#241 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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DGzRS rettet Angler vor Heiligenhafen und Sierksdorf
13:30
Gleich in zwei Fällen mussten gestern, am Sonntag, den 9.10.2011, die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für Angler in der Ostsee in den Einsatz. Vor Travemünde wiederum geriet ein Jollensegler in Not, dem es nicht gelang, seine gekenterte Jolle aus eigener Kraft wieder aufzurichten.
Im ersten Fall war einem Angelboot westlich von Fehmarn der Treibstoff ausgegangen. Die alarmierten Seenotretter aus Heiligenhafen nahmen das 5-Meter-Boot mit drei Personen an Bord um 19.15 Uhr in der Hohwachter Bucht westlich von Fehmarn auf den Haken und schleppten es bei 1,5 bis 2 Meter Seegang Richtung Heiligenhafen. Eine dramatische Zuspitzung erfuhr die Situation, als das Boot im Schlepp gegen 20.30 Uhr kurz vor Heiligenhafen vor dem Graswarder bei bereits ruhigem Seegang plötzlich aus ungeklärter Ursache kenterte. Den Seenotrettern gelang es, die drei Personen sofort aus dem Wasser zu bergen. An Land wurden sie sicherheitshalber zur medizinischen Untersuchung an den Landrettungsdienst übergeben.
Das Boot trieb zwischenzeitlich bei Flüggesand an Land und wird durch das Wasser- und Schifffahrtsamt geborgen. Gegen den Bootsführer des Havaristen wurde von der Wasserschutzpolizei ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.
Vor Sierksdorf / Ostholstein beobachtete ein Spaziergänger gegen 17.15 Uhr das Kentern eines offenen Kanus, das mit zwei Anglern besetzt war. Während es einem der beiden gelang, an Land zu schwimmen, klammerte sich der andere an eine weiße Ankerboje. Bereits zwanzig Minuten nach der Alarmierung war das Freiwilligen-Seenotrettungsboot CREMPE aus Neustadt vor Ort. Der dunkelgrün gekleidete Mann war im Wasser praktisch nicht wahrzunehmen. Der ebenfalls alarmierte Hubschrauber Christoph 12 des Katastrophenschutzes sichtete ihn schließlich aus der Luft. Durch die Bergungspforte nahm die Besatzung der CREMPE den völlig entkräfteten Mann an Bord. Nach einer medizinischen Erstversorgung durch den Notarzt wurde er wie auch der an Land geschwommene Angler wegen Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert.
Bereits am Samstag, den 8.10.2011, waren die Seenotretter der Station Travemünde für eine gekenterte Jolle im Einsatz. Der Segler hatte sein Boot nicht aus eigener Kraft aufrichten können. Eine Segelyacht im Revier verständigte gegen 13.15 Uhr über UKW-Kanal 16 (Not- und Anrufkanal in der Schifffahrt) die Seenotretter. Das Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN / Station Travemünde befand sich zu diesem Zeitpunkt auf Kontrollfahrt und war bereits nach 15 Minuten bei der gekenterten Jolle, deren Mast gebrochen war. Ein Seenotretter ging im Überlebensanzug ins Wasser und richtete das Boot wieder auf, das dann von den Seenotrettern eingeschleppt wurde. Kurze Zeit später meldete sich die erstalarmierende Segelyacht, die sich am Havaristen einen Gegenstand in die Schraube gezogen hatte. Die Seenotretter schleppten die Segelyacht in den Fischereihafen von Travemünde.
Die Wassertemperatur der Ostsee beträgt zur Zeit ca. 13 Grad Celsius.
#242 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Wassereinbruch bei Windstärke 7 – Seenotretter bewahren Krabbenkutter vor dem Untergang
16:08
Das glückliche Ende ihrer Fangreise haben zwei Krabbenfischer aus Tönning den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu verdanken. Am Montagvormittag, 10., Oktober 2011, verhinderten die Seenotretter mit ihren leistungsstarken Lenzpumpen den Untergang des Krabbenkutters „Korona“ (Heimathafen Tönning) vor der Halbinsel Eiderstedt.
Der Seenotfall begann als scheinbarer Routineeinsatz für die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes PAUL NEISSE/Station Eiderdamm. Am Vormittag hatten die Fischer mit Netz im Propeller ihres 17-Meter-Kutters um Hilfe gebeten. Der steife Westwind mit Stärke 7 (über 60 km/h Windgeschwindigkeit) spitzte die Situation jedoch zu: Der manövrierunfähige Holzkutter kam bald etwa 1,5 Seemeilen südlich des Leuchtturms St. Peter-Böhl im Watt fest.
Nachdem die kraftvolle und wendige PAUL NEISSE die „Korona“ befreit hatte, meldeten die beiden Fischer plötzlich Wassereinbruch im Maschinenraum. Die Seenotretter gaben über das Heck des Havaristen eine Lenzpumpe an Bord des Kutters. Das Längsseitsgehen war ihnen unmöglich, da die Fischer aufgrund der ausgefallenen Elektrik der „Korona“ das zu beiden Seiten ausgebrachte Fanggeschirr nicht mehr einholen konnten.
