Rügen / Sassnitz. Einen nach einem Sturz an Bord schwer verletzten Mann haben die Seenotretter am Dienstag, den 02.06.2009, etwa zwölf Seemeilen (ca. 22 km) nordöstlich von Rügen vom Dreimast-Gaffelschoner „Amphitrite“ abgeborgen.
Um 16.45 Uhr hatte der Kapitän des über 40 Meter langen, historischen Segelschoners über BREMEN RESCUE RADIO die Seenotretter alarmiert. Der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN der Station Sassnitz lief sofort aus. Parallel wurde über die Rettungsleitstelle Rügen ein Notarzt angefordert. Da der Verletzte zeitweise bewusstlos wurde, war höchste Eile geboten, so dass der Seenotkreuzer nicht auf das Eintreffen des Notarztes warten konnte.
Die WILHELM KAISEN traf um 17.30 Uhr an der „Amphitrite“ ein und übergab per Tochterboot zwei Besatzungsmitglieder zur medizinischen Erstversorgung des Verletzten. Der vom Hubschrauber Christoph 47 inzwischen nachgebrachte Notarzt wurde kurz darauf ebenfalls auf den Segelschoner übergeben.
Nach vorläufiger Stabilisierung des Patienten übernahm die WILHELM KAISEN den Schwerverletzten, der im Bordhospital bis zum Eintreffen in Saßnitz vom Notarzt weiterbehandelt wurde.
Von dort wurde der Mann mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Greifswald geflogen.
Eine zehn Meter lange Segelyacht mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern an Bord strandete heute, am 04.06.2009 um ca. 9.45 Uhr in der Brandungszone im Seegatt zwischen Langeoog und Spiekeroog. Nur einer schnellen Alarmierung der Seenotretter war es zu verdanken, dass die Yacht bei ablaufendem Wasser rechtzeitig von den Seenotrettern auf den Haken genommen werden konnte.
Die Segelyacht war von Spiekeroog ausgelaufen und im Seegatt nach Maschinenausfall bei Windstärken mit sechs Beaufort auf das Norderriff getrieben. Per DSC-Alarm (digitaler Notruf) wurde die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmiert, die sofort mehrere eigene Einheiten sowie sämtliche weiteren verfügbaren Fahrzeuge und einen Hubschrauber der Marine in das Seegebiet schickte.
Die in der Nähe befindliche Yacht „Morgana“ konnte in schwerem Seegang zunächst eine Leinenverbindung zum Havaristen herstellen, die jedoch bereits nach wenigen Minuten brach. Das Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL, das aus südlicher Richtung von Neuharlingersiel kam, konnte durch die Brandung im Seegatt bereits nicht mehr zu der aufgelaufenen Yacht gelangen. Schließlich gelang es dem Havaristen, unter Segel kurzzeitig wieder freizukommen. Kurz nach 11 Uhr waren die Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN der Station Norderney und HERMANN MARWEDE der Station Helgoland vor Ort. Die Besatzung des Tochterbootes der HERMANN MARWEDE stellte eine Leinenverbindung her.
Mit der Yacht im Schlepp machte sich das Tochterboot VERENA, begleitet vom Seenotkreuzer, auf den Weg zum nächsten sicher anzulaufenden Hafen Hooksiel. Um 15.30 Uhr übernahm der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS die Yacht. Die HERMANN MARWEDE kehrt auf ihre Station Helgoland zurück. Das Eintreffen des Schleppverbandes in Hooksiel wird gegen Abend erwartet.
Neufeld / Brunsbüttel. Bei einem Einsatz am Dienstag, den 9.6.2009, vor Neufeld, ungefähr 4,5 Seemeilen (ca. 8 Kilometer) westlich von Brunsbüttel konnten die Seenotretter eine aufgelaufene dänische Segelyacht bei bereits ablaufendem Wasser gerade noch rechtzeitig freischleppen.
Die Freiwilligenbesatzung des Seenotrettungsbootes GILLIS GULLBRANSSON/ Station Brunsbüttel unter Vormann Jürgen Grimsmann war um 20 Uhr von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmiert worden. Die dänische Besatzung war nicht mehr in der Lage, ihr etwa zehn Meter langes Schiff mit eigener Kraft von einer Untiefe zu befreien. Gleichzeitig alarmiert wurde auch der Seenotkreuzer HERMANN HELMS der Station Cuxhaven.
