#556 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
12.10.2016 Borkumer Seenotretter befreien am Nordstrand festgekommenen Krabbenkutter
Nachteinsatz für die Borkumer Seenotretter: Mit dem kleinen, aber kraftvollen und wendigen Tochterboot des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP gelang es am frühen Mittwochmorgen, 12. Oktober 2016, einen nördlich der Insel festgekommenen Krabbenkutter mit zwei Fischern an Bord freizuschleppen. Die Rettungsmänner der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren bei Nordostwinden um 6 Beaufort und grober See mehrere Stunden im Einsatz.
Gegen 2.30 Uhr alarmierte die zweiköpfige Besatzung des Krabbenkutters „Germania“ (Heimathafen Greetsiel) über den internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Im Fahrwasser der Osterems war der gut 17 Meter lange Stahlkutter vor dem Borkumer Nordstrand festgekommen.
Auf der ALFRIED KRUPP war die vierköpfige Besatzung mit Vormann Ralf Brinker sofort hellwach: Die Seenotretter hatten den Notruf der Fischer mitgehört. Sofort starteten sie die ständig vorgewärmten Maschinen des Seenotrettungskreuzers. Wenige Minuten später verließ die ALFRIED KRUPP den Borkumer Schutzhafen.
Während der etwa 45-minütigen Fahrt zum Havaristen bei einem bis anderthalb Metern Seegang gegen Wind und Strom (bis 49 km/h Windgeschwindigkeit) erreichte die ebenfalls in Greetsiel beheimatete „Korsar“ die „Germania“: Doch ein Freischleppversuch scheiterte.
Gegen 3.30 Uhr war die ALFRIED KRUPP beim Havaristen. Dem kleinen, aber kraftvollen und wendigen Tochterboot GLÜCKAUF gelang es, die „Germania“ zu erreichen und vor Ort gefahrlos zu operieren. Die Seenotretter übergaben eine Schleppleine an die Fischer. Bei auflaufendem Wasser gelang es schließlich gegen 5.00 Uhr, die „Germania“ zu befreien.
Der Kutter konnte seine Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen, niemand kam zu Schaden. Die ALFRIED KRUPP meldete sich gegen 6.20 Uhr wieder „klar P3“ – einsatzbereit auf ihrer Station.
#557 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
17.10.2016 Inselfähre vor Wangerooge festgekommen – Seenotretter bringen erkranktes Kind an Land
Im Wattenmeer zwischen Wangerooge und Harlesiel ist die Inselfähre „Harlingerland“ heute Nachmittag, 17. Oktober 2016, mit mehr als 280 Menschen an Bord festgekommen. Die Wangerooger Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben ein erkranktes Kind und seinen Vater abgeborgen und sicher auf die Insel gebracht. Es ist davon auszugehen, dass die Fähre am späten Abend bei auflaufendem Wasser wieder freikommt.
Gegen 16.15 Uhr alarmierte die Besatzung der Fähre die Seenotretter. Die Wangerooger Freiwilligen-Crew lief mit dem Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI aus. Die gut 46 Meter lange „Harlingerland“ war nur etwa eine Seemeile (knapp zwei Kilometer) südlich des Wangerooger Fähranlegers auf dem Weg nach Harlesiel festgekommen. An Bord sind 286 Menschen.
Im Falle eines erkrankten fünfjährigen Jungen handelten die Seenotretter umgehend: Sie übernahmen das Kind samt seinem Vater und brachten beide zurück nach Wangerooge. Aufgrund des ungewöhnlich niedrigen Wasserstandes konnte selbst die flachgehende WILMA SIKORSKI Harlesiel nicht mehr anlaufen. Auf der Insel soll nun der Landrettungsdienst entscheiden, ob der Junge mit einem Hubschrauber ans Festland geflogen werden muss.