Um die Lenzarbeiten zu unterstützen, fuhr der Seenotkreuzer THEODOR STORM von seiner Station Büsum aus dem Schleppverband entgegen. Unterdessen bekam die „Korona“ bei gut einem Meter Seegang etwa fünf Grad Schlagseite nach Backbord. Gegen 12.50 Uhr erreichte die THEODOR STORM etwa sieben Seemeilen westlich des Eidersperrwerks den Kutter und begann sofort ebenfalls mit dem Lenzen, während die PAUL NEISSE den Havaristen weiterhin im Schlepp behielt.
Die Seenotretter brachten den Krabbenkutter in den Außenhafen des Eidersperrwerks, den sie gegen 14 Uhr erreichten. Dorthin hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS zwischenzeitlich auch Feuerwehrkräfte bestellt. Gemeinsam gelang es, den Kutter schwimmfähig zu halten. Die beiden Krabbenfischer blieben unverletzt.
Der Krabbenkutter „Korona“ im Schlepp des Seenotrettungsbootes PAUL NEISSE/Station Eiderdamm. Dem Heck des Kutters nähert sich der Seenotkreuzer THEODOR STORM/Station Büsum, um die Lenzarbeiten zu unterstützen.
#243 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Brand auf Fähre in der Nordsee gelöscht 21:41
Der Brand des Ro-Ro-Schiffes "Hafnia Seaways" in der Deutschen Bucht ist gelöscht. Der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE als On-Scene Coordinator (Einsatzleiter vor Ort) begleitete das Schiff nach Cuxhaven. Auf dem Havaristen befanden sich 27 Personen. Lesen Sie hier die aktuellen Pressemitteilungen des Havariekommandos.
Cuxhaven, 20.10.2011
Pressemitteilung Nr. 4 des Havariekommandos (Gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer)
Feuer auf „Hafnia Seaways“ gelöscht Havariekommando gibt Gesamteinsatzleitung ab
Das Ro-Ro-Schiff „Hafnia Seaways“ hat in Cuxhaven festgemacht. Alle Glutnester sind gelöscht. Die Feuerwehr wird jedoch weiterhin Brandwache gehen. Notärzte des Havariekommandos haben die Besatzung und die Passagiere untersucht. Sechs Personen (4 Passagiere, 2 Besatzung) haben eine leichte Rauchgasinhalation und werden im Krankenhaus untersucht. Seelsorger der Psychosozialen Notfallversorgung des Havariekommandos sind an Bord gegangen und bieten ihre Hilfe an.
Alle seeseitigen Kräfte wurden entlassen.
Das Havariekommando gibt um 1.30 Uhr die Gesamteinsatzleitung ab.
In den frühen Abendstunden war ein Feuer in der Sauna des Ro-Ro-Schiffs (roll on, roll off) „Hafnia Seaways“ (L:187m, B: 31m, Flagge: Großbritannien) ausgebrochen, das mit Bordmitteln nicht gelöscht werden konnte. Das Schiff befand sich auf dem Weg von Immingham nach Cuxhaven. An Bord sind 27 Personen: 20 Personen Besatzung aus Schweden, Estland, Lettland und Litauen. 7 Passagiere aus Polen und Großbritannien.
Cuxhaven, 19.10.2011
Pressemitteilung Nr. 3 des Havariekommandos (Gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer)
Feuer auf „Hafnia Seaways“ gelöscht Erste Einsatzkräfte werden entlassen
Die Brandbekämpfungseinheit (BBE) aus Brunsbüttel hat die „Hafnia Seaways“, kontrolliert und kleinere Glutnester endgültig gelöscht. Erste Schiffe und Rettungskräfte werden aus dem Einsatz entlassen. Das Schiff läuft nach Cuxhaven. Wasserschutzpolizei ermittelt die Brandursache.
In den frühen Abendstunden war ein Feuer in der Sauna des Ro-Ro-Schiffs (roll on, roll off) „Hafnia Seaways“ (L:187m, B: 31m, Flagge: Großbritannien) ausgebrochen, das mit Bordmitteln nicht gelöscht werden konnte. Das Schiff befand sich auf dem Weg von Immingham nach Cuxhaven. An Bord sind 27 Personen: 20 Personen Besatzung aus Schweden, Estland, Lettland und Litauen. 7 Passagiere aus Polen und Großbritannien. Um 19.30 Uhr hatte das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung übernommen.
Cuxhaven, 19.10.2011
Pressemitteilung Nr. 2 des Havariekommandos (Gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer)
Brennende Fähre in der Nordsee Havariekommando hat Gesamteinsatzleitung übernommen
Die Brandbekämpfungseinheit (BBE) aus Brunsbüttel befindet sich inzwischen an Bord der „Hafnia Seaways“, erkundet die Lage vor Ort und unterstützt die Besatzung bei der Brandbekämpfung.
In den frühen Abendstunden war ein Feuer in der Sauna des Ro-Ro-Schiffs (roll on, roll off) „Hafnia Seaways“ (L:187m, B: 31m, Flagge: Großbritannien) ausgebrochen, das mit Bordmitteln nicht gelöscht werden konnte. Das Schiff befand sich auf dem Weg von Immingham nach Cuxhaven. An Bord sind 27 Personen: 20 Personen Besatzung aus Schweden, Estland, Lettland und Litauen. 7 Passagiere aus Polen und Großbritannien. Um 19.30 Uhr hatte das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung übernommen.
