besatzung der DGzRS-Station Travemünde für eine erkrankte Frau auf einer Motoryacht im Einsatz. Des Weiteren hatten die Seenotretter gestern sechs Routineeinsätze in Nord- und Ostsee und sicherten bei 15 Kontrollfahrten das jeweilige Revier ab.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte gegen 20.45 Uhr den auf der Nordseeinsel Borkum stationierten Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP wegen eines Notfalls im Windpark „Borkum West II“ – ein Arbeiter hatte sich bei einem Arbeitsunfall offenbar sehr schwere Rückenverletzungen zugezogen. Fast zeitgleich startete in Emden ein Hubschrauber des Windparkbetreibers mit einem Notarzt an Bord und flog zur Unfallstelle. Der Windpark liegt rund 35 Seemeilen (etwa 64 Kilometer) nördlich von Borkum.
Kurz nach 22.30 Uhr traf die AFRIED KRUPP vor Ort ein. Dort ging sie beim Baupersonalschiff „Sea Discoverer“, auf dem sich der Arbeiter befand, längsseits. Da der Hubschrauber aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr abheben durfte, übernahmen die Seenotretter den Verletzten mit einer speziellen Vakuummatratze und brachten ihn in das Bordhospital des Seenotkreuzers.
Mit Höchstgeschwindigkeit von 23 Knoten (rund 43 Stundenkilometer) fuhr die ALFRIED KRUPP in Richtung Eemshaven. Während der Überfahrt überwachte der ebenfalls an Bord gekommene Notarzt die Werte des Verletzten. Im niederländischen Eemshaven übergaben die Seenotretter den Patienten gegen 1.10 Uhr an das Team eines Rettungswagens.
Einsatz in der Ostsee
In der Ostsee war die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN von der SEENOTLEITUNG BREMEN am Dienstagnachmittag, 18. Juli 2013, wegen eines Notfalls vor Travemünde alarmiert worden: Die Motoryacht „Danny 2“ trieb mit einer verletzten über 90-jährigen Frau an Bord aufgrund eines Motorschadens etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) vor der Hansestadt. Sofort lief die HANS INGWERSEN aus.
An der Unglücksstelle kümmerten sich die Seenotretter zuerst um die kranke Skipperin, die vermutlich nach dem Platzen des Kühlwasserschlauches die entstandenen Dämpfe eingeatmet hatte, und nahmen sie an Bord. Dort versorgten sie die Frau medizinisch und legten unverzüglich „alle Hebel auf den Tisch“, um die Verletzte schnell an Land zu bringen. Währenddessen warf der an Bord der neun Meter langen Motoryacht zurückgebliebene Skipper den Anker, um das treibende Schiff zu sichern. Im Hafen übergaben die Seenotretter die Patientin an das Team eines Rettungswagens. Anschließend fuhr die Freiwilligen-Besatzung wieder zurück zum Havaristen, um sie in den Travemünder Hafen einzuschleppen.
#348 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter von Laboe im Einsatz für Schwimmer in Lebensgefahr
Montag, 22.Juli 16:07
Für eine Schwimmerin war der Seenotkreuzer BERLIN der Station Laboe am Sonnabend, den 20.7.2013, im Einsatz. Die Frau hatte während des Badens in der Nähe ihres ankernden Segelbootes vermutlich einen Herzinfarkt erlitten. Ein weiterer Schwimmer brachte sich am Sonntag (21.7.13) durch Schwimmen im Fahrwasser der Kieler Förde in Lebensgefahr.
In der Nähe des Leuchtturms Bülk an der Kieler Förde hatten am Sonnabend mehrere Segelyachten geankert, die Segler nutzten das Sommerwetter zum Baden und Schwimmen. Eine 57 Jahre alte Frau geriet plötzlich unter Wasser, konnte jedoch von ihrem Mann bewusstlos wieder an die Oberfläche geholt werden. Er begann an Bord eines der Schiffe sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen, bis sie das Bewusstsein wieder erlangte. Gleichzeitig wurden die Seenotretter alarmiert. Der in Laboe stationierte Seenotkreuzer BERLIN lief kurz nach 18.30 Uhr unter Höchstgeschwindigkeit aus und erreichte zwanzig Minuten später den Unglücksort. Die Seenotretter übernahmen die Frau und leiteten an Bord des Seenotkreuzers die medizinische Behandlung ein. An Land wurde die Seglerin sofort durch einen Rettungstransportwagen ins Krankenhaus überführt. Eine weitere Alarmierung wegen eines Schwimmers erreichte den Seenotkreuzer BERLIN am Sonntag (21.7.13). Passanten hatten einen Schwimmer im vielbefahrenen Schifffahrtsweg der Kieler Förde gesichtet. Sehr schnell fanden die Seenotretter den Mann, der sich jedoch keinesfalls der Lebensgefahr bewusst war, in die er sich begeben hatte. Die Seenotretter blieben dicht bei dem Schwimmer, bis er durch ein Fahrzeug der Wasserwacht zurück an den Strand befördert wurde.