Wegen des weiter fallenden Wasserstandes gelang es in einem ersten Anlauf nicht, die Fähre freizuschleppen. Gegen 23 Uhr am späten Abend wollen die Wangerooger Seenotretter bei auflaufendem Wasser einen weiteren Versuch unternehmen.
Passagiere und Besatzung der „Harlingerland“ bleiben solange an Bord. Da die Inselfähren speziell für dieses Revier und mögliches Trockenfallen gebaut sind, besteht für die Menschen an Bord keine Gefahr.
#558 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
19.10.2016 Seenotretter bringen erkrankten Seemann eines Schwergutfrachters sicher an Land
Die Warnemünder Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind am Dienstag, 18. Oktober 2016, vor Rostock für einen erkrankten Seemann im Einsatz gewesen. Der Mann befand sich an Bord eines Schwergutfrachters und benötigte aufgrund starker Schmerzen in der Brust dringend ärztliche Hilfe.
Bereits kurz nach der Alarmierung gegen 8.30 Uhr nahmen die Seenotretter mit einem Notarzt und drei Rettungssanitätern an Bord Kurs auf den Frachter. Dieser lag etwa dreieinhalb Seemeilen (rund 6,5 Kilometer) nördlich Warnemünde auf der Reede „Rostock“ vor Anker. „Dass wir so schnell auslaufen konnten, verdanken wir auch der reibungslosen Zusammenarbeit mit dem Landrettungsdienst“, hob Karsten Waßner, Vormann des Seenotrettungskreuzers ARKONA der DGzRS, hervor.
Vor Ort ging die 27,5 Meter lange ARKONA bei der 169 Meter langen „HHL Fremantle“ (Flagge Antigua und Barbuda) längsseits. Bei ruhiger See stiegen Notarzt und Rettungssanitäter über die Lotsenleiter auf den Frachter über. Dort stabilisierten sie zunächst den 50-jährigen Ukrainer, bevor er auf der speziellen Bergungstrage der DGzRS liegend mit einem Kran des Frachters auf den Seenotrettungskreuzer heruntergelassen wurde.
Im Bordhospital der ARKONA versorgte der Notarzt den erkrankten Seemann weiter. In Warnemünde übergaben die Seenotretter den Mann an den Landrettungsdienst.
#559 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
02.11.2016 Seenotretter im Einsatz: Verletzter auf Fischereiforschungsschiff
Die Seenotretter der Station Sassnitz / Rügen haben gestern Nachmittag, den 1. November 2016, einen Verletzten mit einer ernsten Schnittverletzung an der Hand von dem Fischereiforschungsschiff „Clupea“ abgeborgen*.
Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE nahm Notarzt und Rettungsassistent an Bord und traf sich gegen 16.30 Uhr zwölf Seemeilen (ca. 22 Kilometer) südöstlich von Sassnitz mit dem Forschungsschiff der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Bei starkem Wind und Wellengang und einsetzender Dämmerung brachten die Seenotretter mit ihrem Tochterboot NOTARIUS Notarzt und Rettungsassistent auf die „Clupea“, um eine Erstbehandlung des verletzten Crewmitgliedes durchzuführen. Im Bordhospital des Seenotrettungskreuzers setzten sie die medizinische Versorgung fort. In Sassnitz übergaben sie den Mann um 17.20 Uhr an den Rettungstransportwagen.