Cuxhaven, 19.10.2011 Pressemitteilung Nr. 1 des Havariekommandos (Gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer)
Brennende Fähre in der Nordsee Havariekommando hat Gesamteinsatzleitung übernommen
Auf dem Ro-Ro-Schiff (roll on, roll off) „Hafnia Seaways“ (L:187m, B: 31m, Flagge: Großbritannien) ist ein Feuer ausgebrochen, das derzeit nicht unter Kontrolle ist. Um 19.30 Uhr hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung übernommen. Zur Zeit befindet sich das Schiff mit 27 Personen Besatzung an Bord etwa nördlich von Spiekeroog. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist niemand verletzt. Der Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede, der Notschlepper „Nordic“ und das Fischereischutzschiff „Seefalke“ sind vor Ort. Eine Brandbekämpfungseinheit (BBE) der Feuerwehr Brunsbüttel wird mit einem Hubschrauber der Deutschen Marine („Seaking“ ) zum Havaristen geflogen. Eine weitere BBE aus Brunsbüttel ist ebenfalls auf dem weg zum Unglücksort. Zusätzlich macht sich eine BBE an Bord des Mehrzweckschiffes „Mellum“ von Wilhelmshaven aus auf den Weg.
#244 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Erster Schrei an Bord eines Seenotkreuzers: Gesunder Junge erblickt auf der VORMANN LEISS das Licht der Welt
12:11
Auf dem Seenotkreuzer VORMANN LEISS/Station Amrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat in der Nacht zu Freitag, 28. Oktober 2011, ein gesunder Junge das Licht der Welt erblickt. Im Hafen von Wyk auf Föhr tat der kleine Gideon Raphael gegen 3 Uhr seinen ersten Schrei.
Etwa eine Stunde zuvor waren die Seenotretter alarmiert worden. Um 2.17 Uhr verließ die VORMANN LEISS mit der hochschwangeren Frau, dem werdenden Vater, Hebamme Antje Hinrichsen, und vier Seenotrettern an Bord die Insel Amrum Richtung Föhr. Dort befindet sich das nächstgelegene Krankenhaus.
Die Überfahrt verlief zunächst ohne besondere Vorkommnisse – bis zur Ansteuerung von Wyk. „Beeil Dich, es geht los!“, rief Rettungsmann Lars-Peter Jensen nahe der Tonne F2a seinem Vormann Jens Petersen zu, der den Seenotkreuzer sicher durch Wattenmeer und Nacht steuerte.
Jetzt ging alles ganz schnell: Gegen 2.50 Uhr machte die VORMANN LEISS in Wyk fest. Die Hebamme leitete unmittelbar darauf die Geburt ein, assistiert vom werdenden Vater, selbst Kinderarzt, und dem bereits alarmierten Landrettungsdienst.
Die Zeiger der Borduhr waren auf 3 Uhr vorgerückt, als der 3555 Gramm schwere und 51 Zentimeter große Gideon Raphael zur Welt gekommen war. Die Mutter und ihr inzwischen viertes Kind sind wohlauf, kamen zur weiteren Versorgung ins Föhrer Krankenhaus und haben nun bereits die Rückreise nach Amrum angetreten.
Einsätze wie dieser gehören wohl zu den schönsten der Seenotretter. Gerade im Bereich der Inseln und Halligen sind Besatzungen der DGzRS immer mal wieder Geburtshelfer. Allein im nordfriesischen Wattenmeer zwischen Amrum und Föhr übernimmt die DGzRS acht bis zehn Mal pro Jahr Schwangerentransporte mit einem Seenotkreuzer. Geburten an Bord sind allerdings seltener: Zuletzt kamen 2007 Ole kurz vor dem niederländischen Eemshaven zur Welt, 2005 Clemens Christoph zwischen Amrum und Föhr sowie 2002 Benjamin im Watt vor Norddeich.
#245 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter befreien Fischer vor Darßer Ort aus Notlage und helfen gestürzter Reiterin im Watt
12:38
Das sichere Ende ihrer Fangreise vor Darßer Ort haben zwei Berufsfischer den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu verdanken. Der Seenotkreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort der DGzRS kam ihnen am Sonnabendvormittag, 5. November 2011, vor dem Darßer Weststrand zu Hilfe.
Gegen 8.45 Uhr hatten sich die beiden Haupterwerbsfischer über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 bei den Seenotrettern gemeldet. Der Keilriemen ihres Motors war gerissen, die Maschine ausgefallen, ihr etwa zehn Meter langer Kutter „Falke“ (Heimathafen Karlshagen) manövrierunfähig. Bei ablandigem Wind um vier Beaufort (bis 30 km/h Windgeschwindigkeit) drohte der Kutter auf die offene See hinauszutreiben.
Auf ihrer nahen Station im Nothafen Darßer Ort machten die Seenotretter sofort die Leinen los. Im Nebel nahm die THEO FISCHER Kurs auf das Seegebiet vor dem Darßer Weststrand. Keine 20 Minuten später traf der Seenotkreuzer bei den beiden etwa 40 Jahre alten Fischern 2,2 Seemeilen (gut vier Kilometer) südwestlich Darßer Ort ein.
Routiniert stellten die Rettungsmänner eine Leinenverbindung her und schleppten den Kutter sicher nach Barhöft. Einmal mehr hat sich bei diesem Einsatz die Notwendigkeit gezeigt, gerade in diesem Bereich der Ostseeküste eine DGzRS-Station vorzuhalten, von der aus die Seenotretter in Notfällen unmittelbar und schnell eingreifen können.
