#661 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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05.10.2018 Seenotretter und Notarztteam im Einsatz für schwer erkrankten Seemann
Auf einem Schlepper vor der Dithmarscher Küste ist ein russischer Seemann am Donnerstagabend, 4. Oktober 2018, schwer erkrankt. Der Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte ein Notarztteam zu dem Patienten.
Gegen 19.35 Uhr meldete sich die „Bodo Constructor“, ein Kabelleger ohne eigenen Antrieb, bei den Seenotrettern. Auf ihrem unter niederländischer Flagge fahrenden Schlepper „Isa“ war ein Besatzungsmitglied plötzlich zusammengebrochen. Dabei hatte sich der Mann offenbar weitere Verletzungen zugezogen.
Die „Isa“ befand sich zu dieser Zeit etwa vier Seemeilen (7,5 Kilometer) vor der schleswig-holsteinischen Westküste. Der Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM/Station Büsum nahm zwei Notärzte und zwei Rettungssanitäter an Bord.
Auf der „Isa“ war der Mann zwischenzeitlich durch Erstmaßnahmen seiner Kollegen wieder zu sich gekommen. Die THEODOR STORM setzte gegen 20.15 Uhr das Notarztteam über, das den Mann während der Fahrt nach Büsum an Bord des Schleppers versorgte.
Die Seenotretter begleiteten den Schlepper bis in den Hafen. Ein Rettungswagen brachte den Patienten in ein Krankenhaus.
#662 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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07.10.2018 Freiwillige Seenotretter für schwer erkrankte Fährpassagierin vor Juist im Einsatz
Borkumer Seenotretter im Nachteinsatz für Segler
Zu zwei besonderen Einsätzen sind die Seenotretter der Inseln Juist und Borkum am Wochenende, 6./7. Oktober 2018, gerufen worden. Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren für einen schwer erkrankten Passagier einer Inselfähre sowie eine Segelyacht mit Maschinenausfall und Wassereinbruch im Einsatz.
Juist. Gegen 18.40 Uhr am Sonnabend, 6. Oktober, alarmierte der Kapitän der „Frisia IX“ die Seenotretter. An Bord hatte eine 79-jährige Frau offenbar einen schweren Schlaganfall erlitten. Unter den Passagieren der voll besetzten Inselfähre auf der Reise von Norddeich nach Juist befand sich glücklicherweise auch eine Ärztin, die die Patientin erstversorgte.
Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS DITTMER/Station Juist nahm im Inselhafen ein Team des Juister Landrettungsdienstes an Bord und lief mit Höchstfahrt zur „Frisia IX“. Die Seenotretter gingen während der Fahrt längsseits und übergaben die beiden Notfallsanitäter auf das 57 Meter lange Schiff.
Wenige Minuten später übernahmen sie die Patientin auf das zehn Meter lange Seenotrettungsboot. Die HANS DITTMER lief unverzüglich den Hafen von Norddeich an. Von dort aus brachte ein Rettungswagen die Frau in ein Krankenhaus.
Borkum. Auf Juists Nachbarinsel Borkum ist an Bord des Seenotrettungskreuzers ALFRIED KRUPP die Nachtruhe zu Sonntag, 7. Oktober, jäh unterbrochen worden. Gegen 1 Uhr alarmierte der Skipper einer Segelyacht die Seenotretter. Im Fahrwasser zwischen Randzel- und Hubertgat hatte das zwölf Meter lange Boot mit zwei Besatzungsmitgliedern Maschinenausfall und Wassereinbruch erlitten.
Beste Zusammenarbeit auf See ermöglichte den erfolgreichen Abschluss des Einsatzes: Während der Offshore-Versorger „Thor Express“ die Unglücksstelle ausleuchtete, nahm das zufällig in der Nähe fahrende niederländische Lotsenboot „Lyra“ den Havaristen kurzerhand auf den Haken. Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP übergab eine Lenzpumpe auf die Segelyacht und begleitete den Schleppverband sicher in den Borkumer Hafen.
