#586 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
22.06.2017 „Aidabella“ muss in der Kieler Förde aufstoppen
Es sollte am Donnerstagmorgen, 22. Juni 2017, der letzte Moment einer beeindruckenden Schiffsreise werden: das Einlaufen in die Kieler Förde. Doch für eine 73-jährige Bremerin endete die Kreuzfahrt stattdessen auf dem Seenotrettungskreuzer BERLIN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Die Seenotretter mussten die Frau mit Verdacht auf einen Schlaganfall umgehend von der „Aidabella“ übernehmen und an Land bringen.
Der Notruf erreichte die Seenotretter gegen 6.20 Uhr. „Aufgrund der Kieler Woche hatten wir zwei freiwillige Seenotärzte an Bord, sodass wir sofort auslaufen konnten“, sagt Vormann Holger Budig. Bereits kurze Zeit später war die BERLIN vor Ort. Die 251 Meter lange „Aidabella“ stoppte querab von Bülk auf und der 28 Meter lange Seenotrettungskreuzer ging bei ihr längsseits.
Die Übergabe der Patientin verlief bei ruhiger See und südöstlichem Wind der Stärke 1 bis 2 (bis zu 11 km/h) reibungslos. Kurze Zeit später waren die Seenotretter wieder im Hafen von Laboe. Ein Rettungswagen brachte die erkrankte Bremerin sofort in das Universitätsklinikum Kiel.
Das Kreuzfahrtschiff „Aidabella“ lief anschließend weiter in Richtung Kiel.
#587 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
22.06.2017 Zimmerleute mit selbst gebautem Holzfloß auf der Ostsee in Not
Kurioser Einsatz für die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bei der Kieler Woche: Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers NIS RANDERS/Station Maasholm und des Seenotrettungsbootes ECKERNFÖRDE/Station Eckernförde haben am Donnerstagmittag, 22. Juni 2017, drei Zimmerleute auf einem selbst gebauten Holzfloß aus einer misslichen Lage befreit. Mit einem selbst gebauten Holzfloß sind heute drei Zimmerleute auf der Ostsee unterwegs gewesen. Die Seenotretter schleppen den seeuntüchtigen Von Rieseby (Kreis Rendsburg-Eckernförde) über Schlei und Ostsee zur Kieler Woche – das hatten sich drei Zimmerleute auf der Walz vorgenommen. Kurz vorm Ziel mussten sie allerdings aufgeben. Dem auffrischenden Wind der Stärke 6 (bis zu 49 km/h) war ihr seeuntüchtiger Eigenbau nicht mehr gewachsen. Doch der Reihe nach.
Der Tonnenleger „Kormoran“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck hatte die Seenotretter gegen 11 Uhr auf das etwa sieben Meter lange Floß „MS Tullamore“ aufmerksam gemacht. Zu diesem Zeitpunkt war die Situation für die drei Zimmermannsgesellen jedoch noch ungefährlich, da sie mit ihrem Außenbordmotor bei ruhiger See und schwachem Wind genügend Fahrt machten. Auch lehnten sie Hilfe ab. Trotzdem begleiteten die Seenotretter mit der NIS RANDERS und der ECKERNFÖRDE sicherheitshalber das Floß, um im Ernstfall umgehend eingreifen zu können. Und dieser kam schneller als erwartet.
Als kurz nach 12 Uhr plötzlich ein Gewitter über die Kieler Förde zog und der Wind auffrischte, gerieten die drei Männer etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) nordwestlich Leuchtturm Bülk in Not. „Das Floß drohte auf den Strand gespült zu werden und zu zerbrechen“, beschreibt Sven Detlefsen, Vormann der NIS RANDERS, die Situation vor Ort. Sofort ließen die Seenotretter das Tochterboot ONKEL WILLI zu Wasser, nahmen die drei Zimmerleute an Bord und übergaben sie an das Seenotrettungsboot ECKERNFÖRDE. Die Freiwilligen-Besatzung brachte die Männer nach Kiel-Schilksee.
Unterdessen schleppte ONKEL WILLI das Floß in tieferes Wasser. Dort hob das Mehrzweckschiff „Scharhörn“ der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes den Eigenbau mit einem Kran an Bord. Damit endete auch der Plan der Zimmerleute, das Floß bei der Kieler Woche zu versteigern.
Mit einem selbst gebauten Holzfloß sind heute drei Zimmerleute auf der Ostsee unterwegs gewesen. Die Seenotretter schleppen den seeuntüchtigen Eigenbau zum Mehrzweckschiff „Scharhörn“. Foto: DGzRS – Die Seenotretter
#588 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
28.06.2017 Seenotretter bringen schiffbrüchigen Segler in Sicherheit
Der böige Wind im Peenestrom ist einem Katamaran-Segler am Mittwoch, 28. Juni 2017, fast zum Verhängnis geworden: Nur dank eines aufmerksamen Spaziergängers und der schnellen Reaktion der Seenotretter aus Ueckermünde ging sein Segeltörn glimpflich aus. Die Besatzung des Seenotrettungsbootes DORA der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rettete den gekenterten Mann aus dem etwa 17 Grad kalten Wasser.