Am Nachmittag des gleichen Tages war die DGzRS auch in der Nordsee im Einsatz. Der vorausschauenden Umsicht und guten Revierkenntnis der Besatzung des Seenotrettungsbootes BALTRUM/Station Horumersiel verdankt eine im Watt gestürzte Reiterin schnelle und professionelle Hilfe.
Die Frau hatte an der „Wattjagd“ des Reit- und Fahrvereins Hooksiel teilgenommen. Sie war auf dem traditionellen Ausritt vom Campingplatz Schillig nördlich Horumersiel zu der etwa vier Kilometer dem Festland vorgelagerten Insel Minsener Oog vom Pferd gestürzt.
Die Seenotretter befanden sich zu dieser Zeit auf einer Kontrollfahrt, um die „Wattjagd“ zu sichern. Vorausschauend hatten sie ihr Schlauchboot mitgenommen. Es sollte ihnen nun gute Dienste leisten.
Im immer flacher werdenden Wasser musste die BALTUM aufstoppen. Zwei Rettungsmänner machten sich im Überlebensanzug, das Schlauchboot hinter sich herziehend, zu Fuß auf den restlichen Weg, um die gestürzte Reiterin zu erreichen. Sie brachten die Mittzwanzigerin, die sich offenbar mehrere Prellungen und Stauchungen zugezogen hatte, zur BALTRUM und übergaben sie kurze Zeit später in Horumersiel an einen zwischenzeitlich bestellten Rettungswagen.
Der Seenotkreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort kam den beiden Fischern zu Hilfe.
Blick vom Seenotrettungsboot BALTRUM/Station Horumersiel auf die Unfallstelle im Watt: Mit dem Schlauchboot haben die Seenotretter die von ihrer Gruppe umringte gestürzte Reiterin erreicht.
#246 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter finden verirrte Angler im Nebel
19:20
Die freiwilligen Seenotretter der Station Kühlungsborn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben heute, am Samstag, den 19. November 2011, drei verirrte Angler auf der westlichen Außenreede vor Warnemünde aus dem Nebel gerettet.
Über die Notrufnummer 112 hatten sich die drei Männer gegen 13.30 Uhr bei der Rettungsleitstelle gemeldet. Am Morgen waren sie von Kühlungsborn mit einem circa vier Meter langen Schlauchboot Richtung Rerik zum Angeln aufgebrochen. Bei nur fünfzig bis 100 Metern Sicht auf der Ostsee hatten die drei vollkommen die Orientierung verloren und schließlich den Außenborder des Schlauchbootes abgestellt, da sie nicht mehr wussten, in welche Richtung sie sich bewegten. An Bord befand sich keinerlei Navigationsausrüstung, weder Kompass noch Radarreflektor.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte sofort die Besatzungen des Seenotrettungsbootes KONRAD-OTTO (Station Kühlungsborn) und den Seenotkreuzer ARKONA aus Warnemünde.
Gleichzeitig führten die Wachleiter eine Handyortung durch, die zwar keine Standortbestimmung ermöglicht, aber einen Hinweis auf den ungefähren Aufenthaltsort liefern kann.
Dabei stellte sich heraus, dass sich das Schlauchboot nicht, wie von den Männern geplant, nach Westen, sondern nach Osten bewegt hatte.
Die Suche konzentrierte sich damit auf ein Gebiet vor Warnemünde. Als die Männer im Schlauchboot eine gelbe Tonne sichteten, gelang es ihnen, sich daran festzumachen. Mit diesem Hinweis konnte die KONRAD-OTTO die drei um 14.30 Uhr an Bord nehmen, wo sie mit wärmenden Decken versorgt wurden. Das Schlauchboot nahmen die Seenotretter in Schlepp und brachten es zurück nach Kühlungsborn. Den Männern geht es den Umständen entsprechend gut.
#247 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Erneut Angler von Seenotrettern bei Dunkelheit aus dichtem Nebel gerettet
11:14
Von den freiwilligen Seenotrettern der Station Heiligenhafen wurden zwei Männer und ein 11-jähriger Junge am Sonntag, den 20.11.2011, aus dem Nebel gerettet. Nachdem sie ohne navigatorische Ausrüstung vollkommen die Orientierung verloren hatten, fand die Besatzung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) die drei mit ihren kleinen offenen Booten nach Einbruch der Dunkelheit auf der unbewohnten Warderinsel in der Orther Bucht (Fehmarn), ungefähr 2,5 Seemeilen (4,5 km) von der Fehmarnsundbrücke entfernt.
Nach eigenen Aussagen waren die drei, die aus der Umgebung von Hamburg angereist waren, gegen 11 Uhr von Fehmarn aufgebrochen, um unter der Fehmarnsundbrücke zu angeln. Dazu dienten ein offenes 3,85 Meter langes Boot und ein 2,40 Meter langes Schlauchboot, die jeweils mit einem Außenborder ausgestattet waren. Navigationsausrüstung war nicht an Bord, da man sich auf die GPS-Funktion eines Smartphones verließ.
