#331 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Kitesurfer vor Wilhelmshaven in Not – Seenotretter zur rechten Zeit am rechten Ort
25.APRIL 10:58
Der Aufmerksamkeit und ausgeprägten Revierkenntnis der freiwilligen Seenotretter aus Wilhelmshaven hat ein Kitesurfer seine schnelle Rettung zu verdanken.
Die Besatzung des Seenotrettungsbootes OTTO BEHR der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreite den Mann gestern Abend (24. April 2013) aus einer akuten Notlage. Bei abflauendem Wind war der Kitesurfer etwa 500 Meter vor dem Nassauer Hafen ins Wasser gefallen. Aus eigener Kraft gelang es ihm nicht mehr, auf sein Brett zu klettern, sein Segel aus dem Wasser zu ziehen und wieder an Land zu gelangen.
Die Seenotretter befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf Kontrollfahrt und beobachteten die Notlage des Mannes. „Er trieb immer weiter raus, und seine Kräfte schienen nachzulassen“, berichtet Bootsführer Günter Thoß. Ihre Erfahrung ließ die Seenotretter unverzüglich handeln: Sie fuhren zu dem Mann und nahmen ihn samt Ausrüstung routiniert an Bord.
Trotz Neoprenanzug war der Kitesurfer bereits unterkühlt. Die freiwilligen Seenotretter versorgten ihn umgehend mit wärmenden Getränken und brachten ihn sicher in den Hafen zurück. Die Hilfe der Seenotretter kam also genau zur rechten Zeit.
#332 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter für Fischer auf Nord- und Ostsee im Einsatz
Montag, 29.April 13:26
Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind am vergangenen Wochenende (27./28. April 2013) mehrfach auf Nord- und Ostsee im Einsatz gewesen.
Der Seenotkreuzer THEODOR STORM/Station Büsum schleppte den manövrierunfähigen Fischkutter „Sirius“ routiniert in den Büsumer Hafen. Westlich der Schleimündung bei Schleimünde befreite das Seenotrettungsboot WUPPERTAL der Freiwilligen-Station Maasholm das Fischerboot „Alina“ aus einer misslichen Lage. Die freiwilligen Seenotretter aus Vitte/Hiddensee brachten mit dem Seenotrettungsboot NAUSIKAA im Vitter Bodden einen Notarzt zum Passagierschiff „Gellen“, auf dem eine 46-jährige Frau zusammengebrochen war.
Am Sonntagvormittag, 28. April 2013, gegen 10.30 Uhr erreichte ein Notruf des Fischkutters „Sirius“ (Heimathafen Büsum) die Besatzung des Seenotkreuzers THEODOR STORM: Ein Netz hatte sich im Propeller verfangen, und der 23 Meter lange Kutter trieb nun manövrierunfähig rund 12 Seemeilen (etwa 22 Kilometer) südwestlich von St. Peter Ording in der Nordsee. Sofort eilten die Seenotretter dem Havaristen mit zwei Fischern an Bord zu Hilfe und nahmen ihn auf den Haken. Um ihn gefahrlos durch die enge Schleuse in den Büsumer Hafen zu schleppen, unterstützte der Seenotkreuzer HERMANN HELMS das Manöver. Gemeinsam gelang es den beiden DGzRS-Einheiten die „Sirius“ unbeschädigt an die Pier zu legen.
Einige Stunden später – gegen 19 Uhr – bemerkte die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes WUPPERTAL während einer Kontrollfahrt auf der Schlei in der Nähe von Schleimünde die Notsignale eines Fischers – er machte mit Handzeichen auf sich aufmerksam. Unverzüglich fuhren die Seenotretter zu dem sieben Meter langen Fischerboot „Alina“ (Heimathafen Kappeln). Es ließ sich aufgrund eines Motorschadens nicht mehr steuern, trieb infolgedessen langsam auf das Ufer zu und drohte festzukommen. Die erfahrenen Seenotretter stellten eine Leinenverbindung her und schleppten den Havaristen in den Maasholmer Hafen.
Bereits am Samstagvormittag, 27. April 2013, hatte die Freiwilligen-Crew des Seenotrettungsbootes NAUSIKAA/Station Vitte auf Hiddensee einen Notarzt und zwei Sanitäter zum Passagierschiff „Gellen“ gebracht. Die „Gellen“ war zu diesem Zeitpunkt auf dem Vitter Bodden (westlich Rügen) unterwegs. An Bord war eine 46-jährige Frau zusammengebrochen und benötigte dringend ärztliche Hilfe. Nach der Erstversorgung an Bord der „Gellen“ blieb die Frau auf dem Passagierschiff und wurde kurz darauf in Vitte an den Landrettungsdienst übergeben – ein Rettungshubschrauber flog die Frau ins Krankenhaus.
Der Seenotkreuzer THEODOR STORM (vorne) schleppte den Fischkutter „Sirius“ in den Büsumer Hafen. Um ihn gefahrlos durch die enge Schleuse zu ziehen, unterstützte der Seenotkreuzer HERMANN HELMS das Manöver.
