Seemann klemmt sich auf hoher See zwei Finger ab – Nur die Seenotretter können helfen
10:31
Rund 50 Seemeilen (gut 90 Kilometer) nordwestlich Helgoland haben die Seenotretter am Montagabend, 10. Januar 2011, einen schwer verletzten Seemann vom einem Tanker abgeborgen. Der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE/Station Helgoland der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übergab den Patienten in der Nacht zur stationären Versorgung an den Landrettungsdienst in Cuxhaven.
Der 40-jährige Philippine hatte sich bei Arbeiten an Bord der nach Wilhelmshaven bestimmten, unter griechischer Flagge fahrenden „Minerva Libra“ an einer Luke zwei Finger der linken Hand abgeklemmt. Aufgrund gefrierenden Nebels am Festland schied schnell der Einsatz eines Hubschraubers aus. Der Schiffsagent der Tankerreederei bat daraufhin die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS um Hilfe.
Bei südöstlichen Winden um sieben Beaufort (bis etwa 60 km/h Windgeschwindigkeit) und bis zu drei Meter hohen Wellen benötigte die HERMANN MARWEDE gut zwei Stunden, um den Tanker zu erreichen. Mit dem Tochterboot VERENA setzte DGzRS-Rettungsassistent Henning Toben gegen 20 Uhr auf das 250 Meter lange Schiff über, um den Verletzten zu untersuchen. „Der Mann klagte über starke Schmerzen. Sein Zustand war sehr labil“, berichtet Vormann Dirk Sellmann. Die Seenotretter stellten tiefe Schnittwunden an der Hand fest, der Zeigefinger war beinahe abgetrennt. Im umfangreich ausgestatteten Bordhospital der HERMANN MARWEDE versorgten Toben und DGzRS-Rettungssanitäter Michael Schneider den Patienten. Nach stundenlanger mühsamer Fahrt gegen den anhaltenden Südostwind machte der Seenotkreuzer gegen 0.45 Uhr in Cuxhaven fest und übergab den Seemann zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst. Nach Auskunft des Schiffsagenten der Tankerreederei konnten Ärzte die beiden Finger in einer mehrstündigen Operation erhalten.
In zwei weiteren Fällen waren Schiffe der Seenotretter am Montag die einzigen Einsatzmittel, die helfen konnten: Das Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI/Station Wangerooge brachte im dichten Nebel mit Notarzt an Bord einen akut erkrankten Insulaner gegen Mittag ans Festland nach Harlesiel. Der Seenotkreuzer VORMANN LEISS/Station Amrum transportierte eine Urlauberin mit Beinbruch am Nachmittag durchs nordfriesische Watt nach Dagebüll.
Fuchs vor Cuxhaven in Not – Seenotretter und Feuerwehr im Einsatz
16:12
Hunger oder Neugier – was einen ausgewachsenen Fuchs am Mittwoch, dem 12. Januar 2011, in den „Baumrönne-Hafen“ in Cuxhaven trieb, wird ein Rätsel bleiben. Seenotrettern und Feuerwehr gelang es in den Mittagstunden, „Meister Reineke“ aus Seenot zu retten und an Land zu geben.
Gegen 12.30 Uhr bat die Berufsfeuerwehr Cuxhaven die Besatzung des Seenotkreuzers HERMANN HELMS der DGzRS um Unterstützung. Im Baumrönne-Hafen, unweit der Fertigungsbetriebe für Windkraftanlagen, solle sich ein Fuchs aufhalten. Das ausgewachsene Tier war auf einem Schwimmfender an der Spundwand des Hafens gesichtet worden.
Von der Wasserseite aus näherten sich die Seenotretter mit zwei Feuerwehrleuten an Bord des Tochterboots BIENE. Von Land aus kam die Feuerwehr dem Tier näher, das seinen natürlichen Reflexen nachgab und flüchtete. Ein Sprung ins Hafenbecken und eifrige Schwimmbewegungen waren der letzte Ausweg – und die wohl beste Chance für die wohlwollenden Jäger. Mit geschickten nautischen Manövern und waidmännischem Sachverstand gelang es, den Fuchs aus seiner ausweglosen Lage zu befreien. Erste Maßnahmen: ein Griff in den pudelnassen Fuchsnacken, eine wärmende Decke und eine solide Transportbox als vorübergehende Unterkunft.