#663 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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16.10.2018 Groß angelegte Suche: Besatzungsmitglied einer Fähre wird von dänischem Hubschrauber aus der Ostsee gerettet - Seenotrettungskreuzer ARKONA und THEO FISCHER im Einsatz
In eine großangelegte Suche nach einem vermissten Besatzungsmitglied einer Ostseefähre waren heute, Dienstag, den 16. Oktober 2018, die Seenotrettungskreuzer ARKONA und THEO FISCHER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) eingebunden. Der Vermisste (53) konnte am Vormittag von einem dänischen Hubschrauber südlich von Gedser aus dem Wasser geborgen werden. Sein Zustand ist offenbar jedoch kritisch.
Der Mann war am Morgen auf der Fähre auf dem Weg von Travemünde nach Malmö (Schweden) vermisst worden. Daraufhin wurde eine großangelegte Suche von der dänischen Seenotleitung JRCC Aarhus in die Wege geleitet, unterstützt von der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS.
Neben zahlreichen dänischen und schwedischen Schiffen und Hubschraubern waren auch die Seenotrettungskreuzer ARKONA der Station Warnemünde und THEO FISCHER aus Darßer Ort in die Suche eingebunden. Das Suchgebiet konzentrierte sich auf den Bereich der Kadetrinne im deutsch-dänischen Grenzgebiet zwischen Gedser (Dänemark) und Warnemünde.
Um 11.13 Uhr wurde durch JRCC Aarhus gemeldet, dass der Mann lebend etwa 16 Kilometer nördlich von Rostock gefunden worden sei. Er wurde von einem dänischen Hubschrauber ins Krankenhaus nach Dänemark geflogen. Nach Angaben der dänischen Marine befindet sich der Mann in kritischem Zustand.
Die Temperatur der Ostsee liegt derzeit bei etwa 13 Grad Celsius.
#664 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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21.10.2018 Seenotretter im Einsatz: Segelboot auf dem Saaler Bodden in Fischernetz verfangen
Zum Einsatz kamen die freiwilligen Seenotretter der Station Wustrow der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern, Samstag, den 20. Oktober 2018, für einen Segler, der sich in den Stellnetzen auf dem Saaler Bodden verfangen hatte. Sie befreiten das Boot und schleppten es nach Dierhagen.
Der Mann befand sich mit seinem Segelboot auf der Überführungsfahrt ins Winterlager von Ribnitz nach Dierhagen. In der Dämmerung geriet er kurz vor 18 Uhr außerhalb des Fahrwassers zwischen den Tonnen 92 und 94 in die Stellnetze. Die Netze blockierten das Ruder und der Segler konnte sich nicht mehr selbst aus der Lage befreien. Er alarmierte die Seenotretter.
Die Seenotretter kamen mit dem Seenotrettungsboot BARSCH zu Hilfe. Ein Besatzungsmitglied ging im Überlebensanzug ins Wasser und schnitt das Ruder vom Netz frei. Das etwa zehn Meter lange Segelboot wurde anschließend von den Seenotrettern nach Dierhagen eingeschleppt.
Das Seenotrettungsboot BARSCH der Freiwilligenstation Wustrow der DGzRS ist ein Bootstyp mit knapp 300 PS, der auf einem Spezialtrailer mit einem Unimog U 2150 L zum Einsatz gefahren wird. Das Boot wird direkt ins Wasser gefahren und kann sowohl seeseitig wie auch in den Bodden zum Einsatz gekommen. Der Unimog ist mit einem Flutlichtsystem ausgerüstet, das bei Einsätzen wie diesem benötigt wird, um das Boot in der Dunkelheit wieder auf den Trailer aufzunehmen.
Um 20.40 Uhr waren die Seenotretter zurück auf der Station in Wustrow.
Der Segler wird für den am Netz entstandenen Schaden aufkommen.
