Abgetriebenen Surfer aus der zwölf Grad kalten Nordsee gerettet
11:37
Einen abgetriebenen Surfer haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonnabendnachmittag des Osterwochenendes aus der zwölf Grad kalten Nordsee gerettet.
Der 41-jährige Mann war bei Ostwinden um fünf Beaufort (bis 40 km/h Windgeschwindigkeit) vom Südstrand der dänischen Insel Rømø gut 500 Meter weit aufs Meer hinausgetrieben. Mit dem Tochterboot MARGARETE des Seenotkreuzers MINDEN/Station List auf Sylt nahmen die Seenotretter den nur mit einer Badehose bekleideten, unterkühlten und entkräfteten 41-Jährigen an Bord. Im Bordhospital der MINDEN versorgten sie ihn mit trockener Kleidung und hüllten ihn in wärmende Decken. Im Hafen von Havneby auf Rømø übergaben sie ihn kurz darauf in die Obhut des Landrettungsdienstes.
Seenotretter im Sturmeinsatz: Vier polnische Segler vor Darßer Ort gestrandet
13:30
In der Ostsee vor der Einfahrt zum Nothafen Darßer Ort hat die Besatzung des hier stationierten Seenotkreuzers THEO FISCHER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am späten Montagnachmittag (02. Mai 2011) vier polnische Segler aus Seenot gerettet.
Bei auflandigem Nordoststurm mit Stärken um sieben Beaufort (bis zu 61 km/h Windgeschwindigkeit), bis zu drei Metern Wellenhöhe und acht Grad Wassertemperatur war die zehn Meter lange Segelyacht „K 3“ nach Bruch des Ruders in Seenot geraten. In der flachen Einfahrt zum Nothafen wurde die Yacht von den heftigen Sturmböen immer weiter an den Rand des ohnehin sehr schmalen Fahrwassers gedrückt und lief auf Grund. Während der Skipper über UKW-Seefunk einen „Mayday“-Notruf absetzte, waren die Seenotretter schon im Anmarsch. Sie hatten von ihrer Station aus den Vorgang beobachtet und waren umgehend ausgelaufen. Mit dem wendigen und flachgehenden Tochterboot STRÖPER gelang es den Seenotrettern, in der schwer aufgewühlten See eine Leinenverbindung herzustellen und den Havaristen nach Darßer Ort einzuschleppen. Erneut zeigte sich die Notwendigkeit, gerade in diesem Bereich der Ostseeküste eine Seenotrettungsstation vorzuhalten, von der aus unmittelbar und schnell in Notfällen eingegriffen werden kann. Die vier Segler befanden sich auf einer Überführungsfahrt von den Niederlanden nach Polen. Seit heute (Dienstag) früh versuchen sie, mit Unterstützung der Seenotretter, ihre Yacht zu reparieren, um die Heimreise fortzusetzen.
Schwere Arbeit in schwerer See: Das Tochterboot STRÖPER nähert sich der havarierten Segelyacht und schleppt sie kurz darauf nach Darßer Ort ein - vier Mann Besatzung gerettet.
Seenotretter für Angelkutter zehn Stunden im Einsatz - Starker Ostwind brachte Schwierigkeiten für Freizeitschifffahrt
09:28
Sonnenschein und starke östliche Winde mit Stärken um sechs Beaufort (bis zu 49 km/h Geschwindigkeit) haben bis Sonntagmittag (8.Mai) den Besatzungen der Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) reichlich Arbeit gebracht.
Insbesondere in den Ostseerevieren von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig- Holstein waren die DGzRS - Besatzungen im Einsatz. Freizeitskipper nutzen das sonnige und frische Wetter zu einem Törn. Fast zehn Stunden war allein der Seenotkreuzer EUGEN / Station Greifswalder Oie im Einsatz, um einen 26 Meter langen, manövrierunfähigen Angelkutter mit 17 Personen an Bord wegen Maschinenausfalls vom Seegebiet Adlergrund ca. 40 Seemeilen (ca.75 Kilometer) vor Rügen nach Peenemünde zu schleppen. Der Einsatz wurde gegen Mitternacht zum Sonntag abgeschlossen, Rund 60 weitere Freizeitskipper und ihre Besatzungen mussten nach Maschinenausfall, Propellerverlust, Grundberührung und Erschöpfung die Dienste der Seenotretter in Anspruch nehmen.