Die Seenotretter steuerten schließlich auf ein Stack (Buhne) zu und entließen den schiffbrüchigen Vierbeiner in die Freiheit. Der trollte sich dann an Land, schüttelte das Hafenwasser aus dem Fell und ward nicht mehr gesehen. Eintrag im Einsatztagebuch: Fuchs vor Cux. gerettet. Alle Beteiligten wohlauf.
Hinter sich die steile Spundwand, vor sich das ungewohnte Element – der Fuchs in seiner ausweglosen Lage auf dem Schwimmfender.
Als sich die Retter näherten, sprang das Tier reflexartig ins Wasser. Mit dem Tochterboot BIENE nahmen die Seenotretter den Fuchs auf. (Fotos: Berufsfeuerwehr Cuxhaven)
Seenotretter im vergangenen Jahr über 2000 Mal im Einsatz auf Nord- und Ostsee
14:30
Mehr als 1100 Menschen gerettet und aus Gefahr befreit
Schauspieler Uwe Friedrichsen setzt sich als neuer „Bootschafter“
für die Seenotretter ein
1130 Menschen haben die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Verlauf des Jahres 2010 aus Seenot gerettet und aus Gefahrensituationen befreit (2009: 1095). Die 61 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote in Nord- und Ostsee fuhren insgesamt 2044 Einsätze (2009: 2138).
Als „Bootschafter“ folgt auf TV-Starkoch Tim Mälzer der Schauspieler Uwe Friedrichsen. Schon lange Jahre steht der in Altona (Hamburg) geborene Friedrichsen mit den Seenotrettern in enger Verbindung und kennt deren Arbeit gut.
„Ich finde, wenn Menschen sich bereitfinden, ehrenamtlich diese Arbeit zu machen und nicht nur zu arbeiten, sondern auch ihr Leben zu riskieren in manchen Fällen, dann kann man das gar nicht hoch genug bewerten. Ich ziehe den Hut vor den Leistungen dieser Männer“, sagte er zur Übernahme des Ehrenamtes.
In Nord- und Ostsee wurden zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2010
110 Menschen aus Seenot gerettet, 1020 Personen aus drohenden Gefahrensituationen befreit, 476 erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert, 82 Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt, 941 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht, 447 Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert sowie 3054 Kontrollfahrten durchgeführt.
Darüber hinaus war die SEENOTLEITUNG BREMEN (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) in 248 Seenotfällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstützend oder initiativ tätig (2009: 219 Mal).
Einschließlich aller Such- und Rettungsaktionen sowie Kontrollfahrten haben allein die 20 Seenotkreuzer (die 41 Seenotrettungsboote nicht mitgerechnet) im vergangenen Jahr 72.600 Seemeilen (ca. 134.450 Kilometer) in Nord- und Ostsee zurückgelegt.
Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS insgesamt 77.740 Menschen aus Seenot gerettet oder aus lebensbedrohender Gefahr befreit.
Regionale Verteilung Die Einsatzzahlen 2010 verteilten sich auf die Küstenbundesländer wie folgt:
Niedersachsen
Von den an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotkreuzern und Seenotrettungsbooten wurden bei 715 Einsätzen 16 Menschen aus Seenot gerettet und 179 weitere aus Gefahrensituationen befreit.
Schleswig-Holstein Nordsee
Die Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste registrierten 241 Einsätze, bei denen 4 Menschen aus Seenot gerettet wurden, weitere 71 wurden aus Gefahrensituationen befreit.
Schleswig-Holstein Ostsee
An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins wurden 652 Einsätze durchgeführt, 52 Menschen wurden aus Seenot gerettet, weitere 356 wurden aus Gefahrensituationen befreit.
Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern waren die Einheiten der DGzRS 436 Mal im Einsatz, 38 Menschen wurden aus Seenot gerettet, 414 weitere wurden aus Gefahrensituationen befreit.