#349 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Zahlreiche Einsätze für Seenotretter auf der Ostsee DGzRS-Seenotrettungsboot schleppt Fahrgastschiff ein
Dienstag, 23.Juli 14:13
Zahlreiche Einsätze haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf den Ostsee-Stationen am Dienstag, den 23. Juli 2013, beschäftigt.
In drei Fällen – vor Wustrow, Timmendorf/Poel und Travemünde – waren Segler von Sportkatamaranen bei Kenterungen über Bord gestürzt und abgetrieben. Zum Teil wurden aufwendige Suchen mit zahlreichen Einsatzkräften durchgeführt. Das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN der gleichnamigen Station war mit den freiwilligen Seenotrettern für ein Fahrgastschiff mit 47 Gästen an Bord im Einsatz, das auf Grund eines Ruderschadens manövrierunfähig geworden war.
Bei zahlreichen weiteren Einsätzen brachten die Seenotretter auf Grund technischer oder navigatorischer Schwierigkeiten Segel- und Motorboote in Sicherheit. Verschiedentlich meldeten aufmerksame Passanten Schwimmer oder Surfer, die sich jedoch bei Überprüfung der Sachlage nicht in Not befanden oder die sich aus ihrer Notlage selbst befreien konnten.
Wustrow. Am Saaler Bodden waren zwei Segler mit einem Sportkatamaran von einem Campingplatz aus gestartet und bei etwa vier Beaufort (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit) und unruhiger See gekentert. Einer der beiden Segler wurde daraufhin abgetrieben. Das Seenotrettungsboot BARSCH / Station Wustrow sowie ein SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine und ein Schlauchboot der Feuerwehr waren in kürzester Zeit nach der Alarmierung beim Havaristen vor Ort. Die Versorgung des Seglers an Bord übernahm die Feuerwehr Ostseebad Dierhagen, während die Seenotretter und der SAR-Hubschrauber sowie einige Privatyachten eine systematische Suche nach dem vermissten Katamaransegler durchführten. Der Mann wurde schließlich durch die Besatzung des Hubschraubers gesichtet und aufgenommen. Er wurde in Althagen an einen Rettungstransportwagen übergeben.
Timmendorf/Poel. Im Seegebiet vor Timmendorf/Poel waren die Seenotretter der DGzRS mit dem Seenotrettungsboot GÜNTHER SCHÖPS und dem Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN sowie ein SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine im Einsatz für einen vermissten Katamaransegler. Dieser war über Bord gestürzt, nachdem ein Teil der Trapezausrüstung, in der ein Katamaransegler hängt, gerissen war. Kurz nach dem Versuch seines Mitseglers, den Kat zu wenden, kenterte das Boot und konnte zunächst vom zweiten Mann nicht wieder aufgerichtet werden. Die freiwilligen Seenotretter der GÜNTHER SCHÖPS fanden den vermissten Segler weit entfernt von der Unglücksstelle. Er hatte seit über einer Stunde versucht, an Land zu schwimmen und dabei eine beachtliche Strecke zurückgelegt. Er wurde mit dem Seenotrettungsboot an Land gebracht und versorgt. Sein Mitsegler konnte nach Überprüfung der Lage durch die Rettungskräfte auf eigenen Wunsch selbst an Land segeln, nachdem es ihm gelungen war, den Katamaran wieder aufzurichten.