#333 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter bergen Seemann von Fischereiforschungsschiff vor Rügen ab
Samstag, 04.Mai 13:49
Zahlreiche weitere Einsätze am Wochenende
Die Seenotretter der Station Sassnitz haben am Sonnabend, 4. Mai 2013, einem Seemann des Fischereiforschungsschiffes „Solea“ schnell wirkungsvolle medizinische Hilfe gebracht. Sie übernahmen den Mann auf See, versorgten ihn im Bordhospital und brachten ihn nach Sassnitz. Andere Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren am Wochenende für zahlreiche weitere Menschen auf Nord- und Ostsee im Einsatz.
Gegen 7.50 Uhr am Sonnabendmorgen meldete sich die „Solea“ (Heimathafen Cuxhaven) bei den Seenotrettern. Bei einem Besatzungsmitglied bestanden akute medizinische Probleme. Die „Solea“ befand sich zu diesem Zeitpunkt gut sieben Seemeilen (etwa 13 Kilometer) nördlich des Kaps Arkona. Mit Höchstfahrt nahm der Seenotkreuzer HARRO KOEBKE /Station Sassnitz unverzüglich Kurs auf das Forschungsschiff. Die Seenotretter bereiteten das Bordhospital für die Aufnahme des Patienten vor.
Auf Anforderung der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS flog der Rettungshubschrauber „Christoph 47“ einen Notarzt hinaus auf See. Die HARRO KOEBKE verfügt über ein Hubschrauberarbeitsdeck, das vorrangig für Windenmanöver vorgesehen ist. In diesem Fall jedoch waren Wetter- und Seegangsbedingungen so gut, dass der Hubschrauber in Höhe Lohme/Glowe kurzzeitig auf dem Seenotkreuzer landen konnte.
Die HARRO KOEBKE ging bei der „Solea“ längsseits. Routiniert übernahmen die Seenotretter den Patienten. Die Anfahrt, das auf See stets schwierige Landemanöver und die Übernahme des Seemanns dauerten insgesamt lediglich rund 40 Minuten. Dank der fachkundigen Versorgung im Bordhospital der HARRO KOEBKE ging es dem Mann bald besser. Der Seenotkreuzer übergab ihn in Sassnitz an den dort wartenden Hubschrauber zum Weitertransport ins Krankenhaus nach Stralsund.
In zahlreichen weiteren Fällen waren die Seenotretter am Wochenende auf Nord- und Ostsee im Einsatz. Navigationsfehler und Motorschäden waren die häufigsten Ursachen. Schwerpunkt war die westliche Ostsee.
So war etwa die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN /Station Travemünde gleich zwei Mal innerhalb weniger Stunden gefordert. Am Sonnabendnachmittag nahm sie im Großschifffahrtsweg der Skandinavienfähren eine manövrierunfähige Yacht mit Motorschaden auf den Haken und schleppte sie sicher in den Passathafen. Am Abend rief der Traditionssegler „Albatros“ (Heimathafen Bremerhaven) um Hilfe: Der Dreimast-Toppsegelschoner war gegen 21.10 Uhr bei Dunkelheit, aber ruhiger See mit elf Menschen, teils Jugendlichen, an Bord in der Pötenitzer Wiek auf Grund gelaufen.
Die nur 9,5 Meter lange HANS INGWERSEN erwies sich einmal mehr als wendiges Kraftpaket: Mit der ganzen Leistung ihrer 320 PS starken Maschine nahmen die Freiwilligen den 37 Meter langen und rund 120 Tonnen schweren Dreimaster auf den Haken, schleppten ihn in tieferes Wasser und begleiteten ihn zu einem sicheren Ankerplatz für die Nacht.
#334 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter bergen 136 Passagiere von festgekommenem Ausflugsschiff ab
Montag, 06.Mai 22:29
Mehr als acht Stunden lang mussten 136 Menschen heute, 6. Mai 2013, an Bord eines Ausflugsschiffes in der Nordsee ausharren: Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) begannen am Abend gegen 20 Uhr damit, die Passagiere der festgekommenen „Lady von Büsum“ nach und nach abzubergen und auf ein anderes Fahrgastschiff zu übergeben.
Die „Lady von Büsum“ war gegen Mittag etwa sieben Seemeilen (rund 13 Kilometer) südsüdwestlich von Büsum, etwas westlich der kleinen Insel Trischen auf Grund gelaufen. Zunächst verhinderte der niedrige Wasserstand die schnelle Übernahme der Passagiere durch den Seenotkreuzer THEODOR STORM /Station Büsum der DGzRS. Zwei einzelne Personen brachten die Seenotretter jedoch aus medizinischen Gründen bereits am Nachmittag mit Hilfe des kleinen Arbeitsbootes des Seenotkreuzers von Bord und sicher an Land.