*abbergen: Ausdruck aus der Seemannssprache für „von Bord holen und in Sicherheit bringen“
#560 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
14.12.2016 Vermisster Fischer vor Rerik gefunden: Boot trieb stundenlang auf der Ostsee
Ein vermisster Nebenerwerbsfischer aus Timmendorf auf Poel wurde heute, Dienstag, den 13. Dezember 2016, am späten Abend durch die Besatzung des Frachtschiffes „André W.“ etwa in Höhe von Rerik in seinem Boot auf der Ostsee aufgefunden und wurde von der Crew des Fischereischutzschiffes „Seeadler“ bis zum Eintreffen der Seenotretter gesichert.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hatte eine großangelegte Suche ausgelöst, nachdem der Mann in den frühen Abendstunden von einem Familienangehörigen als überfällig gemeldet worden war. Es war lediglich bekannt, dass der Fischer häufig in der Höhe von Rerik auf der Ostsee unterwegs war.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte umgehend über Funk die Schifffahrt im entsprechenden Seegebiet sowie ihre Seenotrettungseinheiten GÜNTHER SCHÖPS / Station Timmendorf auf Poel, HANS HACKMACK / Station Grömitz sowie ARKONA / Station Warnemünde. Auch die Bundespolizeischiffe „Eschwege“ sowie „Altmark“ wurden in die Suche einbezogen. Die Wasserschutzpolizei Wismar suchte landseitig nach dem Mann.
Um 19.20 Uhr meldete der Frachter „André W.“ auf der Ostsee in Höhe des Naturschutzgebietes Wustrow ein auffälliges Radarecho und reduzierte die Fahrt. Aufgrund seines Tiefgangs konnte er sich der Position jedoch nicht weiter nähern. Das Fischereischutzschiff „Seeadler“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nahm Kurs auf die angegebene Position und setzte vor Ort sein Beiboot aus. Wenig später kam die gute Nachricht, dass der Fischer mit seinem Boot gefunden wurde.
Um 19.45 Uhr nahmen die freiwilligen Seenotretter mit ihrem Seenotrettungsboot GÜNTHER SCHÖPS den Fischer von seinem havarierten Fahrzeug an Bord. Dem Mann geht es den Umständen entsprechend gut. Sein Fischerboot nahm die GÜNTHER SCHÖPS im Schlepp mit nach Timmendorf, wo die freiwilligen Seenotretter um 21.40 Uhr wieder eintrafen.
Der Fischer war bereits am Mittag ausgelaufen. Am Nachmittag fielen sowohl die Maschine als auch die Bordelektronik seines Bootes aus. Seitdem war das Boot auf der Ostsee umhergetrieben. In der Dunkelheit hatte der Mann versucht, sich der Schifffahrt durch Signale mit einer Taschenlampe bemerkbar zu machen. Die Wassertemperatur der Ostsee beträgt zurzeit etwa acht Grad Celsius, die Lufttemperatur lag am Abend bei etwa fünf Grad.
#561 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
12.12.2016 Einer der vermutlich letzten Einsätze der derzeitigen BERLIN
In wenigen Wochen ist es soweit: Der Seenotrettungskreuzer BERLIN wird nach fast 32 Dienstjahren auf der Station Laboe durch einen Neubau gleichen Namens ersetzt. Wenige Tage vor der Taufe des Nachfolgers sind die Laboer Seenotretter in einem der vermutlich letzten Einsätze der derzeitigen BERLIN am Sonntagnachmittag, 11. Dezember 2016, einem manövrierunfähigen Fischkutter zu Hilfe gekommen.
Aufgrund eines Maschinenschadens trieb der 14 Meter lange Kutter mit zwei Fischern an Bord manövrierunfähig auf der Kieler Förde vor Laboe. Die Seenotretter setzten sofort nach der Alarmierung das Tochterboot STEPPKE aus. Beim Havaristen angekommen, stellten sie bei südwestlichen Winden der Stärke 3 bis 4 (bis zu 28 km/h) und einem halben bis einem Meter Seegang routiniert eine Leinenverbindung her. Anschließend brachten die Seenotretter den Kutter in den Hafen von Möltenort.
Voraussichtlich Mitte Januar 2017 wird der modernste Seenotrettungskreuzer der DGzRS – die neue BERLIN – die derzeitige BERLIN nach fast 32 Dienstjahren in dem anspruchsvollen Revier einer der einsatzreichsten Stationen der DGzRS ablösen. Das Spezialschiff war 1985 als Typschiff der 27,5-Meter-Klasse in Anwesenheit des Bundespräsidenten und ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Richard von Weizsäcker, getauft worden. In seinem letzten Jahr auf Station haben die Seenotretter aus Laboe mit dem Seenotrettungskreuzer bei mehr als 110 Einsätzen rund 35 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit.