Erst als die Sichtweite im Nebel unter zehn Metern lag und das Smartphone keinen Netzempfang mehr hatte, bemerkten die Angler ihre dramatische Situation. Orientierungslos landeten sie auf der Warderinsel, von wo sie gegen 16.30 Uhr die Notrufnummer wählen und eine Position angeben konnten.
Die Warderinsel ist von flachem, steinigem Grund umgeben und kann normalerweise nicht per Boot angefahren werden. Der Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN gelang es jedoch, sich nah an die Insel heran zu manövrieren und vor Anker zu gehen. Zunächst blieb auch der Versuch, in der Dunkelheit die Angler mit dem Suchscheinwerfer zum Seenotrettungsboot zu leiten, ergebnislos. Erst das wiederholte Signal des Nebelhorns führte sie auf den richtigen Weg. Um 18.07 Uhr wurden die drei von den Seenotrettern an Bord genommen und nach Orth gebracht, wo Bekannte die drei abholten.
Vormann Frank Lietzow der Station Heiligenhafen berichtete, dass im Nebel praktisch keine visuelle Orientierung mehr möglich gewesen sei. Die Angler, die mit ihren „Nussschalen“ einen Schifffahrtsweg gequert hatten, waren für andere Schiffe absolut unsichtbar.
In diesem Zusammenhang weisen die Seenotretter nachdrücklich darauf hin, dass sich Angler, die ohne Radarreflektoren und seefahrtstaugliche Navigations- und Kommunikationsausrüstung auf See unterwegs sind, besonders in dieser Jahreszeit in unmittelbare Lebensgefahr begeben, selbst wenn sie vorhaben, in direkter Küstennähe zu bleiben. Wind und Strom können ein Boot im Nebel unbemerkt vertreiben.
Erst am Samstag hatten die Seenotretter aus Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) drei orientierungslose Angler gerettet, die sich im Nebel, ohne es zu bemerken, sechs Seemeilen (elf Kilometer) von ihrer selbst angegebenen Position entfernt hatten.
#248 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Kollision zweier Frachtschiffe im dichten Nebel auf der Außenweser / Seenotretter bergen Schiffbrüchige
21:52
Auf der Außenweser vor Bremerhaven sind am Dienstagabend, 22. November 2011, im dichten Nebel zwei Frachtschiffe zusammengestoßen. Der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) lenkte innerhalb kürzester Zeit als Einsatzleiter vor Ort (On-Scene Coordinator) die von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS koordinierten Rettungsmaßnahmen. Weitere Schiffe, darunter einige Behördenfahrzeuge und Schlepper, beteiligten sich.
Die Kollision ereignete sich gegen 20.20 Uhr zwischen dem unter Panama-Flagge fahrenden 294 Meter langen Containerfrachter „MOL Efficiency“ und dem 166 Meter langen Bulkcarrier „Splittnes“ (Flagge: Antigua und Barbuda) etwa in Höhe der Tonne 53/55 nahe der Columbuskaje. Die „Splittnes“ machte Wasser.
An Bord des Bulkers waren 18 Besatzungsmitglieder. Weil er etwa 20 Grad Schlagseite bekam, bestiegen neun von ihnen ein schiffseigenes Rettungsboot. Dabei fiel ein Besatzungsmitglied ins Wasser, konnte sich aber mit Hilfe der anderen nach kurzer Zeit ebenfalls auf das Rettungsboot retten.
Das Tochterboot CHRISTIAN des Seenotkreuzers HERMANN RUDOLF MEYER der DGzRS nahm das schiffseigene Rettungsboot der „Splittnes“ in Schlepp und brachte es in den Schlepperhafen von Bremerhaven nahe der Nordschleuse.
Der unterdessen von der SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte Landrettungsdienst brachte das Besatzungsmitglied der „Splittnes“, das beim Verlassen des Schiffes kurzzeitig über Bord gegangen war, mit Verdacht auf Unterkühlung zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus. Um die anderen Schiffbrüchigen kümmerte sich landseitig die Feuerwehr.
Unterdessen hat die „Splittnes“ an der Columbuskaje festgemacht. Feuerwehreinheiten mit starken Pumpen und Polizeikräfte sind landseitig vor Ort. Zur Unfallzeit herrschte in der Außenweser ein Kabel (zirka 180 Meter) Sicht.
Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven
Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER neben dem beschädigten Massengutfrachter „Splittnes“ am Morgen des 23. November 2011. Die Seenotretter haben Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Bremerhaven an Bord genommen, die die Beschädigungen begutachten.
#249 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Lotsenboot kollidiert mit Containerschiff – Seenotretter im Einsatz auf der Außenelbe
04:56
Dem schnellen und professionellen Eingreifen der Seenotretter ist der glimpfliche Ausgang einer Kollision zwischen einem Lotsenversetzboot und einem Containerfrachter auf der Außenelbe zu verdanken. Nach dem Zusammenstoß der beiden Schiffe nordwestlich der kleinen Insel Scharhörn in der Nacht von Freitag auf Sonnabend, 25./26. November 2011, hat der Seenotkreuzer HERMANN HELMS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den leckgeschlagenen Lotsentender „Duhnen“ und seine Besatzung sicher nach Cuxhaven begleitet.