Erst bei auflaufendem Wasser am Abend konnte sich die THEODOR STORM selbst der „Lady von Büsum“ nähern, um die anderen Fahrgäste aus ihrer Zwangslage zu befreien. In drei Anläufen übernahmen die Seenotretter alle noch verbliebenen 134 Passagiere und übergaben sie auf die „Ol Büsum“. Sie bringt die Menschen derzeit nach Büsum. Die Lady von Büsum“ kam gegen 21.30 Uhr aus eigener Kraft wieder frei und läuft ebenfalls Büsum an.
#335 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Rote Seenotsignale vor Borkum – Seenotretter bringen havariertes Segelboot sicher in den Hafen
Freitag 10.Mai 13:11
Dem schnellen Eingreifen der Borkumer Seenotretter ist es zu verdanken, dass ein Seenotfall vor der ostfriesischen Insel heute, 10. Mai 2013, ein glimpfliches Ende genommen hat.
In Höhe des Nordbads brach gegen 10.30 Uhr das Ruder eines unter niederländischer Flagge fahrenden Folkebootes. Die zweiköpfige Besatzung – eine Frau und ein Mann – versuchte, ihr Boot mit Großsegel und Motor einigermaßen auf Kurs zu halten. Doch auch das Segel riss.
Gegen 10.45 Uhr gaben die Segler rote Seenotsignale ab, die von mehreren Menschen an Land beobachtet wurden. Über andere funktionierende Kommunikationsmöglichkeiten verfügte der gut sieben Meter lange Havarist nicht.
Die Polizei informierte den auf Borkum stationierten Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) telefonisch über die Sichtungen der Notsignale. Mit dem Tochterboot GLÜCKAUF liefen die Seenotretter unverzüglich zur Hilfeleistung aus.
Unterdessen meldete auch ein vorbeifahrender Schlepper die Sichtung der Seenotsignale. Seine Besatzung behielt das Folkeboot sicherheitshalber im Blick. Das Segelboot driftete bei Windstärken mit Böen bis sieben Beaufort (ca. 60 km/h Windgeschwindigkeit) schnell nach Süden ab.
Zwischen Möwensteert und der Fischerbalje fanden die Seenotretter kurz darauf den bereits weit vertriebenen Havaristen. Die GLÜCKAUF nahm das Segelboot auf den Haken und schleppte es samt seiner Besatzung sicher in den Hafen. Die beiden Segler blieben unverletzt.
#336 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter im Einsatz: Kutter sinkt südlich von Fehmarn – Besatzung wohlauf
Sonntag, 12.Mai 13:31
Bei einem Schiffsuntergang sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonnabend, 11. Mai 2013, in der Ostsee im Einsatz gewesen:
In der Nähe der Sagasbank südlich von Fehmarn sank ein ehemaliger Fischkutter im Schlepp eines Traditionsseglers – die Besatzung ist wohlauf. Zudem wurden in der Holnisenge der Flensburger Förde zwei Segler gerettet.
Kurz nach 19.30 Uhr hatte die WERNER KUNTZE /Station Langballigau ein Notruf erreicht: Ein 5,5 Meter langes Segelboot aus dem dänischen Svendborg war in der Holnisenge in einer Gewitterböe gekentert. Die beiden dänischen Besatzungsmitglieder waren über Bord gestürzt. Die freiwilligen Seenotretter liefen sofort aus. Zwischenzeitlich hatten sich die beiden Segler auf die Seite ihres Schiffes retten können und wurden von einem in der Nähe fahrenden Motorboot aufgenommen.
Am Einsatzort angekommen, nahmen die Seenotretter die leicht unterkühlten Dänen an Bord und versorgten sie mit trockener Kleidung. Aufgrund des stabilen Zustandes der Geretteten wurde der alarmierte Rettungshubschrauber nicht mehr benötigt. Den gekenterten Havaristen nahmen die Seenotretter auf den Haken und schleppten ihn in die dänische Marina Minde ein.
Die Besatzung des Seenotkreuzers VORMANN JANTZEN /Station Großenbrode befreite den 27 Meter langen Traditionssegler „Hansine“ gegen 20.30 Uhr aus einer misslichen Lage: Er hatte eine Schleppleine in den Propeller bekommen und trieb manövrierunfähig in der Nähe der Sagasbank (sechs Seemeilen nordöstlich von Dahme). Zuvor hatte der Segler versucht, dem ausgemusterten Fischkutter „Anna“ zu helfen, der nicht mehr aus eigener Kraft fahren konnte und „Wasser machte“. Doch plötzlich erhöhte sich die eindringende Wassermenge sehr schnell und die 12 Meter lange „Anna“ begann zu sinken. Daraufhin kappte die vierköpfige Crew der „Hansine“ die Schleppleine und fischte die beiden von Bord gesprungenen Besatzungsmitglieder des Kutters aus dem Wasser. Diese waren wohlauf und benötigten keine ärztliche Hilfe.