Während Unimog und Trailer am Ufer von Barnstorf während des Einsatzes auf die Rückkehr des Seenotrettungsbootes warten, fotografierte Fahrerin und Seenotretterin Silvia Priebe den friedlichen Saaler Bodden in der Dämmerung.
Bei Ende des Einsatzes drei Stunden später war die Dunkelheit hereingebrochen. Das Flutlichtsystem des Unimogs beleuchtet die Szene und ermöglicht so das Aufnehmen des Seenotrettungsbootes im Wasser auf den Trailer.
#665 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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15.11.2018 Kollision nordwestlich der Insel Borkum – Seenotretter und Behördenschiffe im Einsatz
Zwei Frachtschiffe sind am Donnerstagabend, 15. November 2018, nordwestlich der Insel Borkum kollidiert. Nach ersten Informationen, die die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gegen 21.30 Uhr erreichten, sind bei dem Zusammenstoß glücklicherweise keine Seeleute verletzt worden.
Rund zwölf Seemeilen (etwa 22 Kilometer) nordnordwestlich von Borkum kollidierten die 115 Meter lange „Paksoy 1“ (Flagge: Türkei) mit 16 Menschen an Bord und die 82 Meter lange „Eems Cobalt“ (Flagge: Niederlande) mit fünf Menschen an Bord. Der Unglücksort befindet sich westlich der Tonne TG-1 im Verkehrstrennungsgebiet „Terschelling – German Bight“.
Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP/Station Borkum der DGzRS, das Einsatzschiff der Bundespolizei „Bad Bramstedt“ und der vom Bund gecharterte Notfallschlepper „Nordic“ sind unterwegs zu den Havaristen. Hubschrauber können derzeit aufgrund der Wetterlage im Einsatzgebiet nicht fliegen.
Da nach derzeitigem Stand glücklicherweise keine Menschen in Seenot sind, haben die Seenotretter die Koordinierung der weiteren Maßnahmen an die Verkehrszentrale Deutsche Bucht abgegeben.
Stand der Informationen: 15. November 2018, 22.30 Uhr
Ergänzung 16. November 2018, 7 Uhr:
Der Seenotrettungskreuzer ALFRIED KRUPP hat die Einsatzleitung vor Ort (OSC = On-Scene Co-ordination) an das Mehrzweckschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes „Neuwerk“ abgegeben. Das Havariekommando hat die Einsatzleitung von der Verkehrszentrale Deutsche Bucht übernommen. Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE/derzeit Station Helgoland hat die ALFRIED KRUPP am Unglücksort abgelöst. Die ALFRIED KRUPP kehrt auf ihre Station Borkum zurück. Weitere Behördenschiffe und Schlepper sind vor Ort. Informationen zu den Bergungsmaßnahmen finden Sie unter www.havariekommando.de.
#666 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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18.11.2018 Erster Einsatz in neuer Funktion: NIS RANDERS kommt 40 Anglern zu Hilfe
Auf ihrer ersten Fahrt als Seenotrettungskreuzer ohne feste Station ist die NIS RANDERS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonntagmorgen, 18. November 2018, gleich im Einsatz gewesen. Auf der Ostsee kam sie gemeinsam mit dem Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN einem manövrierunfähigen Angelkutter zu Hilfe. Die Seenotretter brachten das Schiff mit 43 Menschen an Bord sicher nach Heiligenhafen.
Gegen 9 Uhr verließ die NIS RANDERS die Station Olpenitz, nachdem die Seenotretter am Vortag in Maasholm den Nachfolgers FRITZ KNACK getauft hatten. Die NIS RANDERS kommt künftig überall dort zum Einsatz, wo andere Seenotrettungskreuzer zum Beispiel während einer Werftzeit vertreten werden müssen. Um ihre erste Stationsvertretung zu übernehmen, ist sie derzeit unterwegs nach Sassnitz auf Rügen.
Während des Auslaufens meldete sich der Angelkutter „Tanja“ bei den Seenotrettern. Er trieb manövrierunfähig mit 40 Anglern und drei Besatzungsmitgliedern an Bord etwa zwei Seemeilen (gut dreieinhalb Kilometer) westlich des Flügger Leuchtturms.