Die neue BERLIN wird am kommenden Samstag, 17. Dezember 2016, mitten in Bremen getauft. Am Anleger der Seenotretter in der Neustadt, vis-à-vis zum Schnoorviertel, erhält der modernste deutsche Seenotrettungskreuzer den Namen BERLIN. In der DGzRS-Zentrale an der Werderstraße 2 gibt es ab 15 Uhr ein buntes Programm mit Open-Ship, Musik, Führungen und Filmen. Zu essen gibt es – ganz passend – Backfisch und Currywurst. Für Getränke ist ebenfalls gesorgt. Der Eintritt ist frei.
#562 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
29.12.2016 Nachteinsatz im Nebel: Seenotretter bringen erkrankten Seemann sicher an Land
Zu Weihnachten, über den Jahreswechsel und zwischen den Feiertagen sind die Seenotretter wie an jedem anderen Tag im Jahr auf Wache. Die Großschifffahrt macht keine Weihnachtsferien. Und die Seenotretter sind da, wenn da draußen jemand auf Hilfe angewiesen ist – wie ein erkrankter Schiffsmechaniker des Lotsenstationsschiffes „Weser“. Der Seenotrettungskreuzer VORMANN STEFFENS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte den Seemann in der sehr nebligen Nacht zu Donnerstag, 29. Dezember 2016, sicher an Land.
Weniger als zwei Kabel (360 Meter) Sicht herrschten, als die in Hooksiel stationierte VORMANN STEFFENS durch die Außenjade pflügte – Kurs Nord-Nordwest. Das Lotsenstationsschiff „Weser“ hatte sich bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gemeldet und dringend um medizinische Hilfe gebeten. Ein Besatzungsmitglied war kollabiert, aber ansprechbar.
Da Hubschrauber wegen des Nebels nicht fliegen konnten, waren die Seenotretter die letzte Möglichkeit zur schnellen Hilfe. Die VORMANN STEFFENS hatte ihren freiwilligen Seenotarzt an Bord und gegen 2 Uhr den Hooksieler Außenhafen verlassen. Während der Anfahrt zur „Weser“ wurde die See zunehmend rauer. „Draußen stand noch Restschwell der stürmischen vergangenen Tage“, beschreibt Vormann Tobias Lindhorst den starken Seegang.
Eine gute Stunde später erreichte der Seenotrettungskreuzer das Lotsenstationsschiff. Etwa zwei Seemeilen nördlich von Wangerooge ging die VORMANN STEFFENS längsseits. Was sich einfach anhört, verlangte angesichts des herrschenden Seegangs viel nautisches Geschick, Fingerspitzengefühl und seemännische Erfahrung: Den Seenotrettern gelang die Übernahme des Patienten gleich im ersten Anlauf.
Im Bordhospital der VORMANN STEFFENS kümmerte sich der Seenotarzt um den 40-jährigen Seemann. Um 4.30 Uhr übergaben die Seenotretter den Patienten in Hooksiel zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.
#563 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
09.01.2017 Drei Einsätze für manövrierunfähige Fischkutter am ersten Wochenende des Jahres
Gleich drei Mal haben Fischer auf Nord- und Ostsee am ersten Wochenende des neuen Jahres die Seenotretter zu Hilfe gerufen. Vor den Inseln Sylt, Rügen und Borkum trieben ihre Kutter manövrierunfähig mit Netzen in den Propellern. Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der Stationen List, Sassnitz und Borkum waren am Samstag und Sonntag, 7. und 8. Januar 2017, im Einsatz.
