#526 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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10.06.2016 Armbruch, Ruderschaden, Motorausfall: Seenotretter innerhalb weniger Stunden vier Mal im Einsatz
Gleich vier Mal sind die Seenotretter an Nord- und Ostsee gestern Abend, in der Nacht und in den frühen Morgenstunden zu heute, Freitag, 10. Juni 2016, im Einsatz gewesen. Unter anderem kamen sie an der Ostküste Schleswig-Holsteins zwei Menschen mit Armverletzungen auf einem Traditionssegler zu Hilfe. Vor Borkum brachten sie im dicht befahrenen Revier der Westerems die vierköpfige Besatzung einer großen Segelyacht mit Ruderschaden in Sicherheit.
Laboe. Bereits gestern Abend (9. Juni) gegen 19 Uhr alarmierte der Heikendorfer Kutter „Langeland“ den Seenotrettungskreuzer BERLIN/Station Laboe. Die „Langeland“ trieb mit Motorschaden und 25 Passagieren an Bord bei Windstärke 5 bis 6 manövrierunfähig weit draußen auf der Kieler Förde nahe Kiel Leuchtturm/Stollergrund.
Die BERLIN nahm den Kutter auf den Haken und schleppte ihn bis vor Heikendorf. Das Tochterboot STEPPKE und das Seenotrettungsboot WALTER ROSE/Station Schilksee bugsierten die „Langeland“ durch die enge Hafeneinfahrt sicher an ihren Liegeplatz.
Maasholm. Gegen 20.35 Uhr erreichte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS über UKW-Funk der Notruf des Traditionsseglers „Seute Deern“. Auf dem 30 Meter langen Zweimaster hatte sich bei einem Segelmanöver ein Besatzungsmitglied (45) den Arm gebrochen. Bei einem 15-jährigen Mädchen einer mitsegelnden Hamburger Schulklasse bestand der gleiche Verdacht.
Der Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS ging etwa drei Seemeilen südlich der dänischen Insel Als bei der „Seute Deern“ längsseits. Zwei Seenotretter stiegen über. Sie schienten bei beiden Verletzten den Unterarm und setzten sie auf die NIS RANDERS über. In Maasholm übernahm der Landrettungsdienst die weitere Versorgung.
Die „Seute Deern“ setzte ihre Fahrt nach Flensburg fort. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier Windstärken um fünf Beaufort und gut ein Meter Seegang.
Borkum. Nur einen Tag nach der Rückkehr von seiner turnusgemäßen Generalüberholung war der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP in der Nacht zu heute (10. Juni) schon wieder im Einsatz. Gegen 23.30 Uhr meldete sich der Skipper der „Heidenskip“ bei den Seenotrettern. Die unter niederländischer Flagge fahrende Segelyacht mit vier Deutschen an Bord war bei Windstärke 3 bis 4 am Übergang vom Hubertgat zum Randzelgat festgekommen.
Das Tochterboot GLÜCKAUF nahm den Havaristen auf den Haken. Im Schlepp konnten die Segler ihr Boot nicht auf Kurs halten. Offenbar war das Ruder beschädigt. Noch vor der sehr engen Fischerbalje nahm die ALFRIED KRUPP deshalb die „Heidenskip“ längsseits und schleppte sie so nach Borkum.
Die Verkehrszentrale „Ems Traffic“ bat alle Schiffe im dicht befahrenen Westerems-Fahrwasser um erhöhte Aufmerksamkeit und lenkte zahlreiche Fahrzeuge an der Einsatzstelle vorbei. Gegen 3.15 Uhr machten die Seenotretter die „Heidenskip“ im Borkumer Schutzhafen fest.
Warnemünde. Über eine Pan-Pan-Meldung (Dringlichkeitsmeldung) eines Regatta-Führungsschiffes auf dem Sprechfunk-Not- und Anrufkanal 16 erfuhren die Seenotretter heute (10. Juni) gegen 5.40 Uhr von der Kollision einer Segelyacht mit der Warnemünder Westmole. Der Motor des 18-Meter-Schiffes war bei Windstärke 6 plötzlich ausgefallen.
Der 14-köpfigen britischen Besatzung gelang es, die Yacht unter Segeln wieder freizuarbeiten. Das Tochterboot CASPAR des Seenotrettungskreuzers ARKONA und zwei Schlauchboote der Regattaleitung kamen dem Havaristen zu Hilfe. Erste Meldungen über einen Wassereinbruch bestätigten sich glücklicherweise nicht.
Die CASPAR schleppte die Yacht zunächst zu einem sicheren Liegeplatz am Warnemünder Passagierkai und begleitete den Havaristen wenig später in den Yachthafen Hohe Düne.
#527 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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19.06.2016 Seenotretter im Einsatz Fahrgastschiff vor Borkum festgekommen – Weiterer Einsatz: Sportboot droht vor Travemünde unbeleuchtet in den Schifffahrtsweg zu treiben
Borkum | Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP der Station Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute, Sonntag, den 19. Juni 2016, das Fahrgastschiff „Wappen von Borkum“ vor dem Borkumer Hafen freigeschleppt. An Bord waren 82 Personen.