Travemünde. Ebenso geriet der Segler eines Sportkatamarans vor Travemünde in Seenot, nachdem bei seinem Katamaran der Mast gebrochen war. Ausgerüstet mit Neoprenanzug und Auftriebsweste, verbrachte er geraume Zeit auf seinem manövrierunfähigen Sportgerät, bevor er sich durch eine Seenotfackel bei der Crew einer vorbeifahrenden Segelyacht bemerkbar machen konnte. Diese alarmierte sofort die Seenotretter. Die freiwillige Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN befand sich zu diesem Zeitpunkt auf Grund der Travemünder Woche auf Kontrollfahrt im Revier in der Lübecker Bucht. Sie fand den Mann wenig später unverletzt in gutem Zustand auf seinem Katamaran vor und übernahm ihn auf das Seenotrettungsboot. Der Katamaran wurde bei sehr unruhiger See von der HANS INGWERSEN in Schlepp genommen und an Land verbracht.
Heiligenhafen. Für die Gäste eines Fahrgastschiffes vor Heiligenhafen endete die geplante Ausflugsfahrt gestern (23.7.2013) auf dem Haken des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN. Das Schiff war auf Grund eines technischen Problems kurz vor dem Hafen manövrierunfähig geworden. Die freiwilligen Seenotretter der Station Heiligenhafen nahmen das etwa 25 Meter lange Schiff mit 47 Menschen an Bord in Schlepp und brachten es sicher in den Hafen.
#350 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Zahlreiche Einsätze am „Tag der Seenotretter“
16:33
Auf vielen Stationen mussten Open-Ship-Termine unterbrochen werden. Zahlreiche Einsätze haben auf vielen Stationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern, am Sonntag, den 28.7.2013, Open-Ship-Termine beendet oder unterbrochen. Die Besucher zeigten viel Verständnis: bleibt doch die Einsatzbereitschaft der 60 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote an diesem jährlich ausgerichteten Besuchertag auf den DGzRS-Stationen uneingeschränkt bestehen.
Sassnitz. Auf der Station Sassnitz auf Rügen erhielt der Seenotkreuzer HARRO KOEBKE zunächst eine Alarmierung wegen eines in Not befindlichen Schwimmers. Diesem gelang es jedoch, noch vor Eintreffen des Tochterbootes wieder an den Strand zu kommen. Um 18 Uhr kam die nächste Alarmierung: Auf einer Segelyacht hatte sich ein Segler eine sehr schwere Schnittverletzung zugezogen. Neben der HARRO KOEBKE kam das Bundespolizeischiff BP 26 „Eschwege“ zum Einsatz. Die Beamten legten dem Verletzten zunächst einen Verband an. Auf dem Seenotkreuzer HARRO KOEBKE landete zwischenzeitlich aufgrund günstiger Wetterbedingungen der Hubschrauber Christoph 47 der DRF Luftrettung und setzte einen Notarzt und einen Rettungsassistenten ab. Mit dem Tochterboot wurden diese auf die Segelyacht übergesetzt und übernahmen die medizinische Versorgung. Aus Sicherheitsgründen erfolgte die Übergabe des Verletzten auf der nahe gelegenen Insel Greifswalder Oie. Während die Besatzung der HARRO KOEBKE den Verletzten dorthin brachte, landete der Hubschrauber auf der unbewohnten Insel. Zum Weitertransport ins Krankenhaus konnte der Mann dort übernommen werden.
Wustrow. Auf der Station Wustrow kam es zu einem Einsatz für eine gekenterte Segelyacht im Saaler Bodden. Die vier Segler, die ins Wasser gestürzt waren, wurden von einem Boot in der Nähe an Bord genommen. Die Seenotretter nahmen den Bootsbesitzer an Bord, während die anderen drei Segler von ihren Rettern an Land gebracht wurden. Den Seenotrettern gelang es, das gekenterte und schwer beschädigte Boot aufzurichten und an den Strand zu verbringen.
Cuxhaven. Auch die HERMANN HELMS war mehrfach im Einsatz. Zunächst musste eine Segelyacht, die in den Morgenstunden auf dem Leitdamm aufgelaufen und trockengefallen war, freigeschleppt werden. Das Seenotrettungsboot GILLIS GULLBRANSSON schleppte das Schiff, nachdem die Flut wieder eingesetzt hatte, nach Cuxhaven ein. Am Nachmittag meldete eine Motoryacht Wassereinbruch. Zunächst unterstützte das Mehrzweckschiff „Mellum“ mit seiner Lenzpumpe, bis die HERMANN HELMS das Schiff auf den Haken nahm. Im Schlepp des Seenotkreuzers konnte der Wassereinbruch zunächst durch die Pumpe des Tochterbootes unter Kontrolle gehalten werden. Schließlich stieg jedoch der Maschinist der HERMANN HELMS auf den Havaristen über. Er ermittelte die Ursache des Wassereinbruches und konnte den Schaden beheben.