Gegen 0.20 Uhr alarmierte die „Duhnen“ über einen Revierfunk-Kanal die Seenotretter. „Wassereinbruch im Bug, wir benötigen Pumpenhilfe“, lautete der Hilferuf, den der Seenotkreuzer HERMANN HELMS/Station Cuxhaven unmittelbar mithörte. An Bord aller DGzRS-Rettungseinheiten werden die wichtigsten Notruf- und Revierfunkfrequenzen rund um die Uhr abgehört.
Die etwa 25 Meter lange deutsche „Duhnen“ war zwischen der Tonne 9 und der Tonne 11 im Fahrwasser der Außenelbe beim Versetzen eines Lotsen erheblich beschädigt worden. Offenbar hatte eine stark achterliche See mit bis zu vier Metern Seegang das kleine Lotsenboot gegen das unter Panama-Flagge fahrende 301 Meter lange Containerschiff „Ever Strong“ gedrückt.
Die vierköpfige Besatzung des Tenders – darunter auch der Lotse, der noch auf die „Ever Strom“ übersteigen konnte – blieb unverletzt. Der Containerfrachter konnte seine Fahrt Richtung Hamburg fortsetzen. Zur Unfallzeit herrschten in der Elbmündung westliche Winde in Böen bis neun Beaufort (bis 88 km/h Windgeschwindigkeit).
Die HERMANN HELMS erreichte den Havaristen, in dessen unmittelbarer Nähe sich zunächst lediglich sein Stationsboot „Elbe“ befand“, gegen 0.55 Uhr auf Neuwerk Reede. Auch dort stand noch eine See von etwa zweieinhalb Metern. Sofort begannen die Seenotretter mit den von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS koordinierten Hilfsmaßnahmen und setzten ihre leistungsstarken Lenzpumpen ein.
Das Doppelrumpfboot „Duhnen“ hatte sich bei der Kollision auf der Steuerbordseite einen größeren Riss zugezogen. „Das Deck ist regelrecht hochgedrückt“, berichtet DGzRS-Vormann Holger Wolpers. Weitere Beschädigungen unterhalb der Wasserlinie werden vermutet. Der Havarist erlitt erhebliche Schlagseite nach Steuerbord und ragte an dieser Seite mit dem Bug nur noch etwa einen halben Meter aus dem Wasser, normal sind etwa zwei bis drei Meter. Durch eigene Trimmbemühungen, das Umpumpen von Wasser im eigenen Rumpf, hatte das Lotsenboot vergeblich versucht, die Schlagseite teilweise auszugleichen.
Die HERMANN HELMS begleitete den Havaristen gemeinsam mit der „Elbe“ und einem im Revier fahrenden Bundespolizeiboot nach Cuxhaven. Im Neuen Fischereihafen übernahm die zwischenzeitlich alarmierte Landfeuerwehr das weitere Lenzen (Leerpumpen) des Lotsentenders. Die Arbeiten dauern an.
Erst am Dienstagabend dieser Woche waren in der Außenweser im dichten Nebel zwei Frachter kollidiert. Dabei hatten neun der 18 Besatzungsmitglieder des schwer beschädigten kleineren Schiffes ein eigenes Rettungsboot bestiegen. Die Seenotretter der DGzRS hatten die Schiffbrüchigen nach Bremerhaven gebracht
#250 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotsignale vor Eckernförde – Freiwillige Seenotretter für manövrierunfähiges Angelboot im Einsatz
15:33
Die freiwilligen Seenotretter der Station Eckernförde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind am Sonnabendnachmittag, 26. November 2011, drei auf der Ostsee in Not geratenen Anglern zu Hilfe gekommen.
Die drei Männer waren mit ihrem sieben Meter langen Boot bei Windstärken um sieben Beaufort (etwa 60 km/h Windgeschwindigkeit) und etwa 1,5 Metern Seegang auf der Eckernförder Bucht etwa in Höhe Aschau in Bedrängnis geraten, nachdem sie sich offenbar beim Wiedereinkuppeln ihrer Maschine den eigenen Treibanker in den Propeller gezogen hatten.
Die Besatzung des nun manövrierunfähig treibenden Angelbootes alarmierte gegen 15.50 Uhr telefonisch die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS, die umgehend die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes ECKERNFÖRDE der gleichnamigen Station verständigte.
Gleichzeitig gaben die Angler mehrere rote Seenotsignale ab, die die Besatzung eines in der Nähe fahrenden Angelkutters sah. Über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 verständigte sie ebenfalls die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS.
Der Kutter stoppte auf und nahm den Havaristen auf den Haken, um dessen unmittelbares Festkommen zu vermeiden. Wenig später traf die ECKERNFÖRDE vor Ort ein. Die freiwilligen Seenotretter übernahmen routiniert das Angelboot und brachten es bei einsetzender Dunkelheit in etwa anderthalbstündiger Schleppreise nach Eckernförde. Die Besatzung des Havaristen, drei Männer im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, blieb unverletzt.
#251 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotkreuzer im Einsatz für erkrankten Meeresforscher und verletztes Kind
09:43
Einen 51-jährigen Meeresforscher mit Verdacht auf Herzinfarkt haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Dienstagabend, 29. November 2011, vor Rügens Nordspitze von seinem Schiff abgeborgen. Nur wenige Stunden zuvor hatte ein verletztes neunjähriges Kind am anderen Ende des Einsatzgebietes der DGzRS auf Borkum die Hilfe der Seenotretter benötigt.