Die „Wappen von Borkum“ war beim Verlassen des Hafens bei ablaufendem Wasser etwa zwei Stunden vor Niedrigwasser festgekommen. Um das Fahrgastschiff freizuschleppen, blieb den Seenotrettern nur ein schmales Zeitfenster, bevor der Wasserstand zu niedrig gewesen wäre.
In den Wattengebieten der Nordsee mit ihren wechselnden Gezeiten ist es nicht ungewöhnlich, dass auch große Schiffe festkommen. Die Seenotretter konnten durch ihr schnelles Eingreifen die „Wappen von Borkum“ noch rechtzeitig freischleppen. Das Schiff konnte seine Fahrt fortsetzen. Eine Gefährdung für Schiff und Besatzung bestand nicht.
Travemünde | Konkrete Gefahr bestand bei einem Einsatz für ein Sportfahrzeug am Freitagabend (17.6.16) in der Lübecker Bucht. Auf dem Weg nach Travemünde war bei einem Motorboot die Maschine ausgefallen. Dem Skipper, der mit seinem etwa neunjährigen Sohn an Bord war, gelang es noch, direkt neben dem Schifffahrtsweg den Anker zu werfen. Mehrere Großfähren befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Zulauf bzw. beim Auslaufen Travemünde. Bei hereinbrechender Dunkelheit war das Motorboot aufgrund der technischen Probleme komplett unbeleuchtet. Die größte Gefährdung lag zu diesem Zeitpunkt darin, dass Wellenschlag den Anker des kleinen Sportbootes losgerissen hätte und dieses manövrierunfähig in den Schifffahrtsweg getrieben wäre. Die Seenotretter der Station Grömitz waren rechtzeitig vor Ort und konnten Sportboot und Besatzung sicher in den Hafen nach Travemünde bringen.
Einsatz am 17.6.2016 Tochterboot EMMI (Vordergrund) des Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK (Hintergrund) während des Einschleppmanövers mit dem Havaristen im Zulauf nach Travemünde
#528 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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23.06.2016 Sassnitzer Seenotretter im Einsatz für schwer erkrankten Fischer
Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben heute, Donnerstag, den 23. Juni 2016, in den frühen Morgenstunden einen schwer erkrankten Fischer von einem Kutter auf Fangfahrt abgeborgen*.
Plötzlich auftretende Beschwerden hatten den sofortigen Transport des Decksmanns in ein Krankenhaus notwendig gemacht. Um 4.30 Uhr hatte der Kapitän des Kutters über die Seenot-Küstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO die sofortige Hilfe der Seenotretter angefordert. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt allein mit seinem 52-jährigen Decksmann etwa 24 Seemeilen (43 Kilometer) östlich von Rügen. Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE in Sassnitz, der rund um die Uhr besetzt ist, wurde alarmiert, ebenso wie ein Hubschrauber. Der Seenotrettungskreuzer wartete bis zum Eintreffen eines Notarztes, bevor er auslief. Ideale Wetterbedingungen machten es möglich, dass die HARRO KOEBKE bereits um 5.30 Uhr vor Ort war und bei dem 17 Meter langen Fischkutter längsseits gehen konnte. Notarzt und Seenotrettern gelang es, den Fischer soweit zu stabilisieren, dass er ins Bordhospital des Seenotrettungskreuzers übernommen werden konnte. Eine Stunde später wurde der Fischer in Sassnitz an den Landrettungsdienst übergeben. Der alarmierte Hubschrauber kam nicht mehr zum Einsatz. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mit ihren 60 Seenotrettungskreuzern und Seenotrettungsbooten an Nord- und Ostsee wird ausschließlich durch Spenden finanziert.
*abbergen: seemannschaftl. für „in Sicherheit bringen“
#529 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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23.06.2016 Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP im Einsatz für Fähre nach Maschinenausfall
Durch einen Maschinenausfall ist die Passagierfähre „Ostfriesland“ mit 192 Personen an Bord heute Abend, Donnerstag, den 23.6.16, kurz nach dem Verlassen des Anlegers in Borkum um 17.10 Uhr festgekommen.
Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP der Station Borkum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war zehn Minuten später zur Stelle und stellte sicherheitshalber eine Leinenverbindung mit der 94 Meter langen Fähre her. Der Besatzung gelang es, die Maschinen wieder in Gang zu bringen und das Schiff kurz vor 19 Uhr an den Anleger zurück zu manövrieren. Die Fahrgäste, die eigentlich mit der „Ostfriesland“ ans Festland nach Emden fahren wollten, verlassen derzeit auf Borkum die Fähre.
#530 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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30.06.2016 Seenotretter schleppen Fähre mit 329 Menschen frei
Glücklicher Ausgang einer Fährfahrt zwischen Hiddensee und Rügen: Die freiwilligen Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) aus Vitte haben am Donnerstagnachmittag, 30. Juni 2016, gemeinsam mit einem Fischkutter ein auf Grund gelaufenes Fahrgastschiff freigeschleppt. An Bord der „Insel Hiddensee“ befanden sich 329 Menschen. Eine Gefährdung für Passagiere, Besatzung und Schiff bestand nicht.