Das Seenotrettungsboot HEILIGENHAFEN der gleichnamigen Station erreichte den Havaristen als erste Rettungseinheit. Die Freiwilligen-Besatzung nahm die „Tanja“ auf den Haken und schleppte sie Richtung Heiligenhafen.
Vor der Hafeneinfahrt übernahm die größere NIS RANDERS den 24 Meter langen Kutter. In oft geübter Zusammenarbeit brachten die Seenotretter die „Tanja“ samt Besatzung und Passagieren sicher nach Heiligenhafen.
#668 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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30.11.2018 Deutscher Segler kommt in der Biskaya ums Leben
Ein deutscher Segler ist gestern Nacht, Donnerstag, den 29. November 2018, bei der Havarie seiner Segelyacht in der Biskaya südlich von La Rochelle ums Leben gekommen. Seine Ehefrau konnte gerettet werden. Bei der Rettungsaktion wurden drei Seenotretter der französischen Seenotrettungsgesellschaft SNSM (Societé Nationale de Sauvetage en Mer) über Bord gespült, konnten aber gerettet werden.
Kurz nach 23 Uhr hatte die Seglerin die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) alarmiert. Ihr Mann war in schwerem Wetter von ihrer zehn Meter langen Segelyacht über Bord gestürzt. Sie selbst war verletzt. Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte sofort MRCC Etel (Seenotleitung) in Frankreich.
Zwei zivile Rettungshubschrauber der Securité Civile, ein Hubschrauber der französischen Armée de l'Air (Luftwaffe) und zwei Einheiten der SNSM wurden alarmiert. Die ebenfalls alarmierten Seenotrettungskreuzer „Sieur de Mons“ (Station Royan) und „Madeleine Dassault“ (Station Le Verdon-sur-Mer) gerieten bei starkem Westwind und ablaufenden Wasser vor der Mündung des Flußes La Gironde in so schweren Seegang, dass von einem der beiden Schiffe drei Besatzungsmitglieder über Bord gewaschen wurden. Zwei konnten von der eigenen Besatzung gerettet werden, ein weiterer wurde von einem Hubschrauber aufgenommen.
Einer der Hubschrauber rettete die Seglerin etwa zwölf Seemeilen (circa 22 Kilometer) westlich der Küste von der Yacht, die in schwerem Wetter den Mast verloren hatte. Der Armee-Hubschrauber vom Typ „Caracal“ fand den Segler, der trotz angelegter Rettungsweste nur noch tot geborgen werden konnte. Ein Taucher wurde zu ihm heruntergelassen und mit ihm wieder aufgewinscht. An Bord des Hubschraubers konnte ein Militärarzt nur noch den Tod des Seglers feststellen.
Das Funkgerät der Yacht war nach der Havarie nicht mehr funktionstüchtig. Die Frau hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN über die Sicherheitsapp SafeTrx der DGzRS angerufen. Dies war nur möglich, da sie sich in einem Bereich befand, in dem das Mobiltelefon Netzabdeckung hatte. Mit dem Anruf wurde automatisch ihre Position mit persönlichen Daten an die SEENOTLEITUNG übertragen. Die Seglerin wurde in Frankreich ins Krankenhaus geflogen. Die Yacht musste aufgegeben werden, wurde nach Angaben von MRCC Etel aber zwischenzeitlich treibend gefunden.