#351 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Segler vor Langeoog gerettet
29.Juli 17:27
Vor Langeoog ist heute Nachmittag, Montag, den 29. Juli 2013, ein Segler von der Besatzung eines Fischkutters gerettet worden.
Ein durchziehender Gewittersturm hatte das Boot des Mannes, der allein an Bord war, zum Kentern gebracht. Nur dem großen Zufall, dass er von der Besatzung des Fischkutters „Komet“ aus Accumersiel gesehen wurde, verdankt der Mann sein Leben. Den Fischern gelang es, den Mann aus dem Wasser zu retten. Durch heftige Regenböen herrschte im Seegebiet der Ostfriesischen Inseln zu diesem Zeitpunkt kaum zehn Meter Sicht. Das Seenotrettungsboot CASPER OTTEN / Station Langeoog der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) lief dem Fischkutter entgegen und übernahm den Schiffbrüchigen, der etwa eine halbe Stunde im Wasser getrieben war. Er steht leicht unter Schock, ist aber ansonsten unverletzt. Die Besatzung der CASPER OTTEN hat den Mann zwischenzeitlich in ärztliche Behandlung übergeben.
#352 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter bringen fünf Kinder von abtreibenden Tretbooten in Sicherheit - Notlage war am Strand unbemerkt geblieben
30.Juli 18:09
Fünf Kinder unter zwölf Jahren haben die freiwilligen Seenotretter der Station Travemünde heute, Dienstag, den 30. Juli 2013, aus der Lübecker Bucht in Sicherheit gebracht.
Die drei Mädchen und zwei Jungen waren mit zwei Tretbooten von einem örtlichen Tretbootverleih zunächst in Strandnähe vor Travemünde unterwegs gewesen. Aufgrund starker ablandiger Winde und Strömung bewegten sich die kleinen Boote trotz aller Bemühungen der Kinder, wieder Richtung Strand zu gelangen, immer weiter aufs offene Wasser und in die Nähe des Schifffahrtsweges. Bemerkt wurde die gefährliche Lage von einem Segler, der sich bei den Seenotrettern bemerkbar machte. Die Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN / Station Travemünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war zu dieser Zeit noch in einem anderen Einsatz. Sie hatte die zweiköpfige Besatzung eines entmasteten Tornados (Sportkatamarans) gerettet und am Mövenstein bei Travemünde an Land gebracht. Der beobachtende Segler machte im Vorbeisegeln durch deutliche Handzeichen in Richtung See auf die Lage aufmerksam. Die Seenotretter sichteten die kleinen blauen Tretboote nach kurzer Zeit in etwa 700 Metern Entfernung vom Strand und fanden die Kinder bei ihrem Eintreffen in Panik vor. Sie übernahmen die fünf Mädchen und Jungen an Bord und wärmten sie mit Decken. Mit dem Seenotrettungsboot wurden sie in kürzester Zeit an Land gebracht. Die Kinder gehörten zu einer Jugendgruppe aus Lüneburg. Ihr Betreuer nahm die Kinder an Land in Empfang. Bei dem herrschenden Südwestwind mit sechs Beaufort (bis 49 km/h) läuft in der Lübecker Bucht eine starke Strömung, gegen die weder Schwimmer noch Tretboote ankommen. „Die Kinder haben großes Glück gehabt“, sagte Horst-Dieter Eder, der seit 31 Jahren bei der DGzRS ist und als Vormann die Freiwilligen-Station in Travemünde leitet. „Mit den kleinen blauen Booten wären sie in kürzester Zeit vom Strand nicht mehr zu sehen gewesen. Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort.“ Dank gilt auch dem aufmerksamen Segler, der die Kinder in ihrer Notlage bemerkt hatte.