Die Ueckermünder Seenotretter hatten sich nach einem Einsatz gerade wieder in ihre Autos gesetzt, als sie erneut alarmiert wurden: Ein Spaziergänger hatte gegen 16.30 Uhr einen Segler gemeldet, der im Peenestrom trieb.
Offenbar war er beim böigen, nordöstlichen Wind der Stärke 5 (bis zu 38 km/h) mit seinem Katamaran gekentert und ins Wasser gestürzt. „Wir besetzten sofort unser schnelles Seenotrettungsboot DORA – bei einer Person im Wasser kommt es auf jede Sekunde an“, sagt Vormann Manfred Fastnacht.
Mit 37 Knoten (rund 70 km/h) flitzten die Seenotretter zum südlichen Ende des Peenestromes. Schließlich entdeckten sie auf der westlichen Seite des Meeresarmes zwischen der Zecheriner Brücke und Rankwitz den Segler: „Er klammerte sich am Mast fest und trieb sehr schnell im Wasser“, beschreibt der Vormann die Situation vor Ort.
Die Seenotretter nahmen den unter Schock stehenden Mann an Bord des Festrumpfschlauchbootes. „Zum Glück trug er einen dünnen Neoprenanzug, sonst wäre seine körperliche Verfassung nach rund einer Stunde im etwa 17 Grad kalten Wasser eine andere gewesen.“
An Land näherte sich bereits ein ebenfalls alarmierter Rettungswagen. „Da wir am Ufer nicht anlegen konnten, nahm einer von uns den Segler huckepack und trug ihn an Land“, erzählt der Vormann. Bevor sich die Seenotretter wieder auf dem Heimweg machten, schleppten sie den Katamaran unter Land und zogen ihn auf eine Wiese.
Gegen 19.45 Uhr traf die Besatzung der DORA wieder bei der Freiwilligen-Station Ueckermünde ein. Nachdem sie sich umgezogen hatten, setzten sie sich ins Auto und fuhren nach Hause. Und dieses Mal blieb das Mobiltelefon still.
#589 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
30.06.2017 Nächtlicher Einsatz für Lotsenversetzboot: Seenotretter bringen Notarzt an Bord
Medizinischer Notfall auf der Nordsee: Der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER/Station Cuxhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Donnerstagabend, 29. Juni 2017, einen freiwilligen Seenotarzt und zwei Rettungssanitäter zu einem Lotsenversetzboot gebracht. An Bord war ein Mann plötzlich sehr schwer erkrankt und benötigte dringend ärztliche Hilfe. Zeitgleich war das Tochterboot MATHIAS für eine vor Cuxhaven festgekommene Segelyacht im Einsatz.
Der erste Notruf erreichte die Seenotretter gegen 21 Uhr: Zu diesem Zeitpunkt befand sich das 60 Meter lange Lotsenversetzboot „Elbe“ etwa 17 Seemeilen (rund 31 Kilometer) nordwestlich von Cuxhaven. Mit einem freiwilligen Seenotarzt und zwei Rettungssanitätern der Berufsfeuerwehr Cuxhaven nahmen die Seenotretter kurz nach der Alarmierung Kurs auf die „Elbe“.
Knapp vierzig Minuten später stiegen der freiwillige Seenotarzt und die beiden Rettungssanitäter bei nordwestlichem Wind der Stärke 4 (bis zu 28 km/h) auf das Lotsenversetzboot über. Dort stabilisierten sie den Patienten, bevor er von der ANNELIESE KRAMER übernommen werden konnte. Auf dem Seenotrettungskreuzer versorgte der Seenotarzt den Mann weiter. In Cuxhaven übergaben die Seenotretter ihn an den Landrettungsdienst.
Zeitgleich ging bei der ANNELIESE KRAMER ein zweiter Notruf ein: Eine Segelyacht mit Motorschaden war auf ihrem Weg von Hamburg nach Belgien in Höhe von Altenbruch dicht unter Land festgekommen. Vormann Holger Wolpers schickte das Tochterboot MATHIAS in den Einsatz.
Trotz des ablaufenden Wassers gelang es den beiden Seenotrettern auf der MATHIAS noch rechtzeitig, die Segelyacht „Avatar“ freizuschleppen. Hierbei wurden sie von Wasserschutzpolizisten der „Bürgermeister Brauer“ unterstützt. Die Yacht (Heimathafen Antwerpen) mit zwei Personen an Bord schleppten die Seenotretter in den Yachthafen Cuxhaven.
Der Cuxhavener Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER war in einem Nachteinsatz für einen schwer erkrankten Mann auf einem Lotsenversetzboot. Archivfoto: DGzRS/Peter Neumann
#590 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
02.07.2017 Norderney: Segelyacht vor Strandung bewahrt - Borkumer Seenotretter schleppen manövrierunfähigen Fischkutter ein
Norderney | Die Seenotretter der Station Norderney der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben gestern, Samstag, den 1. Juli 2017, eine Segelyacht im Seegatt von Norderney vor der Strandung bewahrt.