Der Kapitän der „Insel Hiddensee“ alarmierte gegen 16.15 Uhr die freiwilligen Seenotretter aus Vitte: Die Personenfähre war östlich Hiddensee etwa in Höhe der Fährinsel festgekommen und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr aus ihrer misslichen Lage befreien. Nur wenige Minuten später legte das Seenotrettungsboot NAUSIKAA ab und die Besatzung nahm Kurs auf das etwa 2,7 Seemeilen (rund fünf Kilometer) entfernt liegende Fahrgastschiff.
Vor Ort versuchte bereits der Fischkutter „Alma“ vergeblich, die rund 40 Meter lange „Insel Hiddensee“ bei ruhiger See freizuschleppen. Dies gelang erst, als die NAUSIKAA mit ihrer geballten Kraft von 320 PS und der Fischkutter gemeinsam an der Personenfähre zogen. Sie schleppten das Fahrgastschiff wieder zurück ins tiefere Fahrwasser. Von dort setzte es seine Fahrt nach Schaprode auf der Insel Rügen alleine fort.
#531 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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06.07.2016 Lister Seenotretter ziehen Krabbenkutter von Sandbank
Zwei Krabbenfischer verdanken den glücklichen Ausgang ihrer Fangreise den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) aus List: Ihr Kutter ist in der Nacht zu Mittwoch, 6. Juli 2016, südwestlich der Nordseeinsel Rømø (Röm) auf Grund gelaufen. Der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG befreite den Stahlkutter und begleitete ihn nach Havneby. Außerdem waren die Seenotretter am Dienstagnachmittag, 5. Juli 2016, nordöstlich der Ostseeinsel Rügen für einen schwer verletzten Segler im Einsatz. Sie brachten ihn mit dem Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE sicher nach Sassnitz.
List | Gegen 2.10 Uhr alarmierte der Kapitän der „Katharine“ (Heimathafen: Havneby) die Seenotretter der Station List: Auf der Suche nach den besten Fanggründen war der Krabbenkutter zwischen zwei Sandbänken nach einer kurzen Grundberührung von der starken Strömung und den nordwestlichen Winden der Stärke 7 (bis zu 61 km/h) auf eine Sandbank gedrückt worden. Aus eigener Kraft konnten sich die Fischer nicht mehr befreien.
Kurz nach 2.30 Uhr erreichte die PIDDER LÜNG den Havaristen. Der Kutter lag bereits ziemlich hoch auf dem der Nordseeinsel vorgelagerten großen Sand. Bei einem Schwell von bis zu drei Metern schlug die See immer wieder auf das Ruderhaus des 20-Meter-Stahlkutters. „Wäre das ein weniger robuster Holzkutter gewesen, wäre er von der starken Brandung zerdrückt worden“, sagte Vormann Christian Koprek.
Der Vormann steuerte den Seenotrettungskreuzer mit geschickten nautischen Manövern vorwärts an den Havaristen heran. Trotz der erschwerten Bedingungen gelang es den Rettungsmännern, eine Leinenverbindung herzustellen. Mit der ganzen Kraft ihrer 1.675 PS starken Maschine zog die PIDDER LÜNG den Kutter schließlich erfolgreich in tieferes Wasser.
„Wir haben ihn nach Havneby begleitet, weil sein Ruder offenbar durch die Grundberührung beschädigt worden war“, berichtete Christian Koprek. Doch die „Katharine“ benötigte keine weitere Hilfe und lief selbstständig in ihren dänischen Heimathafen ein. Anschließend machten sich die Seenotretter auf den Rückweg zu ihrer Station. Gegen 4.30 Uhr meldete sich die PIDDER LÜNG wieder „klar P 3“ (einsatzbereit auf Station).
Sassnitz | Bei einem Unfall auf der Segelyacht „Aladin“ hatte sich ein 42-jähriger Mann schwer am Bein verletzt und benötigte umgehend ärztliche Hilfe. Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte sofort den in Sassnitz stationierten Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE, der sogleich auslief. Er nahm Kurs auf die Segelyacht, die sich etwa zehn Seemeilen (rund 18,5 Kilometer) nordöstlich von Sassnitz befand.
Als die HARRO KOEBKE gegen 16.10 Uhr vor Ort eintraf, setzte die Besatzung das Tochterboot aus und zwei als Rettungssanitäter ausgebildete Seenotretter stiegen von der NOTARIUS auf die Segelyacht über. Dort stabilisierten sie zunächst das offenbar gebrochene Bein des Mannes mit einer aufblasbaren Schiene, bevor sie ihn bei guten Wind- und Seegangsverhältnissen auf das Tochterboot übernahmen.
Wieder an Bord der HARRO KOEBKE versorgten die Seenotretter den Patienten im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers weiter. In Sassnitz übergaben sie ihn gegen 17.15 Uhr an den Landrettungsdienst.
Im Einsatz für einen festgekommenen Krabbenkutter: der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG der DGzRS-Station List. Archiv-Foto: DGzRS/Die Seenotretter
Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE der DGzRS brachte einen schwer verletzten Mann von einer Segelyacht sicher an Land. Archiv-Foto: DGzRS/Die Seenotretter
#532 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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12.07.2016 Giftiger Fisch sticht zwei Angler: Seenotretter im Einsatz
Bei einem Einsatz in der Nähe der Ostseeinsel Fehmarn haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern, Montag, den 11. Juli 2016, zwei Angler nach Stichen durch einen giftigen Fisch von einem Angelkutter abgeborgen* und im Hafen von Burgstaaken an den Landrettungsdienst übergeben.