Im Fall des Meeresforschers hatte die Besatzung des Forschungsschiffes „Elisabeth Mann-Borgese“ (Heimathafen Rostock) gegen 19.15 Uhr über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS alarmiert. Das Schiff war auf der Reise von Warnemünde nach Gotland, als der 51-jährige Mann etwa 14 Seemeilen (ca. 26 Kilometer) nordwestlich Arkona medizinische Hilfe benötigte.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS informierte umgehend den Seenotkreuzer WILHELM KAISEN/Station Sassnitz. Nur wenige Minuten später nahmen die Seenotretter im Westhafen der Stadt ihre freiwillige Seenotärztin und zusätzlich einen Rettungsassistenten an Bord.
Mit 24 Knoten Höchstfahrt (etwa 45 km/h) nahm die WILHELM KAISEN bei gut fünf Beaufort (bis 40 km/h Windgeschwindigkeit) Kurs auf Rügens Nordspitze: Wenig westlich Gellort, in Höhe der Ortschaft Varnkewitz, vereinbarte der Vormann mit dem Kapitän des Forschungsschiffes einen vor dem Südwind geschützten Treffpunkt unter Land.
Notärztin, Rettungsassistent und ein Seenotretter stiegen auf die „Elisabeth Mann-Borgese“ über, um den Patienten zu behandeln. Die Seenotretter übernahmen den 51-Jährigen zur weiteren Versorgung im Bordhospital der WILHELM KAISEN. Der Landrettungsdienst brachte ihn von Sassnitz aus ins Krankenhaus.
Am Nachmittag des gleichen Tages war der Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP/Station Borkum für einen neunjährigen Jungen im Einsatz. Das Insulaner-Kind war beim Spielen von einer Schaukel gestürzt. Der Landrettungsdienst vermutete einen Beckenbruch. Die ALFRIED KRUPP brachte den Jungen in Begleitung eines Arztes zur Behandlung in ein darauf spezialisiertes Krankenhaus ans Festland.
#252 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Feuer auf Frachtschiff auf der Außenelbe – Zwei Seenotkreuzer der DGzRS im Einsatz
10:33
Auf einem 133 Meter langen Frachtschiff ist heute Morgen, Donnerstag, 1. Dezember 2011, gegen 8.30 Uhr auf der Außenelbe in Höhe der Tonne 13/14 ein Feuer ausgebrochen. An Bord des Frachters sind 37 Mann Besatzung. Der Seenotkreuzer HERMANN HELMS/Station Cuxhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hatte den Notruf der Frachterbesatzung über Funk mitgehört und eilte dem Havaristen sofort zu Hilfe.
Die HERMANN HELMS verfügt selbst über eine besonders leistungsstarke Feuerlöschanlage zur Brandbekämpfung auf See. Zusätzlich haben die Seenotretter sechs speziell ausgebildete Feuerwehrleute und einen Notarzt aus Cuxhaven an Bord genommen. Mit dem Havaristen vereinbarte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) einen Treffpunkt auf Neuwerk Reede, wo der Frachter vor Anker ging. Von seiner Station Helgoland aus machte sich der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE der DGzRS ebenfalls auf den Weg zum Havaristen. Nach ersten Erkenntnissen brach das Feuer im Deckshaus der 133 Meter langen unter ägyptischer Flagge fahrenden „Abu Rdees“ aus. Der in Ballast (leer) fahrende Mehrzweck- und Stückgutfrachter kam aus dem Nord-Ostsee-Kanal und ist unterwegs nach Bremen. Der Besatzung gelang es offenbar mit Bordmitteln, den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Bei fünf Besatzungsmitgliedern besteht der Verdacht auf Rauchgasinhalation. Der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE hat die fünf Seeleute übernommen und bringt sie – betreut von dem Notarzt – zur weiteren Versorgung durch den Landrettungsdienst nach Cuxhaven. Der Seenotkreuzer HERMANN HELMS übergab unterdessen die Feuerwehrleute an die „Abu Rdees“. Sie sollen überprüfen, ob der Brand tatsächlich gelöscht ist.
Zur Unfallzeit herrschten im Revier südwestliche Winde um fünf Beaufort (bis 40 km/h Windgeschwindigkeit) und etwa ein Meter Seegang.
Der Seenotkreuzer HERMANN MARWEDE der DGzRS hat die fünf Seeleute mit Verdacht auf Rauchgasinhalation übernommen und bringt sie nach Cuxhaven. Archivfoto: DGzRS
#253 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Nachteinsatz für Seenotretter: Manövrierunfähiger Fischkutter vor Wangerooge
09:45
Einen manövrierunfähigen Fischkutter haben die Seenotretter in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 2011 vor Wangerooge in Schlepp genommen und sicher nach Hooksiel gebracht. Die Freiwilligen-Besatzung der Station Wangerooge mit ihrem Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI und der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren gemeinsam im Einsatz.
Der Kapitän hatte die Seenotretter kurz vor Mitternacht um Hilfe gebeten, nachdem sich der Kutter in Höhe der Ansteuerung Wangerooge vermutlich das Netz in den Propeller gezogen hatte. Die Freiwilligen-Besatzung der Station Wangerooge konnte den etwa acht Seemeilen (15 km) entfernten Havaristen auf den Haken nehmen und zunächst sichern. Da das Einschleppen nach Wangerooge durch das Seegatt aufgrund des Tiefgangs des Fischkutters bei Windstärken mit fünf bis sechs Beaufort (um 40 km/h) nicht möglich war, kam der Seenotkreuzer VORMANN STEFFENS zu Hilfe und brachte den Greetsieler Fischkutter sicher nach Hooksiel.