#353 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter sichern Offshore-Versorger nach Wassereinbruch
29.Juli 11:50
Der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP / Station Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat gestern, Montag, den 29.7.2013, ein Versorgungsfahrzeug des Offshore-Windparks Borkum West nach Wassereinbruch zur Sicherung ins niederländische Eemshaven begleitet.
Um 10.30 Uhr hatte die niederländische Seenotleitung die ALFRIED KRUPP um Unterstützung gebeten. Das 18 Meter lange Versorgungsschiff „Tyne“ hatte auf dem Weg zum Windpark Borkum West aus unbekannten Gründen einen Wassereinbruch erlitten, war jedoch zum gegebenen Zeitpunkt in der Lage, mit eigenen Pumpen die Situation unter Kontrolle zu halten.
Mit zwölf Personen an Bord drehte der Kapitän sofort um, während die ALFRIED KRUPP dem Schiff entgegen lief. Etwa acht Seemeilen (ca. 15 Kilometer) nördlich von Borkum traf der Seenotkreuzer auf die „Tyne“. Um jederzeit eingreifen zu können, begleiteten die Seenotretter das Schiff sicherheitshalber bis nach Eemshaven. Da die Manövrierfähigkeit der „Tyne“ eingeschränkt war, schleppten die Seenotretter das Schiff in den Hafen und legten es sicher an die Pier.
Um 15.20 Uhr traf die ALFRIED KRUPP wieder auf Borkum ein.
#354 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seemann von Kranschiff abgeborgen - SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS koordiniert
02.August 16:17
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute, Freitag, den 2. August 2013, die Abbergung eines schwer verletzten Seemannes von dem Kranschiff „Oleg Strashnov“ in der Deutschen Bucht veranlasst.
Das 183 Meter lange Kranschiff unter der Flagge Zyperns befand sich ungefähr 70 Kilometer westlich von Sylt. Der Seemann malaysischer Herkunft hatte sich so schwer am Bein verletzt, dass seine Verbringung in ein Krankenhaus dringend erforderlich war. Per Hubschrauber wurde der Mann abgeborgen* uns ins Krankenhaus nach Sanderbusch geflogen.
*seemannschaftlich für „vom Schiff in Sicherheit bringen“
#355 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Schwimmer missachtet Warnzeichen: Seenotretter holen Hamburger bei Sylt aus Gefahrenzone - In der Hohwachter Bucht kommen Seenotretter Jollensegler zu Hilfe
03.August 20:34
Sylt. Einen Schwimmer haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern, Freitag, den 2. August 2013, vor Sylt aus Lebensgefahr gerettet.
Dass das Schwimmen an der östlichen Spitze des „Ellenbogens“ im Norden der Insel Sylt lebensgefährlich ist, darauf machen Warnzeichen nur zu deutlich aufmerksam. Nicht deutlich genug war dies offenbar für einen Hamburger, der sich trotz der Hinweisschilder gestern in den frühen Abendstunden vom Strand in die trügerisch ruhige Nordsee traute. Gegen 18.30 Uhr wurde dies von einer Strandspaziergängerin beobachtet, die mit den Gegebenheiten vor Ort bestens vertraut war; sie rief umgehend die Seenotretter von der Station List an. Diese befanden sich zu diesem Zeitpunkt mit dem Seenotkreuzer MINDEN ganz in der Nähe auf Kontrollfahrt im Revier. „Die Frau konnte uns zum Glück genau sagen, wo der Mann ins Wasser gegangen war“, berichtete der diensthabende Vormann Christian Koprek. „Wir wussten sofort, dass ihre Einschätzung, der Mann sei in Gefahr, absolut berechtigt war.“ Nach kurzer Suche entdeckten die Seenotretter den Schwimmer bereits 700 Meter vom Land entfernt. Erst kurz vor Eintreffen des Seenotkreuzers war der Mann sich seiner Lage bewusst geworden. Stark verwirbelnde Strömungen hatten es ihm unmöglich gemacht, an Land zurück zu kehren. Über das Kletter-Rettungsnetz nahmen die Seenotretter den Mann unverletzt an Bord. Das Resümee der Seenotretter war eindeutig: „Hätte die Frau uns nicht angerufen und wir wären nicht zufällig in der Nähe gewesen, hätte das sehr leicht tödlich enden können.“
Hohwachter Bucht / Kreis Plön. Einem erschöpften Jollensegler haben die freiwilligen Seenotretter der Station Lippe am selben Nachmittag in der Hohwachter Bucht (Kreis Plön) geholfen. Ein Besatzungsmitglied des Seenotrettungsbootes HELLMUT MANTHEY / Station Lippe hatte beim Strandspaziergang einen Segler beobachtet, dem es nach einer Kenterung seiner Sportjolle vom Typ 420er nicht mehr gelang, das Boot aufzurichten. Umgehend alarmierte er seine Besatzungskollegen und eilte selbst zum Liegeplatz des Seenotrettungsbootes. Innerhalb kürzester Zeit hatten die Seenotretter den Mann erreicht, der sich vollkommen erschöpft von den Seenotrettern an Bord nehmen ließ. Der Wuppertaler war von Hohwacht losgesegelt und hatte während eines Manövers die Kontrolle über die Jolle verloren. Nachdem der Segler sich bei den Seenotrettern ausgeruht hatte und diese die Jolle wieder aufgerichtet hatten, konnte er unverletzt zu seinem Ausgangshafen zurück segeln.