Umfangreichster Rettungseinsatz 2010
Nicht in die Statistik der Geretteten eingegangen sind die 236 Menschen, die am 9. Oktober sechs Seemeilen (ca. elf Kilometer) nordwestlich von Fehmarn von der brennenden 200 Meter langen litauischen Fähre „Lisco Gloria“ gerettet wurden. Die SEENOTLEITUNG BREMEN hatte nach dem „Mayday“ der Fähre kurz nach Mitternacht die Rettungsmaßnahmen eingeleitet, und die 236 Passagiere konnten von der im Unfallrevier laufenden „Neustrelitz“ der Bundespolizei aufgenommen werden.
Eingebunden in die Feuerlöschmaßnahmen wurden die Seenotkreuzer der Stationen Großenbrode, Grömitz, Laboe, Maasholm und Warnemünde. In Zusammenarbeit mit dem Havariekommando des Bundes, mit Marine, Bundespolizei, zeitweise Fracht- und Fährschiffen sowie deutschen und dänischen Behördenschiffen bekämpften die Seenotretter das Feuer. Die Fähre wurde später nach Dänemark geschleppt.
Aus der Flotte
In der DGzRS-Flotte aus 61 Seenotrettungsbooten und Seenotkreuzern stehen 2011 sowohl in der Nord- als auch in der Ostsee Änderungen bevor.
Bereits im Frühjahr soll ein neuer 20-m-Seenotkreuzer getauft und auf der Station Büsum in Dienst gestellt werden. Die bisher dort stationierte 23 Meter lange HANS HACKMACK kommt in Zukunft auf der Station Grömitz zum Einsatz, der Seenotkreuzer BREMEN (derzeit Grömitz) ersetzt in Großenbrode den 1975 gebauten, 44 Meter langen Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER.
Nach über 36 Jahren im harten Seenotrettungsdienst erhält die JOHN T.ESSBERGER ihren letzten Liegeplatz im Technik-Museum in Speyer. Eine entsprechende Vertragsunterzeichnung mit dem international renommierten Museum hat im Frühjahr 2010 stattgefunden. Die Überführung des Seenotkreuzers nach Speyer über den Rhein ist derzeit für das Frühjahr 2011 vorgesehen. Auf Kiel gelegt wurde zum Jahresende 2010 ebenfalls ein neuer 36-m-Seenotkreuzer, der von der Werft Fr. Fassmer in Berne-Motzen gebaut wird und Mitte 2012 in der Ostsee in Dienst gestellt werden soll. Die Neubauten werden wie die gesamte Arbeit der DGzRS ausschließlich durch Spenden finanziert.
Feuer an Bord!“ – Zwei Mal Alarm für die NIS RANDERS
10:02
„Feuer an Bord!“ Jeder Seemann weiß um die Gefahren, die in so einem Fall für Schiff und Besatzung drohen. Gleich zwei Mal erreichte den Seenotkreuzer NIS RANDERS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Donnerstag, 27. Januar, ein solcher Notruf.
Im Museumshafen Kappeln war am Nachmittag an Bord des 28 Meter langen Gaffelschoners „Arny Maud“ ein Schwelbrand ausgebrochen. Der Eigner des gut 100 Jahre alten hölzernen Traditionsseglers hatte zunächst versucht, selbst zu löschen, recht bald aber die Feuerwehr alarmiert. Die erkannte schnell die Gefahren und forderte umgehend die Unterstützung der Seenotretter an. An Bord des Seenotkreuzers NIS RANDERS/Station Maasholm bereiteten die Rettungsmänner auf der kurzen Fahrt von Maasholm nach Kappeln mit geübten Handgriffen ihre umfangreiche Löschausrüstung vor. Als sie im Museumshafen eintrafen, war andere Hilfe jedoch dringender nötig geworden: „Die Feuerwehr hatte den Brand bereits unter Kontrolle, aber der historische Zweimaster drohte wegen des übernommenen Löschwassers zu sinken“, schildert Mario Sörnsen, Vormann der NIS RANDERS.