Drei Deutsche und ein Schweizer vor Portugal von sinkender Segelyacht gerettet 18:44
Dank der Unterstützung der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) konnten drei Deutsche und ein Schweizer, heute, am Sonntag, den 15.5.2011, von ihrer sinkenden Segelyacht 240 Seemeilen ( ca. 440 Kilometer) westlich von Lissabon gerettet werden.
Der Skipper der 14,5 Meter langen Segelyacht hatte gegen 05.40 Uhr am Morgen den Eigner der Segelyacht in Deutschland angerufen und über starken Wassereinbruch berichtet. Der Eigner alarmierte sofort die SEENOTLEITUNG BREMEN, die mit dem MRCC (Maritime Rescue Co-ordination Centre = Seenotleitung) Lissabon Kontakt aufnahm. Von dort wurde die Rettungsaktion eingeleitet. Gegen 09.30 Uhr konnten die drei Männer und eine Frau durch einen Rettungshubschrauber von der sinkenden Yacht abgeborgen werden.
Gegen 13 Uhr trafen die vier Schiffbrüchigen auf einem Militärflughafen in der Nähe von Lissabon ein. Nach Angaben des Yachteigners blieben die vier unverletzt. Die Segelyacht musste aufgegeben werden.
Seenotretter bergen schwer erkrankten Kapitän von Containerfrachter ab
11:06
Den schwer erkrankten Kapitän eines Containerfrachters haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, den 18. Mai, in der Kieler Bucht abgeborgen.
Das unter Zypern-Flagge laufende Schiff war auf dem Weg nach Finnland, als der Kapitän an Bord zusammenbrach. Die sofort alarmierten Seenotretter des Seenotkreuzers BERLIN / Station Laboe nahmen an Bord des 135 Meter langen Containerfrachters mit einem Rettungsassistenten zunächst die medizinische Erstversorgung vor, während der Frachter auf die Reede Kiel-Holtenau zurückkehrte.
Nach einer ersten Stabilisierung brachten die Seenotretter den Mann zum Weitertransport ins Krankenhaus an Land. Der Einsatz war um 03.50 Uhr abgeschlossen.
Bereits am Nachmittag (Dienstag, 17. Mai) waren die Seenotkreuzer HANS HACKMACK / Station Grömitz und BREMEN / Station Großenbrode einem Segler zu Hilfe gekommen, der durch einen Schmorbrand in der Elektrik etwa sechs Seemeilen (elf Kilometer) südlich von Fehmarn trieb.
Das Tochterboot der HANS HACKMACK schleppte die 12 Meter lange Segelyacht mit vier Personen an Bord sicher in den Hafen von Großenbrode. Anschließend sorgten die Seenotretter für eine Überwachung des Schiffes im Hafen durch die dortige freiwillige Feuerwehr. Die vier Segler blieben unverletzt.
Seenotretter bergen schwer verletzten Maschinisten von Tanker ab
13:23
Seenotretter kennen keine politischen Grenzen: Zwischen der niederländischen Insel Rottumeroog und der deutschen Insel Borkum hat die Besatzung des Seenotkreuzers ALFRIED KRUPP der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Samstag, 25. Juni 2011, den schwer verletzten zweiten Maschinisten eines niederländischen Tankers abgeborgen.
Der 21-jährige Niederländer hatte sich im Maschinenraum der „Cobalt Water“ starke Verbrühungen an Oberkörper, Armen und Beinen zugezogen, während sein in Rotterdam beheimatetes Schiff im Fahrwasser der Westerems bereits in niederländischen Gewässern seewärts lief.
Die Verkehrszentrale Ems informierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS über den Notfall. Die Wachleiter in Bremen entschieden in enger Absprache mit ihren niederländischen Kollegen aus Den Helder, den für solche Fälle optimal ausgestatteten deutschen Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP/Station Borkum mit seinem Bordhospital zu dem Frachter zu schicken.
Die 100 Meter lange „Cobalt Water“ mit Bestimmungsland Spanien kehrte sofort um. Die ALFRIED KRUPP lief ihr mit Höchstfahrt und Notarzt an Bord entgegen. Etwa zehn Seemeilen (ca. 19 Kilometer) nordwestlich Borkum ging sie im Fahrwasser der Westerems nahe der Tonne 14 bei dem Tanker längsseits und übernahm den Patienten.
