Zwei Deutsche zwischen Rügen und Bornholm von brennender Motoryacht gerettet
18:33
Zwei Deutsche sind am Nachmittag des 20. Mai 2010 in der Ostsee zwischen Rügen und Bornholm in der Nähe des Adlergrundes etwa 25 Seemeilen (ca. 46 Kilometer) nordöstlich von Sassnitz aus einer Rettungsinsel geborgen worden. Ihre Motoryacht war plötzlich in Brand geraten. Der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN/Station Sassnitz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte die beiden Männer wohlbehalten an Land.
Zunächst war in der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS ein Alarm des Schiffes über Satelliten-Notrufsystem aufgelaufen, woraufhin ein Hubschrauber der Marine sowie der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN alarmiert wurden. Die beiden Männer an Bord der brennenden Yacht hatten darüber hinaus Seenotraketen abgeschossen, die von der Besatzung einer Bremer Segelyacht gesichtet wurden. Nachdem sich das Feuer an Bord rasch ausbreitete, gingen die beiden Männer in die Rettungsinsel, aus der sie wenig später von der Besatzung der Segelyacht gerettet wurden. Die WILHELM KAISEN übernahm die beiden Schiffbrüchigen von der Segelyacht und brachte sie nach Sassnitz. Die beiden Männer blieben unverletzt. Die acht Meter lange Motoryacht (Heimathafen Breege) ist zwischenzeitlich gesunken.
Seenotretter helfen zu Pfingsten über 180 Menschen auf Nord- und Ostsee
15:00
Über 180 Menschen auf Nord- und Ostsee mussten am recht windigen Pfingstwochenende die schnelle und professionelle Hilfe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Anspruch nehmen. Zahlreiche Besatzungen der Freizeit- und Berufsschifffahrt gerieten in Schwierigkeiten und riefen die Seenotretter zur Hilfe.
Widrige Witterungsbedingungen erschwerten einige Einsatzfahrten der DGzRS am Pfingstsamstag. Den ganzen Tag über beeinträchtigten schlechte Sicht und Nebelfelder den Schiffsverkehr auf der Ostsee. So suchte etwa der Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN/Station Greifswalder Oie im Greifswalder Bodden ein festgekommenes Motorboot, dessen Skipper keine Positionsangabe machen konnte. Die Seenotretter fanden das mit zwei Personen besetzte Boot und schleppten es frei.
Auch in der Nordsee zog es sich am Samstagnachmittag zu. Mehr als zehn Mal brachten die Besatzungen der Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote über Pfingsten medizinische Hilfe an Bord oder übernahmen Krankentransporte von Seeschiffen und Inseln ans Festland, weil Hubschrauber wegen schlechter Sicht nicht fliegen konnten. Der Seenotkreuzer VORMANN LEISS/Station Amrum etwa barg am Pfingstsamstag 65 Seemeilen (ca. 120 Kilometer) nordwestlich von Helgoland ein Besatzungsmitglied des Vermessungsschiffes „Atair“ mit Verdacht auf Handgelenkfraktur ab.
In der Außenelbe wurde noch am Freitagnachmittag ein Skipper vom Großbaum seiner Segelyacht schwer verletzt. Der Seenotkreuzer HERMANN HELMS/Station Cuxhaven nahm das führerlose Boot in Schlepp. Die Seenotretter forderten einen Notarzt an, der den Mann noch an Bord der Segelyacht versorgte.
Allein 81 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder des Fahrgastschiffes „Ostseebad Warnemünde“ gingen am Pfingstsonntag dank der schnellen Hilfe des Seenotkreuzers ARKONA am Alten Strom in Warnemünde sicher an Land. Der Kapitän des Ausflugsdampfers hatte den Ausfall des Bugstrahlruders gemeldet, als er vom Fahrwasser des Neuen Stroms wieder zu seinem Liegeplatz am Alten Strom manövrieren wollte. Die ARKONA machte sofort die Leinen los und fuhr dem Fahrgastschiff entgegen, das etwa eine halbe Seemeile (ca. 800 Meter) entfernt in dem viel befahrenen Fahrwasser auf Hilfe wartete. Der Seenotkreuzer bugsierte das beim Manövrieren auf engem Raum stark eingeschränkte Schiff sicher an seinen Liegeplatz.