#356 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Bei Seegraskartierung von der Flut überrascht
03.August 13:22
Bei der Seegraskartierung im niederländischen Teil Emsmündung haben drei Biologen am Sonnabend, 3. August 2013, das auflaufende Wasser unterschätzt. Die einsetzende Flut überraschte die Männer. Für einen von ihnen endete die Arbeit im Wattenmeer an Bord einer Rettungseinheit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Gegen 18.30 Uhr hörte die Besatzung des Seenotkreuzers ALFRIED KRUPP/Station Borkum der DGzRS auf dem internationalen Notrufkanal 16 Funkverkehr der niederländischen Seenotleitung Den Helder mit. Im Wattenmeer vor der niederländischen Küste wurden zwei Menschen im Wasser gemeldet, die von der einsetzenden Flut eingeschlossen worden waren. Da das niederländische Rettungsboot der nahen Station Eemshaven in einem anderen Einsatz gebunden war, legte die ALFRIED KRUPP sofort ab.
Die deutschen Biologen hatten bei Niedrigwasser ihr Plattbodenschiff „Schippertje“ (Heimathafen Carolinensiel) verlassen und waren zwischen Delfzijl und Eemshaven getrennt voneinander an zwei verschiedenen Stellen mit der Kartierung von Seegras beschäftigt. Dazu waren sie zu Fuß auf dem trockengefallenen Meeresgrund unterwegs. Das auflaufende Wasser hatte die Männer offensichtlich überrascht. Einer von ihnen hatte sich noch auf eine kleine künstlich aufgeschüttete Insel flüchten können, der andere jedoch stand hilflos im Wasser, das ihm den Rückweg abgeschnitten hatte.
Ein im Revier fahrendes Lotsenboot war als erstes Schiff vor Ort, konnte aber wegen zu großen Tiefgangs nicht zu den Männern vordringen. Die Lotsen ließen die Szenerie nicht aus den Augen und hielten Funkkontakt zur SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, bis der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP eintraf. Seinem flachgehenden Tochterboot GLÜCKAUF gelang es, den bereits bis zur Hüfte im Wasser stehenden Biologen zu erreichen. Die Seenotretter nahmen ihn unverletzt an Bord und übergaben ihn an die „Schippertje“. Den zweiten Mann konnte der dritte Biologe mit dem Plattbodenschiff schließlich selbst von der künstlichen Insel abholen.
„Vor allem der im Wasser stehende Mann hat viel Glück gehabt. Er wäre weder zu seinem Boot noch zu der künstlichen Insel gelangt. Hätte er schwimmen müssen, wäre er schnell abgetrieben. Wir waren gerade zur rechten Zeit am rechten Ort“, berichtet Seenotretter Kai Binge.
#357 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter im Einsatz vor Fehmarn: Segler retten Motorbootfahrer von sinkendem Boot
08.August 16:07
Für zwei Eheleute aus Hamburg hat die schwere Havarie mit ihrem Motorboot in der Ostsee am Donnerstagmittag, 8. August 2013, ein glückliches Ende an Bord des Seenotkreuzers BERLIN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gefunden. Die beiden waren von Fehmarn nach Dänemark unterwegs, als ihr Boot nach starkem Wassereinbruch plötzlich absackte.