Vor Sylt geriet am Samstagmorgen der in Friedrichskoog beheimatete Fischkutter „Klaus Groth I“ in Schwierigkeiten. Die zweiköpfige Besatzung meldete sich gegen 8.50 Uhr bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Der Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG/Station List lief umgehend aus, konnte jedoch schon nach rund drei Seemeilen (etwa 5,5 Kilometern) umdrehen: Die Fischer hatten den Propeller ihres Kutters mit Bordmitteln wieder befreit.
Stärker gefordert wurden wenige Stunden später die Sassnitzer Seenotretter. Über den internationalen UKW-Sprechfunk-Kanal 16 setzten drei dänische Fischer gegen 13 Uhr einen Notruf ab. Ihr rund 15 Meter langer Stahlkutter „Line-Charlotte“ (Heimathafen Klintholm/Møn) trieb bei Südwestwinden um 7 Beaufort (bis 61 km/h) ebenfalls mit Netz im Propeller manövrierunfähig neun Seemeilen (knapp 17 Kilometer) nördlich des Kaps Arkona.
Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE nahm Kurs auf den Havaristen. Vor Ort stellten die Seenotretter bei etwa drei Metern Seegang eine Leinenverbindung her. Sie brachten Schiff und Besatzung sicher nach Sassnitz. Dorthin hatten sie bereits während der Schleppreise Taucher bestellt, die den Propeller des Kutters freischnitten.
Am späten Sonntagabend, 8. Januar, wiederum war der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP nördlich der Inseln Borkum und Juist im Einsatz. Nahe der Tonne „Juister Riff Nord“ trieb der in Greetsiel beheimatete Kutter „Georgina“. Auch ihm war das Netz in den Propeller geraten. An Bord des knapp 19 Meter langen Schiffes befanden sich zwei Fischer. Gegen 22.15 Uhr nahm die ALFRIED KRUPP den Kutter auf den Haken. Gegen 0.40 Uhr übergaben die Seenotretter den Schleppanhang auf der Westerems an einen anderen Greetsieler Kutter. Er brachte den Havaristen sicher in den Heimathafen.
Einsatz auf stürmischer See: Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE hat den manövrierunfähigen dänischen Fischkutter „Line-Charlotte“ auf den Haken genommen.
#564 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
19.01.2017 Erster Einsatz für die neue BERLIN: Seenotretter kommen schwer erkranktem Seemann zu Hilfe
Nur drei Tage nach der Ankunft auf seiner Station Laboe hat der neue Seenotrettungskreuzer BERLIN seine Leistungsfähigkeit im ersten Einsatz unter Beweis gestellt. Am späten Mittwochabend, 18. Januar 2017, kam die modernste Rettungseinheit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in der Kieler Bucht einem schwer erkrankten Seemann zu Hilfe. Der Mann befand sich an Bord eines Frachters und benötigte aufgrund starker Schmerzen in der Brust dringend ärztliche Hilfe.
Bereits kurz nach der Alarmierung gegen 21.15 Uhr nahmen die Seenotretter aus Laboe mit einer freiwilligen Seenotärztin an Bord unter Höchstgeschwindigkeit von fast 25 Knoten (rund 45 km/h) Kurs auf den Frachter. Dieser befand sich in der Kieler Bucht etwa in Höhe „Kiel Leuchtturm“. Vor Ort ging die BERLIN bei der 88 Meter langen „Marie Lehmann“ (Flagge: Antigua und Barbuda) längsseits. Die Seenotärztin und ein als Rettungsassistent ausgebildeter Seenotretter stiegen bei westlichen Winden der Stärke 4 bis 5 (bis zu 38 km/h) auf das Frachtschiff über.
Die Seenotärztin entschied, den 52-jährigen Patienten auf der „Marie Lehmann“ zu versorgen. Begleitet von der BERLIN nahm der Frachter Kurs auf Kiel. Beide Schiffe machten im Ostuferhafen fest. Dort übernahm der Landrettungsdienst die weitere Versorgung des Seemanns.
Die Besatzung der BERLIN ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Schiff: „Unser neuer Seenotrettungskreuzer hat sich bei seinem ersten Einsatz hervorragend bewährt“, sagte Vormann Michael Müller.
