Heiligenhafen: Mann aus dem Wasser geborgen 14.09.2009 | 16:27
Einen Segler haben die freiwilligen Seenotretter der Station Heiligenhafen (Ostsee) in der Nacht von Samstag auf Sonntag (12./13.09.2009) aus der Ostsee geborgen, nachdem dessen Segelyacht gestrandet und er über Bord gesprungen war.
Ein Fischkutter hatte die auf dem Graswarder, einer Landzunge vor Heiligenhafen, gestrandete Segelyacht bemerkt, konnte sich aufgrund des Tiefganges jedoch nicht weiter nähern. Daraufhin sprang eines der drei Besatzungsmitglieder von der Yacht über Bord und wollte versuchen, schwimmend eine Leine zum Fischkutter zu bringen. Aufgrund des starken Windes mit sechs Beaufort aus West wurde er jedoch sofort abgetrieben. Der Kapitän des Fischkutters alarmierte die Seenotretter, die um 22.20 Uhr mit dem Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN ausliefen. Am etwa 3,4 Seemeilen (ca. 6,2 Kilometer) entfernten Unglücksort war es dem Fischer gelungen, den Mann im Wasser mit dem Scheinwerfer im Blick zu behalten. Von der Besatzung der HEILIGENHAFEN konnte er sofort an Bord geholt werden. Die gestrandete Segelyacht war in der Zwischenzeit selbst wieder flott geworden und lief hinter dem Seenotrettungsboot nach Heiligenhafen ein. Der schiffbrüchige Schwimmer überstand den Zwischenfall unverletzt.
Zwei Segler vor Kühlungsborn gerettet – Segelyacht gesunken 14.09.2009 | 16:32
Vor Kühlungsborn ist heute Morgen, am 14.09.2009, die ca. sieben Meter lange Segelyacht „Puisie“, Heimathafen Rostock, in einer Sturmböe gekentert und gesunken. Die beiden Besatzungsmitglieder konnten vom Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO der Station Kühlungsborn gerettet werden.
Um 9.30 Uhr heute Morgen alarmierte der Kapitän des Fahrgastschiffes „Baltica“ die Seenotleitung Bremen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Während eine Regenfront mit sechs Beaufort, in Böen sieben bis acht, über die Ostsee zog, hatte er vor Kühlungsborn Menschen im Wasser ausmachen können. Sechs Minuten später lief das Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO unter Vormann Rainer Kulack mit den Besatzungsmitgliedern Wolfgang-Lothar Guhlke, Oliver Kalbreyer und Roland Kerber aus. Die Unglücksstelle befand sich etwa eine Seemeile (ca. 1,8 km) vor dem Hafen Kühlungsborn. Von der untergegangenen Segelyacht ragte nur ein Stück Bug und der Klüverbaum aus dem Wasser, an dem sich die beiden Schiffbrüchigen noch festhalten konnten. Bei schwerem Seegang mit Wellengang von zwei bis drei Metern gelang es Vormann Kulack, das Seenotrettungsboot an die beiden heranzumanövrieren. Die Seenotretter warfen ihnen Rettungsleinen zu, an denen die beiden Männer an Bord gezogen werden konnten. Im Hafen wurden die beiden von einem Notarzt untersucht. Einer der beiden Männer ist Rostocker, der andere stammt aus Bremen. Nach Aussagen der beiden war ihre Segelyacht in einer schweren Böe gekentert. Aufgrund des schlechten Wetters hatten sie Kühlungsborn anlaufen wollen. „Die beiden haben unwahrscheinliches Glück gehabt,“ sagte Vormann Kulack. „Außer der ‚Baltica‘ war zu diesem Zeitpunkt kein Schiff vor Kühlungsborn draußen. Von Land aus konnte man den Notfall in den schweren Regenschauern nicht sehen. Wäre der Kapitän nicht so aufmerksam gewesen, wären die Schiffbrüchigen nicht bemerkt worden.“ Ein Besatzungsmitglied der KONRAD-OTTO brachte die beiden Männer am Nachmittag nach Rostock zurück. Das Mehrzweckschiff „Arkona“ übernahm die Sicherung des Wracks.