In der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS ging in der Nacht der Notruf einer deutschen Segelyacht in der Biskaya ein. Archivfoto: Die Seenotretter – DGzRS/Sven Junge
Der Hubschrauber vom Typ „Caracal“ der französischen Luftwaffe konnte den deutschen Segler nur noch tot aus dem Atlantik bergen. Archivfoto: Archiv der französischen Marine
#669 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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17.12.2018 Seenotretter bringen erkrankten Seemann an Land – Wetter verhindert Hubschraubertransport
Die Seenotretter der Station Cuxhaven haben heute, Montag, den 17. Dezember 2018, einen akut erkrankten Seemann vom Tender eines Lotsenstationsschiffes in der Außenelbe abgeborgen*. Nachdem sich der Kapitän des Lotsenstationsschiffes bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gemeldet hatte, stellte sich sehr schnell heraus, dass aufgrund der aktuellen Wetterlage kein Hubschrauber den Einsatz übernehmen konnte. Bei der aktuell herrschenden Temperatur um null Grad Celsius („Nullgradgrenze“) fliegen Hubschrauber nicht.
Der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER nahm einen Arzt an Bord und sicherheitshalber auch zwei ausgebildete Höhenretter der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Cuxhaven, da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, ob der Patient per Tender übergeben werden könnte. Unter Höchstgeschwindigkeit lief die ANNELIESE KRAMER Richtung Elbeansteuerung aus. Der Patient wurde unterdessen doch auf den Lotsentender übergeben und dem Seenotrettungskreuzer entgegengebracht. Seine Übernahme erfolgte Höhe Neuwerk etwa eine Stunde nach der Alarmierung.
Im Bordhospital übernahmen Arzt und Seenotretter die medizinische Behandlung. Der Patient wurde in Cuxhaven an den Rettungswagen übergeben.
#670 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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02.01.2019 „Ich lebe die Notfallmedizin in allen Facetten“
Seit 18 Jahren ist Stefan Rulf „Insel-Notarzt“ auf Rügen. „Schon 2001 kam von den Seenotrettern in Sassnitz die erste Anfrage – Anlass war ein Brand auf einem Fährschiff“, erinnert sich der Mediziner. „Als Selbstständiger kann ich die Seenotretter flexibel unterstützen. Nach einer gemeinsamen Fortbildung war mein Interesse geweckt.“
Der 53-jährige Wassersportler betont: „Ich habe mich schon als Jugendlicher im Sanitätsdienst und als Rettungsschwimmer engagiert. Heute lebe ich die Notfallmedizin in allen Facetten.“ Als einer der ersten freiberuflichen Notärzte in Deutschland ist er seit 25 Jahren in der Landrettung tätig. 1994 machte er sich als Unternehmensberater mit den Schwerpunkten Medizin und Gesundheit selbstständig. Einsätze in der Luftrettung, der Intensivverlegung und der Auslandsrückholung kamen im Laufe der Jahre hinzu.
„Allein die Seefahrt habe ich nicht von der Pike auf gelernt“, sagt Rulf. „Deshalb fragte ich 2006 den damaligen Vormann Hartmut Mühlwald, wie das zu ändern wäre.“ So begann seine Zeit als freiwilliger Seenotretter auf dem zu der Zeit in Sassnitz stationierten Seenotrettungskreuzer WILHELM KAISEN. „Ich gehe heute auf der HARRO KOEBKE rund drei Wochen pro Jahr als Freiwilliger an Bord. Bei Bedarf agiere ich als Seenotarzt, das passiert zum Glück nur zwei oder drei Mal im Jahr.“
Die Arbeit „im Team gleichgesinnt Verrückter“ sei sehr befriedigend – umso mehr, wenn man Menschen aus einer ausweglosen Situation helfen könne. Der faszinierende Arbeitsplatz Schiff sei wegen der Wetterbedingungen und häufig langer Behandlungszeiten herausfordernd, etwa falls ein Patient nicht per Hubschrauber abgeholt werden könne.