Die BERLIN war am Samstag, 17. Dezember 2016, auf dem Gelände der Seenotretter-Zentrale in Bremen von Schauspielerin und Sängerin Meret Becker getauft worden. Am vergangenen Sonntag, 15. Januar 2017, hatte der Seenotrettungskreuzer erstmals auf seiner Station Laboe festgemacht. Offiziell in Dienst gestellt wird die BERLIN am Samstag, 4. Februar 2017. Dazu sind alle Freunde und Förderer der Seenotretter herzlich in Laboe willkommen.
#565 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
05.02.2017 Angler bei Dunkelheit orientierungslos auf der Ostsee
Zwei bei Fehmarn in Seenot geratene Angler wurden gestern, Samstag, den 4. Februar 2017, nach einer großangelegten Suche mit deutschen und dänischen Seenotrettern sowie der Bundespolizei in ihrem Kajütboot orientierungslos auf der Ostsee treibend aufgefunden.
Die Suche wurde von der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) koordiniert. Über eine äußerst schlechte Handyverbindung hatten sich die beiden Männer gegen 17 Uhr bei der Polizei gemeldet. Sie waren mit einem kleinen, etwa viereinhalb Meter langen Boot von Puttgarden (Fehmarn) aus Stunden zuvor zum Angeln aufgebrochen. Mit technischen Problemen trieb das Boot nun bei einbrechender Dunkelheit auf der Ostsee. Angaben zu ihrer Position konnten die Männer aus Hamburg nicht machen. Sofort löste die SEENOTLEITUNG eine umfangreiche Suchaktion aus. Der Seenotrettungskreuzer BREMEN / Station Großenbrode, das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN der Freiwilligenstation Heiligenhafen sowie die „Bad Düben“ der Bundespolizei und das Mehrzweckschiff „Scharhörn“ der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes wurden in die Suche eingebunden. Bereits nach kurzer Zeit wurde das Suchgebiet auf das dänische Seegebiet ausgeweitet und zwei Einheiten des dänischen Seenotrettungsdienstes hinzugezogen. Die Seenotküstenfunkstelle BREMEN RESCUE RADIO strahlte über UKW-Funk Meldungen an die umliegende Schifffahrt aus. Gegen 18.20 Uhr meldete sich das niederländische Containerschiff „Bothniaborg“, das kurz zuvor auf dem Weg nach Kiel etwa acht Seemeilen (ca. 14 Kilometer) nordwestlich von Fehmarn eine auffällige Beobachtung gemacht hatte: ein kaum auf dem Radar auszumachendes kleines, schwach beleuchtetes Fahrzeug. Die SEENOTLEITUNG schickte die „Bad Düben“, die zu diesem Zeitpunkt am nächsten war, zur genannten Position, wo die beiden Männer in ihrem Boot aufgefunden und an Bord genommen wurden. Es ging ihnen den Umständen entsprechend gut. Um 19.21 Uhr übernahm das Tochterboot des Seenotrettungskreuzers BREMEN die beiden Männer sowie das Boot von der „Bad Düben“. In Orth wurden die beiden um 22.18 Uhr wohlbehalten an Land gebracht. Während der Suche herrschte leichter Wind aus Südost mit ca. drei Windstärken. Örtlich behinderten dichte Nebelbänke die Sicht.
#566 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
17.02.2017 Seenotretter holen drei Menschen von abgetriebenem Ponton
Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers THEO FISCHER hat gestern, Donnerstag, den 16. Februar 2017, vor Prerow drei Menschen von einem abgetriebenen Ponton gerettet. Zwei Männer und eine Frau waren mit einem motorisierten Arbeitsponton zu Arbeiten an der Seebrücke unterwegs, als der Motor ausfiel. Durch ablandigen Wind wurde der Ponton zwei Seemeilen (ca. 3,5 Kilometer) aufs offene Meer getrieben.