Die Seenotretter waren am Pfingstwochenende außerdem für zahlreiche Segel- und Motoryachten im Einsatz, die mit Ruder- oder Motorschaden in Schwierigkeiten geraten waren, Navigationsprobleme hatten und sich festgefahren hatten. Die meisten dieser Einsätze fuhren die DGzRS-Besatzungen auf der Ostsee, der Schwerpunkt lag dabei vor der schleswig-holsteinischen Ostseeküste.
Seenotretter für 63 Menschen im Einsatz – Vier Kinder von sinkender Motoryacht abgeborgen
12:23
Grundberührung, Wasser im Schiff, Maschinenschaden, ein verlorener Außenbordmotor: 63 Freizeitskipper und ihre Besatzungen mussten am Wochenende vom 25. bis 28. Juni die Hilfe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Nord- und Ostsee in Anspruch nehmen.
Schwerpunktrevier war die westliche Ostsee an der Küste Schleswig-Holsteins. Allein dort kamen die Seenotretter 48 Menschen zu Hilfe.
Schwache Brisen aus zunächst nördlichen, später östlichen Richtungen bei zunächst diesigen, später aufklarenden Sichtverhältnissen prägten das Wetter. In der Ostsee vor Gelting drohte eine elf Meter lange Motoryacht zu sinken, nachdem Wasser in den Rumpf eingedrungen war. Die Besatzung des Seenotrettungsboots JENS FÜERSCHIPP/Station Gelting brachte leistungsstarke Tauchpumpen zum Einsatz, nachdem sie vier Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren abgeborgen hatte. Die JENS FÜERSCHIPP schleppte die Yacht mit den Eltern an Bord in den Hafen von Gelting. Über die Ursache des Wassereinbruchs gibt es keine Erkenntnisse.
In der Nordsee war der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel in der Nacht zu Montag, 28. Juni, von 20 Uhr bis kurz nach Mitternacht im Einsatz, um eine Motoryacht aus dem Revier am Hauptschifffahrtsweg nach Hooksiel einzuschleppen. Die Yacht mit vier Mann Besatzung war in Höhe der Schlüsseltonne, etwa 20 Seemeilen (36 Kilometer) vor Hooksiel, in Seenot geraten und trieb nach Maschinenausfall manövrierunfähig in unmittelbarer Nähe zum „Deutsche-Bucht-Weg“. Die Seenotretter nahmen den Havaristen „auf den Haken“ und schleppten ihn in den Schutzhafen Hooksiel.
Seenotretter retten entkräftete Schwimmerin aus der Schlei
15:23
Der ausgeprägten Revierkenntnis und der schnellen wie professionellen Suche und Rettung durch die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) verdankt eine 52 Jahre alte Frau ihr Leben. Die Besatzung des Seenotrettungsbootes WALTER MERZ/Station Schleswig rettete die entkräftete und apathische Berlinerin am Dienstagmittag (29. Juni 2010) aus der Schlei zwischen Ulsnis und Gunneby.
Die Frau war am Morgen gegen 7.30 Uhr in der Bucht Gunnebyer Noor, gelegen etwa auf halber Strecke zwischen Schleswig und der Schleimündung bei Maasholm, schwimmen gegangen. Sie wollte offensichtlich die Bucht und den breiten Unterlauf der Schlei selbst in südlicher Richtung queren. Als sie gegen 10 Uhr noch immer nicht zurück war, wandte sich die am nördlichen Schleiufer zurückgebliebene Freundin der Frau an die Polizei und meldete die 52-Jährige überfällig. Die Wasserschutzpolizei allarmierte daraufhin die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS.
Die Seenotrettungsboote WALTER MERZ/Station Schleswig und FRANZ STAPELFELDT/Station Maasholm sowie das Tochterboot ONKEL WILLI des ebenfalls in Maasholm stationierten Seenotkreuzers NIS RANDERS der DGzRS nahmen sofort Kurs auf das Suchgebiet. Die Wasserschutzpolizei Kappeln entsandte ein Schlauchboot. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS koordinierte die Suche. Systematisch durchkämmten die Boote unter Führung der FRANZ STAPELFELDT die Gunnebyer Noor und die angrenzende, an dieser Stelle etwa eine halbe Seemeile (ca. einen Kilometer) breite Schlei.