Die zweiköpfige Besatzung der zwölf Meter langen Yacht war von See kommend bei nahezu höchstem Wasserstand nur unter Maschine auf dem Weg zum Norderneyer Hafen. Als diese ausfiel, konnte nur ein schnelles Ankermanöver die Strandung der Yacht verhindern. Bei stark auflandigem Wind mit sechs Beaufort (bis 49 km/h) aus nördlicher Richtung drohte der Anker in der extrem aufgewühlten See nicht zu halten. Die beiden Männer an Bord sendeten einen Notruf.
Der Seenotrettungskreuzer BERNHARD GRUBEN war etwa 20 Minuten später vor Ort und übergab eine Schleppverbindung. Die Yacht – auf der Reise von der Ostsee in die Niederlande – konnte sicher in den Hafen von Norderney gebracht werden. Das Seegatt zwischen den Ostfriesischen Inseln Juist und Norderney gilt auch unter erfahrenen Seglern als anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung.
Durch natürliche dynamische Prozesse können sich die Fahrwasser ständig verlagern, weshalb vor dem Anlaufen des Seegatts unbedingt aktuelle Informationen zur Lage eingeholt werden sollten.
Borkum | Bereits am frühen Morgen waren auch die Borkumer Seenotretter im Einsatz gewesen. Ein niederländischer Fischkutter hatte in der Osterems sein Netz in den Propeller bekommen und war dadurch manövrierunfähig geworden. Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP schleppte das 24 Meter lange Schiff nach Eemshaven (Niederlande).
#591 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
14.07.2017 BERLIN und VORMANN JANTZEN unterstützen bei Bergung von treibender Holzladung
Im Rahmen der Amtshilfe wurden die Seenotretter heute, 14.Juli 2017, um Unterstützung bei einem Einsatz in der Kieler Förde gebeten. Die Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN und BERLIN sind vor Ort. Das Havariekommando des Bundes koordiniert den Einsatz.
Pressemeldung des Havariekommandos des Bundes "Frachter verliert Holzladung in Kieler Förde - Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen
Seit 15:45 Uhr hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung im Fall der MS Mosvik [L: 80 m, Flagge: Antigua und Barbuda] auf Ersuchen der Verkehrszentrale Lübeck Travemünde übernommen und Maßnahmen zur Bergung der Ladung eingeleitet. Der Havarist hat in Begleitung des Schleppers BÜLK einen Liegeplatz im Ostuferhafen erreicht. Das Mehrzweckschiff SCHARHÖRN und der Schlepper sind vor Ort und unterstützen die Schiffe KORMORAN und GRIEPTO II bei der Bergung der Ladung. Ein Helikopter der Bundespolizei hat das Gebiet überflogen, um die Verteilung des Holzes, das ein Schifffahrtshindernis darstellt, im Wasser zu sichten. Das Holz treibt im Bereich der Reede. Die Tochterboote STEPPKE und BUTSCHER der Seenotrettungskreuzer BERLIN und VORMANN JANTZEN der DGzRS sind ebenfalls an der Bergung der Ladung beteiligt. Die MS Mosvik hat im Bereich der Holtenauer Zufahrt zum Nord-Ostsee-Kanal einen Teil ihrer Decksladung verloren. Dabei handelt es sich um 60 bis 80 Holzpakete. Durch das Abschlagen der seitlich am Schiff hängenden Ladung konnte die Schlagseite auf 2 Grad verringert werden."
#592 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
17.07.2017 Starker Wassereinbruch vor Rügen: Seenotretter bringen dänische Familie in Sicherheit
Nach starkem Wassereinbruch hat der Bootstörn einer Familie mit zwei Kindern an Bord am Montag, 17. Juli 2017, im Schlepp der Seenotretter ein glückliches Ende genommen. Die vier Dänen waren mit ihrem knapp zehn Meter langen Motorboot südlich von Rügen auf einer steinigen Untiefe festgekommen. Das Boot war leckgeschlagen. Schnell stand ein halber Meter Wasser im Boot.
Gegen 11.15 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) von der Notlage der Familie. Sie waren mit ihrem Boot auf die Untiefe „Großer Stubber“ mitten im Greifswalder Bodden aufgelaufen. Neben den Eltern befanden sich die fünfjährige Tochter und der achtjährige Sohn an Bord.
Die Seenotretter baten zunächst das in der Nähe fahrende Gewässerüberwachungs- und Ölfangschiff „Strelasund“ des Staatlichen Amtes für Umwelt und Natur des Landes Mecklenburg-Vorpommern, beim Havaristen Standby zu machen. Die „Strelasund“ konnte aufgrund ihres Tiefgangs allerdings selbst nicht an das Motorboot heranfahren.