Durch die derzeit herrschende Eislage am Darß konnte das Seenotrettungsboot ZANDER der Freiwilligen-Station Zingst nicht zum Einsatz kommen, woraufhin der Seenotrettungskreuzer um 10.40 Uhr alarmiert wurde. Aufgrund der Versandung des Nothafens Darßer Ort liegt die THEO FISCHER in Barhöft und hatte eine entsprechend lange Anfahrt nach Prerow.
Die THEO FISCHER erreichte um 11.40 Uhr den abgetriebenen Ponton und übernahm die drei Personen. Alle drei waren wohlauf und wurden von den Seenotrettern mit heißen Getränken versorgt. Der Ponton wurde vom Tochterboot zurück an die Seebrücke geschleppt.
#567 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
16.03.2017 Seenotretter bringen verletzten Angler sicher an Land
Er ist gut vorbereitet: Rute, Rolle und ausreichend Köder hat ein passionierter Angler aus Hagen mit an Bord eines Angelkutters genommen – Vorfreude auf einen fangreichen Dorschtag in der Ostsee. Doch es kommt ganz anders: Der 57-Jährige stürzte am Mittwochmorgen, 15. März 2017, auf dem Kutter und verletzte sich dabei schwer im Gesicht. So endete sein Angel-Tag vorzeitig auf dem Seenotrettungskreuzer BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Die Seenotretter aus Großenbrode übernahmen den Mann und brachten ihn sicher an Land.
Die Seenotretter waren gerade beim Wachwechsel, als der Kapitän des Angelkutters „Silverland“ (Heimathafen: Burgstaaken) sie gegen 9.45 Uhr alarmierte: Ein Angler aus dem nordrhein-westfälischen Hagen benötigte nach einem Sturz dringend ärztliche Hilfe. Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers BREMEN reagierte sofort: Sie nahm zwei Rettungsassistenten des Landrettungsdienstes an Bord und verließ ihren Liegeplatz in Großenbrode. Mit Höchstgeschwindigkeit von 23 Knoten (rund 43 km/h) lief die BREMEN dem Angelkutter entgegen.
Etwa vier Seemeilen (rund sieben Kilometer) südöstlich von Großenbrode trafen sich die beiden Schiffe. „Vor Ort sind wir bei der 27 Meter langen ‚Silverland‘ längsseits gegangen und haben den Mann übernommen“, berichtet Vormann Sven-Eric Carl. An Bord der BREMEN versorgten die Rettungsassistenten den 57-Jährigen medizinisch. Ein Rettungswagen brachte den Mann schließlich von Großenbrode aus ins Krankenhaus.
Zur Einsatzzeit herrschten im Revier westliche Winde der Stärke 6 (bis zu 49 km/h) und etwa ein Meter Seegang.
Mit dem Seenotrettungskreuzer BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger sind die Seenotretter aus Großenbrode im Einsatz für einen verletzten Angler gewesen. Archiv-Foto: DGzRS – Peter Neumann
#568 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
26.03.2017 Hochseeangelkutter manövrierunfähig treibend auf der Nordsee – Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP im Einsatz
Für 17 Menschen auf dem niederländischen Hochseeangelkutter „Dageraad“ wurde gestern, der 25. März 2017, ein langer Tag: 130 Kilometer (etwa 70 Seemeilen) von der Küste entfernt erlitt der 30 Meter lange Kutter am späten Vormittag einen Maschinenschaden. Der Kapitän alarmierte die Seenotretter
Für 17 Menschen auf dem niederländischen Hochseeangelkutter „Dageraad“ wurde gestern, der 25. März 2017, ein langer Tag: 130 Kilometer (etwa 70 Seemeilen) von der Küste entfernt erlitt der 30 Meter lange Kutter am späten Vormittag einen Maschinenschaden. Der Kapitän alarmierte die Seenotretter, um sein manövrierunfähig treibendes Schiff mit Passagieren und Besatzung in Sicherheit zu bringen. Bei bestem Wetter und ruhiger See erreichte der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) der Station Borkum nach vier Stunden Anfahrt den Havaristen.