Der Seenotkreuzer ging sofort längsseits und setzte seine leistungsstarken Lenzpumpen ein. Damit hielten die Seenotretter die „Arny Maud“ schwimmfähig. Da weitere Schwelbrände nicht auszuschließen waren, blieb die NIS RANDERS sicherheitshalber noch eine Zeit lang vor Ort. In der Dämmerung leuchtete der Seenotkreuzer mit seinen Suchscheinwerfern die Szenerie aus, um der Feuerwehr die Arbeit zu erleichtern. Nur knapp drei Stunden zuvor hatte die NIS RANDERS der Notruf eines 108 Meter langen Frachters erreicht. Das unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende Schiff lag am Werftanleger der Flensburger Schiffbaugesellschaft, als bei Arbeiten im Maschinenraum Feuer ausbrach. Die Besatzung rief auf dem internationalen UKW-Notrufkanal 16 die Seenotretter. Mehrere Schiffe boten ihre Hilfe an. Die SEENOTLEITUNG BREMEN koordinierte die ersten Maßnahmen, setzte auch die NIS RANDERS ein und führte zeitgleich die Landfeuerwehr an den Brandort, die das Feuer schließlich allein unter Kontrolle bringen konnte.
Sturz aus drei Metern Höhe – Seenotretter im Einsatz für verletzten Seemann
10:12
Einem verletzten Seemann des Hochseeschleppers „Nordic“ hat der Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN am Samstagvormittag, 29. Januar, schnelle medizinische Hilfe gebracht. Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übernahmen den Mann vor Norderney in der Nordsee und brachten ihn schnellstens an Land.
Der etwa 30-Jährige war bei Arbeiten an Bord des Hochseeschleppers etwa fünf Seemeilen nördlich der Nordseeinsel vor dem Dovetief aus etwa drei Metern Höhe in einen Stauraum gefallen. Sein Glück: Am Boden lagen Leinen klar, die den Sturz etwas abfederten. Dennoch klagte der Seemann über starke Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich. Die „Nordic“ alarmierte umgehend die BERNHARD GRUBEN – man kennt sich im Revier. Gerhard Schwips, Vormann des Seenotkreuzers, nahm mit einem freiwilligen Seenotarzt an Bord unverzüglich Kurs auf den Schlepper. An Bord trafen die Rettungsmänner der DGzRS alle Vorkehrungen für einen schnellen und schonenden Transport des Verletzten, legten die Notfalltrage mit Vakuummatratze klar und bereiteten mit wenigen Handgriffen das umfangreich ausgestattete Bordhospital des Seenotkreuzers vor.
Auf See herrschten glückliche Umstände: Bei einer leichten Brise um zwei Beaufort (bis zehn km/h Windgeschwindigkeit) ging die BERNHARD GRUBEN längsseits der „Nordic“. Die Besatzung des Schleppers hatte ihren verletzten Kollegen bereits in den eigenen Hospitalraum gebracht. Routiniert übernahmen jetzt die Seenotretter die Versorgung. Der Seenotarzt attestierte dem Seemann gute Motorik, legte ihm jedoch zur Sicherheit eine Kunststoffmanschette an, um die Halswirbelsäule zu stabilisieren.
Auf diese Weise konnten die Seenotretter den Verletzten auf eigenen Beinen stehend übernehmen. Im Bordhospital des Seenotkreuzers setzten die Rettungsmänner die Versorgung fort. Sie brachten den Seemann direkt ans Festland nach Norddeich, wo sie ihn an den Landrettungsdienst zur Weiterfahrt ins Krankenhaus übergaben.
Aufgebrochenes Boot durch Seenotretter vor dem Sinken bewahrt
10:34
Einem Einbruch in ein Motorsportboot kamen die freiwilligen Seenotretter der Station Gelting (Ostsee) auf die Spur, als sie am Dienstagvormittag, dem 8.2.2011, vom Hafenbetreiber in Wackerballig um Hilfe gebeten wurden. Dort drohte das Motorboot „Seewolf“ auf Tiefe zu gehen.
Kurz nach der Alarmierung war das Seenotrettungsboot JENS FÜERSCHIPP aus Gelting mit zwei Mann Besatzung vor Ort und brachte die mobile Lenzpumpe zum Einsatz, um das Boot vor dem endgültigen Sinken zu bewahren. Bei der Suche nach dem Leck stellte sich heraus, dass das Wasser durch ein ungewöhnliches Loch im Unterwasserbereich eindrang, das durch die Seenotretter provisorisch abgedichtet wurde.