Gegen 12 Uhr kam für alle Beteiligten die erlösende Nachricht: Vormann Paul Cugier sichtete von Bord der WALTER MERZ aus die mittlerweile fast bewegungslose Frau im Wasser. „Wir haben sie kurz vor dem südlichen Ufer völlig apathisch gefunden. Das war wirklich knapp“, berichtet er. Mit beherzten Handgriffen zogen die Seenotretter die stark unterkühlte Schwimmerin ins Boot. Dankbar ließ sie sich in wärmende Decken hüllen. Die Wassertemperatur der Schlei beträgt derzeit etwa 17 Grad Celsius.
Die WALTER MERZ übergab die Frau am nördlichen Schleiufer in die Obhut ihrer Freundin, die sie erleichtert in Empfang nahm. Der Erfolg der Suche ist der genauen Revierkenntnis der Seenotretter zu verdanken. Sie kennen die Strömungsverhältnisse zwischen den DGzRS-Stationen Schleswig und Maasholm genau und wissen um die Gefahren des vermeintlich ruhigen, aber breiten Unterlaufes der Schlei.
In einem weiteren Notfall waren die Seenotretter bereits am Vorabend ebenfalls schnell zur Stelle: Etwa drei Seemeilen vor dem Nothafen Darßer Ort (Mecklenburg-Vorpommern) hatte eine neun Meter lange Segelyacht Ruderausfall gemeldet und trieb manövrierunfähig auf der Ostsee. Das Tochterboot STRÖPER des Seenotkreuzers THEO FISCHER/Station Darßer Ort schleppte die Yacht mit zwei Menschen an Bord sicher in den Nothafen.
Starke Nordwestwinde: Große Segelyacht treibt manövrierunfähig vor Norderney – Seenotretter kommen Vätern und Söhnen zu Hilfe
16:40
Frische bis starke Winde aus nordwestlicher Richtung, Maschinenausfall wegen eines verstopften Kraftstofffilters, Grundberührung und ein verbogenes Ruderblatt – für eine 15 Meter lange Segelyacht und ihre vier Personen starke Besatzung kam am späten Dienstagvormittag, 6. Juni 2010, viel Unglück zusammen. Dank der schnellen und kompetenten Hilfe durch die Besatzung des Seenotkreuzers BERNHARD GRUBEN/Station Norderney der DGzRS konnte dieser Seenotfall um ca. 13.30 Uhr abgeschlossen werden: Die Yacht lag gesichert im Hafen von Norderney. Die Besatzung hatte das Unglück mit Schrecken, aber unversehrt überstanden.
Über UKW-Funk hatten die Segler – zwei Väter mit ihren beiden Söhnen – aus Niedersachsen einen Notruf abgesetzt. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS fing das „Mayday“ auf und leitete es an den Seenotkreuzer weiter. Vormann Holger Freimuth: „Wir hatten unsere Leinen schon losgeworfen. Den Notruf hatten wir mitgehört und waren bereits ausgelaufen.“ Das Seegebiet Schluchter zwischen den ostfriesischen Inseln Norderney und Juist wird von Berufs- und Freizeitschiffern als äußerst anspruchsvoll gerade bei unruhiger See respektiert und verlangt ausgeprägte Revierkenntnis sowie nautisches Können. Die Yacht sollte, von Hooksiel kommend, nach einem Zwischenstopp auf Norderney in den Hafen von Emden überführt werden. Um 11.30 Uhr stand die erste Leinenverbindung auf einer Position etwa vier Seemeilen (ca. sechs Kilometer) von Norderney entfernt. Bei über zwei Metern Tiefgang war die Yacht manövrierunfähig vertrieben und am Grund festgekommen. Wenig später hatten die Seenotretter sie freigeschleppt. Eine weitere Stunde später lag das Schiff sicher im Schutzhafen von Norderney.
Im flachen Fahrwasser gelingt es den Seenotrettern trotz der aufgewühlten See im „Schluchter Tief“, dicht an den Havaristen heranzumanövrieren (o.).
Die Leinenverbindung steht. Jetzt taut das Tochterboot JOHANN FIDI an (u.)