Als die VORMANN JANTZEN vor Ort eintraf, war der Fischkutter bereits gesunken. Den manövrierunfähigen Segler nahm der Seenotkreuzer längsseits und brachte ihn sicher in den Hafen von Burgstaaken auf Fehmarn. Die Unfallstelle wird gegenwärtig vom Bundespolizeiboot „Neustrelitz“ abgesichert.
#337 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Freiwillige Seenotretter im Nachteinsatz für Fischkutter
Dienstag, 14.Mai 12:42
Einen Fischkutter mit Maschinenausfall haben die Seenotretter der Freiwilligen-Station Hörnum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Nacht zu heute, 14. Mai 2013, sicher in den Hafen begleitet.
Vermutlich infolge einer brennenden Lichtmaschine war der Antrieb ausgefallen. Daraufhin trieb die manövrierunfähige „Anna Catharina“ bei südwestlichen Winden der Stärke vier bis fünf Beaufort (bis 38 Stundenkilometer) auf den Strand südwestlich von Rantum (Sylt) zu.
Als die Seenotretter mit dem Seenotrettungsboot HORST HEINER KNETEN vor Ort eintrafen, war es den beiden Fischern bereits gelungen, sowohl den Brand zu löschen als auch die Maschine vorläufig wieder flott zu bekommen. Da der Kutter im Falle eines erneuten Maschinenausfalls zu stranden drohte, begleiteten die Seenotretter die 22 Meter lange „Anna Catharina“ in stundenlanger Sicherungsfahrt in den Hörnumer Hafen.
Auf Sylt läuft derzeit ein ungewöhnlicher Spendenwettbewerb der Seenotretter: Unter dem Titel „Reetdach gegen Reeperbahn! Wer spendet mehr: Sylt oder Hamburg?“ ruft die DGzRS alle Einwohner, aber auch alle Liebhaber der Insel und der Hansestadt dazu auf, sich an der Finanzierung eines neuen Seenotkreuzers für die Station List zu beteiligen. Der Endstand des Wettbewerbs im Herbst wird darüber entscheiden, ob das neue Spezialschiff, das die 28 Jahre alte MINDEN ablösen soll, einen Namen mit Bezug zu Sylt oder Hamburg erhält.
#338 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Elfjähriger Junge nach Kollision vor Rügen verletzt – Freiwillige Seenotretter mit Notarzt im Einsatz
20.Mai 18:47
Zahlreiche weitere Alarmierungen am langen Pfingstwochenende
Einem verletzten Jungen haben die Seenotretter am Nachmittag des Pfingstmontags, 20. Mai 2013, nach einer Kollision vor der Ostseeinsel Rügen schnelle medizinische Hilfe gebracht. Zwei Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren im Einsatz.
Gegen 16 Uhr stieß in der Prohner Wiek am nördlichen Eingang zum Strelasund eine kleine Segelyacht mit dem Flusskreuzfahrtschiff „Königstein“ zusammen. Dabei wurde der Elfjährige verletzt. Er war auf dem 8,5 Meter langen Segelboot mit seiner Familie unterwegs. Ein Geschwisterkind und die Eltern blieben bei der Kollision nahe der Tonne 64 unverletzt.
Das Segelboot nahm erheblichen Schaden. Sein Steven wurde bei der Kollision eingedrückt. Das Loch im Vorschiff bedeutete angesichts des guten Wetters jedoch so schnell keine Gefahr. Zur Unfallzeit herrschten im Revier eine südöstliche leichte Brise um zwei Beaufort (bis 11 km/h Windgeschwindigkeit) und gute Sicht. An der knapp 70 Meter langen „Königstein“ wiederum entstand nur geringer Schaden. Passagiere und Besatzung kamen mit dem Schrecken davon.
Der Seenotkreuzer THEO FISCHER , derzeit in Barhöft liegend, erreichte als erster den Unfallort. Er nahm das Segelboot längsseits. Die Besatzung versorgte den Jungen gemeinsam mit dem Vater, zufällig selbst Arzt. Unterdessen nahmen die freiwilligen Seenotretter der DGzRS-Station Stralsund einen Notarzt an Bord des dort stationierten Seenotrettungsbootes HERTHA JEEP und brachten ihn hinaus auf See.
Am Unfallort übernahmen sie den Elfjährigen mit Hilfe der speziellen Bergungstrage der DGzRS. Begleitet vom Notarzt brachten sie den Jungen und seine Mutter nach Stralsund und übergaben ihn dort zu weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst. Das Tochterboot der THEO FISCHER schleppte das Segelboot mit Vater und Tochter an Bord sicher nach Barhöft. Als die HERTHA JEEP mit dem verletzten Jungen an Bord den Hafen von Stralsund erreichte, konnte der Elfjährige schon wieder lächeln – für die Seenotretter der schönste Dank.
Am langen Pfingstwochenende fuhren die Seenotretter zahlreiche weitere Einsätze für mehr als 30 Menschen auf Nord- und Ostsee. Navigationsfehler und technische Probleme waren in den meisten Fällen der Grund für die Alarmierungen. Ein Schwerpunkt lag ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Tochterboot STRÖPER des Seenotkreuzers THEO FISCHER der DGzRS hat das beschädigte Segelboot nach der Kollision auf den Haken genommen und bringt es nach Barhöft.