Gegen 10.30 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS von der Notlage: Das Motorboot „Kroelle“ befand sich zehn Seemeilen westlich der Insel Fehmarn. Das Ehepaar war auf dem Weg von Orth/Fehmarn nach Marstall/Ærø, als es an einem der beiden Motoren starke Rauchentwicklung bemerkte. Kurz darauf fiel auch der zweite Motor aus.
Dem Skipper gelang es noch, über DSC-Selektivruf einen Notruf abzusetzen – dann versagte auch das Funkgerät. Per Handzeichen machte sich das Ehepaar bei der vorbeifahrenden Segelyacht „Edeltrut“ bemerkbar. Deren Besatzung alarmierte die Seenotretter.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN setzte den Seenotkreuzer BERLIN/Station Laboe ein, der die „Kroelle“ am schnellsten erreichen konnte. Unterdessen stoppte der Angelkutter „Kehrheim“ in der Nähe der Unglückstelle auf, um nötigenfalls einzugreifen. Schon schien weitere Gefahr von der etwa zehn Meter langen „Kroelle“ abgewendet, doch plötzlich drang über die Maschinenanlage Wasser ein. Dann ging alles ganz schnell: Die Kraft der eigenen Lenzpumpe genügte nicht, das Heck sackte ab.
Die zweiköpfige Besatzung der „Edeltrut“ handelte genauso zügig wie besonnen: Sie hielt auf die sinkende „Kroelle“ zu, übernahm kurzerhand die beiden Motorbootfahrer und rettete ihnen damit vermutlich das Leben. Beim Eintreffen der BERLIN ragte nur noch der Bug der „Kroelle“ aus dem Wasser. Die Seenotretter nahmen die erleichterten Schiffbrüchigen an Bord und brachten sie sicher nach Laboe.
Zuvor hatte die Besatzung der BERLIN die Position des Wracks noch provisorisch gekennzeichnet. Ein Mehrzweckschiff der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ist unterwegs zur Unglücksstelle. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier westliche Winde um vier Beaufort (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit).
#358 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Reh vor Rostock aus Seenot gerettet
Montag, 12.August 13:48
Jäger: „Einsatz der Seenotretter äußerst schnell und professionell“
Hunger oder Neugier – was ein ausgewachsenes Reh am Sonnabend, 10. August 2013, in den Rostocker Seehafen getrieben hat, wird ein Rätsel bleiben. Der Besatzung des Seenotkreuzers VORMANN JANTZEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gelang es, das Tier aus Seenot zu retten und unversehrt an Land zu geben.
Gegen 6.30 Uhr sprach der Kapitän des einlaufenden Kreuzfahrtschiffes „AIDAmar“ über Funk den Seenotkreuzer VORMANN JANTZENan, der sich ganz in der Nähe auf Kontrollfahrt befand: „Da vorne schwimmt ein Reh!“ Von der hoch gelegenen Brücke des Kreuzfahrtschiffes hatte er das Tier leichter ausmachen können als die Seenotretter selbst.
Die VORMANN JANTZEN ließ ihr Tochterboot BUTSCHER zu Wasser. Mit geschickten nautischen Manövern gelang es den Seenotrettern, sich dem völlig panischen Tier zu nähern. Das gab zunächst seinen natürlichen Reflexen nach und hielt auf die Spundwände eines Hafenbeckens zu – die wohl beste Chance für die wohlwollenden Jäger.
Mit see- und waidmännischem Sachverstand formten die Seenotretter aus einer Leine ein „Auge“ und warfen es wie ein Lasso gekonnt über den Kopf des Rehs. So gelang es, das Tier aus seiner ausweglosen Lage zu befreien und über die Bergungspforte an Bord des Tochterbootes zu ziehen. An Bord beruhigte sich das Reh schnell – als ob es spürte, dass es bei den Seenotrettern in guten Händen war.
„Bedenkt man, dass ein Reh aus dem Stand sehr schnelle Fluchten machen muss und deshalb über enorme Kräfte in den Läufen verfügt, verlief die Bergung schnell und äußerst professionell“, schrieb Dietrich Nesselrode den Seenotrettern. Selbst erfahrener Jäger, hatte er den Einsatz der Seenotretter von Bord der „AIDAmar“ aus zufällig beobachtet.