Nahezu zeitgleich trafen wenig später das Seenotrettungsboot HEINZ ORTH der Freiwilligen-Station Freest und der Seenotrettungskreuzer EUGEN der Station Greifswalder Oie an der Unglücksstelle ein. Dem besonders flachgehenden Arbeitsboot HUBERTUS der EUGEN gelang es bei nordwestlichen Winden um fünf Beaufort (bis 38 km/h Windgeschwindigkeit), sich vorsichtig zwischen den gefährlichen Steinen an den Havaristen heranzutasten.
Wasser stand bereits einen halben Meter hoch
Die Seenotretter übernahmen die Mutter und die zwei Kinder und brachten sie auf die EUGEN. „Alle waren unverletzt, aber verständlicherweise sehr aufgeregt. Es war deshalb das Beste, sie schnellstmöglich auf den Seenotrettungskreuzer zu bringen“, sagte Hartmut Trademann, Vormann der EUGEN.
Der Vater hingegen blieb an Bord des Motorbootes. Die HUBERTUS befreite es anschließend aus den Steinen. Zwei freiwillige Seenotretter der HEINZ ORTH stiegen mit einer leistungsstarken Lenzpumpe über. „In der Vorpiek stand das Wasser bereits etwa einen halben Meter hoch“, berichtete Holger Müller, Schiffsführer der HEINZ ORTH.
Das Freester Seenotrettungsboot nahm den Havaristen auf den Haken und schleppte ihn nach Kröslin. EUGEN und HUBERTUS sicherten den Anhang ab. Während der rund zweistündigen Schleppreise musste die Lenzpumpe ständig laufen, um das Motorboot schwimmfähig zu halten. Die beiden freiwilligen Seenotretter blieben zur Sicherheit die gesamte Zeit über an Bord.
Das Seenotrettungsboot HEINZ ORTH (l.) hat das leckgeschlagene Motorboot in Schlepp genommen. Der Seenotrettungskreuzer EUGEN begleitet den Schleppzug nach Kröslin.
Der freiwillige Seenotretter Marcel Gnasnick mit der leistungsstarken Lenzpumpe an Bord des leckgeschlagenen Motorbootes (Fotos: DGzRS – Die Seenotretter)
#593 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
20.07.2017 Seenotretter verhindern Kollision im Nord-Ostsee-Kanal
Als die freiwilligen Seenotretter aus Schilksee am frühen Donnerstagmorgen, 20. Juli 2017, im Yachthafen Brunsbüttel ablegten, hatten sie sich auf eine ruhige Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal vorbereitet. Doch es kam anders: Mit dem Seenotrettungsboot CREMPE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bewahrten sie eine manövrierunfähige Segelyacht und deren siebenköpfige Besatzung vor einer Kollision mit einem Containerschiff.
Etwa in Höhe von Schafstedt wurden die Seenotretter auf die Yacht aufmerksam: Diese hatte offenbar nach einer Grundberührung einen Ruderschaden erlitten und trieb manövrierunfähig im engen Nord-Ostsee-Kanal. In Sichtweite: ein herannahendes Containerschiff.
„An dieser Stelle hätte die 158 Meter lange und 24 Meter breite ‚Svendborg Strait‘ nicht ausweichen können“, beschreibt der freiwillige Seenotretter Timo Görgens die Situation. Lediglich ein Aufstoppen wäre unter Umständen möglich gewesen, sofern die Besatzung des Containerschiffes die Notsituation der Elf-Meter-Yacht überhaupt wahrgenommen hatte.
Die freiwilligen Seenotretter zögerten keine Sekunde: Sie stellten eine Leinenverbindung her und schleppten die Segelyacht (Heimathafen: Wedel) aus der Gefahrenzone. Anschließend brachten sie den Havaristen mit drei Kindern und vier Erwachsenen an Bord nach Hochdonn. Der Nord-Ostsee-Kanal gehört normalerweise nicht zum Einsatzgebiet der DGzRS.
Das Seenotrettungsboot CREMPE setzt die DGzRS auf wechselnden Station als Springer ein. Ansonsten liegt es im Olympiahafen Schilksee neben dem dort stationierten Seenotrettungsboot WALTER ROSE. Die CREMPE befand sich heute zufällig auf dem Weg von der DGzRS-Werft in Bremen zurück nach Schilksee an der Kieler Förde.
Außerhalb des Einsatzgebietes der DGzRS: Mit dem Seenotrettungsboot CREMPE haben die Freiwilligen aus Schilksee im Nord-Ostsee-Kanal eine manövrierunfähige Segelyacht auf den Haken genommen, um eine Kollision mit einem Containerschiff zu verhindern.