Der Notarzt versorgte die Wunden des 21-Jährigen im Bordhospital der ALFRIED KRUPP mit kühlenden Kompressen. Der Seenotkreuzer übergab den Mann im niederländischen Eemshaven zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier vor Borkum Winde um vier Beaufort mit etwa einem Meter Seegang.
Am anderen Ende des Zuständigkeitsbereiches der DGzRS wiederum war in der Nacht zu Sonntag, 26. Juni, der Seenotkreuzer EUGEN, im Einsatz. Gegen 2.35 Uhr hatte der mit drei Mann besetzte Fischkutter „Anna Maren“ Kühlwasserprobleme gemeldet – Manövrierunfähigkeit drohte. Die EUGEN verließ umgehend den Nothafen ihrer Station Greifswalder Oie, nahm den etwa elf Meter langen Kutter wenige Meilen nordwestlich der Insel auf den Haken und brachte ihn sicher an die Küste nach Freest.
Bereits am Freitagnachmittag, 24. Juni, brachte der Seenotkreuzer BERLIN/Station Laboe auf der Kieler Förde einem Herzpatienten schnelle Hilfe. Der etwa 70-Jährige war an Bord des Raddampfers „Freya“ kollabiert. In Höhe des Friedrichsorter Leuchtturms stieg mit Hilfe des Tochterbootes STEPPKE der BERLIN ein Notarzt auf das Fahrgastschiff über. Arzt und Rettungsmänner setzten die Erstversorgung im Bordhospital der BERLIN fort und übergaben den Herzpatienten kurz darauf im Hafen von Laboe an einen herbeigerufenen Rettungswagen.
Nur durch die Unterstützung der Freiwilligenbesatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN / Station Heiligenhafen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) konnte eine Segelyacht am Samstag, den 2. Juli 2011, sicher in den Hafen gebracht werden.
An Bord der zehn Meter langen Segelyacht aus Kiel hatte sich der Skipper schwer an der Schulter verletzt. Zu diesem Zeitpunkt...
befand sich das Boot bei starken Winden von sechs bis sieben Beaufort (um 50 km/h) aus Nordwest und grober See in der Hohwachter Bucht in der Nähe von Fehmarn. Außer dem verletzten Skipper und dem Bordhund befanden sich eine Frau sowie zwei Jugendliche an Bord, die aber nicht in der Lage waren, das Fahrzeug unter diesen schwierigen Bedingungen zu führen.
Über die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS wurde das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN alarmiert, das sofort mit drei Mann Besatzung auslief. Etwa dreieinhalb Seemeilen (ca. 6,5 km) östlich von Heiligenhafen wurde ein Seenotretter auf die Segelyacht übergesetzt; jedoch entschied sich der diensthabende Vormann aufgrund des hohen Seegangs gegen eine Übernahme des verletzten Skippers.
Vor Heiligenhafen ging das Seenotrettungsboot erneut an der Segelyacht längsseits, und der Vormann übergab auch sein zweites Besatzungsmitglied an die Segelyacht, die daraufhin von den Seenotrettern sicher in den Hafen gebracht wurde. Dort wartete bereits der Rettungstransportwagen, der den Verletzten zum Weitertransport ins Krankenhaus übernahm.
Kitesurfer von Seenotrettern aus der Flensburger Förde geborgen
11:32
Zwei abtreibende Kitesurfer wurden am Mittwoch, den 6.7.2011, gegen 18 Uhr von den freiwilligen Seenotrettern der Station Langballigau gerettet.
Der junge Mann und die junge Frau aus Flensburg waren vor Bockholmwik (Flensburger Förde) in eine Gewitterfront mit starken Böen und dichten Regenschauern geraten. Beiden gelang es nicht mehr, ihre Kitesegel im Wasser zu starten, so dass sie immer weiter von Land abgetrieben wurden.
Wie Vormann Johannes Lund vom Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE berichtete, war es in den Regenschauern nicht mehr möglich, das Land auszumachen, so dass die beiden sich nicht schwimmend an Land retten konnten.
Beobachter alarmierten vom Ufer aus die Polizei, die umgehend die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS informierte. Das Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE der Station Langballigau lief sofort mit vier Mann Besatzung aus. Nur wenige Minuten später konnten die beiden Kiter mit ihrer Ausrüstung von den Seenotrettern geborgen werden. In Bockholmwik wurden sie unverletzt an Land gegeben.