#339 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter aus neun Nationen trainieren in der Ostsee – Deutsche Teilnehmer besonders erfolgreich
23.Mai 14:33
Als eine der führenden Rettungseinheiten und mit besonderem Erfolg hat der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) an einer großen internationalen Seenotrettungsübung teilgenommen.
Insgesamt 33 Schiffe sowie sechs Hubschrauber und Flugzeuge aus Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden trafen sich vom 13. bis 18. Mai 2013 in der Ostsee zur Übung „Baltic SAREX“ (Search and Rescue Excercise). Vor Bornholm übten sie Suchverfahren, die Evakuierung havarierter Schiffe sowie die Kommunikation untereinander. (Bildergalerie )
Aus Deutschland waren neben der HERMANN RUDOLF MEYER der DGzRS auch ein Hubschrauber des Marinefliegergeschwaders 5 aus Nordholz sowie das Fischereischutzschiff „Seeadler“ des Bundesamtes für Landwirtschaft und Ernährung aus Rostock beteiligt.
Internationale Beobachter bewerteten die Leistungen der Besatzungen. So belegten die Seenotretter der DGzRS im „SAR-Fünfkampf“ aus den „Disziplinen“ Suchen, Bergen (seemännisch für „in Sicherheit bringen“), medizinische Erstversorgung, Brandbekämpfung und Leckabwehr unter elf Teams den ersten Platz. Neben der Schnelligkeit ging es vor allem um die fachgerechte Ausführung der Aktionen, für die bei Verbesserungsbedarf entsprechende „Strafminuten“ verhängt wurden. In anschließenden Besprechungen (Debriefings) wurden die Einsatzlagen umfassend analysiert.
Weiteres Übungsziel war es, die Funktion des „On-Scene Coordinators“ (des Einsatzleiters vor Ort) zu trainieren. Dazu wurde die Kollision einer Ostseefähre mit einem Frachter simuliert, die zu Bränden, Wassereinbrüchen und vielen „Verletzten“ führte. Die Seenotretter der DGzRS koordinierten in diesem Szenario die Brandbekämpfung und Leckabwehr. Sie unterstützten gemeinsam mit der „Seeadler“ die Versorgung der 130 „Verletzten“ – Statisten, die realistisch hergerichtet worden waren.
„Baltic SAREX“ wird jährlich von Dänemark in den Gewässern rund um die Insel Bornholm organisiert und ist wohl eine der effizientesten Seenotrettungsübungen in Europa. Die DGzRS entsendet bewusst wechselnde Einheiten ihrer Rettungsflotte, um möglichst vielen Besatzungen entsprechende Erfahrungen zu ermöglichen, die gleichermaßen in allen Einsatzrevieren schon morgen im realen Einsatz von größter Wichtigkeit sein können.
#340 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter für Heißluftballon im Einsatz
27.Mai 13:31
Angeblicher Absturz an der Schlei stellt sich als sichere Landung heraus
Zu einem ungewöhnlichen Einsatz sind gestern Abend, Montag, den 27. Mai 2013, die freiwilligen Seenotretter der Station Schleswig mit dem Seenotrettungsboot WALTER MERZ ausgelaufen: Passanten hatten an der Schlei beobachtet, wie ein Heißluftballon in den Abendstunden plötzlich sehr schnell an Höhe verlor und daraufhin den Notruf alarmiert.
Der Heißluftballon war westlich von Missunde an der Großen Breite niedergegangen. Die Passanten hatten befürchtet, dass der Ballon mit mehreren Menschen an Bord über der Schlei abgestürzt sei.
Der Alarm hatte die Seenotretter um 21.27 Uhr erreicht. Bereits acht Minuten später lief das Seenotrettungsboot WALTER MERZ mit zwei Mann Besatzung aus. Ein dritter Seenotretter, von Beruf Fischer, lief mit seinem eigenen stark motorisierten, sehr flachgehenden Fischerboot aus. Da die Seenotretter das Revier der Schlei wie ihre Westentasche kennen, gingen sie davon aus, dass sie möglicherweise die extrem unzugänglichen und kaum befahrbaren Uferbereiche absuchen müssten.
Bei schlechter werdender Sicht und zunehmender Dunkelheit trafen die Seenotretter um 21.55 Uhr vor Ort zwischen Weseby und Kielfot an der Missunder Enge ein. Der Beobachter am gegenüberliegenden Ufer konnte das Blaulicht der Seenotretter sehen und dirigierte das Seenotrettungsboot per Mobiltelefon in die Nähe der Stelle, wo der Heißluftballon niedergegangen war.