#594 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
22.07.2017 Sehkraft schwindet: Segler nahe Usedom aus ungewöhnlicher Notlage befreit
Mit starken Beeinträchtigungen seiner Sehkraft ist ein 68-jähriger Alleinsegler am Samstagnachmittag, 22. Juli 2017, nahe der Insel Usedom in eine ungewöhnliche Notlage geraten. Freiwillige Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) holten den schwer erkrankten Mann von seinem Boot. Der Erfolg des Einsatzes ist der reibungslosen Zusammenarbeit der Seenotretter mit der DRF Luftrettung und der Wasserschutzpolizei zu verdanken.
Gegen 14.15 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) von der Notlage des Mannes. Ihm war es noch gelungen, seine Ehefrau über seine plötzlich schwindende Sehkraft zu verständigen. Der 68-Jährige war allein mit seinem etwa neun Meter langen Boot auf dem Peenestrom zwischen der Zecheriner Brücke und Voßberg unterwegs.
Eine genauere Positionsangabe konnte er nicht mehr machen. Auch das UKW-Seefunkgerät seines Bootes konnte der Segler nicht mehr bedienen. Allerdings war es ihm zuvor glücklicherweise noch gelungen, einen Anker zu werfen und damit das unkontrollierte Treiben seiner Segelyacht zu verhindern.
Die Seenotretter leiteten anhand der Beschreibung des Bootes eine Suche ein. Sie alarmierten das Seenotrettungsboot HECHT/Station Zinnowitz der DGzRS und den Rettungshubschrauber „Christoph Offshore 2“ der DRF Luftrettung. Außerdem baten sie die Schifffahrt im Revier um Mithilfe.
Der Hubschrauber fand die Segelyacht gegen 15.05 Uhr, konnte aber aufgrund ihrer Takelage keinen Mann mit Hilfe der Seilwinde an Bord bringen. Das Polizeiboot „Werder“ und das Schlauchboot „MV 6“ der Wasserschutzpolizeiinspektion Wolgast waren aufgrund einer Regatta in der Nähe und trafen kurz darauf ein. Ein Polizist stieg auf die Yacht über. Wenige Minuten später erreichte auch das Seenotrettungsboot HECHT die Segelyacht.
Während der Rettungshubschrauber den Notarzt auf dem Polizeiboot „Werder“ absetzte, gingen die Seenotretter mit der HECHT bei der Segelyacht längsseits. „Der Segler klagte über Doppelbilder, große Unschärfe und taube Hände und war sehr aufgeregt“, schildert Seenotretter Martin Broßmann die Situation an Bord.
Die Seenotretter übernahmen den 68-Jährigen und brachten ihn auf das Polizeiboot, wo ihn der Notarzt erstversorgte. Der Hubschrauber winschte den Patienten auf und brachte in ein Spezialkrankenhaus nach Greifswald. Ein Seenotretter blieb auf der Yacht und segelte sie nach Zinnowitz.
#595 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
27.07.2017 Fischkutter im Hafen von Kühlungsborn gesunken
Nach dem Untergang eines Fischkutters sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am frühen Donnerstagmorgen, 27. Juli 2017, im Hafen von Kühlungsborn im Einsatz gewesen. Die drei Fischer, die an Bord des Havaristen gewesen waren, blieben unverletzt. Der Kutter soll am Vormittag geborgen werden.
Gegen 5.15 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre), dass im Kühlungsborner Hafen ein Boot gekentert sein sollte. Umgehend alarmierten die Wachleiter das in Kühlungsborn stationierte Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO.
Als Vormann Rainer Kulack und seine Freiwilligen-Besatzung wenige Minuten später eintrafen, lag der etwa zehn Meter lange Kutter „Maischolle“ bereits auf dem Grund. „Teile des Bugs, des Mastes und des Radars waren noch zu sehen. Diesel trat aus“, beschreibt Vormann Kulack die Lage vor Ort.
Die drei Fischer hatten sich von Bord retten können und schwimmend das Ufer erreicht. Ein Seenotretter ging im Überlebensanzug von Bord der KONRAD-OTTO, da nur so eine Schleppverbindung zum Havaristen hergestellt werden konnte. In Absprache mit dem Hafenmeister schleppte das Seenotrettungsboot den Fischkutter zum Hafenkran. Die Freiwillige Feuerwehr Kühlungsborn brachte Ölsperren aus.
Am Vormittag soll der Kutter geborgen und an Land gesetzt werden. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen.
#596 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
31.07.2017 Einsatzreicher Tag der Seenotretter
Der Tag der Seenotretter am Sonntag, 30. Juli 2017, war für die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auch ein einsatzreicher Tag auf See. Mehr als 40 Mal waren Seenotrettungskreuzer und -boote der DGzRS auf Nord- und Ostsee im Einsatz.
Ihren Aktionstag mit mehr als 30.000 Besucher hat die DGzRS in diesem Jahr zum 19. Mal veranstaltet – so einsatzreich wie in diesem Jahr war er noch nie. Der Schwerpunkt lag aufgrund eines durchziehenden Gewitters mit Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen bis zehn Beaufort am Nachmittag in Mecklenburg-Vorpommern zwischen dem Fischland und Rügen mit mehr als 30 Einsätzen innerhalb von dreieinhalb Stunden.