Seenotretter für Wassersportler und Hund im Einsatz: Skipper vor Darßer Ort nach Zusammenbruch abgeborgen / Seenotretter von Büsum retten Hund aus dem Watt
15:46
Darßer Ort / Mecklenburg-Vorpommern. Den Skipper einer Segelyacht aus Wolgast haben die Seenotretter der Station Darßer Ort am Sonntag, den 10.7.2011 von seiner Segelyacht abgeborgen und bis zum Eintreffen des Notarztes medizinisch betreut.
Der Mann war an Bord seiner etwa neun Meter langen Segelyacht in Höhe des Windparks vor Darßer Ort zusammengebrochen. Mit ihm an Bord waren seine Ehefrau und ein befreundetes Ehepaar, die sofort die Seenotretter alarmierten. Bei Eintreffen des Seenotkreuzers THEO FISCHER um 10.25 Uhr an der Yacht wurde diese zunächst längsseits genommen und der Skipper per Rettungstrage auf den Seenotkreuzer übernommen. Die Seenotretter, die für derartige Notfälle medizinisch ausgebildet sind, leiteten sofort Erstmaßnahmen ein, so dass sich der Zustand des Patienten beim Eintreffen im Nothafen Darßer Ort bereits stabilisiert hatte. Das dort zwischenzeitlich eingetroffene Team aus Notarzt und Sanitätern übernahm die weitere Betreuung.
Büsum / Schleswig-Holstein. Eine „tierische Wattwanderung“ beendeten die Seenotretter von Büsum am Sonntagabend. Ein Fischkutter hatte im Watt bei auflaufendem Wasser einen jaulenden Hund auf einer Sandbank entdeckt, konnte aber aufgrund des eigenen Tiefgangs nicht an das Tier herankommen. Die Seenotretter des Büsumer Seenotkreuzers setzten ihr Arbeitsboot aus und machten sich mit zwei Mann auf zur Hunde-Rettung. Beim Eintreffen vor Ort stand der verängstigte Dalmatiner-Mischling bereits bis zum Bauch im Wasser. Vormann Olaf Burrmann stieg ins Wasser und konnte das erschöpfte Tier ins Boot bugsieren.
Auf der Station wurde der zutrauliche Hund bis zur Abholung durch die Tierauffangstation Hochdonn von den Seenotrettern versorgt. Durch einen Hunde-Chip konnte die Polizei zwischenzeitlich den Halter ermitteln. Der vierbeinige kleine „Wattwanderer“ ist inzwischen wieder Zuhause.
Tauchkutter brennt 25 Seemeilen vor Sylt – Besatzung gerettet
13:47
Ca. 25 Seemeilen (46 Kilometer) westlich von Sylt ist heute Morgen, Dienstag, den 12.7.2011, ein Tauchkutter in Brand geraten. Die dreiköpfige Besatzung konnte rechtzeitig in ihr Schlauchboot übersteigen und wurde von der Besatzung des Zollkreuzers „Borkum“ gerettet.
Um 08.11 Uhr ging bei BREMEN RESCUE RADIO, der Küstenfunkstelle der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), ein automatisierter Alarm eines nicht näher identifizierten Fahrzeuges auf der Position 54 Grad 50 Minuten Nord, 7 Grad 33 Minuten Ost, ein. Die DGzRS nahm sofort Kontakt mit der Schifffahrt im umliegenden Seegebiet auf
Das britisch geflaggte Containerschiff „Analena“ (134 Meter lang) konnte kurz darauf Funk-kontakt zu den Schiffbrüchigen herstellen, die mit einem Handfunkgerät ausgestattet waren. Zahlreiche weitere Fahrzeuge, unter anderem die Seenotkreuzer MINDEN/Station Sylt und Seenotkreuzer VORMANN LEISS/Station Amrum sowie ein SAR-Hubschrauber wurden durch die DGzRS an den Unfallort geführt. Gegen 9.30 Uhr traf als erster der Zollkreuzer „Borkum“ am Unfallort ein. Zu diesem Zeitpunkt brannte bereits der gesamte Aufbau des Kutters. Die Schiffbrüchigen wurden an Bord genommen und kurz darauf durch den SAR-Hubschrauber der Marine übernommen, der die drei Männer ins Krankenhaus flog.