Containerschiff sinkt vor der Küste von Gabun - Besatzung gerettet 18.09.2009 | 15:07
Das von der WERSE Bereederungs GmbH & Co. KG aus Münster bereederte Containerschiff „Pacific“ (Flagge Zypern) ist heute Vormittag, am 18.9.2009, ca. 100 Seemeilen (185 km) westlich der Küste von Gabun (Afrika) nach Wassereinbruch aus ungeklärter Ursache gesunken. Die 13-köpfige Besatzung wurde von dem Seeschiff „Nord Explorer“ gerettet. Koordiniert wurden die Rettungsmaßnahmen vom MRCC Bremen (Maritime Rescue Coordination Centre) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und dem MRCC Larnaka (Zypern).
Um 9.40 Uhr wurde das MRCC Bremen von der WERSE Bereederungs GmbH alarmiert. Der Kapitän hatte gemeldet, dass die Besatzung nach einem Wassereinbruch vollständig in das Freifallrettungsboot umgestiegen sei und jetzt mit dem Kapitän das untergehende Schiff verlassen würde. Eine Kontaktaufnahme mit dem Kapitän war danach nicht mehr möglich. Das MRCC Bremen alarmierte daraufhin per Satellitenrundruf (EGC = Enhanced Group Call) die Schifffahrt im umliegenden Seegebiet. Sechs Seeschiffe boten ihre Hilfe an und liefen in Richtung der Unfallposition (0 Grad, 11,5 Minuten Süd, 7 Grad, 55 Minuten Ost). Ca. um 12.15 Uhr (mitteleuropäische Sommerzeit) erreichte die unter der Flagge Panamas fahrende „Nord Explorer“ als erstes die Unfallstelle. Die Besatzung des Havaristen konnte gerettet werden. Die 113 Meter lange „Pacific“ wird voraussichtlich komplett sinken. Die Wassertiefe an der Unfallstelle beträgt ca. 2000 Meter. Zum Unfallzeitpunkt herrschte kaum Wind mit etwa einer Windstärke bei schwachem Seegang.
Erfolgreiche Versorgung von Verletztem und Erkrankten vor Fehmarn, Warnemünde und an der dänischen Grenze - Nahtlose Zusammenarbeit von Seenotrettern, Marine und Bundespolizei
24.09.2009 | 16:31
In drei Fällen mussten heute ein Verletzter und zwei Erkrankte von einem Traditionssegler, einem Angelkutter und einer Segelyacht abgeborgen werden. Besonders schwierig gestaltete sich ein Einsatz in der Nähe von Darßer Ort...
Warnemünde.
Die Versorgung eines bewusstlosen Besatzungsmitgliedes auf einer Segelyacht vor Ahrenshoop (Mecklenburg-Vorpommern) wurde heute, am 24.9.2009, durch die Seenotleitung Bremen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) organisiert. Die Abbergung des Mannes war auf Grund schweren Seeganges nicht möglich. Die Yacht lief in Begleitung des Seenotkreuzers ARKONA Warnemünde an. Die 14-Meter-lange Segelyacht war heute Morgen mit drei Mann Besatzung von Warnemünde ausgelaufen. Eines der Besatzungsmitglieder, ein 69-jähriger Mann, schlief zu diesem Zeitpunkt noch in der Koje. Als gegen 10 Uhr alle Versuche der beiden Segler, ihr Crewmitglied zu wecken, vergeblich waren, alarmierten sie die Seenotretter. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Yacht in Höhe von Ahrenshoop, acht Seemeilen (ca. 15 km) vor dem geschlossenen Nothafen Darßer Ort. Das Seenotrettungsboot BARSCH der Station Wustrow lief sofort aus. Aufgrund des schweren Seeganges bei auflandigem Wind im Küstenbereich war es jedoch nicht möglich, bei der Yacht längsseits zu gehen. Ein gleichzeitig alarmierter Hubschrauber der Marine winschte eine Ärztin und einen Sanitäter auf die Yacht ab, die den Bewusstlosen ärztlich versorgten. Da die Übergabe auch auf den inzwischen eingetroffenen Seenotkreuzer ARKONA (Station Warnemünde) unmöglich war, wurde die Yacht in das 20 Seemeilen (ca. 37 km) entfernte Warnemünde geleitet, wo sie um 15 Uhr eintraf. Dort konnte der Mann an den Rettungstransportwagen übergeben werden. Der im Naturschutzgebiet gelegene Schutzhafen Darßer Ort, der bis vor einiger Zeit in Notfällen angelaufen werden konnte und Liegeplatz des Seenotkreuzers THEO FISCHER war, ist versandet.