Wie die Wasserschutzpolizei (WSP) später mitteilte, war die „Seewolf“ offensichtlich aufgebrochen worden, sämtliche nautischen Instrumente gestohlen und der im Unterwasserbereich eingebaute Geber des Geschwindigkeitsmessers ausgebaut worden. Durch dieses Loch drang das Wasser ins Bootsinnere. Laut WSP-Angaben entstand an dem Motorboot ein Schaden von ca. 18000 Euro.
Die Seenotretter leisteten Amtshilfe und brachten bei stürmischen Winden mit acht Beaufort (bis 74 km/h) das Boot in den nahegelegenen Hafen von Gelting, wo es an Land gesetzt wurde.
Schwerverletzt auf See: Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS bringt Hilfe
10:40
Bei einem Sturz in eine Luke hat sich ein Seemann auf einem Saugbagger in der Jade-Weser-Mündung in den frühen Morgenstunden am Mittwoch, dem 16.2.2011, so schwer verletzt, dass er abgeborgen werden musste.
Aufgrund des diesigen Wetters mit extrem schlechter Sicht setzte die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS / Station Hooksiel ein, um den Notarzt so schnell wie möglich zum 6,5 Seemeilen (ca. 12 km) entfernten Unfallort auf Mellum-Reede zu bringen und alarmierte zeitgleich den SAR-Hubschrauber der Marine, der von Helgoland startete.
Nachdem die VORMANN STEFFENS den Notarzt an den Saugbagger übergeben hatte, konnte nach der Erstbehandlung der inzwischen eingetroffene SAR-Hubschrauber den Verletzten zum Weitertransport ins Krankenhaus übernehmen.
Verdacht auf Herzinfarkt: Zwei Mal Alarm für die Seenotretter
13:39
Gleich zwei Menschen mit Verdacht auf Herzinfarkt weit draußen vor der Küste haben am vergangenen Wochenende den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schnelle Hilfe zu verdanken. In der Nordsee vor der Insel Borkum und in der Ostsee vor Warnemünde bargen Seenotkreuzer der DGzRS die Patienten von anderen Schiffen ab.
In der Nacht zum Samstag, 19. Februar 2011, erreichte ein Notruf den Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP auf Borkum. Um Hilfe bat das Lotsenversetzschiff „Kapitän Bleeker“. An Bord klagte der Koch über Schmerzen in der Brust. Die Seenotretter liefen sofort aus, übernahmen den Mann, betreuten ihn im Bordhospital und übergaben ihn schließlich im niederländischen Eemshaven zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst. Weit nach Mitternacht machte die ALFRIED KRUPP wieder im Borkumer Schutzhafen fest.
Ebenfalls zum Nachteinsatz gerufen wurde am frühen Montagmorgen, 21. Februar 2011, der Seenotkreuzer ARKONA/Station Warnemünde. Die nach Travemünde bestimmte Schwedenfähre „Peter Pan“ meldete einen Passagier gleichfalls mit Verdacht auf Herzinfarkt an Bord. Das Fährschiff änderte seinen Kurs Richtung Süden und stoppte etwa zehn Seemeilen nördlich des Rostocker Seekanals in der Ostsee auf. Dort ging die ARKONA längsseits und übernahm den 54-jährigen Patienten. Notarzt und Rettungssanitäter kümmerten sich um ihn und brachten den Mann nach der Rückkehr nach Warnemünde ins Krankenhaus.
Seenotretter und Inselversorger befreien Küstenmotorschiff „Tina“ aus dem Juister Watt
17:02
Kleines Kraftpaket als Zünglein an der Waage: Mit Hilfe des wendigen Seenotrettungsbootes WOLTERA der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und der zugstarken Frachtfähre „Frisia VIII“ ist das wenige Tage zuvor vor Juist gestrandete Küstenmotorschiff „Tina“ am 21. Februar 2011 wieder freigekommen.
Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es am Montagnachmittag den ehrenamtlichen Seenotrettern gemeinsam mit dem Inselfährschiff, die „Tina“ bei Flut in tieferes Wasser zu ziehen. Dabei bewährte sich das nur knapp 9,5 Meter lange, sehr flachgehende Seenotrettungsboot als idealer Assistent der großen Fähre, die mit ihrem Kran die „Tina“ zuvor geleichtert hatte. „Während die Fähre angetaut hat, haben wir das Kümo seitlich stabilisiert, damit der Bug nicht sofort wieder auf Grund sackt“, berichtet Michael Jüchter, Vormann der WOLTERA. Gegen 14.55 Uhr meldete er: „Die ,Tina‘ ist wieder frei.“
Über die Flachs im Juister Watt bis zum Inselhafen schleppte die WOLTERA mit der ganzen Kraft ihrer 320 PS den vier Mal längeren und samt Ladung über 800 Tonnen wiegenden Havaristen allein. Im engen Fahrwasser der Hafeneinfahrt übernahm dann noch einmal die „Frisia VIII“ das Küstenmotorschiff und bugsierte es an einen sicheren Liegeplatz.
Der „Tina“ war das Nachthochwasser am vergangenen Freitag, das niedriger als gewöhnlich aufgelaufen war, zum Verhängnis geworden. Das Schiff hat Baustoffe, Kies, Mineralgemisch und Zement für die Insel Juist geladen.
Seenotretter bergen erkrankten Seemann ab – Eislage vor Rügen erschwert den Einsatz
11:12
Einen erkrankten Seemann hat der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN/Station Sassnitz am Donnerstag, 24. Februar, von Bord des Vermessungsschiffes „Deneb“ abgeborgen. Das dicker werdende Eis in der Ostsee erschwerte den Einsatz der Seenotretter.
Die Rettungsmänner der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachten dem etwa 50-jährigen Mann auf der „Deneb“ 15 Seemeilen (etwa 28 Kilometer) nordöstlich Sassnitz Hilfe. Das Spezialschiff des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte die Seenotretter alarmiert, weil eines seiner Besatzungsmitglieder über starke Bauschmerzen klagte.
Die WILHELM KAISEN nahm einen Notarzt an Bord. Beim Auslaufen aus dem Sassnitzer Hafen lief der Schlepper „Fairplay XXV“ voran, um das Eis aufzubrechen. Der Seenotkreuzer ging bei der „Deneb“ längsseits und übernahm den Patienten. Der Notarzt und der DGzRS-eigene Rettungssanitäter versorgten ihn im Bordhospital der WILHELM KAISEN. In Sassnitz übergaben die Seenotretter den Mann in die Obhut des Landrettungsdienstes. Unterdessen drücken südöstliche Winde immer mehr Eis in den Sassnitzer Hafen. Um die Einsatzbereitschaft der WILHELM KAISEN weiterhin zu gewährleisten, hat die DGzRS den Seenotkreuzer inzwischen auf eine Seeposition verlegt.
Großangelegte Suche nach vermisstem Seemann - DGzRS koordiniert zwischen Eemshaven und Borkum 14:58
Ein philippinischer Seemann ist heute, Mittwoch, den 16.3.2011, von einem 151 Meter langen Schwergutschiff zwischen dem niederländischen Eemshaven und Borkum über Bord gefallen und wird seitdem vermisst. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist mit ihrem Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP vor Ort und koordiniert die großangelegte Suche mit zahlreichen Fahrzeugen.
Das unter Antigua-Flagge fahrende Schwergutschiff „Annegret“, auf dem Weg nach Triest, meldete ca. um 13.15 Uhr das Fehlen eine Seemannes, der an Deck beschäftigt gewesen war. Die Verkehrszentrale Knock schaltete sofort die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS ein.
Neben dem Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP der Station Borkum sind Marinehubschrauber aus Helgoland und Kiel, ein Hubschrauber der Bundespolizei, Fahrzeuge von Zoll, Wasserschutzpolizei, dem niederländischen Rettungsdienst sowie aus Fischerei und Handelsschifffahrt von der SEENOTLEITUNG in die Suche eingebunden. Der Mann ist vermutlich in der Westerems zwischen den Fahrwassertonnen 30 und 22 über Bord gefallen. Derzeit herrscht bei Ostwind mit 4 bis 5 Beaufort gute Sicht, die Wassertemperatur beträgt zwischen 4 und 5 Grad.