Nach so langer Zeit sind die Grenzen zwischen Ehrenamt und Privatleben fließend. „Ich bin mit den meisten Sassnitzer Seenotrettern über den Dienst hinaus verbunden“, berichtet Rulf. Seine Partnerin gehört seit Jahren zu den Förderern der Seenotretter, genau wie der gemeinsame 18-jährige Sohn: „Er ist inzwischen Rettungsschwimmer und seit Kindertagen an der DGzRS interessiert. Die Feier seines 12. Geburtstages im heimischen Berlin sagte er ab, um mit uns zur Taufe der HARRO KOEBKE zu fahren.“
#671 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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25.01.2019 Seenotretter für zwei kollidierte Frachtschiffe im Einsatz
Zwei Frachtschiffe sind in der Nacht zu Freitag, 25. Januar 2019, östlich der Ostseeinsel Rügen zusammengestoßen. Bei der Kollision schlug einer der beiden Havaristen leck. Den Wassereinbruch konnte die Besatzung glücklicherweise mit Bordmitteln unter Kontrolle bringen. Die beiden Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN und BERTHOLD BEITZ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) begleiteten die beiden Frachter zur Sicherheit in den Hafen Sassnitz-Mukran. Bei der Kollision wurde niemand verletzt.
Gegen 4 Uhr funkte der Kapitän des Stückgutfrachters „Norvind“ (Flagge: Norwegen) auf dem internationalen Sprechfunk-Notrufkanal 16 „Mayday“ (unmittelbare Lebensgefahr) an die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Etwa acht Seemeilen (rund 15 Kilometer) östlich von Sassnitz war das gut 134 Meter lange Containerschiff „Beate“ (Flagge: Deutschland) mit der 110 Meter langen „Norvind“ zusammengestoßen.
An der Steuerbordseite der „Norvind“ war in Höhe der vorderen Luke ein großes Leck entstanden, durch das viel Wasser in das Schiff eindrang. Sollte die zehnköpfige Besatzung den Wassereinbruch nicht mit Bordmitteln in den Griff bekommen, müsse sie den Frachter verlassen, kündigte der Kapitän der „Norvind“ an. Die „Beate“ mit 13 Seeleuten an Bord hatte bei der Kollision offenbar keinen größeren Schaden erlitten.
Die Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN/zurzeit Station Sassnitz und BERTHOLD BEITZ/Station Greifswalder Oie liefen sofort aus. Die SEENOTLEITUNG sendete zudem ein Mayday Relay an die gesamte umliegende Schifffahrt. Zudem alarmierte sie einen Hubschrauber von Northern Helicopters.
Kurze Zeit später meldete die „Norvind“, dass sie mit ihren Pumpen den Wasserstand halten kann und langsam nach Sassnitz-Mukran laufen wird. Sollte sich die Lage auf dem bereits kopflastigen Schiff jedoch zuspitzen, sei alles für eine Evakuierung vorbereitet.
Die beiden Seenotrettungskreuzer blieben in der Nähe der Havaristen, um jederzeit schnell eingreifen zu können. Der Schiffsverband erreichte gegen 7 Uhr sicher den Hafen Sassnitz-Mukran. Dort wartete bereits die alarmierte Feuerwehr, um die „Norvind“ weiter zu stabilisieren und zu lenzen (leerzupumpen). Auch die „Beate“ machte in Sassnitz-Mukran fest. Die Wasserschutzpolizei Sassnitz hat die Ermittlungen zur Unglücksursache aufgenommen.
Zur Unglückszeit herrschten vor Rügen südwestliche Wind der Stärke 3, Schneefall und ruhige See. Die „Norvind“ war von Sassnitz-Mukran nach Danzig unterwegs, die „Beate“ von Stettin nach Bremerhaven.
#672 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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27.01.2019 Seenotretter bringen erkrankten Seemann an Land
Für einen akut erkrankten Seemann sind die freiwilligen Seenotretter der Station Puttgarden Samstagnacht, 26. Januar 2019, vor der Ostseeinsel Fehmarn im Einsatz gewesen. Sie übernahmen den Mann mit dem Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) von einem Schlepper und brachten ihn sicher an Land.
„Wir saßen gerade im Stationsgebäude bei unserer Weihnachtsfeier zusammen, die seit einigen Jahren im ruhigeren Januar stattfindet, als uns die SEENOTLEITUNG BREMEN gegen 21.30 Uhr alarmierte“, berichtet der freiwillige Vormann Arne Fröse. Auf dem Bergungsschlepper „Fairplay-25“ (Heimathafen: Hamburg) benötigte ein Besatzungsmitglied umgehend medizinische Hilfe.