Fehmarn.
Eine weitere Abbergung von einem Angelkutter organisierte die Seenotleitung Bremen in der Ostsee in der Höhe von Fehmarn, nachdem der Kapitän um 11.50 Uhr einen Passagier mit Herzschmerzen gemeldet hatte. Die Seenotleitung Bremen alarmierte einen Hubschrauber der Bundespolizei, der mit einem Notarzt an Bord den Angelkutter anflog. Gleichzeitig alarmiert wurde das in der Nähe befindliche Bundespolizeischiff „Bad Düben“. Diese übernahm den Erkrankten vom Angelkutter und den Notarzt über ein Winschmanöver vom Hubschrauber. In Heiligenhafen konnte der Mann an den Rettungstransportwagen übergeben werden.
Kleiner Belt / dänische Grenze.
Funkärztliche Beratung vermittelte die Seenotleitung Bremen an einen Traditionssegler im Kleinen Belt an der dänischen Grenze. Der Kapitän hatte um Beratung gebeten, nachdem sich ein Passagier an Bord eine schwere Augenverletzung zugezogen hatte. Nachdem eine sofortige medizinische Behandlung erforderlich wurde, organisierte die Seenotleitung die Übernahme des Verletzten durch ein in der Nähe befindliches Schnellboot der Marine. Der Mann wurde zum Weitertransport ins Krankenhaus nach Kiel gebracht.
Nach einem Tauchunfall östlich von Prora vor der Insel Rügen haben die Seenotretter der Station Sassnitz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) heute, am 30.9.2009, die medizinische Erstversorgung des Tauchers übernommen.
Der Mann wurde anschließend per Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen.Um 11.25 Uhr hatten Tauchkollegen den zeitweise bewusstlosen Mann mit einem offenen Boot zum Liegeplatz des Seenotkreuzers JOHN T. ESSBERGER im Hafen von Sassnitz gebracht. Über eine Trage wurde er mit dem schiffseigenen Spezial-Kran an Bord genommen und sofort im Bordhospital erstversorgt. Nur wenige Minuten später konnte der eingetroffene Notarzt die Behandlung übernehmen. Um 12.35 Uhr landete der Rettungshubschrauber am Liegeplatz des Seenotkreuzers und übernahm den Verletzten. Der 54-jährige Mann aus Gera wurde in eine Spezialklinik geflogen.
Nachteinsatz in der Ostsee: Trotz Sturmwarnung unterwegs - Zwei Segler von Seenotkreuzerbesatzung Sonntagfrüh gerettet 05.10.2009 | 14:53
Für zwei Segler aus Lübeck und Bad Schwartau endete ein Ausflug von Neustadt/Holst. nach Travemünde am Sonntagmorgen (04.10.09) um 02.15 Uhr an Bord des Tochterboots VEGESACK vom Seenotkreuzer BREMEN .
Die bestehenden Sturmwarnungen wurden von den zwei Männern (47/48 Jahre) ignoriert. Mit ihrem gerade sechs Meter langen Segelboot waren Sie um 14.30 Uhr von Neustadt / Holst. ausgelaufen mit Ziel Travemünde.
Gegen 17.00 Uhr warf eine hohe Welle zusammen mit einer Windböe das Boot auf die Seite. Es kenterte und trieb kieloben. Seenot-Leuchtsignale, telefonische oder Funk-Notrufe wurden von den Schiffbrüchigen nicht eingesetzt.
Um 20.50 Uhr informierten Angehörige die Wasserschutzpolizei, die den Alarm über die SEENOT¬LEITUNG BREMEN an den Seenotkreuzer BREMEN weiterleitete. Die beiden Seenotrettungs¬boote CREMPE/Station Neustadt und HANS INGWERSEN/ Station Trave-münde liefen ebenfalls aus. Ein Boot der Wasserschutzpolizei war zudem an der Suche zeitweise beteiligt. Die SEENOT¬LEITUNG BREMEN hatte eine systematische Suche errechnet und führte Hubschrauber und Schiffe durch das Suchrevier.