Gute Revierkenntnis und große Erfahrung der Seenotretter haben einem jungen Paar am Mittwochabend, 14. Juli, eine sehr ungemütliche Nacht im Watt vor Wilhelmshaven erspart. Das Seenotrettungsboot OTTO BEHR der DGzRS barg den Mann und die Frau (beide Anfang 20) kurz vor einsetzenden Starkwinden von ihrem festgekommenen Motorboot ab.
Gegen 21 Uhr erreichte der Alarm die Seenotretter. Ein Passant hatte das hilflose Pärchen von Land aus auf seinem halbgedeckten Kunststoffboot beobachtet. Das rund vier Meter lange Fahrzeug lag hoch und trocken in Höhe des Wilhelmshavener Südstrandes draußen im Watt. Vormann Ingo Owen manövrierte die OTTO BEHR vorsichtig bis an die Wattkante. Vor Ort stellte sich heraus, dass das Paar an Bord seines festgekommenen Bootes übernachten wollte. „Das Motorboot hatte jedoch keinen Anker dabei, und es waren Starkwind und Regen angekündigt“, berichtet Vormann Owen. Er machte die jungen Leute auf den Ernst ihrer Lage aufmerksam. Die Seenotretter sicherten das Motorboot unverzüglich mit ihrem eigenen Anker. Ein Schlauchboot der DLRG-Strandwache, das zuerst vor Ort war, nahm das Paar auf und brachte es die etwa 200 Meter bis zum Seenotrettungsboot der DGzRS. Die OTTO BEHR setzte die jungen Leute gegen 22 Uhr sicher in Wilhelmshaven an Land – gerade noch rechtzeitig bevor Regen und Starkwind einsetzten. Bei der Flut am Donnerstagnachmittag will das junge Paar zu seinem Boot zurückkehren.
Am Wochenende um den „Tag der Seenotretter“ über 80 Menschen gerettet und aus Gefahrensituationen befreit
14:58
Der „Tag der Seenotretter“, traditionell am letzten Juli-Sonntag (25.07.2010) auf 34 der insgesamt 54 Stationen der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) veranstaltet, brachte dem Seenotrettungswerk nicht nur den Zuspruch von rund 20.000 Besuchern, sondern auch viel Arbeit auf See.
Insbesondere die Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote vor der Küste von Mecklenburg-Vorpommern mussten zum Teil auch während der Veranstaltungen ausrücken, um 43 auf See in Not geratenen Menschen Hilfe zu bringen. Weitere 40 Personen nahmen die Hilfe der DGzRS-Besatzungen in den Revieren vor Schleswig-Holstein und Niedersachsen in Anspruch. Technische Schäden an Maschinen, Ruderanlagen und Besegelung wie auch Navigationsfehler führten zu einem hohen Einsatzaufkommen. Auf den Rettungsstationen hatten die Besatzungen und ein ganzes Heer von ehrenamtlichen Mitarbeitern ein buntes Informations- und Unterhaltungsprogramm zusammengestellt. Vorrangig waren die Besucher am alltäglichen Bordbetrieb, vor allem aber auch an der Schilderung von Einsatzfahrten interessiert. Oft wurden unter Eindruck der Schilderungen durch die Besatzungen von den Besuchern spontan Förderanträge unterzeichnet. Die DGzRS finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Über 300 000 Menschen zählen zu den Förderern. Am vergangenen Wochenende dürften einige hundert hinzugekommen sein.
Segler seit Dienstag in der Ostsee vermisst - Seenotretter nahmen ihn einen Tag später auf
16:10
Einen vermissten schwedischen Segler (62) hat die Besatzung des Seenotkreuzers WILHELM KAISEN der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) am Mittwochnachmittag, 28. Juli 2010, in der Ostsee 16 Seemeilen (ca. 30 Kilometer) nordöstlich von Rügen, aufgenommen. Er war offensichtlich von seiner sieben Meter langen Yacht ins Wasser gestürzt. Der Mann wird zur Stunde (16 Uhr) im Bordhospital des Seenotkreuzers medizinisch betreut. Der Vermisste war im Rahmen einer Suchaktion vor Rügen von einer deutschen Segelyacht gesichtet worden. Die Segler übergaben den Schiffbrüchigen an die Seenotretter.