Der Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN befand sich gerade mit drei Mann Besatzung auf Überführungsfahrt nach Laboe, als er in den Einsatz gerufen wurde. Zwei Seemeilen (ca. 5,5 Kilometer) östlich der Ansteuerung der Fehmarnsundbrücke waren auf dem Angelkutter „Hai“ zwei Angler durch einen giftigen Fisch verletzt worden. Nachdem einer der beiden ein Petermännchen gefangen hatte, waren bei dem Versuch, das Tier vom Angelhaken zu lösen, beide Angler von dem Tier gestochen worden. Der Stich des Fisches ruft schwere Schmerzen und Schwellungen hervor. In seltenen Fällen kann er zu Kreislaufkollaps und Herzrhythmusstörungen führen. Die Seenotretter holten die beiden Schweizer (60 und 15 Jahre alt) sofort von Bord des Angelkutters und brachten sie unter Höchstgeschwindigkeit in den Hafen. In Burgstaaken wurden sie direkt an den Landrettungsdienst übergeben.
Die Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn empfiehlt Anglern, in jedem Fall Handschuhe zu tragen, um zappelnde Petermännchen von der Angel bzw. aus dem Netz zu nehmen. Bei Vergiftungen durch Petermännchen rät die Informationszentrale, die Stiche bis zum Eintreffen des Arztes mit tolerierbar heißem Wasser zu behandeln (maximal 45 Grad, um Verbrennungen zu vermeiden).
Das Vorkommen von Petermännchen ist in der Ostsee nicht sehr häufig, kommt aber immer wieder vor. Deutlich häufiger sind die Tiere in der Nordsee anzutreffen. *abbergen: seemannschaftlich für „in Sicherheit bringen“
#533 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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19.07.2016 Seenotretter befreien Ehepaar auf Segelyacht aus Brandung
Die Norderneyer Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben gestern, Montag, den 18. Juli 2016, ein niederländisches Ehepaar auf seiner Segelyacht aus einer extrem gefährlichen Situation in der Brandungszone im Seegatt zwischen Juist und Norderney befreit.
Die Segelyacht war beim Anlaufen des Seegatts (Bereich zwischen den Inseln) außerhalb des Fahrwassers festgekommen und in die Brandungszone der Sandbänke geraten. Bei einer Dünung von bis zu eineinhalb Metern wurde die Yacht immer wieder hart auf die Sandbank geworfen. Über den UKW-Not- und Anrufkanal 16 alarmierte die Frau die Seenotretter.
Mit Tochterboot und Seenotrettungskreuzer gemeinsam gelang es der Besatzung der BERNHARD GRUBEN, die Yacht in tieferes Wasser zu ziehen und nach Norderney einzuschleppen. Das etwa zwölf Meter lange Boot soll dort zunächst auf Schäden untersucht werden.
Das Seegatt zwischen den Ostfriesischen Inseln Juist und Norderney gilt auch unter erfahrenen Seglern als anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung.
Durch natürliche dynamische Prozesse können sich die Fahrwasser ständig verlagern, weshalb vor dem Anlaufen des Seegatts unbedingt aktuelle Informationen zur Lage eingeholt werden sollten.
Das Tochterboot des Seenotrettungskreuzers BERNHARD GRUBEN hat eine Schleppleine zum Havaristen gebracht, der stark gefährdet in der Brandungszone liegt.
#534 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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25.07.2016 Nachteinsatz: Seenotretter finden vermissten Fischer auf unbewohnter Insel
Die Seenotretter der Station Timmendorf / Poel haben in der Nacht zu heute, Montag, den 25. Juli 2016, einen vermissten Fischer wohlbehalten aufgefunden. Sein offenes Boot hatte bereits am Sonntag (24. Juli) einen Motorschaden erlitten und war im Naturschutzgebiet auf Kieler Ort gestrandet. Diese große unbewohnte Insel war früher Teil der Halbinsel Wustrow (bei Rerik).
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) leitete eine großangelegte Suche ein, nachdem ein Bekannter den Mann gegen Mitternacht als überfällig gemeldet hatte. Der Fischer war bereits am Morgen mit seinem offenen, etwa fünf Meter langen Boot aufgebrochen, um Reusen zu kontrollieren. Seeseitig wollte er zurückkehren und um spätestens 22 Uhr zurück sein.
Die SEENOTLEITUNG alarmierte daraufhin in der Nacht die Freiwilligenbesatzungen der Seenotrettungsboote GÜNTHER SCHÖPS / Station Timmendorf und KONRAD-OTTO / Station Kühlungsborn sowie den Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK / Station Grömitz. Die örtlichen Feuerwehren sowie die Polizei wurden alarmiert, um landseitig die Suche aufzunehmen. Ebenfalls wurde die Wasserschutzpolizei alarmiert und ein Hubschrauber der Marine einsatzklar gemacht.