Die Brandbekämpfung übernahmen Seenotkreuzer MINDEN, Zollkreuzer „Borkum“ und die „Bayreuth“ der Küstenwache. Bei dem Havaristen handelt es sich um einen sogenannten „KFK-Kutter“, einen von ca. 700 im zweiten Weltkrieg gebauten „Kriegsfischkuttern“. Das Schiff wird nach einer umfangreichen Sanierung seit mehreren Jahren für Tauchexkursionen eingesetzt.
Seenotretter im Einsatz für „Sedow“: Krankenabbergung um Mitternacht
11:45
Der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN der Station Sassnitz / Rügen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute Nacht (vom 14. auf den 15.7.2011) einen schwer erkrankten Passagier des Großseglers „Sedow“ abgeborgen.
Die russische Viermastbark lag etwa 1,5 Seemeilen (knapp 3 Kilometer) vor Sassnitz auf Reede, um in den Morgenstunden den Hafen Mukran anzulaufen.
Wegen des Verdachts auf Herzinfarkt hatte der Bordarzt der „Sedow“ den sofortigen Transport des Mannes ins Krankenhaus angeordnet. Die WILHELM KAISEN ging kurz vor Mitternacht mit einem Notarzt an Bord bei der „Sedow“ längsseits . Zusammen mit zwei Seenotrettern übernahm dieser auf dem Großsegler sofort die Behandlung des Patienten. Nach dem schwierigen Transport des Mannes mit Hilfe der Bergungstrage des Seenotkreuzers über die 1,5 Meter höher liegende Bordwand der „Sedow“ auf die WILHELM KAISEN wurde die Behandlung auf der Fahrt in den Sassnitzer Hafen im Bordhospital fortgesetzt. In Sassnitz wartete bereits der Rettungstransportwagen, der den Patienten um 0.45 Uhr vom Seenotkreuzer übernehmen konnte.
Die „Sedow“ wurde 1921 als Magdalene Vinnen II für die Reederei F. A. Vinnen in Bremen gebaut. Heute wird das Schiff mit Heimathafen Murmansk als russisches Segelschulschiff eingesetzt. Im Jahre 2005 wurde das ehemals weiße Schiff für Dreharbeiten zum Film „Der Untergang der Pamir“ schwarz mit rotem Unterwasserschiff gestrichen, den Farben der berühmten „Flying P-Liner“ der Reederei F. Laeisz, von denen die „Pamir“ eines war.
In der Nacht musste ein Passagier von der Viermastbark „Sedow“ bei Rügen abgeborgen werden. Die Aufnahme des Großseglers entstand 2009 beim Hamburger Hafengeburtstag. Foto: www.christianebach.de (Korr.: Irrtümlich war zunächst angegeben, das Foto sei 2008 entstanden.)
Zwei deutsche Segler mitten im Atlantik aus Seenot gerettet
09:46
Mit maßgeblicher Unterstützung durch die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind am Mittwochabend, 20. Juli 2011, mitteleuropäischer Sommerzeit zwei deutsche Segler mitten im Atlantik aus Seenot gerettet worden.
Gut 500 Seemeilen (rund 950 Kilometer) west-nordwestlich der Kapverdischen Inseln kam der unter norwegischer Flagge fahrende Massengutfrachter „Spar Gemini“ der unter deutscher Flagge fahrenden Segelyacht „Kalythea“ mit Heimathafen Fuerteventura nach Mastbruch und Wassereinbruch zu Hilfe. Der 75-jährige Skipper und seine 69-jährige Mitseglerin aus Berlin sind nach tagelanger Fahrt mit ihrer havarierten 11,30 Meter langen Yacht wohlauf. Bereits am Sonntag hatten sie auf ihrem Weg von Brasilien zur kanarischen Insel La Gomera offenbar nach Mastbruch einen ersten Notruf abgesetzt. Ein unter griechischer Flagge laufendes Schiff hatte ihn aufgefangen und an die zuständige portugiesische Seenotleitung MRCC Ponta Delgada auf den Azoren weitergeleitet. Die Portugiesen wiederum informierten umgehend MRCC BREMEN der DGzRS über den Notfall der in Deutschland registrierten Yacht.