Bereits am Dienstagvormittag (27. Juli 2010) war auf Ersuchen eines Angehörigen des Einhandseglers eine weiträumige Suche eingeleitet worden. Schwedische Suchflugzeuge brachen bei Einbruch der Dunkelheit ihre Patrouillenflüge ab. Die Ortung des Mobiltelefons durch die Wasserschutzpolizei Sassnitz brachte zumindest die Erkenntnis, dass sich der Gesuchte im Ostseerevier vor der Insel Rügen aufhalten müsste. Der erneute Start eines schwedischen Flugzeugs brachte am Mittwoch zunächst Gewissheit über den Fundort des vermissten Segelbootes, auf dem nur der Hund des Seglers gesichtet wurde. Wenig später schließlich wurde der 62-Jährige aus der 22 Grad kalten Ostsee von der deutschen Segelyacht geborgen und an die Seenotretter übergeben. Sie nahmen auch die kleine Yacht in Schlepp und versorgten den Bordhund. Der Transport des Seglers mit einem Hubschrauber wurde nach erster Diagnose als nicht notwendig erachtet. Bei einer ersten Untersuchung im Bordhospital des Seenotkreuzers machte der Gerettete einen hilflosen und geschwächten Eindruck. Rettungssanitäter stabilisierten ihn. Der Mann soll heute Abend nach der Ankunft in Sassnitz in ärztliche Behandlung weitergeleitet werden.
Segelstunde vor Warnemünde endete an Bord der Seenotretter - Jolle trieb kieloben - zwei Mädchen und Lehrer aus dem Wasser geborgen
15:53
Eine Lehrstunde auf dem Wasser endete für zwei Segelschülerinnen (ca. 6 und 10 Jahre) und ihren Lehrer (ca. 20 Jahre) am späten Donnerstagvormittag (29.07.10) vor Warnemünde an Bord des Tochterboots CASPAR vom Seenotkreuzer ARKONA der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger).
Offenbar hatte bei starkem Nordwestwind (sechs Beaufort = bis 45 km/h Windgeschwindigkeit) eine kräftige Böe die leichte, ca. fünf Meter lange Laser-Jolle umgeworfen. Sie trieb auf den Strand bei Markgrafenheide zu. Das jüngere der Segelmädchen saß beim Eintreffen der Seenotretter rittlings auf der umgeschlagenen Jolle. Das zweite Mädchen und der Lehrer konnten sich am Boot festhalten. Der Vorgang wurde von einer anderen Jacht beobachtet, die über den UKW-Seenotkanal 16 über Funk die Seenotretter in Warnemünde alarmierte. Das Tochterboot CASPAR erreichte Minuten später die Unfallstelle und nahm die drei Personen aus dem Wasser auf. Sie wurden auf eigenen Wunsch im Sportboothafen „Hohe Düne“ an Land gegeben, wo Angehörige bereits warteten. Die Jolle wurde später vom Eigentümer geborgen.
75 Menschen auf Nord- und Ostsee in Schwierigkeiten / Seenotretter im Wochenend-Einsatz
15:44
Bei frischen bis zeitweise starken Winden aus westlichen Richtungen mussten die Besatzungen der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) am vergangenen Wochenende 75 Seglern und Motorbootfahrern vornehmlich in den Ostseerevieren vor Schleswig-Holstein (26) und Mecklenburg-Vorpommern (42) zu Hilfe kommen. Für sieben Personen wurden die Seenotretter in der Nordsee aktiv.
Navigationsprobleme, Wassereinbruch sowie Motor- und Ruderschäden waren die häufigsten Ursachen.
Die Havaristen wurden in den nächstgelegen Hafen eingeschleppt. In Einzelfällen konnten sie ihre Fahrt im Revier fortsetzen.
Fischkutter mit Maschinenschaden eingeschleppt und Hund von Neuwerk abgeborgen
16:30
Einen Fischkutter mit Maschinenschaden haben die Seenotretter heute Nachmittag, Dienstag, den 10.8.2010, eingeschleppt. Der Kutter trieb manövrierunfähig im viel befahrenen Elbefahrwasser ca. 10 Seemeilen (18 Kilometer) nordwestlich von Cuxhaven, wo er die Großschifffahrt extrem behinderte.
Der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE / Station Helgoland der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der sich auf dem Weg von Cuxhaven nach Helgoland befand, nahm den Kutter zunächst auf den Haken und schleppte ihn aus dem Fahrwasser.