Beim Eintreffen der GILLIS GULLBRANSSON beim Havaristen war das Wasser bereits so weit abgelaufen, dass es zunächst nicht gelang, die Yacht in tiefes Wasser zu ziehen. Erst mit vereinten Kräften mit dem Tochterboot BIENE vom Seenotkreuzer HERMANN HELMS konnte die Yacht befreit werden.
Da kein Schaden an der Yacht festgestellt wurde, konnte die dänische Besatzung ihren Weg in den nächsten Hafen auf eigenem Kiel fortsetzen.
Mann über Bord von Segelyacht bei Kiel Leuchtturm 11.06.2009 | 20:24
Von einer deutschen Segelyacht ist heute, Donnerstag, den 11.06.2009, bei der Ansteuerung der Kieler Förde ein Mann über Bord gegangen. Er konnte von einem Hubschrauber des Marinefliegergeschwaders 5 (MFG 5) gerettet werden.
Um 17.48 Uhr empfing BREMEN RESCUE RADIO der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) über den Not- und Anrufkanal UKW-Kanal 16 eine Mayday-Alarmierung. Von Bord der Yacht wurde 7 Seemeilen (13 Kilometer) östlich Kiel Leuchtturm ein „Mann über Bord“ gemeldet. Der Mann war mit einer Rettungsweste und Überlebensanzug bekleidet.
Die Seenotleitung Bremen alarmierte sofort den Seenotkreuzer BERLIN / Station Laboe und das MFG 5. BREMEN RESCUE RADIO strahlte ein Mayday-Relay aus, woraufhin sich zahlreiche Schiffe zur Unterstützung bei der Suche meldeten.
Um 18.07 Uhr war der Hubschrauber im Suchgebiet und meldete kurz darauf die Sichtung des Mannes. Wenige Minuten später konnte er vom Hubschrauber aufgenommen werden.
Der Seenotfall konnte aufgehoben werden.
Über der Ostsee herrschen zur Zeit starke Winde aus Nordwest mit sechs, in Böen bis zu zehn Beaufort mit schwerem Seegang.
Bei dem Großbrand einer Abfüllanlage für Paraffin in einem Tanklager in Kiel hat heute Nacht, den 12.06.2009, der Seenotkreuzer BERLIN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bei den Löscharbeiten mitgewirkt.Die Feuerlöschanlage des 27-Meter-Seenotkreuzers hat eine Leistung von 36.000 Litern pro Minute.
Um 01.50 Uhr war der Seenotkreuzer über das Havariekommando von der Feuerwehr Kiel um Mithilfe gebeten worden. Der Seenotkreuzer musste in den Nord-Ostsee-Kanal einschleusen und war um 2.35 Uhr vor Ort. Dort beteiligte er sich von der Wasserseite an den Löscharbeiten des Brandes, der an der Uferstrasse in der Nähe der Schleuse ausgebrochen war.
Gegen 04.00 Uhr wurde der Seenotkreuzer aus dem Einsatz entlassen. Die Besatzung traf eine Stunde später wieder in Laboe ein und übernahm zunächst Diesel, um für den heutigen Tag wieder einsatzklar zu sein.
Gestern Abend bis 18.35 Uhr war die Besatzung der BERLIN an einem Einsatz beteiligt, bei dem in der Nähe von Kiel Leuchtturm ein Mann von einer Segelyacht über Bord gestürzt war. Er konnte von einem Hubschrauber der Marine gerettet werden.
Von 22.15 Uhr bis 00.45 Uhr hatte die BERLIN an einer Winchübung mit einem SAR-Hubschrauber der Marine teilgenommen. Kaum eine Stunde später erfolgte dann die Einsatzalarmierung der Feuerwehr.