Der detaillierten Ortskenntnis der Timmendorfer Seenotretter war es zu verdanken, dass der 55-jährige Fischer gegen 1.15 Uhr an der unbewohnten Insel Kieler Ort im Naturschutzgebiet gefunden wurde. In dem Wissen, dass weitere Fischer in dem entsprechenden Gebiet am frühen Morgen vorbeikommen würden, hatte der Fischer sein gestrandetes Boot verlassen und war im Mondlicht zu einer Stelle an Land gewatet, an der die Fahrrinne in nächster Nähe vorbeiführt. Dort wollte er den Morgen abwarten. Die Seenotretter, die mit starken Scheinwerfern die Küste abgeleuchtet hatten, entdeckten ihn dank der Reflektoren seiner Rettungsweste. Der Fischer war wohlauf. In Boiensdorf setzen die Seenotretter ihn an Land, wo er von der Feuerwehr in Empfang genommen wurde.
Allein hat der Fischer die Wartezeit in der Nacht übrigens nicht verbracht. Nachdem der Mann sich am Strand niedergelassen hatte, hatte sich eine Robbe zwei Meter von ihm entfernt schlafengelegt.
Das Boot soll heute aus dem Naturschutzgebiet geholt werden.
Der Einsatz erinnert an ähnliche Einsätze der Seenotretter im vergangenen Jahr, die allerdings kein gutes Ende nahmen. Im Dezember 2015 waren zwei Angler von Boiensdorf aus aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Beide konnten später nur noch tot aufgefunden werden. Einer der beiden Vermissten wurde seinerzeit in Dänemark an Land getrieben. Auch im September 2015 waren zwei Angler mit einem offenen Boot bei Rerik ums Leben gekommen.
#535 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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27.07.2016 Ausflugsschiff kollidiert auf Sylt mit Hafenmauer – vier Verletzte
Vier Menschen sind heute Mittag, Mittwoch, den 27. Juli 2016, im Hafen von List auf Sylt verletzt worden, als das Ausflugsschiff „Gret Palucca“ offenbar durch technisches Versagen mit der Hafenmauer kollidierte. Die Seenotretter waren sofort zur Stelle, brachten das beschädigte Schiff an die Pier und übernahmen die Erstversorgung der Verletzten. Alle wurden zwischenzeitlich mit Rettungstransportwagen zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Die drei Seenotretter waren an Deck des Seenotrettungskreuzers PIDDER LÜNG mit technischen Wartungsarbeiten beschäftigt, als die „Gret Palucca“ gegen 11. 15 Uhr von einer Ausflugsfahrt mit 52 Menschen an Bord in den Hafen von List zurückkehrte. Beim Anlegemanöver registrierten die Seenotretter, dass beim Rückwärtsgeben kein Umschub des Schiffes erfolgte. Mit einem lauten Knall kollidierte das Schiff mit der Hafenmauer und drohte anschließend durch die Wucht des Aufpralls auf andere Schiffe zu treiben. Der Seenotrettungskreuzer legte sofort ab, nahm das schwer beschädigte Ausflugsschiff längsseits und brachte es an die Pier. Parallel dazu bestellten die Seenotretter über die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Notarzt und Rettungstransportwagen. Bei dem Aufprall waren drei Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt worden, davon eine Jugendliche nur leicht. Die Seenotretter, die in erweiterter erster Hilfe ausgebildet sind, übernahmen die Erstversorgung der Verletzten, bevor sie sie an Arzt und Sanitäter übergaben. Die „Gret Palucca“ ist ein 24 Meter langer Ausflugskutter, der regelmäßig Gästefahrten vom Hafen List aus unternimmt. In List auf Sylt ist der 20 Meter lange Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG stationiert, der ständig mit drei Seenotrettern besetzt ist. Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee und wird ausschließlich durch Spenden finanziert.
#536 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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02.08.2016 Hobbykutter im Wattenmeer gesunken – Zwei Männer in Sicherheit
Für zwei Männer ist der Untergang ihres Kutters im Wattenmeer vor Greetsiel heute, Dienstag, 2. August 2016, glücklich ausgegangen. Die beiden Hobbyfischer hatten am Morgen starken Wassereinbruch an Bord ihres etwa 8,5 Meter langen Bootes bemerkt und die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) alarmiert.
Gegen 8.45 Uhr erreichte der „Mayday“-Ruf (unmittelbare Lebensgefahr) über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 die SEENOTLEITUNG BREMEN. Der kleine Kutter befand sich zu dieser Zeit gut zwei Seemeilen (etwa vier Kilometer) westlich der Schleuse Leysiel.
Die DGzRS alarmierte umgehend das Seenotrettungsboot WOLTERA/Station Juist und den Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP/Station Borkum. Außerdem bat sie das in Eemshaven stationierte Seenotrettungsboot „Jan en Titia Visser“ ihrer niederländischen Schwestergesellschaft KNRM sowie einen Such- und Rettungshubschrauber der Deutschen Marine um Unterstützung.
Über Funk sprachen die Seenotretter schließlich das Vermessungsschiff „Norderney“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes Emden an. Es befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Schleuse Leysiel. Seine Besatzung setzte vor der Schleuse die kleine Peiljolle „Juist“ aus.
Unterdessen sank der Havarist bei einsetzendem Hochwasser. Bei etwa 1,5 Metern Wassertiefe ragten die Aufbauten zunächst noch aus dem Wasser. Die zwei Männer an Bord bestiegen dennoch ein mitgeführtes Schlauchboot.
