#736 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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24.05.2020 Deutsche und niederländische Seenotretter für Segler vor Borkum im Einsatz
Für zwei Segler und einen Hund ist ihr Segeltörn vor Borkum am Samstag, 23. Mai 2020, an Bord des neuen Seenotrettungskreuzers SK 40 der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu Ende gegangen. Gleich zwei Mal am selben Tag waren die Segler in der Emsmündung auf die Hilfe der niederländischen und deutschen Seenotretter angewiesen – und mussten schließlich aus dem Wasser gerettet werden.
Gegen Mittag hatten die Frau und der Mann nahe der Tonne Osterems 48 Ruderprobleme ihrer Elf-Meter-Segelyacht (Heimathafen Hooksiel) gemeldet. Das Seenotrettungsboot „Jan en Titia Visser“ der niederländischen Seenotrettungsgesellschaft KNRM befand sich zu dieser Zeit ganz in der Nähe auf Kontrollfahrt. Es nahm die Segelyacht auf den Haken und brachte sie samt Besatzung sicher nach Eemshaven. Dort sollte der Defekt repariert werden.
Am frühen Abend meldete der Kapitän der deutschen Autofähre „Ostfriesland“ den Borkumer Seenotrettern der DGzRS, dass dieselbe Segelyacht in der Fischerbalje vor der Insel festgekommen war. Kurz darauf setzte der Skipper einen „Mayday“-Ruf ab (unmittelbare Lebensgefahr). Bei Westsüdwest-Winden um acht Beaufort (bis 74 km/h Windgeschwindigkeit) arbeitete das Boot schwer in der Brandung. Zu diesem Zeitpunkt war das Tochterboot TB 44 des noch ungetauften neuen Seenotrettungskreuzers SK 40, der künftigen HAMBURG, bereits unterwegs zum Havaristen. Ein Windpark-Schiff und ein Lotsenboot waren ebenfalls vor Ort.
Bis auf etwa 50 Meter tastete sich TB 44 vorsichtig heran, um mit dem Leinenwurfgerät eine Verbindung herzustellen. „Plötzlich sahen wir, wie die Segler – vielleicht aus Angst und obwohl wir Anweisung gegeben hatten, an Bord zu bleiben – ihr kleines Schlauchboot bestiegen. Es hat nur Augenblicke gedauert, bis achterliche Winde das kleine, nur etwa zwei Meter lange Boot über den Vorsteven kentern ließen“, berichtet Seenotretter Uwe Gerdelmann, Bootsführer von TB 44.
Die Seenotretter reagierten umgehend. Sie fuhren an die Schiffbrüchigen heran und retteten die beiden etwa 50-Jährigen samt Bordhund aus dem Wasser. Über die Bergungspforte nahmen sie sie an Bord des Tochterbootes. Auf SK 40 erhielten die Geretteten warme Getränke und trockene Kleidung.
Verstärkt um unterdessen alarmierte Freiwillige lief TB 44 kurz darauf mit vierköpfiger Besatzung erneut zu der ungesicherten Segelyacht. Ein Seenotretter stieg auf den Havaristen über und belegte die Schleppleine. TB 44 zog die Segelyacht in tieferes Wasser und schleppte sie sicher in den Borkumer Schutzhafen.
#737 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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28.05.2020 Freiwillige Seenotretter retten vor Fehmarn Kinder aus Lebensgefahr
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sind die Seenotretter am Donnerstagvormittag, 28. Mai 2020, vor dem Südstrand der Insel Fehmarn. Zwei achtjährige Kinder waren vor dem Badestrand von Burgtiefe abgetrieben. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes ROMY FRANK der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) rettete sie aus der Ostsee.
Die erst Ende Februar 2020 getaufte ROMY FRANK ist das jüngste Seenotrettungsboot der DGzRS. Es ist im Fährhafen Puttgarden stationiert. Seine Freiwilligen-Besatzung befand sich auf Kontrollfahrt vor Burgtiefe, als sie auf ein Segelboot aufmerksam wurde. „Die Besatzung machte uns heftig winkend auf etwas Treibendes im Wasser aufmerksam, ebenso wie eine weitere Person auf der Hafenmole“, berichtet Andreas Bluhm, Schiffsführer der ROMY FRANK.
Schnell erkannten die Seenotretter den Grund für die Aufregung: Zwei achtjährige Jungen waren mit einem Stand-up-Paddelbrett bereits etwa einen halben Kilometer weit von Fehmarns Südstrand abgetrieben. „Sie saßen in Badebekleidung auf dem Brett und hatten bei Nordwestwind um vier Beaufort und starker Strömung keine Chance mehr, aus eigener Kraft das Ufer zu erreichen“, sagt der erfahrene Seenotretter Bluhm.