Mangels Satellitentelefon an Bord der Segelyacht war zunächst kein Funkkontakt zu den beiden Deutschen möglich. Die Wachleiter der DGzRS in Bremen kontaktierten deshalb deren Angehörige und leiteten wichtige Informationen (Schiffsdaten, Umfang, Alter und grundsätzlicher Gesundheitszustand der beiden Segler) nach Ponta Delgada weiter. Die unmittelbare Hilfe im Seegebiet – etwa auf halber Strecke zwischen Südamerika und Afrika – gestaltete sich schwierig. In direkter Nähe waren zunächst keine Schiffe, die die havarierte Yacht schnell hätten erreichen können. Schließlich gelang es einem Handelsschiff, ihr Brennstoff zu übergeben. Die Berufsseeleute halfen zudem bei der Bergung des Riggs. „Kalythea“ setzte ihre Fahrt unter Motor fort.
Am Dienstagnachmittag deutscher Zeit erhielt die SEENOTLEITUNG BREMEN die Nachricht von einem automatisch ausgelösten zweiten Notruf einer Seenotfunkboje – offenbar nach Wassereinbruch an Bord der „Kalythea“. Noch immer war kein direkter Kontakt zum Havaristen möglich. MRCC Delgada bat den rund 200 Meter langen Frachter „Spar Gemini“, Kurs auf die Yacht zu nehmen.
Am Mittwochnachmittag deutscher Zeit barg die Besatzung die beiden unverletzten Segler, versorgte sie mit trockener Kleidung und warmen Getränken. Die kurz vor dem Sinken stehende Yacht musste aufgegeben werden. Die „Spar Gemini“ setzte ihre Fahrt Richtung Brasilien fort und soll dort am Sonntag, 24. Juli, eintreffen.
Allein im vergangenen Jahr ist die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS in rund 250 ähnlichen Fällen außerhalb des deutschen SAR- (Search and Rescue) Zuständigkeitsbereiches international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstützend oder initiativ tätig gewesen.
Segler gekentert, Schleppverband in Not – Starke bis stürmische Winde bringen viel Arbeit für die Seenotretter
16:46
Starke bis stürmische Westwinde und ziemlich grobe See haben den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Wochenende, 23./24. Juli 2011, vor allem in den Ostseerevieren viel Arbeit gebracht.
Die freiwillige Besatzung der DGzRS-Station Ueckermünde rettete am Samstagnachmittag auf dem Stettiner Haff sechs Menschen aus Seenot. Die zwischen 30 und 50 Jahre alten Segler waren außenbords gefallen, nachdem ihr offener Segelkutter bei Windgeschwindigkeiten über 30 Knoten (über 50 km/h) und sehr kurzen, harten Seen gekentert war.
Die Seenotretter befanden sich mit ihrem schnellen Festrumpfschlauchboot DORA auf Kontrollfahrt und waren schnell zur Stelle. Sie retteten drei Mann der insgesamt siebenköpfigen Crew aus dem Wasser, ein im Revier fahrendes Sportboot nahm einen vierten auf. Die drei restlichen Segler versuchten zunächst, den Kutter wieder aufzurichten. Ihr Boot hatte jedoch reichlich Wasser übernommen und so kaum noch Freibord. Die DORA nahm es deshalb vorsichtig in Schlepp.
Das zweite Ueckermünder Seenotrettungsboot, die GERHARD TEN DOORNKAAT, übernahm die drei zunächst Geretteten, später auch die drei auf dem gekenterten Kutter verbliebenen Segler und versorgte alle im geschlossenen Deckshaus mit trockener Kleidung und wärmenden Decken. Mit der leistungsstarken Lenzpumpe gelang es den Seenotrettern, den Kutter schwimmfähig zu halten. Wenige Stunden darauf alarmierten Spaziergänger am Strand der Lübecker Bucht telefonisch die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Zwei Segler kenterten immer wieder mit ihrem Katamaran. Sie kamen nicht mehr gegen den stark böigen Westwind an. Das Seenotrettungsboot CREMPE/Station Neustadt lief sofort aus. Nachdem ein zweiter Katamaran einen der Segler an Bord genommen hatte, brachten die Seenotretter den anderen und das Boot sicher an den Strand von Haffkrug.
Bereits am späten Freitagabend kam das Seenotrettungsboot HERTHA JEEP/Station Stralsund einem Schleppzug im südlichen Hiddenseefahrwasser zu Hilfe. Der Schlepper „Paula“ war mit dem Motorboot „Jolly-Roger“ im Schlepp (je zwei Menschen an Bord) unterwegs von Hiddensee in eine Werft nach Barth. Bei westlichen Winden um sieben, in Böen neun Beaufort (bis 88 km/h Windgeschwindigkeit), hohem Seegang und schlechter Sicht wegen Starkregen kam der Verband nach Südosten in den Kubitzer Bodden ab und fuhr sich auf steinigem und sandigem Grund bei etwa einem Meter Wassertiefe fest.