Nachtrag: Nach einer umfangreichen Suche mussten die Maßnahmen gegen Abend ergebnislos eingestellt werden. Der Seemann gilt als vermisst. Die "MS Annegret" kehrte nach Emden zurück.
Mann über Bord vor Cuxhaven: Seenotretter bergen Offshore-Ausbilder aus dem Meer
14:06
Einen über Bord gefallenen Mann hat die Besatzung des Seenotkreuzers HERMANN HELMS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) heute, am 25.03.2011, etwa drei Seemeilen ( 5,5 km) vor Cuxhaven aus der Nordsee gerettet.
Der Ausbilder war während einer Übung an der Bake Golf mit den Teilnehmern eines Offshore-Trainings aus bisher ungeklärten Gründen aus dem etwa neun Meter langen Schlauchboot gestürzt. Er befand sich allein im Schlauchboot, während die Trainingsteilnehmer Abseilübungen von der Bake durchführten.
Per Handfunkgerät konnten die Übungsteilnehmer einen Notruf absetzen, der vom Seenotkreuzer HERMANN HELMS aufgenommen wurde. Die HERMANN HELMS war zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg zu einer Rettungsübung und befand sich in Nähe der Bake.
Mit dem Tochterboot wurde der Mann aus dem vier Grad kalten Wasser geborgen. Aufgrund der starken Strömung war er vom Schlauchboot bereits über hundert Meter weit abgetrieben worden. Nach einer Erstbehandlung im Bordhospital übergaben die Seenotretter den Mann in Cuxhaven zum Weitertransport ins Krankenhaus an einen Rettungstransportwagen.
Das noch laufende Schlauchboot wurde in der Zwischenzeit von einem Besatzungsmitglied der HERMANN HELMS besetzt und gesichert. Die Übungsteilnehmer wurden von einem Schiff des Wasser- und Schifffahrtsamtes von der Bake abgeholt.
Krabbenkutter manövrierunfähig – Büsums neuer Seenotkreuzer bewährt sich bei seinem ersten Einsatz
10:15
Erste Bewährungsprobe bestanden: Der neue, noch ungetaufte Seenotkreuzer SK 33/Station Büsum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist am frühen Dienstagmorgen, 29. März 2011, dem Krabbenkutter „Mare Liberum“ zu Hilfe geeilt. Das nahezu voll beladene Fischereifahrzeug mit zwei Mann Besatzung war vor der Dithmarscher Küste in Bedrängnis geraten.
Während der Fangreise hatten plötzlich die Hydraulikpumpen des rund 24 Meter langen Kutters versagt. Gegen 2.50 Uhr alarmierten die Fischer die Seenotretter. „Das Ruder des Kutters war völlig blockiert und ließ sich nicht mehr bewegen, der Kutter trieb manövrierunfähig im Fahrwasser“, berichtet Jörg Lüdtke, Vormann von SK 33. Ohne die Hilfe der Seenotretter hätte die Situation für die beiden Fischer schnell gefährlich werden können. Glück im Unglück: Ein zweiter, in der Nähe fischender Kutter nahm die „Mare Liberum“ zunächst zur Sicherheit auf den Haken, während SK 33 unverzüglich die Leinen losmachte, dem Schleppverband entgegenfuhr und den Havaristen nach kurzer Zeit übernahm.
Der nur 40 Tonnen verdrängende und 1630 PS starke Seenotkreuzer brachte den deutlich größeren, 170 Tonnen verdrängenden und 2,70 Meter tiefgehenden Kutter sicher in den Hafen. Vormann Lüdtke ist sehr zufrieden mit seinem neuen Schiff: „SK 33 hat sich wirklich hervorragend bewährt“, lobt er. Um 3.46 Uhr war der Einsatz abgeschlossen. Ein kräftiger Händedruck und ein herzliches „Danke!“ der beiden Fischer – dann meldete sich SK 33 wieder einsatzklar.