Die Marineflieger trafen als Erste am Unglücksort ein, mussten jedoch nicht mehr eingreifen, da kurz darauf nahezu zeitgleich die „Juist“ und das Seenotrettungsboot WOLTERA bei den Schiffbrüchigen waren. Die Peiljolle nahm die beiden Männer unversehrt an Bord und übergab sie an das Mutterschiff „Norderney“, das sie nach Greetsiel brachte. Der Tonnenleger „Lütjeoog“ sicherte die Untergangsstelle.
Zur Unglückszeit herrschten im Revier südliche Winde um zwei Beaufort.
#537 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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06.08.2016 Schleswiger Seenotretter kommen entkräftetem Schwimmer zu Hilfe – Mastbruch auf Zweimaster in der Außenjade
Einem entkräfteten Schwimmer sind die freiwilligen Seenotretter aus Schleswig gestern Abend, 5. August 2016, auf der Schlei zu Hilfe gekommen. Auf der Außenjade wiederum brach in der Nacht zu Samstag der Besanmast eines Traditionsseglers mit zwölf Menschen an Bord. Siebeneinhalb Stunden waren die Seenotretter dort im Einsatz. In zahlreichen anderen Revieren der Nord- und Ostsee gab es für die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ebenfalls viel Arbeit. Insgesamt haben sie allein am Freitag rund 35 Menschen geholfen.
Schleswig. Gegen 18.15 Uhr bat die Leitstelle des Landrettungsdienstes die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS um Unterstützung. Zwischen dem Luisenbad, einem Freibad an der Schlei, und der sogenannten Möweninsel war ein 16-jähriger Schwimmer in Not geraten.
Die freiwilligen Seenotretter der DGzRS-Station Schleswig liefen mit dem Seenotrettungsboot WALTER MERZ aus und entdeckten den bewusstlosen Jugendlichen. Sie nahmen ihn durch die Bergungspforte an Bord und begannen unverzüglich mit der Wiederbelebung. Unterstützt wurden sie von einem Rettungsassistenten, den sie von einem kleinen Schlauchboot der Schleswiger Feuerwehr übernommen hatten. Sie führten diese Maßnahmen fort bis zur Übergabe des Patienten an den Landrettungsdienst in der Nähe des Schleswiger Ruderclubs.
Hooksiel. Im Mündungsgebiet von Elbe und Weser nahe der berüchtigten Nordergründe ist am späten Freitagabend der Besanmast des Segelloggers „Vegesack“ gebrochen. Glücklicherweise blieben alle zwölf Besatzungsmitglieder unverletzt. Da der hintere der beiden Masten des rund 36 Meter langen Traditionsschiffes samt Segel auf die Ruderanlage gestürzt war, trieb die „Vegesack“ manövrierunfähig nördlich der Tonne A8 im Fahrwasser der Alten Weser.
Über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 alarmierte die Besatzung die Seenotretter. Während der Seenotrettungskreuzer VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel zu dem etwa 20 Seemeilen (ca. 37 Kilometer) entfernten Havaristen unterwegs war, bot der Zollkreuzer „Jade“ Hilfe an. Er nahm ebenfalls Kurs auf die „Vegesack“ und machte zur Sicherheit Standby, bis die Seenotretter eintrafen.
Gegen Mitternacht nahm die VORMANN STEFFENS den Segellogger bei westnordwestlichen Winden um vier Beaufort und anderthalb Metern Seegang auf den Haken. Sie schleppte die „Vegesack“ von der Alten über die Neue Weser in die Jade. Gegen 4 Uhr übernahm das Seenotrettungsboot BALTRUM/Station Horumersiel mit seiner Freiwilligen-Besatzung den samt gebrochenem Mast mehr als 40 Meter langen und 170 Tonnen schweren Schleppanhang, um ihn sicher durch die enge Hooksieler Hafeneinfahrt zu bringen. Das Tochterboot ADELE der VORMANN STEFFENS arbeitete als Heckschlepper. Bei einsetzendem Ebbstrom, der unmittelbar vor Hooksiel von der Seite auf den Schleppzug wirkte, gelang das schwierige Manöver im zweiten Anlauf.
Für die VORMANN STEFFENS war dieser Einsatz schon der dritte des Tages. Zuvor hatten die Hooksieler Seenotretter bereits eine niederländische Segelyacht mit Motorschaden eingeschleppt und nach zwei abtreibenden Kitesurfern gesucht.
In zahlreichen anderen Revieren der Nord- und Ostsee gab es für die Seenotretter am Freitag ebenfalls viel Arbeit. So barg die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HEILIGENHAFEN der gleichnamigen Station vom Ausflugskutter „Einigkeit“ einen Passagier mit Kreislaufproblemen ab. Die Maasholmer Seenotretter kamen mit dem Tochterboot ONKEL WILLI des Seenotrettungskreuzers NIS RANDERS auf der Schleimünder Lotseninsel einem Mann mit Angelhaken im Oberschenkel zu Hilfe.