Ein kurzer Anruf des Vormanns bei der lokalen Tierrettung genügte schließlich, um den ungewöhnlichen Einsatz mit Expertenrat zu einem glücklichen Abschluss zu bringen: Die Seenotretter überquerten die Warnowmündung und setzen das Reh hinter dem Tonnenhof an Land, wo es sogleich mit schnellen Sätzen im Unterholz verschwand. Eintrag im Bordtagebuch: „Reh aus Seenot gerettet. Alle Beteiligten wohlauf.“
#359 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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„Schipp up Strand“: Seenotretter befreien gestrandete Yacht vor Heiligenhafen
13.August 17:37
Für zwei Segler in der Ostsee hat ihr Törn am Dienstagmittag, 13. August 2013, ein jähes Ende am Badestrand von Heiligenhafen gefunden. Ihre Yacht strandete vor dem Ferienzentrum des Ortes.
Um kurz vor 12 Uhr hatten sich die Segler mit technischen Problemen bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gemeldet. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN lief sofort aus. Bei unruhigem Wetter versagten in Küstennähe beide Anker der Yacht. Bald darauf hatte das Segelboot Grundberührung und wurde von der Brandung auf den Strand gesetzt.
Die Segler gelangten unverletzt und nahezu trockenen Fußes an Land. Die Schleppleine des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN brachten Helfer der DLRG mit einem Schlauchboot an Land. So konnten die freiwilligen Seenotretter der DGzRS die Yacht befreien und sicher in den Hafen bringen.
#360 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotrettungseinsatz in der „Wildnis“ – Seenotretter finden vermissten Schwimmer nachts auf unbewohnter Insel
16.August 14:13
Einen vermissten Schwimmer haben die freiwilligen Seenotretter der Station Stralsund am Donnerstag, den 15.8.2013, in stockdunkler Nacht auf einer unbewohnten Insel im Kubitzer Bodden an der Südwestseite Rügens aufgefunden.
Freunde hatten den Süddeutschen kurz vor halb zehn Uhr abends vermisst gemeldet. Die Männer waren gemeinsam am Kubitzer Bodden unterwegs gewesen, als der später Vermisste offenbar in Unkenntnis der Gegebenheiten vor Ort den Entschluss gefasst hatte, den Bodden zu durchschwimmen. Die Randbereiche der Bucht sind zum Teil Flachwassergebiet. Mit vier Mann Besatzung lief das Seenotrettungsboot HERTHA JEEP der Station Stralsund sofort nach der Alarmierung aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Dunkelheit bereits eingesetzt. Der Bodden und die bewaldeten Uferbereiche waren nur noch mit dem starken Scheinwerfer des Seenotrettungsbootes abzusuchen. Über ein internetfähiges Handy überprüften die Seenotretter auf einer Satellitenkarte, ob sich auf der kleinen unbewohnten Insel Liebitz Unterschlupfmöglichkeiten befänden. Da sich dies bestätigte, manövrierte Vormann Günter Towara die HERTHA JEEP soweit wie möglich in die Nähe der von Flachwasser umgebenen Insel. Nachdem sich auf Rufen, Typhon-Signale und Lichtsignale niemand bemerkbar machte, stiegen zwei Seenotretter im Überlebensanzug über Bord und wateten an Land. Mit einer Stablampe schlugen sie sich – umgeben von Mücken, die „gefühlt so groß wie Libellen waren“ - durch Gestrüpp bis zu einem Pfad durch, über den sie zu den Gebäuden der Insel gelangten. Dort fanden die Seenotretter den vermissten Schwimmer in Decken gewickelt vor. In der Dunkelheit hatte er die Orientierung verloren, und es war ihm nicht gelungen, an Land zurückzukehren. Die Seenotretter beendeten die moderne Robinsonade und brachten den Schwimmer, nachdem sie sich überzeugt hatten, dass er gesundheitlich unversehrt war, durchs Wasser zum Seenotrettungsboot, wo er mit trockener Kleidung versorgt wurde. In Stralsund übergaben sie den Mann gegen 0.30 Uhr (16.8.13) an seine erleichterten Freunde.
HERTHA JEEP, Seenotrettungsboot, vor der nächtlichen Kulisse von Stralsund. Seenotrettungsboot HERTHA JEEP der Freiwilligen-Station Stralsund, einlaufend nach Stralsund. (Archivbild)