Übernommen wurde der Kutter (Heimathafen Greetsiel) vom Cuxhavener Seenotkreuzer HERMANN HELMS. Er schleppte das etwa 18 Meter lange Fahrzeug mit zwei Mann Besatzung sicher nach Cuxhaven ein.
Schon in den frühen Morgenstunden hatten sich die Seenotretter der HERMANN HELMS zu einer nächtlichen Fahrt aufgemacht. Eine Neuwerkerin hatte sich hilflos an die Seenotretter gewandt, da ihr kleiner Hund unter schweren Krämpfen litt. Der Beagle hatte vermutlich Aluminiumfolie gefressen. Von Cuxhaven aus wurde der Hund in eine Bremer Tierklinik transportiert.
Auf Neuwerk leben ungefähr 40 Menschen. Bei Niedrigwasser ist die Insel per Schiff nicht erreichbar.
Urlauber mit Motorboot nachts aus dem Watt vor Baltrum gerettet - Seenotkreuzer ARKONA im Einsatz für zwei Kutter 11:16
Bei einem nächtlichen Einsatz haben die Seenotretter der Freiwilligen-Station Baltrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (12./13.08.2010) zwei Urlauber von ihrem gestrandeten Motorboot aus dem Watt geborgen.
Das Paar aus Lippstadt / Nordrhein-Westfalen war auf dem Rückweg von Baltrum nach Westeraccumersiel bei ablaufendem Wasser festgekommen und hatte nach Stunden bei einsetzender Flut und Dunkelheit die Orientierung verloren.
Das 4,5-Meter lange, offene Boot bot den beiden keinerlei Schutz gegen die nächtlichen Temperaturen um 11 Grad. In leichter Sommerkleidung hatten die beiden bereits Stunden im Watt ausgeharrt, als das Boot bei Dunkelheit mit auflaufendem Wasser wieder freikam. Ohne Seekarten an Bord war jedoch keine Orientierung möglich. Schließlich riefen die beiden per Handy um Hilfe.
Das Seenotrettungsboot ELLI HOFFMANN-RÖSER lief kurz vor Mitternacht aus. Über Radar konnten die beiden Gesuchten schnell gefunden werden. Die Seenotretter geleiteten das Motorboot in den sicheren Baltrumer Hafen, wo sie die beiden Urlauber wegen des einsetzenden strömenden Regens mit warmer Kleidung und Wetterzeug ausstatteten. Den Seenotrettern gelang es, trotz der ausgebuchten Insel den beiden für die Nacht eine Notunterkunft zu besorgen.
Eines haben die beiden in dieser Nacht zumindest gelernt: Die „komischen Bäume“ im Watt heißen Pricken.
Seenotkreuzer ARKONA für zwei Kutter mit Maschinenschaden im Einsatz
Gleich zwei Mal im Einsatz war der Seenotkreuzer ARKONA der Station Warnemünde. Ein Warnemünder Angelkutter mit 15 Erwachsenen und 12 Kindern an Bord trieb nach Maschinenschaden nahezu manövrierunfähig auf den Rand des Seekanals zu. Die Seenotretter nahmen das 25 Meter lange Schiff auf den Haken und brachten die Ausflügler sicher zurück nach Warnemünde.
Auch ein vor Ahrenshoop in Not geratener Kutter (Heimathafen Greifswald) mit dreiköpfiger Besatzung musste wenige Stunden später aufgrund eines Maschinenschadens die Hilfe der Seenotretter anfordern, nachdem der Schaden mit Bordmitteln nicht zu beheben war. Auch er wurde sicher nach Warnemünde gebracht.
Seenotretter bei starken bis stürmischen Winden für Wassersportler im Einsatz
13:12
Einsätze der Stationen Borkum und Greifswalder Oie
Borkum. Aus einer unmittelbaren Notlage hat der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP der Station Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern, am 17. August 2010, bei stürmischem Wind bis acht Beaufort (bis 74 km/h) eine niederländische Segelyacht befreit.