Beim Versuch, den Schlepper zu befreien, zog er sich die Schleppleine in den eigenen Propeller. Er ging deshalb vor Anker, während sich die Seenotretter zunächst um die Yacht kümmerten. Bis auf etwa 200 Meter näherte sich die flachgehende HERTHA JEEP ihr, weiter konnte auch sie nicht fahren. Ein Seenotretter stellte, im Überlebensanzug watend, zu Fuß die Schleppverbindung her.
Als die HERTHA JEEP mit der Yacht im Schlepp Stralsund erreicht hatte, geriet der Schlepper „Paula“ in größere Not: Ihm brach die Ankerkette, der Reserveanker schlierte über Grund. Die Seenotretter liefen sofort wieder aus und erreichten die „Paula“ gerade noch rechtzeitig, bevor sie sich erneut festfuhr. Gegen 1.30 Uhr, nach sechsstündigem Einsatz, lief die HERTHA JEEP zum zweiten Mal den Stralsunder Hafen an.
Seenotretter bewahren Traditionssegler vor Strandung
10:29
Einen 14 Meter langen Traditionssegler mit drei Erwachsenen und fünf Jugendlichen an Bord haben die Seenotretter der Station Maasholm in der Nacht (3./4. August 2011) vor der Strandung bewahrt und in den Hafen von Maasholm geschleppt.
Über die Notrufnummer 110 hatte der Skipper der „Reso-Lud“ kurz vor 22 Uhr um Hilfe gebeten, da der Motor des ehemaligen Krabbenkutters auszufallen drohte. Bei starkem Ostwind mit einer Stärke von sechs Beaufort (bis 49 km/h) konnte das Schiff aus eigener Kraft keinen Hafen mehr erreichen. Die Rettungsleitstelle gab den Notruf sofort an die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) weiter, die den Seenotkreuzer NIS RANDERS alarmierte.
Erschwert wurde der Einsatz dadurch, dass die Position des Kutters um mehrere Seemeilen von der zunächst angegebenen abwich und er über kein Funkgerät verfügte. Als die Seenotretter den Havaristen schließlich sicher auf den Haken nehmen konnten, war der Motor bereits ganz ausgefallen und der Kutter gefährlich weit auf Land zugetrieben.
Die „Reso-Lud“ hatte in der Nacht einen Hafen in der Schlei anlaufen wollen.Um 1.15 Uhr legten die Seenotretter das Schiff sicher an die Pier in Maasholm. Die Besatzung des Seglers blieb zum Glück unverletzt.
Freiwillige Seenotretter aus Neustadt im Einsatz: Schwerer Surfunfall vor Pelzerhaken
19:24
Die medizinische Erstversorgung eines schwer Verletzten Surfers im Kite- und Surfrevier vor Pelzerhaken / Holstein übernahmen heute, am Sonntag, den 7.8.2011, die freiwilligen Seenotretter der Station Neustadt / Holstein der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Über die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS war die Freiwilligenstation um 16.14 Uhr alarmiert worden. Da die drei Besatzungsmitglieder des Seenotrettungsbootes CREMPE soeben eine Kontrollfahrt beendet hatten, liefen sie sofort vom Hafen Neustadt wieder aus und befanden sich bereits um 16.23 Uhr vor Ort. Der Verletzte befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Motoryacht auf deren Badeplattform. Zwei Besatzungsmitglieder der CREMPE stiegen für die medizinische Erstversorgung auf die Motoryacht über. Der 63-jährige Surfer hatte vermutlich durch eine Kollision zahlreiche Frakturen und weitere schwere Verletzungen erlitten. Aufgrund des Zustandes des Verletzten wurde von einer Übernahme auf das Seenotrettungsboot abgesehen. Im Konvoi wurde Neustadt angelaufen, wo bereits Rettungstransportwagen, Notarzt und Rettungshubschrauber eingetroffen waren. Zur Unfallursache liegen derzeit keine weiteren Erkenntnisse vor. Die Wasserschutzpolizei Lübeck -Travemünde ermittelt. Der Mann wurde per Rettungshubschrauber zwischenzeitlich in ein Krankenhaus geflogen.