In der Dämmerung fanden die Seenotretter im unwegsamen Ufergelände in Waldnähe sieben Erwachsene unverletzt vor. Zwar war die Landung des Heißluftballons nicht für den schwer zugänglichen Ort geplant gewesen, widrige Umstände hatten die Ballonfahrer jedoch gezwungen, im Uferbereich zu landen. Sicherheitshalber setzte einer der Seenotretter mit medizinischer Notfallausrüstung ans Ufer über und überzeugte sich davon, dass niemand zu Schaden gekommen war.
Über einen kleinen Wirtschaftsweg wurden mit Wagen und Anhänger Korb und Ballon abtransportiert.
Die Seenotretter der Station Schleswig werden mit ihrem Seenotrettungsboot WALTER MERZ vor allem in den Sommermonaten häufig alarmiert, um Schwimmern, Surfern, Anglern oder Wassersportlern zu Hilfe zu kommen. Die Schlei mit ihren abwechslungsreichen zum Teil schwer zugänglichen Uferbereichen lockt jeden Sommer Tausende von Touristen an. Ein Einsatz für einen Heißluftballon war für die Seenotretter allerdings bislang noch nie vorgekommen.
#341 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Viel Arbeit für die Seenotretter am Wochenende: 45 Personen aus kritischen Situationen befreit - Zwei Angler bei Grömitz tödlich verunglückt
03.Juni 12:53
Bei insgesamt 21 Einsätzen haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Nord- und Ostsee am Wochenende (1./2.Juni 2013) 45 Menschen aus kritischen Gefahrensituationen befreit. Der Schwerpunkt der Einsätze lag in der Ostsee: Böige Winde mit sechs bis sieben Beaufort (bis zu 61 km/h) in Verbindung mit technischen Schwierigkeiten und Grundberührungen ließen aus Routinesituationen schnell Gefahrensituationen entstehen. Für zwei Angler in der Nähe von Grömitz kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie kamen vermutlich durch die Kenterung ihres Bootes ums Leben.
Eine 17 Meter lange Segelyacht mit sieben Personen an Bord verlor am Sonntag (2. Juni) zwei Seemeilen (ca. 3,8 Kilometer) vor Warnemünde den Propeller und musste bei bis zu zwei Meter Seegang notankern. Nur eine knappe Viertelstunde nach der Notmeldung war der Seenotkreuzer ARKONA vor Ort. Während des Einschleppens der Yacht in den Warnemünder Hafen riefen die Seenotretter sicherheitshalber den Rettungstransportwagen zum Hafen, da ein 75-jähriger weiblicher Gast an Bord der Segelyacht unter äußerst schwerer Seekrankheit litt. Ein Transport ins Krankenhaus wurde jedoch nicht erforderlich, da sich der Zustand der älteren Dame nach erster Behandlung an Land maßgeblich besserte. In der Kieler Förde geriet ein Angelkutter mit 17 Personen an Bord ebenfalls am Sonntag in eine gefährliche Lage, als im vielbefahrenen Fahrwasser die Maschine ausfiel und nicht wieder in Betrieb genommen werden konnte. Der Seenotkreuzer BERLIN war in kürzester Zeit zur Stelle und nahm das Fahrzeug in Schlepp. Um den Kutter durch die schmale Zufahrt des Möltenorter Hafens zu bugsieren, ließen die Seenotretter das Tochterboot zu Wasser und baten die freiwilligen Kollegen der Station Schilksee mit dem Seenotrettungsboot WALTER ROSE um Unterstützung. Den beiden wendigen Rettungseinheiten gelang es, den Kutter sicher an die Pier zu bringen. Für zwei Angler, die vermutlich bereits am Freitagabend (31. Mai) mit einem kleinen Angelboot von Kellenhusen (bei Grömitz) aufgebrochen waren und mit ihrem Boot möglicherweise gekentert sind, kam am Wochenende jede Hilfe zu spät. Nachdem einer der beiden Männer am Sonnabend von der Besatzung einer Yacht leblos im Meer aufgefunden worden war, hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS mit zahlreichen Fahrzeugen und Hubschraubern unter Führung des Seenotkreuzers HANS HACKMACK/Station Grömitz eine umfangreiche Suche nach möglicherweise weiteren Verunglückten ausgelöst. Erst im Laufe des Sonntages bestätigte sich, dass der Mann nicht allein unterwegs gewesen war. Auch der zweite Angler wurde am Sonntagabend tot aufgefunden. Eine polizeiliche Untersuchung soll nun Unglücksursache und -hergang klären.
Vom Seenotkreuzer BERLIN/Station Laboe wurde ein manövrierunfähiger Angelkutter mit 17 Personen an Bord aus dem Schifffahrtsweg der Kieler Förde geschleppt.
#342 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Rettung in letzter Minute: Travemünder Seenotretter bewahren Segelyacht vor dem Sinken
06.Juni 13:28
In letzter Minute haben die freiwilligen Seenotretter der Station Travemünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) eine Segelyacht vor Niendorf gestern, Mittwoch, den 5. Juni 2013, vor dem Sinken bewahrt.