Das ältere Ehepaar an Bord befand sich mit seiner Segelyacht „Dorothea“ auf dem Weg nach Delfzijl (Niederlande) und war in der Osterems in zunehmend schweres Wetter geraten. Bei teilweise bis zu drei Metern Wellengang im Seerevier gelang es den Seglern nicht mehr, aus eigener Kraft einen Hafen anzulaufen. Aufgrund der ausgedehnten Sände und des starken Tidenstroms war eine Strandung nicht auszuschließen. Um 17.50 Uhr alarmierten sie die SEENOTLEITUNG BREMEN. Die ALFRIED KRUPP, die bis zu diesem Zeitpunkt für einen festgekommenen Fischkutter im Einsatz war, erreichte etwa eine Stunde später die Yacht, die sich inzwischen etwa sieben Meilen nordwestlich der Zufahrt zur Schleuse Leysiel befand. „Die Yacht bei diesen Witterungsbedingungen nach Borkum zu schleppen, wäre für deren Besatzung gesundheitlich nicht zumutbar gewesen“, sagte Vormann Ralf Brinker. Er entschied sich deshalb, die niederländischen Segler mit dem Tochterboot bis vor die Schleuse zu bringen, wo sie in Sicherheit besseres Wetter abwarten konnten. Die Segelyacht hatte sich auf dem Heimweg von Göteborg befunden und wollte bei Delfzijl wieder in niederländische Gewässer einlaufen. Der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP traf nach Abschluss des Einsatzes kurz nach Mitternacht wieder auf Borkum ein.
Greifswalder Oie / Stralsund. Bis in die frühen Morgenstunden des 18. August waren der Seenotkreuzer EUGEN (Greifswalder Oie) und das Seenotrettungsboot HERTHA JEEP (Stralsund) im Einsatz. Ab 19 Uhr war der Seenotkreuzer EUGEN einer Segelyacht südlich von Thiessow zu Hilfe gekommen, nachdem sie auf Grund gelaufen war. Innerhalb kürzester Zeit war die Yacht mit vier Personen an Bord freigeschleppt und konnte selbständig den Hafen anlaufen. Währenddessen meldete sich eine weitere Yacht, die ebenfalls festgekommen war. Nach zunächst falscher Positionsangabe des Berliner Einhandseglers wurde sie in Höhe des Kooser Hakens in der Greifswalder Bucht aufgefunden. Um sie freizuschleppen, wurde neben dem Arbeitstochterboot des Seenotkreuzers auch das Seenotrettungsboot HERTHA JEEP der Station Stralsund eingesetzt. Die Segelyacht war bei einem Meter Tiefgang auf einer Stelle mit nur 70 Zentimetern Tiefe gestrandet. Die HERTHA JEEP schleppte den Segler nach Stahlbrode. Im Einsatzgebiet über der Ostsee herrschten während der Nacht kräftige Winde bis sechs Beaufort.
Seenotretter bergen 14 Kinder auf Schulausflug aus ihren Kanus auf der aufgewühlten Schlei 17:07
Der schnellen und professionellen Hilfe durch die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) verdanken 14 Kinder und ein Lehrer ihre Rettung aus einer akuten Notlage auf der Schlei zwischen Schleswig und Brodersby.
Das Seenotrettungsboot WALTER MERZ/Station Schleswig der DGzRS barg die Kanutengruppe am Donnerstagnachmittag, 19. August 2010, aus dem südlichen Teil der durch die Wetterlage stark aufgewühlten Bucht „Große Breite“ zwischen Borgwedel und Fleckeby. Die zwei Schulklassen starke Gruppe hatte ihre Kanus am Vormittag nahe der Jugendherberge Borgwedel bei noch relativ ruhiger See zu Wasser gelassen. Während des Bootsausflugs verschlechterte sich das Wetter jedoch zunehmend. Bei Windgeschwindigkeiten von fünf, in Böen sechs Beaufort (bis 49 km/h) kamen die Kinder gegen den Wellengang auf der Schlei nicht mehr an. Während die größte Gruppe es gerade noch ans Ufer schaffte, gerieten sechs Boote in eine gefährliche Lage: Sie kamen aus eigener Kraft nicht mehr an Land. Ein begleitender Lehrer rief mit seinem Handy die Polizei, die unverzüglich die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte. Keine halbe Stunde später war die Freiwilligenbesatzung der WALTER MERZ vor Ort. „Wir haben nach und nach sechs Boote gesehen, die etwa 500 Meter vom Ufer entfernt in arger Bedrängnis waren“, berichtet er. Er erkannte gleich, dass es jetzt auf Minuten ankommen konnte: „Der Seegang mit Wellenhöhen von bis zu einem Meter war die größte Gefahr. Die Kanus drohten, quer zur See zu kommen. Dann hätte jederzeit eine Welle einsteigen und ein Boot zum Kentern bringen können“, schildert Cugier. Einige Boote hatten bereits etwas Wasser übergenommen. Die Seenotretter übernahmen in mehreren Anläufen insgesamt 14 etwa zehn bis zwölf Jahre alte Mädchen und Jungen sowie einen begleitenden Lehrer. Sie versorgten die teils unterkühlten Sechstklässler im Inneren der WALTER MERZ mit wärmenden Decken. Die Feuerwehr ließ ein kleines Boot zu Wasser und hielt damit die drei am weitesten unter Land treibenden Kanus zusammen, bis die Seenotretter auch diese Kinder übernommen hatten. Sie übergaben die Geretteten nahe Borgwedel an Land in die Obhut der Feuerwehr, die sich um die weitere Versorgung kümmerte.