Ein Hubschrauber der Bundespolizei sichtete in der Frühe gegen 02.00 Uhr die Schiffbrüchi-gen. Sie hatten sich auf ihrer kieloben treibenden Jolle mit Leinen gesichert. Neun Stunden mussten sie so hinter sich bringen. Dank guter Segelbekleidung konnte eine Unterkühlung in Grenzen gehalten werden. Das kleine Boot war durch den starken Sturm zwölf Seemeilen (ca. 22 Kilometer) vom ursprüng¬lichen Kurs nach Nordosten vertrieben worden. Zwei Seenotretter erreichten die beiden Männer mit dem Tochterboot VEGESACK und übernahmen sie bei drei Meter hohem Seegang.
In Grömitz wurden die beiden völlig durchnässt und unterkühlt an den Landrettungsdienst übergeben, der sie zur ärztlichen Untersuchung in die Klinik nach Neustadt brachte. Vormann Guido Förster vom Seenotkreuzer BREMEN nach dem sechseinhalbstündigen Einsatz: “Es ist uns unverständlich, wie man bei diesem Wetter mit diesem kleinen Boot überhaupt aufs Wasser gehen konnte.“
Junge Segler gekentert – Seenotretter und Hubschrauber erfolgreich im Nachteinsatz 09.10.2009 | 14:22
Zwei Schüler (13/15) aus Schleswig sind am Donnerstagabend (08.10.09) um 22.30 Uhr von der Besatzung des Seenotrettungsboots WALTER MERZ / Station Schleswig der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Seegebiet „Große Breite“ auf der Schlei gerettet worden.
Die erfahrenen und wettkampferprobten Segler waren mit Kälte– und Nässeschutzanzügen sowie Rettungswesten bekleidet. Familienangehörige und Mitglieder des Segelclubs waren mit einem Schlauchboot seit dem späten Nachmittag erfolglos auf Suche nach den Vermissten, die zum vereinbarten Termin nicht zurückgekehrt waren. Die „Große Breite“ umfasst etwa 30 Quadratkilometer. Gegen 20.15 Uhr informierten Mitglieder des Wassersportvereins der beiden Segler die Polizei, die umgehend die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte. Das in Schleswig stationierte 8,5-m-Seenotrettungsboot WALTER MERZ lief umgehend in das Seegebiet zur Suche aus. Hubschrauber von Polizei und Marine unterstützen die Seenotretter aus der Luft. Ein SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine sichtete schließlich in der Dunkelheit gegen 22.20 Uhr die beiden Jugendlichen mit einer Wärmebildkamera und lotste die Seenotretter zum Fundort. Die Schiffbrüchigen saßen auf dem Rumpf ihrer gekenterten Jolle, deren Mast im Grund feststeckte. Die Besatzung der WALTER MERZ - Paul Wetzel und Peter Heide – versorgte die Geretteten und brachte sie nach Fleckeby. Einer der jungen Segler wurde nach der Rettung zur ärztlichen Beobachtung in das Krankenhaus nach Eckernförde gebracht. Er war unterkühlt.
Kite-Surfer erschöpft im Wattenmeer: Seenotretter brachten Hilfe 13.10.2009 | 16:16
Aufmerksamen Spaziergängern am Strand von Hörnum (Insel Sylt) und dem beherzten Einsatz der Besatzung des Seenotrettungsboots HORST HEINER KNETEN der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger)hat ein 17-jähriger Kite-Surfer seine schnelle Rettung zu verdanken.
Der junge Wassersportler war am Montagnachmittag (12.10.09) gegen 15.40 Uhr beobachtet worden, wie er etwa 150 Meter vom Strand entfernt am Priggenweg von seinem Lenkdrachen immer wieder ins Wasser stürzte. Mehrfach verschwand er aus dem Sichtfeld, wenn er bis zur Erschöpfung unter Wasser gezogen wurde. Schließlich konnte er sich an einer Prigge festhalten. Die Seenotretter waren binnen 15 Minuten nach der Alarmierung vor Ort, nahmen den erschöpften Surfer und sein Sportgerät auf und brachten ihn zur ärztlichen Beobachtung an Land im Hafen von Hörnum. Klaus Persson und Andreas Jansen von der DGzRS-Station Hörnum: „Der junge Mann war kaum noch ansprechbar und schien reichlich erschöpft. Wir waren glücklicherweise rechtzeitig da und konnten ihn schon auf dem Seenotrettungsboot in wärmende Decken hüllen. Zur Unfallzeit wurden kräftige Winde aus nordwestlicher Richtung und 14 Grad Lufttemperatur gemessen. Mit dem Landrettungsdienst wurde der erschöpfte Surfer ins Krankenhaus nach Westerland zur ärztlichen Beobachtung gebracht.