#254 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Steilküstenabbruch am Kap Arkona – Seenotretter suchen an Rügens Nordküste nach vermisstem Kind
18:35
An einer groß angelegten Rettungsaktion vor Rügens Nordküste beteiligen sich die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) seit dem Nachmittag des 2. Weihnachtstages (Montag, 26. Dezember 2011). Aus bisher ungeklärter Ursache ist gegen 15.30 Uhr ein Teil der Steilküste offenbar auf eine Treppe nahe der beiden Leuchttürme am Kap Arkona gestürzt.
Dabei wurde nach ersten Erkenntnissen eine dreiköpfige Familie ein Stück in die Tiefe gerissen und verletzt. Landfeuerwehrkräfte bargen die Mutter und eine Tochter verletzt und brachten sie ins Krankenhaus. Die zweite Tochter (elf Jahre alt) wird vermisst. Unklar ist, ob das Mädchen verschüttet wurde oder in den Brandungsgürtel der Ostsee geraten ist. Zur Suche nach dem Mädchen setzt die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS derzeit das Seenotrettungsboot KURT HOFFMANN/Station Glowe und den Seenotkreuzer WILHELM KAISEN/Station Sassnitz ein. Sie führte außerdem Schiffe der Bundespolizei und Wasserschutzpolizei an den Unglücksort heran. Kräfte der Landfeuerwehr sind ebenfalls weiterhin im Einsatz, um am Ufer mit Schaufeln und Spaten nach dem Kind zu suchen. Einsatzleiter vor Ort (On-Scene Coordinator) ist seeseitig der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN. Der Einsatz eines von der SEENOTLEITUNG BREMEN zunächst angeforderten SAR-Hubschraubers der Deutschen Marine schied aufgrund der großen Nähe des Unglücksortes zu der bis zu 45 Meter hoch aufragenden Steilküste schnell aus. Im Küstenvorfeld können nur sehr flachgehende Boote operieren. Das Tochterboot HELENE der WILHELM KAISEN, die ebenfalls mit geringem Tiefgang ausgestattete KURT HOFFMANN sowie zwei Schlauchboote von Bundespolizei und Feuerwehr suchen den Uferbereich ab. Seit Einbruch der Dunkelheit leuchten die beiden DGzRS-Rettungseinheiten mit ihren starken Suchscheinwerfern das Küstenvorfeld aus. Landseitig sind auch Suchhunde vor Ort. Zur Unfallzeit herrschten im Einsatzgebiet Winde bis zu sieben Beaufort (bis 60 km/h Windgeschwindigkeit). Die Suche nach dem vermissten Mädchen dauert am Abend an.
Ergänzung 20.40 Uhr: Der Seenotkreuzer WILHELM KAISEN ist auf dem Rückweg zu seiner Station Sassnitz. Das Seenotrettungsboot KURT HOFFMANN/Station Glowe unterstützt mit seinem starken Suchscheinwerfer weiterhin die Kräfte des Landrettungsdienstes.
#255 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Doppelter Einsatz: Seenotretter helfen Fischern in Nord- und Ostsee
10:31
Sowohl vor der Nord- als auch vor der Ostseeküste Schleswig-Holsteins sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Dienstag, 27. Dezember 2011, jeweils einem manövrierunfähigen Fischkutter zu Hilfe gekommen. Seenotkreuzer der DGzRS nahmen die beiden Schiffe mit jeweils zwei Menschen an Bord auf den Haken und brachten sie sicher in den nächsten Hafen.
Der Seenotkreuzer THEODOR STOM/Station Büsum lief am Nachmittag nach einem Notruf des Krabbenkutters „Marschenland“ aus. Das in Friedrichskoog beheimatete Schiff trieb mit Maschinenausfall bei südwestlichen Winden um fünf Beaufort (bis knapp 40 km/h Windgeschwindigkeit) im Süderpiep-Fahrwasser vor der Dithmarscher Küste. Da sich die Hydraulik nicht mehr bedienen ließ, mussten Seenotretter und Fischer vereinte Muskelkraft aufwenden, um das noch ausgebrachte Fanggeschirr des Kutters einzuholen und zu sichern. Die THEODOR STORM nahm die „Marschenland“ auf den Haken und brachte Schiff und Besatzung unversehrt nach Büsum.
Bereits in den frühen Morgenstunden war der Seenotkreuzer NIS RANDERS/Station Maasholm am Ausgang der Eckernförder Bucht in der Ostsee im Einsatz. Der Kapitän des knapp zehn Meter langen Kutters „Gotland II“ (Heimathafen Eckernförde) hatte die Seenotretter um Hilfe gebeten, nachdem sich sein Schiff bei südwestlichen Winden um sechs Beaufort (bis etwa 50 km/h Windgeschwindigkeit) rund 700 Meter vor der Küste von Bookniseck das Netz in den eigenen Propeller gezogen hatte. Das Tochterboot ONKEL WILLI der NIS RANDERS nahm den Kutter auf den Haken und schleppte ihn sicher nach Damp.