Nach starkem Wassereinbruch hatte das Ehepaar an Bord der etwa zehn Meter langen „Elli Pet“ kurz nach 19 Uhr über Handy die Seenotretter alarmiert. Nachdem die bordeigene Lenzpumpe versagte, fiel durch das steigende Wasser im Boot auch die Maschine aus. Unter Segeln versuchten die beiden nun, den rettenden Hafen zu erreichen.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte umgehend die Seenotretter in Travemünde. Da die Freiwilligen sich um 19 Uhr an diesem Abend zur medizinischen Schulung an der Station getroffen hatten, besetzten sie sofort das Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN und liefen aus.
„Keine zehn Minuten mehr, dann wäre die Yacht auf Tiefe gegangen“, so schilderte Vormann Horst-Dieter Eder die Situation, in der sie die havarierte Yacht knapp zwanzig Minuten später antrafen. Die Seenotretter nahmen die „Elli Pet“ längsseits, verzichteten jedoch auf eine Übernahme von Ehepaar und Bord-Hündchen, da der nicht mehr weit entfernte Yachthafen Niendorf in kürzester Zeit sicher erreicht wurde. Die Seenotretter unterstützten die Segler noch so lange mit ihren mobilen Lenzpumpen, bis die Yacht bei einer Niendorfer Werft aus dem Wasser gehoben werden konnte.
Wie sich herausstellte, hatte die Segelyacht den Propeller verloren, und über die Wellenanlage war das Wasser ins Boot eingedrungen.
Die freiwilligen Seenotretter von Travemünde waren gestern (5.6.2013) für eine sinkende Segelyacht mit dem Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN im Einsatz (Archivbild).
#343 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Freiwillige Seenotretter von Zingst und Stralsund im Einsatz
06.Juni 12:29
Zwei Mal waren die freiwilligen Seenotretter der benachbarten Stationen Zingst und Stralsund der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern Abend, Donnerstag, 6. Juni 2013, über mehrere Stunden im Einsatz.
Die freiwilligen Seenotretter der Station Zingst, die sowohl die Boddengewässer als auch die offene Ostsee zu ihrem Einsatzrevier zählen, waren für eine Motoryacht in den Einsatz gerufen worden, die im Barther Bodden aus ungeklärter Ursache auf Grund gelaufen war. Die Freiwilligen-Besatzung ließ das Seenotrettungsboot über das Ufer zu Wasser und war nach fünf Minuten Seeweg am Havaristen. Doch auch gemeinsam mit einem weiteren Fahrzeug konnte die Yacht mit zwei Männern an Bord nicht freigeschleppt werden. Die Seenotretter übernahmen die beiden Besatzungsmitglieder und brachten sie sicher an Land. Die Motoryacht soll heute (Freitag, 7.6.2013) freigeschleppt werden. Die freiwilligen Seenotretter der Station Stralsund wurden gestern kurz nach 23 Uhr alarmiert. Nördlich der Marinetechnikschule Parow (bei Stralsund) war in der Nacht eine gestrandete Segelyacht gesichtet worden. Helfer an Land signalisierten mit Hilfe von Lampen, auf welcher Höhe sich die Segelyacht in Ufernähe befand. „Wir haben aber auch über Radar sehen können, dass dort etwas ist“, berichtet Vormann Günter Towara, der mit seiner Besatzung und dem Seenotrettungsboot HERTHA JEEP die gestrandete Yacht mit gesetzten Segeln vorfand. Zu diesem Zeitpunkt befand sich niemand mehr auf dem etwa neun Meter langen Boot. Der Person, die sich an Bord befunden hatte, war es offenbar selbst gelungen, das Land zu erreichen. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Aufgrund nur leichten Windes und des guten Wetters war es für die Seenotretter problemlos möglich, auf das Boot überzusteigen, die Segel zu bergen (herunter zu holen), und die Yacht im Schlepp nach Stralsund zu bringen, wo sie gegen 1.30 Uhr am Morgen eintrafen. Die Seenotretter werden ihre Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit auch beim Tag der Seeschifffahrt am Sonnabend, 8. Juni 2013, im Stralsunder Stadthafen demonstrieren. Ab 10 Uhr sind das in Stralsund stationierte Seenotrettungsboot HERTHA JEEP sowie der Seenotkreuzer THEO FISCHER/Station Darßer Ort beim „Open Ship“ zu besichtigen. Die Besatzungen berichten in persönlichen Gesprächen aus erster Hand von ihren nicht selten gefahrvollen Einsätzen auf See. Für 14 Uhr ist eine gemeinsame Rettungsvorführung vorgesehen. Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Ihre insgesamt fast 1.000 Seenotretter fahren mit 60 Rettungseinheiten Jahr für Jahr mehr als 2.000 Einsätze – bei jedem Wetter, rund um die Uhr. Die gesamte Arbeit der Seenotretter wird nach wie vor ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert.