Motoryacht brannte nieder - zwei Schiffbrüchige aus dem neun Grad kalten Wasser gerettet
16.10.2009 | 15:20
"Ein Glück, dass ihr da seid…" waren die ersten Worte der zwei Schiffbrüchigen, die heute früh (Freitag, 16. Oktober) um 08.30 Uhr von der Besatzung des Seenotkreuzers BREMEN /Station Grömitz der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) vor Grömitz gerettet wurden.
Sie waren von ihrer lichterloh brennenden Motoryacht in die neun Grad kalte Ostsee gesprungen und trieben dort etwa 30 Minuten. Vormann Kai Knudsen: „Wegen des unsichtigen Wetters war es für uns sehr schwer, die Männer zu finden, weil die angegebene Position nicht eindeutig war. Wir haben mit drei Mann Ausguck gehalten und sie schließlich gesichtet.“ Die beiden Männer (42/39) aus Tostedt (Schleswig-Holstein) waren früh am Morgen mit ihrer zehn Meter langen Motoryacht „Divertimento“ (ital.: Vergnügen) von Grömitz nach Fehmarn aufgebrochen. Etwa vier Seemeilen (ca. sieben Kilometer) nördlich Grömitz im Seegebiet „Schwarzer Grund“ bemerkten sie, dass Rauch aus dem Maschinenraum quoll und im nächsten Moment die Kunststoff-Motoryacht lichterloh brannte. Mit Mobiltelefon alarmierten sie in allerletzter Minute noch die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Dann sprangen sie in höchster Not in die Ostsee – nur mit Wetterjacken bekleidet, ohne Rettungswesten. Beim Eintreffen der Seenotretter klammerten sich die zwei Schiffbrüchigen an kleinen Kunststoff-Fendern fest. Durch die seitlich in die Bordwand eingelassene Bergungspforte des Tochterboots VEGESACK zogen die Seenotretter Michael Vogt und Olaf Wittorff die Männer an Bord und versorgten sie sofort mit Wärmefolien und Decken. Im Bordhospital des Seenotkreuzers BREMEN erhielten sie trockene Kleidung. Nach eigenen Aussagen hätten sie nicht länger im Wasser treiben können. „Als wir die Seenotretter sahen, waren wir erleichtert.“ Nach vergeblichen Löschversuchen durch die BREMEN sank das Wrack auf 20 Meter Tiefe. Die Schiffbrüchigen wurden wenig später in Grömitz an den Landrettungsdienst übergeben bzw. von Familienmitgliedern abgeholt.
Seenoteinsatz wie vor über 140 Jahren: Mit Leinenschießgerät Verbindung hergestellt – Kutter eingeschleppt
15:14
Mit einem ganz traditionellen Einsatzmittel haben die Seenotretter von der Station Warnemünde am Dienstagnachmittag (1.12.2009) zwei Fischer aus einer Notsituation wirkungsvoll geholfen: Sie stellten mit einem Leinenschießgerät die Verbindung zu einem manövrierunfähigen Fischkutter her und konnten ihn anschließend freischleppen.
Die Besatzung des Seenotkreuzers ARKONA unter Vormann Karsten Waßner wurde gegen 13.00 Uhr über Funk um Hilfe gebeten: Querab von Markgrafenheide, ca. 1,5 Seemeilen (knapp drei Kilometer) von Warnemünde habe sich der 24 Meter lange Fischkutter „Gudrun“ eine Leine in den Propeller gezogen und drohe wegen des kräftigen auflandigen Winds auf den Strand zu treiben.
Die Männer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) näherten sich mit dem 27 Meter langen Seenotkreuzer ARKONA auf knapp 50 Meter dem Havaristen. Mit einem druckluftbetriebenen Leinenschießapparat wurde eine Versorgungsleine zum Fischkutter regelrecht hinüber geschossen, an der dann eine kräftige Schleppleine befestigt und durchgeholt werden konnte. Der Rest war Routine: Der Kutter wurde sicher nach Warnemünde eingeschleppt.