Zu diesem Zeitpunkt befand sich der etwa 35 Meter lange Schlepper rund zwei Seemeilen (vier Kilometer) östlich von Puttgarden. Sofort besetzten vier freiwillige Seenotretter, darunter ein Seenotarzt und ein ausgebildeter Rettungsassistent, die EMIL ZIMMERMANN und schmissen bereits wenige Minuten nach der Alarmierung die Leinen los.
In der Zwischenzeit lief der Schlepper dem ausgelaufenen Seenotrettungsboot entgegen. Beide Fahrzeuge trafen sich kurz vor der Einfahrt zum Hafen Puttgarden. Bei etwa einem halben Meter Seegang und südöstlichem Wind der Stärke 3 (bis zu 19 Stundenkilometer) ging die EMIL ZIMMERMANN bei der „Fairplay-25“ längsseits.
Der freiwillige Seenotarzt und der Rettungsassistent stiegen auf den Schlepper über und versorgten den Patienten medizinisch. Anschließend übernahmen die Seenotretter den stabilisierten Seemann und brachten ihn an Land. Dort übergaben sie den Erkrankten an den Landrettungsdienst, der ihn mit einem Rettungswagen ins nächstgelegene Krankenhaus brachte.
Mit dem Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN der DGzRS gehen die freiwilligen Seenotretter der Station Puttgarden beim Bergungsschlepper „Fairplay-25“ längsseits, um einen akut erkrankten Seemann abzubergen*. Foto: Die Seenotretter – DGzRS *seemännisch für „in Sicherheit bringen“
#673 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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19.02.2019 Windparkversorger und Frachtschiff kollidieren vor Sassnitz - Seenotretter versorgen Schwerverletzte
Zu einer Kollision eines Frachtschiffes mit einem Windparkversorger ist es heute Morgen, Dienstag, den 19. Februar 2019, mehrere Seemeilen nordöstlich von Sassnitz (Rügen) gekommen. Alle 15 Personen auf dem Windparkversorger wurden bei der Kollision verletzt. Einige erlitten zum Teil schwerere Verletzungen.
Die „World Bora“ lief nach der Kollision selbständig nach Sassnitz ein, wo Besatzungsmitglieder des Seenotrettungskreuzers HARRO KOEBKE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sofort die medizinische Erstversorgung übernahmen. Kurz darauf trafen Notärzte und Rettungssanitäter ein. Die Feuerwehr Sassnitz wurde nachgeordert, um mit der Drehleiter zwei Schwerverletzte von der Brücke des Windparkversorgers an Land zu transportieren. Die Verletzten wurden durch Hubschrauber der DRF Luftrettung sowie Rettungswagen zur medizinischen Weiterbehandlung in Krankenhäuser und Arztpraxen transportiert.
Auf dem Frachtschiff „Raba“ wurde niemand verletzt. Das Schiff lief nach Mukran (Rügen) ein.
Vormann Dirk Neumann vom Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE betonte die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers war außerdem mit doppelter Mannschaft im Einsatz, da der Besatzungswechsel geplant war und statt der fünf ständigen Besatzungsmitglieder zehn Seenotretter gleichzeitig vor Ort waren.
Zur Ursache des Unfalls hat die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern die Ermittlungen aufgenommen.
#674 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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22.02.2019 Angler am Ostseestrand wird von Seenotrettern gerettet
Das Angeln nach Meerforellen wäre einem Angler an der Küste der Ostsee in der Eckernförder Bucht heute, Freitag, den 22. Februar 2019, beinahe zum Verhängnis geworden. Er wurde von den freiwilligen Seenotrettern der Station Eckernförde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gerettet.