Seenotretter in Mecklenburg-Vorpommern für Wassersportler im Einsatz 21.07.2009 | 15:43
Stürmische nordwestliche Winde mit sieben, in Böen bis neun Beaufort haben gestern, am Montag, dem 20.7.2009, die Seenotretter auf den Stationen Mecklenburg-Vorpommerns in Atem gehalten. Zahlreiche Wassersportler gerieten in Bedrängnis und benötigten die Hilfe der Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Allein vier Mal war die Besatzung des Seenotrettungsbootes NAUSIKAA der Station Vitte / Hiddensee im Einsatz. Nachdem zunächst gegen 16 Uhr eine Motorboot mit zwei Personen an Bord vor Vitte im flachen Gewässer festgekommen war und von den Seenotrettern freigeschleppt werden musste, kam etwa zwei Stunden später eine Segelyacht, ebenfalls mit zwei Personen an Bord, fest. Um 19.22 Uhr mussten die Retter erneut zwei Segelyachten zu Hilfe kommen, unter anderem einer 12 Meter langen Yacht, die vor dem Yachthafen Lange Ort mit acht Personen an Bord einen Ruderschaden erlitten hatte.
Der Seenotkreuzer THEO FISCHER / derzeit in Barhöft stationiert, war drei Mal im Einsatz: Eine im Grabower Bodden südlich des Nationalparks Zingst fest gekommene 9-Meter-Yacht wurde vom Tochterboot STRÖPER des Seenotkreuzers frei- und nach Barth eingeschleppt. Auf dem Weg zum Einsatz musste eine zweite Segelyacht die Hilfe der Seenotretter in Anspruch nehmen, die sich in der Nähe von Barhöft festgefahren hatte.
Während das Tochterboot unterwegs war, lief ein weiterer Alarm auf: Vor dem geschlossenen Schutzhafen Darßer Ort hatte eine Segelyacht einen Ruderschaden. Im starken Seegang hielten die Anker der Yacht nicht. Da die Yacht zu stranden drohte, wartete der Kreuzer nicht auf die Rückkehr des Tochterbootes, sondern lief um 19.03 Uhr aus und erreichte den Havaristen um 20.40 Uhr. Mit der Yacht im Schlepp erreichte die THEO FISCHER um 1.45 Uhr Barhöft.
Bei weiteren Einsätzen waren die Freiwilligen-Besatzungen der PUTBUS / Station Lauterbach, GÜNTHER SCHÖPS / Station Timmendorf, und HEINZ ORTH / Station Freest Einsatz. Auch Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN / derzeit Wieck und Seenotkreuzer EUGEN / Greifswalder Oie kamen Wassersportfahrzeugen zu Hilfe.
Nach Einschätzung der Seenotretter verleitete der schöne Sonnentag gestern die Wassersportler, trotz des angekündigten Starkwindes auszulaufen. Besonders die Boddengewässer und das Seegebiet um Hiddensee sind außerhalb der Fahrwasser extrem flach und erfordern auch bei guten Wetterbedingungen sorgfältige Navigation. Personen kamen aufgrund des jeweils noch rechtzeitigen Eingreifens der Seenotretter zum Glück nicht zu Schaden.
Zahlreiche Besucher kamen zum Tag der Seenotretter nach Barhöft. Sie konnten die Übungen der freiwilligen Rettungsmänner mit der Rettungsinsel und den Überlebensanzügen hautnah verfolgen. Zeitweilig musste das Seenotrettungsboot HERTHA JEEP die Veranstaltung verlassen, um einem auf Grund gelaufenen Segler Hilfe zu bringen.
Aus Anlass des 96. Todestages von Stephan Jantzen, dem legendären Vormann der Seenotretter und Lotsenkommandeur von Warnemünde, ist am 19.Juli 2009 auf seinem Grab ein Blumenstrauß niedergelegt worden. Die kleine Feierstunde mit Vormann Karsten Waßner, den Besatzungsmitgliedern Kurt Tonn und Mathias Hecht (alle Seenotkreuzer ARKONA) und Jörg Westphal vom Informationszentrum Nordost zählt zu einer Tradition der Warnemünder DGzRS-Besatzung. Stephan Jantzen hat in seiner Wirkungszeit als Vormann der DGzRS-Station Am Alten Strom mit seiner Mannschaft über 90 Menschen aus Seenot gerettet. Dabei geriet er zweimal selbst in Lebensgefahr. Für sein tapferes Wirken erhielt er zahlreiche Ehrungen, unter anderem die Große Goldene Rettungsmedaille der DGzRS. Als nach Anschluss der Seenotstationen in Mecklenburg Vorpommern an die DGzRS am 3. Oktober 1990, im November 1990 ein neuer Seenotkreuzer für Warnemünde in Dienst gestellt wurde, erhielt dieses Schiff den Namen VORMANN JANTZEN. Damit wurde das Lebenswerk Stephan Jantzens für die Seenotrettung geehrt. Jantzen starb am 19. Juli 1913 nach kurzer Krankheit, einen Tag vor seinem 86. Geburtstag.