Nächtliche Suche: Schiffbrüchiger Angler aus der 17 Grad kalten Ostsee gerettet
12:29
Mann über Bord im Fehmarnsund: Der schnellen und professionellen Suche durch die Seenotretter am späten Samstagabend, 4. September 2010, verdankt ein etwa 40 Jahre alter Angler sein Leben. Die Besatzung des Seenotkreuzers JOHN T. ESSBERGER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rettete den von einem offenen Motorboot ins Wasser gestürzten Mann aus dem 17 Grad Celsius kalten Ostseewasser.
Ein aufmerksamer Spaziergänger auf der Fehmarnsundbrücke hatte gegen 21 Uhr am Nordende der gut 20 Meter hohen Brücke Hilferufe aus dem Wasser vernommen. Sie kamen nicht von dem Schiffbrüchigen selbst, sondern von seinem Angelpartner an Bord des offenen Motorbootes. Bei völliger Dunkelheit war ihm der Überbordgegangene schnell außer Sicht geraten.
Der Spaziergänger informierte die Polizei, die umgehend die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte. Von seiner nahegelegenen Seeposition in der Orther Bucht südwestlich Fehmarn lief der Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER mit Höchstfahrt zur Brücke. Die Seenotretter ließen das Tochterboot ELSA zu Wasser. Das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN von der gleichnamigen Station auf der gegenüberliegenden Sundseite beteiligte sich an der Suche zwischen der Brücke und dem Leuchtturm Strukkamphuk. Ebenfalls vor Ort war das Polizeiboot „Warder“. Die Dunkelheit erschwerte die Suche nach dem Schiffbrüchigen und dem etwa vier Meter langen und vollständig unbeleuchteten Angelboot. Mit starken Scheinwerfern suchten die Seenotretter den Sund systematisch ab. „Wir haben immer wieder Fahrt aus dem Tochterboot genommen, um eventuell Hilferufe zu hören“, schildert Sven-Eric Carl, Vormann der JOHN T. ESSBERGER. Tatsächlich entdeckte die Tochterboot-Besatzung den Schiffbrüchigen. „Der Reflexstreifen seiner Rettungsweste hat ihm wohl das Leben gerettet“, berichtet Carl.
Mit beherzten Handgriffen zogen die Seenotretter den unterkühlten Mann an Bord der ELSA. „Zum Glück war er dick angezogen, das hat seinen Körper einigermaßen warm gehalten“, schildert Carl. Die Seenotretter versorgten den Schiffbrüchigen mit trockener Kleidung.
Unterdessen hatte sich der Fischkutter „Möwe“ über den UKW-Notrufkanal 16 bei den Seenotrettern gemeldet. Er hatte das Motorboot mit dem unter Schock stehenden Angelpartner des Schiffbrüchigen längsseits genommen. Zunächst nahm die ELSA das Angelboot in Schlepp. Die HEILIGENHAFEN übernahm kurz darauf sowohl den Geretteten als auch das Motorboot mit dem Mitangler an Bord. Die Seenotretter brachten die beiden etwa 35 bis 40 Jahre alten Männer im nahegelegenen Hafen der Yachtwerft Martin an Land.
Zur Unfallzeit herrschten im Fehmarnsund schwache bis mäßige Winde um drei Beaufort (bis 20 km/h).