Wustrow. Auf dem Saaler Bodden geriet um kurz vor 16 Uhr am Barnstorfer Haken ein Zeesboot mit 14 Menschen an Bord in Seenot, kenterte und lief dabei auf Grund. Das Seenotrettungsboot BARSCH/Station Wustrow rettete drei Menschen, die Freiwillige Feuerwehr Wustrow unterstützte die Seenotretter mit ihrem Schlauchboot und nahm fünf Menschen auf. Sechs weitere Menschen wurden von einem Motorboot gerettet, darunter ein zehnjähriges Kind. „Die Sicht war fast null, es hat sehr stark geregnet. Weil das Gewitter so plötzlich durchzog, hatte sich glücklicherweise noch keine allzu starke See aufgebaut“, schildert Karl-Heinz Priebe, Vormann der BARSCH, die Situation vor Ort. In Wustrow wurden alle Geretteten in die Obhut des Landrettungsdienstes übergeben.
Zingst. Der Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN befand sich gegen 17.45 Uhr auf Überführungsfahrt von Zingst nach Stralsund, als die Besatzung einen gekenterten Jollenkreuzer im Barther Bodden entdeckte. Der Alleinsegler war von seinem sechs Meter langen Boot ins Wasser gestürzt, gelangte aber aus eigener Kraft wieder auf sein Boot. Die Seenotretter richteten das Boot wieder auf. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes ZANDER/Station Zingst nahm den schiffbrüchigen Segler an Bord und versorgte ihn mit trockener Kleidung. Sein Boot nahm die Zander längsseits, lenzte es (pumpte es leer) und schleppte es in den Hafen von Barth.
Hiddensee. Allein sieben Mal wurde das Seenotrettungsboot NAUSIKAA der Station Vitte/Hiddensee alarmiert – sechs Mal innerhalb der zwei Stunden zwischen 17 und 19 Uhr, als so starke Gewitterböen mit Regen und Hagel über die Insel zogen, dass praktisch keine Sicht herrschte. Unter anderem geriet das Fahrgastschiff „Hansestadt Stralsund“ mit 84 Personen an Bord an der schmalsten Stelle des Hiddenseefahrwassers fest. Eine Sturmbö hatte es um etwa 50 Meter aus dem Fahrwasser versetzt. „Etwa fünf Minuten später und das Schiff hätte sich im tiefen Wasser befunden, wo die starken Böen kein Problem gewesen wären!“ sagte einer der Seenotretter. Das Schiff konnte ohne Probleme freigeschleppt werden.
Zuvor hatte die Vitter Freiwilligen-Besatzung einen Jollensegler gerettet, der in den Sturmböen gekentert war. Der Mann saß rittlings auf seiner Jolle, die sich nicht mehr aufrichten ließ. Die Seenotretter holten ihn von seinem gekenterten Boot. Die Jolle blieb vor Ort liegen, da die Alarmierung für den nächsten Einsatz bereits eingegangen war. Die Seenotretter brachten den Mann sicher an Land. Er holte seine Jolle nach dem Gewitter selbst ab. Ein weiterer Jollensegler, der gekentert war, wurde vor dem Eintreffen der NAUSIKAA von einem weiteren Segler gerettet.
Ganz in der Nähe westlich der Insel Hiddensee kamen zeitgleich zwei größere Segelyachten durch die Gewitterböen fest. Der Seenotrettungskreuzer THEO FISCHER schleppte beide nacheinander frei. Die Besatzungen blieben unverletzt. „Kaum war das Gewitter durchgezogen, herrschte wieder Sonnenschein“, berichtete die Besatzung des Seenotrettungskreuzers.
An vielen Orten unterbrachen die Einsätze die Besichtigung der Rettungseinheiten. Die Besucher zeigten dafür viel Verständnis. Die Seenotretter informierten über ihre Arbeit, zeigten Rettungsübungen und ermöglichten Besichtigungen der Seenotrettungskreuzer und -boote. Die meisten Besucher zählten die Stationen Fedderwardersiel (Niedersachsen), Maasholm, Laboe und Neustadt i. H. (Schleswig-Holstein), Timmendorf und Zingst (Mecklenburg-Vorpommern) – allein dorthin kamen jeweils 2.000 bis 3.000 Menschen. An einigen Orten erstreckte sich die Veranstaltung über zwei Tage.
Nachdem das schwere Gewitter über Hiddensee hinweggezogen war, bringt das Tochterboot des Seenotrettungskreuzers THEO FISCHER eine Schleppleine zu einer Segelyacht, die in den Sturmböen in flaches Wasser versetzt wurde.
#597 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
01.08.2017 Seenotretter bewahren norwegische Yacht vor dem Sinken
Die Seenotretter der Stationen List und Hörnum auf Sylt sowie Amrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren in der Nacht von Montag auf Dienstag (31. Juli bis 1. August 2017) gemeinsam für eine norwegische Motoryacht im Einsatz, die mit drei Personen an Bord zu sinken drohte.