In der Gründerzeit der Seenotrettung war diese Methode oft der einzige Weg, um Hilfe zu bringen. Leinenschießapparate - heute druckluftbetrieben - zählen zur Standardausrüstung aller Schiffe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Arbeiter auf Hub-Plattform in der Nordsee verletzt
Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN
10:37
Seenotretter und Marinearzt der „Gorch Fock“ im Einsatz
Dank der reibungslos gelaufenen Zusammenarbeit von Seenotrettern, Deutscher Marine und einem niederländischen Schlepper ist am Mittwochnachmittag (02.12.09) ein schwer verletzter belgischer Seemann (41) nach einem Unfall auf einer Arbeitsplattform 20 Seemeilen nördlich der Insel Norderney schnellstmöglich versorgt und in ein Krankenhaus am Festland transportiert worden.
Gegen 14.20 Uhr war von der Hubinsel „Vagant“ über Funk gemeldet worden, dass ein Arbeiter nach einer Quetschung der Hand dringend ärztliche Hilfe benötigte. Der Notruf wurde von dem Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger), dem deutschen Segelschulschiff „ Gorch Fock“ und dem im Seegebiet vor Norderney laufenden Schlepper „Neptun 9“ empfangen. Auf See wurde der Verletzte auf den Schlepper übergeben, auf dem wenig später der mit einem Versorgungsboot der „Gorch Fock“ eintreffende Marinearzt die Erstversorgung vornahm. Die Seenotretter übernahmen den Mann, setzten die Erstversorgung im bordeigenen Hospitalraum fort und sorgten für einen schnellen und schonenden Transport in den Hafen Norddeich. Aufgrund der östlichen Winde war im Seegebiet vor Norddeich der Wasserstand so niedrig, dass für die letzte Teilstrecke das flachgehende Tochterboot JOHANN FIDI des Seenotkreuzers eingesetzt werden musste. Der Verletzte wurde um 18.15Uhr an den Landrettungsdienst übergeben, der den Mann in das Stadtkrankenhaus Norden zur fachärztlichen Behandlung brachte
Lotsenstation Schleimünde von Flammen bedroht - Seenotretter und Feuerwehr im gemeinsamen Löscheinsatz
11:25
Plötzlich loderten Flammen meterhoch vor der Lotsenstation in Schleimünde: Dämm-Material hatte sich am Dienstagnachmittag (8.12.09) entzündet. Die Flammen griffen schnell um sich. Die Fassade verqualmte weitflächig.
Ein Fenster platzte aufgrund der Hitzeeinwirkung. Im Rahmen der Amtshilfe und in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Maasholm brachte die Besatzung des Seenotkreuzers NIS RANDERS der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) schnell und unbürokratisch Hilfe. Vormann Dirk Höper: „Wir hatten unser gesamtes Schlauchmaterial - vier B-Schläuche und fünf C-Schläuche - ausgelegt. Das Feuer war ca. 170 Meter vom Liegeplatz der NIS RANDERS entfernt.“ Mit der bordeigenen Feuerlöschpumpe können normalerweise pro Stunde 6000 Liter Löschwasser gefördert werden. Bei diesem Einsatz wurde mit einem Bruchteil dieser Leistung nach kurzer Zeit das Feuer erstickt. Die Freiwillige Feuerwehr Maasholm kam mit fünf Mann zum Einsatzort, die mit dem Seenotrettungsboot FRANZ STAPELFELDT transportiert wurden. Seenotretter und Feuerwehr waren von 14.30 bis kurz 16.45 Uhr im Einsatz.
Der Seenotkreuzer NISRANDERS hatte am Anleger der Lotsenstation festgemacht und lieferte Löschwasser über seine leistungsstarke Pumpe.
Bei vier Meter hohen Wellen schwer erkrankte Frau auf den Seenotkreuzer übernommen und behandelt
16:14
Unter schwierigen Bedingungen hat die Besatzung des Seenotkreuzers WILHELM KAISEN /Station Sassnitz der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) in der Nacht zum Sonnabend (12. Dezember 2009) eine 54-jährige Frau etwa acht Seemeilen (ca. 15 km) vor Sassnitz von einem RoRo-Passagierschiff abgeborgen.