#344 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Seenotretter: Einsatz für schwer kranke Frau auf Kreuzfahrtschiff „Europa“
Sonntag, 30.Juni 23:20
Die Seenotretter der Freiwilligen-Station Brunsbüttel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben heute Abend, 30. Juni 2013, vor Brunsbüttel eine schwer kranke Passagierin aus Deutschland vom Kreuzfahrtschiff „Europa“ abgeborgen*. Das Kreuzfahrtschiff ist zurzeit auf dem Weg zu den Färöern.
Der Notruf erreichte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gegen 20.27 Uhr: Eine Frau musste mit Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort in ein Krankenhaus gebracht werden. Die SEENOTLEITUNG alarmierte umgehend die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes GILLIS GULLBRANSSON, die mit einem Notarzt und Rettungssanitäter an Bord nur wenig später mit Höchstgeschwindigkeit zum Kreuzfahrtschiff „Europa“ fuhr.
Am vereinbarten Treffpunkt der beiden Schiffe in der Außenelbe in Höhe der Fahrwassertonne 62 ging die 9,5 Meter lange GILLIS GULLBRANSSON bei der rund 200 Meter langen „Europa“ längsseits. Die Übergabe der Patientin durch die Lotsenpforte des Kreuzfahrtschiffes verlief bei ruhiger See reibungslos. An Bord des Seenotrettungsbootes versorgten Notarzt und Rettungssanitäter die Frau medizinisch, ehe sie im Brunsbütteler Vorhafen an den Rettungstransportwagen übergeben wurde. Dieser brachte sie in ein örtliches Krankenhaus.
Zur Einsatzzeit herrschte westlicher Wind der Stärke 3 (bis 19 Stundenkilometer) und 0,3 Meter hoher Seegang.
*abbergen: seemannschaftlich für „aus Sicherheitsgründen von Bord holen“
#345 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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Erfolgreiche Suche der Seenotretter nach gekentertem Katamaransegler im Jadebusen
Mittwoch, 10.Juli 10:21
Dem schnellen Eingreifen der freiwilligen Seenotretter aus Wilhelmshaven verdankt ein gekenterter Katamaransegler im Jadebusen seine Rettung am Mittwochabend, 10. Juli 2013. Wie vielfach geübt, arbeitete die ehrenamtliche Besatzung des Seenotrettungsbootes OTTO BEHR/Station Wilhelmshaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) dabei einmal mehr reibungslos mit den Rettungsfliegern der Deutschen Marine zusammen.
Der 72-jährige Segler war gegen Mittag mit einem Hobiecat von Dangast aus aufgebrochen. Sein Sohn meldete ihn gegen 18.45 Uhr bei den Seenotrettern als überfällig. Er gab an, sein Vater habe keinerlei Kommunikationsmittel an Bord. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS löste daraufhin eine Suche vor der Küste zwischen Dangast und Varel aus.
Die alarmierte OTTO BEHR befand sich zu dieser Zeit auf Kontrollfahrt vor Wilhelmshaven. Sofort nahm die Freiwilligen-Besatzung Kurs auf den im westlichen Teil des Jadebusens vermuteten Unglücksort. Zur Unterstützung der Suche setzte die DGzRS den Helgoländer SAR-Hubschrauber (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung) der Deutschen Marine ein.
Bei Nordwestwinden von gut sechs Beaufort (60 bis 70 km/h Windgeschwindigkeit) und 15 Grad Wassertemperatur herrschte im Einsatzgebiet etwa ein Meter Seegang. Bereits nach kurzer Zeit entdeckte der Ausguck, ein Seenotretter mit Fernglas, den gekenterten Katamaran in Höhe der Tonne V12 zweieinhalb Seemeilen (gut vier Kilometer) vor der Küste.
Nahezu zeitgleich traf der Hubschrauber ein. Er bezog zunächst schwebend über dem Schiffbrüchigen Position, bis die Seenotretter den Mann erreichten. Der Hobiecat lag auf der Seite, ein Auftriebskörper hielt den aufgeriggten Mast über Wasser. Der Segler saß in Lee auf dem unteren Schwimmer.
Die Seenotretter nahmen den Mann an Bord und versorgten ihn. Glücklicherweise war der Schiffbrüchige mit Neoprenanzug, Wetterzeug und Rettungsweste ausgerüstet. Wie er nach seiner Rettung erleichtert berichtete, war sein Katamaran bereits vor längerer Zeit umgeschlagen. Im auffrischenden Wind war es dem 72-Jährigen nicht gelungen, ihn wieder aufzurichten.
Er hatte sich deshalb treiben lassen in der Hoffnung, eine Sandbank zu erreichen. „Gut, dass das nicht geklappt hat, denn dort wäre seine Rettung schwieriger geworden“, sagt Seenotretter Michael Witte, der den Mann nach der Rettung an Bord betreute. Denn bereits am Einsatzort musste die OTTO BEHR angesichts nur noch etwa 20 Zentimetern Wasser unter dem Kiel sehr vorsichtig manövrieren.
Die Seenotretter brachten Segler und Katamaran sicher in den Wilhelmshavener Nassauhafen, wo der Sohn des Schiffbrüchigen seinen Vater erleichtert in Empfang nahm.