Zum Gedenken an Stephan Jantzen : (v.l.) Kurt Tonn , Jörg Westphal vom DGzRS-Informationszentrum Nordost, 1. Vormann Karsten Waßner und Mathias Hecht von der Besatzung der ARKONA, legten ein Blumengebinde auch an der Gedenktafel Am Leuchtturm 1 in Warnemünde nieder.
HILFE!" schrieb die Crew vom Seenotkreuzer BERLIN aus Laboe, "Ihr müßt unbedingt den Werbespot mit dem Marienkäfer [siehe unten] stoppen. Einige dieser Käfer scheinen TV zu schauen und nehmen unser Angebot scheinbar sehr Ernst..." Nach einer Kontrollfahrt wurde der Seenotkreuzer von einem ganzen Schwarm der kleinen Glücksbringer heimgesucht.
Bodenloser Leichtsinn: Seekajakfahrer kommt knapp mit dem Leben davon 12.08.2009 | 15:47
Einen 51jährigen, niederländischen Mann mit einem Seekajak haben die Seenotretter der Station Borkum gestern, am 11.08.2009, aus akuter Lebensgefahr gerettet. Nur einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass die Notlage des Mannes bemerkt wurde.
Angler hatten gegen 19.30 Uhr vor Borkum im Fahrwasser Fischerbalje Schreie gehört und ein im Wasser treibendes Seekajak ausgemacht. Die sofort alarmierte Besatzung des Seenotkreuzers ALFRIED KRUPP der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) setzte ihr Tochterboot GLÜCKAUF aus und fand wenig später einen Mann in der Nähe des gekenterten Kajaks. Er wurde vom Tochterboot aufgenommen und sein Kajak im Schlepp mit in den Hafen gebracht.
Der Niederländer, der an diesem Tag bereits von Lauwersoog nach Borkum gepaddelt war, hatte kurz zuvor den Hafen Borkum verlassen. Das Vorhaben des Mannes, in das zehn Seemeilen (ca. 18 km) entfernte Eemshaven zu paddeln, kommentierten die Seenotretter mit Fassungslosigkeit.
Das Seerevier um Borkum ist bekannt für seine starken Strömungen mit entsprechend rauem Seegang auch bei wenig Wind. Zudem hätte der Mann breite Schifffahrtswege queren müssen, die von zahlreichen Fahrzeugen der Großschifffahrt genutzt werden. Ein Seekajak gibt weder ein Radarecho ab, noch wären Schiffsführer bei Sichtkontakt in der Lage gewesen, ihr Fahrzeug rechtzeitig aufzustoppen.
Bereits unmittelbar nach Verlassen des Hafens hatte der Kajakfahrer in der Fischerbalje zunächst ein Paddel verloren und war dann gekentert. Bei der bereits eingesetzten ablaufenden Tide wäre er unweigerlich aufs offene Meer vertrieben worden. Der Mann selbst zeigte sich auch nach seiner Rettung uneinsichtig. Die Besatzung des Seenotkreuzers bat ein niederländisches Lotsenboot um Hilfe. Dieses verfrachtete den Mann mit seinem Kajak zurück in sein Heimatland.
Viel zu tun hatten die Seenotretter der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) am Wochenende vom 21. bis 23.8.2009. Insgesamt 31 Mal kamen die Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote Schiffen und Wassersportfahrzeugen zu Hilfe und übernahmen Krankentransporte von Inseln oder Schiffen.