Der Seenotrettungskreuzer EUGEN/Stations Greifswalder Oie befreite im Greifswalder Bodden eine festgekommene Yacht mit zwei Seglern an Bord aus Fischernetzen. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes KURT HOFFMANN/Station Glowe war am späten Abend in der Tromper Wiek im Einsatz, nachdem Spaziergänger am Strand einen abtreibenden Stand-up-Paddler gemeldet hatten. Der Mann kehrte in der Dunkelheit allein wohlbehalten an den Strand zurück.
#538 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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07.08.2016 Freiwillige Seenotretter bringen vierköpfige Familie nach Wassereinbruch auf Motorboot in Sicherheit
Der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen dänischen und deutschen Seenotrettern verdankt eine vierköpfige Familie aus Dänemark den glücklichen Ausgang ihres Motorboot-Törns in der Westlichen Ostsee. Das Seenotrettungsboot JENS FÜERSCHIPP der Freiwilligen-Station Gelting der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte Boot und Besatzung am Samstag, 6. August 2016, nach starkem Wassereinbruch sicher ins dänische Sonderburg.
Gegen 15.50 Uhr alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die JENS FÜERSCHIPP und den Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS. Die dänische Küstenfunkstelle Lyngby Radio hatte den Notruf der Familie weitergeleitet (Mayday Relay). Vor der Südostspitze der dänischen Insel Alsen drang in ein gut neun Meter langes Motorboot mit Mutter, Vater und zwei Kindern an Bord viel Wasser ein.
Die beiden deutschen Rettungseinheiten befanden sich zu diesem Zeitpunkt vor Hasselberg aufgrund einer Übung beim dortigen Strandfest. Dies erwies sich als glücklicher Umstand, der die Anfahrt zum Havaristen verkürzte. Auch ein Such- und Rettungshubschrauber der dänischen Marine nahm Kurs auf das Motorboot.
Der Hubschrauber traf als erste Rettungseinheit vor Ort ein. Er setzte ein Besatzungsmitglied mit einer Lenzpumpe auf den Havaristen ab. Wenige Minuten später waren auch die JENS FÜERSCHIPP und die NIS RANDERS vor Ort. Bei nordwestlichen Winden um fünf Beaufort und etwa einem Meter Seegang ging die JENS FÜERSCHIPP bei dem Motorboot längsseits und unterstützte die Lenzarbeiten.
Das Seenotrettungsboot schleppte den Havaristen längsseits sicher in den Hafen von Sonderburg. Während der dreistündigen Schleppreise musste die Lenzpumpe ununterbrochen laufen. „Wir waren erstaunt, wie viel Wasser sie außenbords förderte. Ohne Pumpenhilfe wäre das Boot verloren gewesen“, sagte die freiwillige Seenotretterin Birgit Heinze nach dem Einsatz.
Gegen 21.30 Uhr machte die JENS FÜERSCHIPP in Gelting fest. Die freiwilligen Seenotretter meldeten sich bei der SEENOTLEITUNG BREMEN wieder „klar P3“ – einsatzbereit auf ihrer Station.
#539 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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09.08.2016 Seenotretter für Koggen-Nachbau „Ubena von Bremen“ im Einsatz
Einen arbeitsreichen Start in die zweite Augustwoche haben die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gehabt: Bei 28 Einsätzen halfen sie am Montag, 8. August 2016, und in der Nacht zu Dienstag, 9. August 2016, insgesamt 84 Menschen. So war der Koggen-Nachbau „Ubena von Bremen“ in der Ostsee vor Heiligenhafen nach einem Ruderschaden in eine missliche Lage geraten. In der Nordsee vor Büsum und vor der Ostseehalbinsel Fischland-Darß-Zingst befreiten die Seenotretter jeweils einen festgekommenen Alleinsegler aus der gefährlichen Brandungszone.
Heiligenhafen | Kurz vor 16.30 Uhr ging der Notruf der „Ubena von Bremen“ bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS ein: Nach einem Ruderschaden konnten die sieben Besatzungsmitglieder das fast 200 Tonnen schwere Holzschiff nicht mehr auf Kurs halten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der rund 23 Meter lange Koggen-Nachbau etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) nordöstlich von Heiligenhafen. Sofort alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN die Besatzung des Seenotrettungskreuzers BREMEN/Station Großenbrode und die Freiwilligen der Station Heiligenhafen.
Mit dem Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN stellten sie zunächst bei ruppiger See und steifem Westwind der Stärke 6 bis 7 (bis zu 61 km/h) eine Leinenverbindung her, und schleppten die „Ubena von Bremen“ in ruhigeres Gewässer. Dort konnte der Seenotrettungskreuzer BREMEN beim Koggen-Nachbau gefahrlos längsseits gehen. Gemeinsam brachten die beiden Rettungseinheiten das Holzschiff sicher nach Heiligenhafen.
Büsum | In eine bedrohliche Lage war wenige Stunden zuvor ein Alleinsegler vor Büsum geraten: Der Mann aus Süddeutschland war mit seinem etwa sieben Meter langen Eigenbau im Priel „Norderpiep“ außerhalb des Fahrwassers festgekommen und in die Brandungszone der Sandbänke geraten. „Bei auflaufendem Wasser und südwestlichen Winden der Stärke 6 bis 7 eine sehr gefährliche Situation“, sagte Vormann Jörg Lüdtke von der DGzRS-Station Büsum. Das war auch einem Fischer sofort klar, als er das Segelboot „Wibo“ sah: Er alarmierte umgehend die Seenotretter.