Das Such- und Rettungsgebiet der Seenotretter reicht von Borkum aus über 300 Kilometer weit in die Nordsee.
Die Besatzung der ALFRIED KRUPP, einem Seenotrettungskreuzer der 27-Meter-Klasse, nahm den Havaristen vor Ort mit einer langen, schweren Trosse (seemänn. für Tau) in Schlepp. In langsamer Fahrt ging es gesichert Richtung Küste.
Ein niederländisches Schiff lief der ALFRIED KRUPP entgegen und übernahm auf See den Havaristen, um ihn nach Lauwersoog in die Niederlande zu bringen.
Die ALFRIED KRUPP lief nach über vierzehn Stunden nach Mitternacht (26.3.17) wieder in ihren Stationshafen Borkum ein.
#569 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
30.03.2017 Erster Einsatz für neues Juister Seenotrettungsboot
Für die Juister Seenotretter war es der erste Einsatz mit ihrem neuen Seenotrettungsboot: am Mittwoch, den 29. März 2017, brachten sie ein elfjähriges Mädchen zur Behandlung im Krankenhaus ans Festland. Das Kind hatte sich bei einem Unfall das Bein gebrochen.
Das Mädchen, das sich derzeit zu einer Klassenreise auf Juist befindet, wurde von seiner Lehrerin begleitet. Bis zum Transport mit dem jüngsten Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger war es zudem in der Obhut des Inselarztes.
Der Einsatz des Seenotrettungsbootes – noch unter der internen Bezeichnung SRB 66 – verzögerte sich aufgrund der Tide bis in die Abendstunden. Mit der auflaufenden Flut konnten die Seenotretter um 20.25 Uhr auslaufen. Ein Transport des Mädchens per Hubschrauber war aufgrund schlechter Sichtbedingungen nicht möglich.
Das neue Seenotrettungsboot der freiwilligen Juister Seenotretter befindet sich erst seit wenigen Tagen auf der Insel. Am Samstag, den 1. April 2017, wird es um 15 Uhr am Stationsgebäude der Seenotretter feierlich getauft werden. Die Öffentlichkeit ist dazu herzlich willkommen.
#570 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
30.03.2017 Zwei Angler nach Schiffskollision aus der Ostsee gerettet
Bei der Kollision eines kleinen Kutters mit einem Angelboot sind heute, Donnerstag, den 30. März 2017, zwei Angler vor Warnemünde in die fünf Grad kalte Ostsee gestürzt. Die beiden konnten von einem weiteren Sportboot gerettet werden.
Um 13.05 Uhr wurde die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) alarmiert. Da sich die Kollision unmittelbar vor dem Warnemünder Hafen ereignet hatte, waren die Seenotretter mit dem Seenotrettungskreuzer ARKONA bereits kurze Zeit später vor Ort. Die beiden über Bord gestürzten Angler waren inzwischen von der Besatzung eines Sportbootes an Bord gezogen worden. Begleitet vom Seenotrettungskreuzer wurden sie in den Hafen gebracht. Der Skipper des Kutters blieb unverletzt. Mit seinem Kutter nahm er das Angelboot in Schlepp und brachte es ebenfalls in den Hafen.
An Bord des Seenotrettungskreuzers wurden die beiden Angler aus Graal-Müritz und Bützow von den Seenotrettern mit warmer trockener Kleidung versorgt und medizinisch betreut. Sie hatten leichte Unterkühlungen erlitten. Sanitäter eines ebenfalls alarmierten Rettungswagens blieben zur medizinischen Unterstützung an Bord der ARKONA, bis die beiden Männer sich erholt hatten.
Sie wurden von Angehörigen abgeholt.
Das Wetter zur Zeit der Kollision war mit leichten Winden aus Südsüdwest ruhig bei leicht diesiger Sicht.