In Maasholm wurde die Besatzung des Seenotkreuzers NIS RANDERS am Freitagabend (21.8.) sogar zu einem Landeinsatz gerufen: Ganz in der Nähe des Hafens hatte eine Frau akute Atembeschwerden. Bis der Notarzt eintraf, übernahmen die Seenotretter die medizinische Erstversorgung der Frau, die nach Eintreffen des Rettungstransportwagens sofort in ein Krankenhaus überführt wurde.
Am Sonntag (23.8.) hatte sich in der Nordsee der Skipper einer Segelyacht mit Motorschaden zudem eine schwere Kopfverletzung zugezogen. Der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER / Station Bremerhaven übergab einen Arzt und übernahm nach der Erstversorgung den Verletzten. Ein Besatzungsmitglied stieg auf die Yacht über, die vom Tochterboot CHRISTIAN in den Hafen geschleppt wurde. Der Seenotkreuzer übergab den Verletzten in Bremerhaven an den Rettungswagen.
Für die Abbergung eines erkrankten Einhandseglers sorgte in der Nacht von Sonntag auf Montag die SEENOTLEITUNG BREMEN. Im Watt südlich von Borkum war die Yacht trocken gefallen, nachdem der Mann die Orientierung verloren hatte. Da die Yacht per Schiff nicht mehr zu erreichen war, wurde er in den frühen Morgenstunden von einem Rettungshubschrauber abgeborgen. Die Besatzung des Seenotkreuzers ALFRIED KRUPP / Station Borkum nahm die Yacht beim nächsten Hochwasser auf den Haken und brachte sie sicher in den Hafen.
Der verletzte Skipper der Segelyacht wurde abgeborgen. Tochterboot CHRISTIAN schleppte die Yacht in den Hafen.
Seenotretter zur „ Nachbarschaftshilfe“ im Revier unterwegs
28.08.2009 | 15:51
Technische „Nachbarschaftshilfe“ leistete der Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) am Freitagmittag vor Norderney: Die 17 Meter lange und ca. vier Meter breite „Vanguard“ musste durch das Dovetief nach Norderney eingeschleppt werden Das Spezialschiff, das Sicherungsaufgaben entlang der Kabeltrasse zu den Windparks vor der ostfriesischen Küste wahrnimmt, hatte sich mit Maschinen- und Ruderschaden manövrierunfähig gemeldet. Die erste Schleppetappe war zunächst von einem zweiten Sicherungsschiff abgewickelt worden. Bei der seeseitigen Einfahrt nach Norderney vertraute man sich dann den reviererfahrenen Seenotrettern an. Zur Einsatzzeit wurden südwestliche Winde mit Stärken um sechs Beaufort (ca. 45 km/h Windgeschwindigkeit) und Wellenhöhen um 1,5 Meter gemessen.
Großangelegte Suche seit Donnerstagabend - Segler aus Schleswig-Holstein wird in der Ostsee vermisst - 04.09.2009 | 15:02
Eine großangelegte Suche nach einem vermissten Segler in der Kieler Bucht zwischen Kiel und der dänischen Insel Lolland läuft seit Donnerstagabend (3. September 09) gemeinsam von deutschen und dänischen Seenotrettern.
Die DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger), Bremen, koordiniert mit der Seenotleitung in Aarhus (Dänemark) die Suche auf und über See. Sie wird durch Südweststurm mit Stärken bis neun Beaufort (max. 76 km/h Windgeschwindigkeit) und Wellenhöhen bis zu drei Meter erschwert. Gesucht wird der 66-jährige Karl-Heinz W. aus Heikendorf- Möltenort (Schleswig-Holstein). Er wurde zuletzt am Donnerstag gegen Mittag von der Besatzung eines Segelbootes gesehen, wie er mit seiner ca. zwölf Meter langen, weißen Segelyacht „Jota“ aus dem Hafen von Möltenort nach See lief. Über seinen Zielhafen gab es keine Erkenntnisse. Zur Stunde dauert die Suche an. Beteiligt sind zehn deutsche und dänische Seenotkreuzer, Marinefahrzeuge, Polizeiboote, Hubschrauber und Flugzeuge. Spaziergänger am Strand von Lolland hatten am Donnerstagabend eine gestrandete Segelyacht gesichtet, die in schwerer Brandung von bis zu zwei Meter hohen Wellen eingedeckt wurde. Eine Marine-Hubschrauberbesatzung identifizierte die Yacht und informierte die Seenotleitung in Aarhus. Gemeinsam mit der SEENOTLEITUNG BREMEN wurde die länderübergreifende Suche eingeleitet. Das Suchgebiet wurde zunächst auf ca. 10.000 Quadratkilometer in der Kieler Bucht und am Kiel-Ostsee-Weg, der West-Ost-Passage bis nach Fehmarn angelegt. Seit heute früh konzentriert sich die Arbeit der Seenotretter auf einen Suchstreifen von 80 Kilometer Länge und zehn Kilometer Breite. (Bei Redaktionsschluss 4.9.2009, 15.00 Uhr, dauerte die Suche an).