„Als wir vor Ort ankamen, warf die Dünung das Segelboot immer wieder hart auf die Sandbank – über kurz oder lang wäre auch der Rumpf auseinandergebrochen“, berichtete Lüdtke. Aufgrund der geringen Wassertiefe zogen die Seenotretter das Segelboot mit dem Arbeitsboot NIS PUK des Seenotrettungskreuzers THEODOR STORM in tieferes Wasser und schleppten es samt Alleinsegler nach Büsum. Der Skipper blieb unverletzt, stand aber noch sichtlich unter dem Eindruck der aufreibenden Erlebnisse in den zurückliegenden Stunden.
Darßer Ort | Ein ähnlicher Fall ereignete sich in der Nacht zu Dienstag, 9. August 2016, vor der Ostsee-Halbinsel Fischland-Darß-Zingst: Dort war ein Skipper mit seinem neun Meter langen Segelboot ebenfalls in der gefährlichen Brandungszone festgekommen. Aufgrund ungenauer Positionsangaben konnten die gegen 3.45 Uhr alarmierten Seenotretter der Station Darßer Ort den Alleinsegler allerdings zunächst nicht finden.
Erst nach wiederholtem Nachfragen gelang es der Besatzung der THEO FISCHER und der Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO der DGzRS, eine ungefähre Position des Segelbootes zu ermitteln. Schließlich fanden sie das Boot gegen 5 Uhr etwa eineinhalb Seemeilen (rund drei Kilometer) östlich der Zingster Seebrücke. Mit dem Tochterboot STRÖPER zogen sie den Havaristen aus der Brandungszone und schleppten ihn in den Nothafen Darßer Ort.
Mit dem Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN und dem Seenotrettungskreuzer BREMEN schleppten die Seenotretter den Koggen-Nachbau „Ubena von Bremen“ nach einem Ruderschaden sicher nach Heiligenhafen.
Die Seenotretter stellen von der HEILIGENHAFEN eine Leinenverbindung zum Havaristen her.
#540 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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10.08.2016 Freiwillige Seenotretter befreien Plattbodenschiff aus gefährlicher Lage
In eine bedrohliche Situation sind zwei Segler mit ihrem Plattbodenschiff am Dienstag, 9. August 2016, im Wattenmeer vor Harlesiel gekommen: Plötzlich saß ihr Boot auf dem Leitdamm fest, der das Fahrwasser begrenzt. Es ging weder vor noch zurück. Erst die freiwilligen Wangerooger Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreiten die beiden Bremer aus ihrer gefährlichen Lage. Außerdem war die Besatzung des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven gestern Abend für ein erkranktes Crewmitglied des Kreuzfahrtschiffes „Boudicca“ im Einsatz.
Wangerooge | Die freiwilligen Seenotretter der Station Wangerooge übten gerade an Bord des Seenotrettungsbootes WILMA SIKORSKI, als die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS sie gegen 19.30 Uhr alarmierte: Etwa eineinhalb Seemeilen (rund drei Kilometer) vor Harlesiel war ein neun Meter langes Plattbodenschiff auf der Westseite des steinigen Leitdamms festgekommen.
Eine ausweglose und brenzlige Situation: „Bei ablaufendem Wasser und starkem Westwind war das eine gefährliche Lage, weil die Wellen das Boot immer wieder hochheben und auf den Steindamm fallen lassen. Früher oder später schlägt es Leck oder bricht sogar auseinander“, beschreibt Vormann Roger Riehl den Notfall.
Vor Ort stellten die Seenotretter schnell und routiniert eine Leinenverbindung her. Die WILMA SIKORSKI zog mit ihrer ganzen Kraft von 320 PS den Havaristen vom Leitdamm in tieferes Wasser. „Die Frau und der Mann an Bord waren sichtlich geschockt und sehr froh, dass wir sie befreit haben“, sagte Roger Riehl. Anschließend begleiteten die Seenotretter das Plattbodenschiff in den Hafen von Harlesiel.
Bremerhaven | Die Seenotretter der Station Bremerhaven waren am Dienstagabend für ein erkranktes Besatzungsmitglied des Kreuzfahrtschiffes „Boudicca“ (Flagge: Bahamas) im Einsatz. Der Notruf erreichte die Seenotretter gegen 20 Uhr: Eine 25-jährige Stewardess klagte über starke Bauchschmerzen und musste umgehend an Land gebracht werden.
Die Übergabe der Patientin in Höhe des Fähranlegers Nordenham-Blexen verlief bei ruhiger See reibungslos. Am Liegeplatz der HERMANN RUDOLF MEYER übernahm der Landrettungsdienst die weitere Versorgung der Frau. Das Kreuzfahrtschiff befand sich auf dem Weg nach Dublin.
Für ein Plattbodenschiff war das Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI/Station Wangerooge der DGzRS am Dienstagabend im Einsatz.
Nach der Übernahme der Patientin von dem Kreuzfahrtschiff „Boudicca“ bringt der Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven die 25-jährige Stewardess an Land. Foto: Christian Eckardt