Der Mann war auf der Seeseite der Aschauer Lagune in einer sogenannten Wathose ins Wasser gegangen, um im Meer stehend zu angeln. Dabei hatte er sich am Ufer entlang bewegt. Nicht damit gerechnet hatte der Mann aus dem nordrhein-westfälischen Münster offenbar, dass sich der Wasserstand in der Ostsee verändern kann. Bei südöstlichen Winden war der Wasserstand heute Nachmittag um mehrere Dezimeter gestiegen. Als das Wasser drohte, in seine brusthohe Wathose zu laufen, fürchtete er, nicht mehr sicher an Land zu kommen und setzte per Mobiltelefon kurz vor 15.30 Uhr einen Notruf ab.
Die freiwilligen Seenotretter besetzten ihr Seenotrettungsboot ECKERNFÖRDE und liefen sofort aus. Etwa 2,7 Seemeilen (fünf Kilometer) vom Liegeplatz entfernt sichteten sie nach längerer Suche den Angler. Nur wenige Zentimeter fehlten, bis ihm das vier Grad kalte Ostseewasser in die Schutzbekleidung gelaufen wäre. Die Seenotretter nahmen den Mann durch die Bergepforte an Bord. Nachdem sie festgestellt hatten, dass er wohlauf war, wurde er sicher an Land abgesetzt.
#675 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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05.03.2019 Erster Einsatz für neues Schilkseer Seenotrettungsboot GERHARD ELSNER
Freiwillige bringen Motorboot mit zweiköpfiger Besatzung in Sicherheit
Im Sturmtief „Bennett“ hat sich das neue Seenotrettungsboot GERHARD ELSNER der Station Schilksee am Montagabend, 4. März 2019, in seinem ersten Einsatz bewährt. Zehn Tage nach seiner Stationierung brachte der jüngste Neubau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein etwa 17 Meter langes Motorboot mit Totalausfall der Elektrik samt zwei Mann an Bord sicher in den Hafen.
Bei hereinbrechender Dunkelheit meldete sich die Besatzung des Motorbootes bei den Seenotrettern. Auf Überführungsfahrt von Lübeck nach Laboe war die Stromversorgung ausgefallen. Eine der beiden Maschinen ließ sich nicht mehr steuern. Da Plotter und Funkgerät nicht mehr zu bedienen waren, konnte die Besatzung lediglich telefonisch eine ungefähre Positionsangabe machen – mit dem letzten Rest Akkuleistung ihres Handys. Im Sturm hatte sich zudem der Anker gelöst und den Bug erheblich beschädigt. Wassereinbruch drohte.
Der derzeit in Laboe stationierte Seenotrettungskreuzer VORMANN JANTZEN fand das Boot nach kurzer Suche in Höhe von Wendtorf. Mit dem Tochterboot BUTSCHER nahmen die Seenotretter den Havaristen auf den Haken. Zur Einsatzzeit herrschten auf der Kieler Förde südwestliche bis westliche Winde um acht, in Böen zehn Beaufort (bis rund 100 km/h Windgeschwindigkeit).
Der vor Laboe auflandige Sturm machte ein sicheres Einlaufen dort unmöglich. Auch Schilksee auf der gegenüberliegenden Seite der Förde war aufgrund der Größe beider Schiffe keine Option. Deshalb übernahm das in Schilksee stationierte neue 10,1-Meter-Seenotrettungsboot GERHARD ELSNER den Anhang. „Den deutlich längeren und schwereren Havaristen sicher einzuschleppen, war bei diesem Wetter eine Herausforderung, die unser neues Boot tadellos bestanden hat. Es hat sich bestens bewährt“, sagte Vormann Hans-Jürgen Naumann nach dem Einsatz. Das Tochterboot BUTSCHER der VORMANN JANTZEN übernahm beim Einlaufen in Schilksee die Rolle des Heckschleppers.
Die GERHARD ELSNER war am 19. Januar 2019 auf der 50. Messe „boot“ Düsseldorf getauft worden. Nach intensiver Erprobung ist sie seit knapp zwei Wochen in Schilksee stationiert und hat dort die WALTER ROSE abgelöst.