Gegen 18.20 Uhr hatte der Skipper der 14 Meter langen Yacht „La Carlotta“ die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmiert. Nach einem Maschinenalarm hatte die Crew festgestellt, dass der Maschinenraum verqualmt war und zu diesem Zeitpunkt bereits über 70 Zentimeter voll Wasser gelaufen war.
Der Wassereinbruch war so stark, dass die Crew befürchtete, ihr Boot würde sinken. Sicherheitshalber alarmierte die SEENOTLEITUNG die Seenotrettungskreuzer ERNST MEIER-HEDDE der Station Amrum, PIDDER LÜNG der Station List auf Sylt, das Freiwilligen-Seenotrettungsboot HORST HEINER KNETEN der Station Hörnum auf Sylt sowie den SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine.
Das Tochterboot der ERNST MEIER-HEDDE von Amrum stellte jedoch schnell fest, dass die angegebene Position des Havaristen im Watt östlich der Inseln nicht korrekt war. Stattdessen befand sich die „La Carlotta“ etwa fünf Seemeilen (ca. neun Kilometer) westlich von Sylt.
Der Marine-Hubschrauber war gegen 19.15 Uhr vor Ort und blieb bis zum Eintreffen der Rettungseinheiten auf Standby. Die PIDDER LÜNG übergab mobile Lenzpumpen und pumpte zunächst 2.200 Liter Wasser aus dem Havaristen.
In langsamer Schleppfahrt zwischen der HORST HEINER KNETEN und der PIDDER LÜNG brachten die Seenotretter die Yacht nach Hörnum, wobei alle zwanzig Minuten erneut mehrere hundert Liter aus der Motoryacht gepumpt wurden. Gegen 23.30 Uhr traf der Schleppzug im Hafen von Hörnum ein. Um den Havaristen über Nacht flott zu halten, brachten die Seenotretter ein Lecksegel an.
Die PIDDER LÜNG konnte sich um 3.20 Uhr wieder „Klar P 3“ („einsatzbereit auf Station“) aus List melden.
Die Motoryacht befand sich auf Überführungsfahrt von Amsterdam (Niederlande) nach Molde (Norwegen).
#598 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
03.08.2017 Einsatz für SRB 67 noch vor der Taufe - Seenotretter bringen manövrierunfähige Yacht in Sicherheit
Bei einem seiner ersten Einsätze hat das Seenotrettungsboot der Station Langeoog, derzeit noch unter seiner internen Bezeichnung SRB 67, gestern, 2. August 2017, eine manövrierunfähige Yacht und ihre Besatzung sicher in den Hafen gebracht.
Die zwölf Meter lange und zehn Tonnen schwere Segelyacht „Amun“ mit vier Personen an Bord hatte drei Seemeilen (ca. 5,4 Kilometer) vor der Ansteuerungstonne in die Accumer Ee einen Totalausfall der Ruderanlage erlitten. Die Yacht war nicht mehr manövrierfähig.
In der von zahlreichen Untiefen und starkem Gezeitenstrom geprägten Accumer Ee, dem Seegatt zwischen den Inseln Baltrum und Langeoog, war die Besatzung in großer Gefahr.
SRB 67 lief sofort mit drei Seenotrettern aus und erreichte die Yacht etwa dreißig Minuten später. Aufgrund des starken Seegangs war es nicht möglich, die Segelyacht längsseits zu nehmen. Da die Yacht nicht mehr auf Ruderbewegungen reagierte, konnte sie nur sehr langsam Richtung Hafen geschleppt werden. Kurz vor dem Langeooger Hafen nahmen die Seenotretter das Schiff längsseits und brachten es sicher an den Anleger.
Die befahrbaren Seegatten zwischen den Ostfriesischen Inseln gelten auch unter erfahrenen Seglern als anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung. Durch natürliche dynamische Prozesse können sich die Fahrwasser ständig verlagern, weshalb vor dem Anlaufen der Seegatten unbedingt aktuelle Informationen zur Lage eingeholt werden sollten.
#599 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
06.08.2017 Wangerooger Seenotretter befreien Segler aus aussichtsloser Lage
Ihre Ankunft auf der Nordseeinsel Wangerooge haben sich zwei niederländische Segler am Samstag, 5. August 2017, sicherlich anders vorgestellt: Statt unter eigenem Motor liefen sie mit ihrer Yacht im Schlepp des Seenotrettungsbootes WILMA SIKORSKI der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sicher in den Hafen ein. Zuvor hatten die freiwilligen Seenotretter die festgekommene Segelyacht aus einer ausweglosen und gefährlichen Notlage befreit. Was war passiert?
Gegen 16 Uhr informierten die beiden Segler die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS über den internationalen Anruf- und Notrufkanal 16 über ihre Notlage: Bei der Ansteuerung von Wangerooge waren sie auf der Sandbank „Tabaksplate“ etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) nordwestlich der Ostfriesischen Insel festgekommen und hatten einen Ruderschaden erlitten.