Die schwer erkrankte Passagierin aus Österreich wurde im Bordhospital des Seenotkreuzers vom Notarzt erstversorgt, bevor sie am frühen Sonnabendmorgen in das Krankenhaus von Bergen verlegt wurde. Bis zu vier Meter hohe Wellen bei nordöstlichen Starkwinden um sechs Beaufort (bis ca. 50 km/h Windgeschwindigkeit) erschwerten das Längsseits gehen des 44 Meter langen Seenotkreuzers an dem 130 Meter langen RoRo-Schiff (Roll on /Roll off-Lkw-Fähre). In einem günstigen Moment wurde die erkrankte Frau übernommen. Durch die sofortige Einleitung der Behandlung konnte ihr Zustand schnell stabilisiert werden, so dass der Transport vom Hafen Sassnitz in das Krankenhaus Bergen vom Landrettungsdienst reibungslos abgewickelt werden konnte.
Dank des beherzten Eingreifens der Besatzung des Seenotkreuzers HANS HACKMACK /Station Büsum der DGzRS konnte heute früh (Montag, 11.Januar 2010) in kürzester Zeit ein Feuer auf dem niederländischen Fischkutter „Aleida“ im Büsumer Fischereihafen gelöscht werden...
Ein gezielter „Schuss“ mit dem Strahlrohr des Seenotkreuzers erstickte den Brand, der im Maschinenraum aus ungeklärter Ursache entstanden war und sich bis ins Deckshaus verbreitet hatte. Die zwei niederländischen Fischer konnten sich rechtzeitig ins Freie retten. Gegen 07.30 Uhr alarmierte die Regional-Leitstelle Elmshorn die Seenotretter. Die Fahrt innerhalb des Hafens Büsum gestaltete sich für die Seenotretter als sehr schwierig: Dichte, dunkle Qualmwolken behinderten die Sicht erheblich. Aus sicherer Entfernung konnte schließlich ein kurzer Strahl der 6000 Liter pro Minute fördernden Feuerlöschpumpe gezielt in den Rumpf gerichtet werden. Nach kürzester Zeit waren die Flammen erloschen. Die landseitige Feuerwehr Büsum überprüfte den Maschinenraum nach versteckten Brandnestern.
Seenotretter zu Fuß im Eis-Einsatz: Krankentransport nach Hiddensee
12.01. 2010 / 15:24
„Seenotretter bei jedem Wetter!“ Dieser Werbeslogan der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) wurde am Dienstag (12.Januar 2010) in die Tat umgesetzt. Mit Hilfe eines Schlauchboots evakuierte die Mannschaft der Station Vitte/Hiddensee unter der Leitung von Vormann Erich Albrecht einen 80-jährigen Mann und seine Lebensgefährtin von der Fährinsel, die Hiddensee östlich vorgelagert ist – mit Geschick und einem Schlauchboot.
Wegen der Wassertiefe - an dieser Stelle werden gerade 50 Zentimeter gemessen – und der hier stellenweise zugefrorenen Ostsee wurde zunächst der erkrankte Mann in das Schlauchboot gesetzt und mit wärmenden Decken umhüllt. Zu Fuß zogen ihn die Seenotretter über die ca. 200 Meter lange Strecke bis ans Inselufer Hiddensee. Immer wieder brachen die Retter auf dem dünnen Eis ein, konnten aber den Geretteten an den Sanitätsdienst an Land übergeben, der den Weitertransport in ärztliche Obhut organisierte. In einem zweiten Durchgang wurde die Frau in Sicherheit gebracht. Die Fährinsel ist ca. 40 Hektar klein und zählt zu einem Naturschutzgebiet, in dem das Paar zu wissenschaftlichen Zwecken Flora und Fauna beobachtet. Über die Fährinsel lief früher der Fährverkehr zwischen Rügen und Hiddensee. Er wurde 1952 eingestellt, nachdem der Hafen von Schaprode für den Postbootverkehr ausgebaut worden war. Die Fährinsel ist Naturschutzgebiet und für Besucher gesperrt. Sie ist Rastplatz tausender Vögel und Weideplatz für Gotlandschafe.