Bereits am Montagabend war der Seenotkreuzer MINDEN/Station List dem Kutter „Eltje Looden“ zu Hilfe gekommen. Das unweit des Sylter Ellenbogens havarierte Schiff hatte sich manövrierunfähig mit Tampen im Propeller bei den Seenotrettern gemeldet. Die MINDEN brachte den ebenfalls mit zwei Fischern besetzten Kutter sicher in den dänischen Hafen Havneby.
Stürmischer Einsatz für die Seenotretter auf dem Stettiner Haff – fünf Menschen aus Gefahr befreit
12:06
In stürmischem Nordwestwind haben die freiwilligen Seenotretter der Station Ueckermünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Dienstagnachmittag (12. April) auf dem Stettiner Haff fünf Menschen aus einer bedrohlichen Gefahrsituation befreit.
Die Besatzung des Katamarans „Uhura“, vier Männer und eine Frau, war auf einer Überführungsfahrt von Polen Richtung Anklam in Bedrängnis geraten. Nach Elektronikproblemen war der Antrieb des 14 Meter langen, solargetriebenen Bootes ausgefallen. Der Katamaran trieb manövrierunfähig auf dem Haff.
Mit dem Seenotrettungsboot GERHARD TEN DOORNKAAT nahmen Vormann Manfred Fastnacht sowie die beiden Besatzungsmitglieder Daniela Gollatz und Manfred Braun Kurs auf den Havaristen. Die „Uhura“ hatte inzwischen etwa fünf Seemeilen (ca. neun Kilometer) nordöstlich Ueckermünde nahe der Tonne H6 Anker geworfen. „Die Seen liefen ungewöhnlich kurz mit harten, kurz aufeinanderfolgenden Wellen. Der Katamaran machte sehr unkontrollierbare Bewegungen und drohte zu kentern“, schildert Vormann Fastnacht.
In bis zu zwei Metern Seegang manövrierte Fastnacht die wendige GERHARD TEN DOORNKAAT vorsichtig in die Nähe des Havaristen. In mehreren Anläufen gelang es den Seenotrettern, eine Leinenverbindung herzustellen. Sie schleppten die „Uhura“ schließlich nach Ueckermünde.
Die Crew des Havaristen überstand den stürmischen Törn unbeschadet. „Sie hat nach eigener Aussage noch nie solche Ängste ausgestanden“, berichtet Fastnacht. Das von Herzen kommende „Danke“ ergänzten die glücklichen Geretteten um eine großzügige Spende für das nur durch freiwillige Beiträge getragene Seenotrettungswerk. Zur Unglückszeit wurden stürmische Winde bis acht Beaufort (bis 74 km/h Windgeschwindigkeit) über dem Stettiner Haff gemessen. Um die Mittagszeit hatte sich das Wetter plötzlich verschlechtert.
Bei Suchfahrt gestürzt – Seenotretter bringen Hilfe für verletzten Bundespolizisten
13:47
Mit schweren Rückenverletzungen musste am Dienstagnachmittag, 19. April 2011, ein Bundespolizist des Patrouillenbootes „Bad Düben“ von den freiwilligen Seenotrettern der Station Langballigau auf See abgeborgen und vor Ort versorgt werden. Die Besatzung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte den Mann auf einer Spezialtrage zur ärztlichen Behandlung an Land.
Er hatte sich bei einer Suchfahrt an Bord eines schnellen Patrouillenboots bei einem Sturz am Rücken verletzt. Die Besatzung des Seenotrettungsboots WERNER KUNTZE übernahm den Polizisten auf See und brachte ihn nach Langballigau an Land. Von dort aus flog ein Hubschrauber den offenbar an der Wirbelsäule Verletzten unter ärztlicher Aufsicht ins Krankenhaus nach Flensburg.
Der Polizist zählte zur Besatzung des Bundespolizeiboots „Bad Düben“, das zusammen mit weiteren Schiffen das Seegebiet in der Sonderburg-Bucht absuchte. Von der Besatzung eines Angelbootes war orangefarbenes Leuchtfeuer beobachtet und gemeldet worden.
Die von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS koordinierte umfassende Suche durch Schiffe der Seenotretter, der Bundespolizei, der Wasserschutzpolizei, ein Schiff der dänischen Heimwehr und einen Schlepper wurde am Abend ergebnislos eingestellt.