Bei ablaufendem Wasser und Westwind mit bis zu fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) waren sie in der gefährlichen Brandungszone zum Spielball der See geworden. Immer wieder schlugen die Wellen hart gegen ihre etwa zehn Meter lange Segelyacht „Tristan“.
Umgehend alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN die freiwilligen Seenotretter von Wangerooge. Kurze Zeit später liefen sie mit dem Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI aus und erreichten die „Tristan“ gegen 16.35 Uhr. „Für die Segler war es eine aussichtslose Lage. Und: Über kurz oder lang hätte die Brandung ihre Yacht kaputtgeschlagen“, ist sich Vormann Roger Riehl sicher.
Trotz der aufgewühlten See in der Brandungszone gelang es den Seenotrettern, eine Leinenverbindung zur Segelyacht herzustellen. Nach einigen Anläufen konnten sie den Havaristen schließlich mit dem Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI von der Sandbank ziehen. Anschließend schleppten sie die Yacht samt zweiköpfiger Besatzung sicher in den Hafen von Wangerooge.
Aktuelle Informationen dringend erforderlich
Das Harle-Seegatt zwischen den Ostfriesischen Inseln Spiekeroog und Wangerooge gilt auch unter erfahrenen Seglern als anspruchsvoll. Die Lage und Tiefe des Fahrwassers unterliegt wegen der Strömung und dem Einfluss der Tide starken Veränderungen. Eine exakte Navigation ist erforderlich, auch weil das Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführt. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem bedrohlich für Schiff und Besatzung. Deshalb sollten alle Wassersportler vor dem Anlaufen des Seegatts unbedingt aktuelle Informationen zur Lage einholen.
Mit dem Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI der DGzRS ziehen die freiwilligen Seenotretter von Wangerooge eine festgekommene Segelyacht aus der gefährlichen Brandungszone. Foto: DGzRS – Die Seenotretter
#600 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
Thread geschlossen
07.08.2017 Seenotretter für schwer erkrankten Seemann im Einsatz
Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind Sonntagnacht, 6. August 2017, vor Cuxhaven für einen schwer erkrankten Seemann im Einsatz gewesen. Der Mann befand sich an Bord eines Frachtschiffes und benötigte umgehend ärztliche Hilfe. Insgesamt war es für die Seenotretter an Nord- und Ostsee ein arbeitsreicher Sonntag: Bei mehr als 30 Einsätzen halfen sie 60 Menschen.
Die Cuxhavener Seenotretter waren gerade für einen festgekommenen Katamaran auf der Elbe etwa in Höhe von Otterndorf im Einsatz, als der Kapitän des Frachtschiffes „Bonita“ (Flagge: Lettland) gegen 22.45 Uhr die Revierzentrale alarmierte. Ein ukrainischer Seemann war an Bord zusammengebrochen und benötigte schnellstens medizinische Hilfe.
Vormann Timo Wieck hatte den Funkspruch mitgehört und handelte sofort: Während zwei Besatzungsmitglieder mit dem Tochterboot MATHIAS vor Ort blieben, kehrte er gemeinsam mit einem Seenotretter und dem Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER zurück nach Cuxhaven.
Reibungslose Zusammenarbeit
Dort nahmen sie einen Notarzt sowie einen Rettungsassistenten an Bord und liefen unverzüglich zum Frachter aus. Dieser lag etwa drei Seemeilen (rund 5,5 Kilometer) nordöstlich von Cuxhaven auf der Reede „Medem Reede“ vor Anker. „Dass wir so schnell reagieren konnten, verdanken wir auch der reibungslosen Zusammenarbeit mit dem Landrettungsdienst“, hob Vormann Timo Wieck hervor.
Vor Ort ging die ANNELIESE KRAMER beim etwa 64 Meter langen Frachter längsseits. Bei ruhiger See stiegen Notarzt und Rettungsassistent auf die „Bonita“ über. Dort stabilisierten sie zunächst den Ukrainer, bevor er auf der speziellen Bergungstrage der DGzRS liegend von den Seenotrettern übernommen werden konnte.
Auf der ANNELIESE KRAMER versorgten Notarzt und Rettungsassistent den schwer erkrankten Seemann weiter. In Cuxhaven übergaben die Seenotretter den Patienten an den Landrettungsdienst. Und auch das Tochterboot hatte seinen Einsatz mittlerweile erfolgreich abgeschlossen: Bei Hochwasser war es den Seenotrettern geglückt, den festgekommenen Katamaran freizuschleppen. Er setzte seine Fahrt alleine fort.
Bei den übrigen Einsätzen kamen die Besatzungen der DGzRS rund 60 Menschen zu Hilfe. Überwiegend waren es Wassersportler, die die Seenotretter wegen Mastbrüchen, Grundberührungen oder Maschinenschäden alarmiert hatten. Dank ihres schnellen Eingreifens verhinderten die Rettungsmänner und -frauen schwerere Schäden.