Feuer an Bord - Seenotretter schleppten Segelyacht nach Sassnitz
07.09.2009 | 15:48
Die Maschine fiel aus, die Yacht trieb manövrierunfähig in der Ostsee. Nach Absetzen eines Notrufes gelang es der Besatzung, das Feuer zu löschen. Zur Unfallzeit wurden westliche Winde mit Stärken um acht Beaufort (74 km/h Windgeschwindigkeit) und drei Meter Seegang gemessen. Eine Stunde nach Mitternacht erreichte der Seenotkreuzer JOHN T. Essberger der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) die havarierte Yacht und stellte eine Leinenverbindung her. In einer vierstündigen Schleppfahrt wurde die Yacht nach Sassnitz geschleppt, wo sie im Hafen festmachte. Menschen kamen nicht zu Schaden. Zur Ursache des Feuers gibt es keine Erkenntnisse.
Die Flotte im Kieler Museumshafen ist seit Montag wieder komplett. Der Rettungskreuzer „Hindenburg“ kehrte nach fast sechsmonatiger Werftzeit wieder an den Anleger an der Seegartenbrücke zurück. Zwischenzeitlich habe es Momente gegeben, in denen es nicht so aussah, als ob die „Hindenburg“ je wieder in den Museumshafen zurückkehren würde, sagte Kiels Kämmerer Gert Meyer bei der Rückkehr. „Ich bin aber sehr glücklich, dass es dann doch gelungen ist“, sagte er. Genauso froh war auch Museumsleiterin Doris Tillmann, als sie die „Hindenburg“ wieder erblickte.
Im März war die „Hindenburg“ vom Seegarten nach Laboe geschleppt worden. Bei der Schiffswerft Laboe wurde das 1944 gebaute Rettungsschiff aus dem Wasser geholt und besichtigt. Dabei wurden am Unterwasserschiff mehrere Stellen entdeckt, an denen die nötige Stärke der Außenhaut nicht mehr vorhanden war. Da das Budget des Museums sehr knapp bemessen ist, sprengte die Reparatur schnell den Rahmen der Werftzeit. Dass das Projekt dennoch glückte, ist vielen Helfern zu verdanken, wie Tillmann bei der Rückkehr erklärte. So spendete der Vater des Werftchefs, Karl-Heinz Prey, für die Entrostung des Unterwasserschiffs 5000 Euro. Die Mikro Partner GmbH schickte in Kooperation mit dem Jobcenter für die Entrostung und Konservierung des Innenschiffs zwei Ein-Euro-Kräfte. Und für das letzte Wegstück sorgten die Seenotretter. Der Rettungskreuzer „Berlin“ schleppte seinen „alten Kameraden“ von Laboe zum Seegarten, wo dann das Tochterboot „Steppke“ die 17 Meter lange „Hindenburg“ an den Liegeplatz neben den Tonnenleger „Bussard“ bugsierte.
Ganz sorgenfrei ist die Museumschefin aber nicht: „Wir müssen Ende nächsten Jahres noch einmal in die Werft.“ Der Grund sind Probleme mit Betonballast im Rumpf, der noch entfernt werden muss. Doch bis dahin schwimmt die „Hindenburg“ erst einmal sicher an der Museumsbrücke. Der 1944 auf der Werft Pahl in Hamburg-Finkenwerder gebaute Rettunsgkreuzer war damals eine der größten Einheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Bis zur Außerdienststellung 1979 rettete die „Hindenburg“ mehr als 800 Menschen aus Seenot.