Die ROMY FRANK fuhr an die Jungen heran und nahm sie über die Bergungspforte an Bord. Die Wassertemperatur betrug zur Unglückszeit vor Fehmarn 14 Grad Celsius, die Lufttemperatur 16 Grad. Unterkühlt waren die Jungen glücklicherweise noch nicht, wie die Seenotretter schnell feststellten. Das Seenotrettungsboot fuhr Richtung Strand, wo den Seenotrettern schon der Vater der Familie aus Sachsen-Anhalt schwimmend entgegenkam. Bis auf 50 Meter konnte das Seenotrettungsboot ans Ufer heranfahren. Dort übergaben die Seenotretter die sichtlich erleichterten Kinder dem Vater, der sich für die glückliche Rettung seiner Zwillinge überschwänglich bedankte.
Die Seenotretter setzten anschließend ihre Kontrollfahrt Richtung Orth auf Fehmarn fort. Der nächste Einsatz folgte prompt: Im Fehmarnsund kam die ROMY FRANK schon kurz darauf einem manövrierunfähigen Motorboot zur Hilfe. Die Seenotretter nahmen den Havaristen auf den Haken und schleppten ihn sicher nach Heiligenhafen.
#738 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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28.05.2020 Boot gekentert – zwei Segler gerettet
Ein abendlicher Törn zweier Segler ist am Mittwoch, 27. Mai 2020, an Bord des Tochterbootes des Seenotrettungskreuzers BERLIN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu Ende gegangen. Die Jolle der beiden Männer war auf der Kieler Förde gekentert. Die Seenotretter retteten die Segler leicht unterkühlt vom Rumpf ihres kieloben in der Ostsee treibenden Bootes.
Gegen 20 Uhr alarmierte ein nahe Kiel-Schilksee an Land stehender Beobachter telefonisch die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Er berichtete von zwei Schiffbrüchigen, die etwa 800 Meter vor der Küste auf dem Rumpf ihres gekenterten Bootes saßen. Winkend und mit einer Trillerpfeife versuchten sie, auf ihre Notlage aufmerksam zu machen.
Auch von der Brücke des Seenotrettungskreuzers BERLIN/Station Laboe beobachteten die Seenotretter die Schiffbrüchigen. Unverzüglich lösten sie die Leinen und nahmen Kurs auf den Unglücksort. Zehn Minuten später waren sie vor Ort. Schon hatte die BERLIN ihr Tochterboot STEPPKE zu Wasser gelassen. Mit ihm retteten sie die beiden etwa 30 bis 35 Jahre alten Kieler.
An Bord versorgten die Seenotretter die leicht unterkühlten Schiffbrüchigen mit Wärmewesten und Wolldecken. Am Schilkseer Fähranleger übergaben sie die Geretteten zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.
Anschließend kümmerten sich die Seenotretter um die Bergung der Jolle. Mit Unterstützung der Besatzung eines Schlauchbootes gelang es ihnen, das Boot wiederaufzurichten. Die Seenotretter nahmen es längsseits und schleppten es in den Olympiahafen Schilksee. Sie lenzten das eingedrungene Wasser. Gegen 23 Uhr machte die BERLIN wieder einsatzbereit auf ihrer Station fest.
Zur Einsatzzeit herrschten im Revier vor Schilksee südsüdwestliche Winde um vier Beaufort. Wasser- und Lufttemperatur betrugen rund zwölf Grad Celsius.
#739 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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29.05.2020 Alleinsegler vor Juist aus Seenot gerettet
Maschinenraumbrand auf Neuharlingersieler Ausflugskutter – elf Passagiere in Sicherheit / Einsatzreicher 155. Gründungstag der Seenotretter
Einsatzreicher 155. Gründungstag der Seenotretter: Ein Alleinsegler im ostfriesischen Wattenmeer verdankt der Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS DITTMER/Station Juist der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sein Leben. Sie rettete den Mann am Freitagnachmittag, 29. Mai 2020, buchstäblich im letzten Moment aus Seenot. Wenige Stunden später brachten die Neuharlingersieler Seenotretter die elf Passagiere eines Ausflugsfischkutters mit Maschinenraumbrand sicher an Land. Die DGzRS war am 29. Mai 1865 gegründet worden, auf den Tag genau vor 155 Jahren.
Gegen 16.10 Uhr erfuhren die Seenotretter von der Notlage des Seglers. Nahe der Itzendorfplate zwischen Juist und Norddeich war die Jolle des 62-jährigen Juisters gekentert. Die Besatzung der voll besetzten Inselfähre „Frisia IX“ beobachtete den Seenotfall und alarmierte die Seenotretter.
Das mit Freiwilligen besetzte Seenotrettungsboot HANS DITTMER/Station Juist hatte soeben den Hafen der Nachbarinsel Norderney verlassen und nahm sofort Kurs auf den Unglücksort. Dort machten die „Frisia IX“ und die „Töwerland-Express“ unterdessen Stand-by. Der auf Norderney stationierte Seenotrettungskreuzer EUGEN folgte der HANS DITTMER zur Itzendorfplate.
Rund zehn Minuten nach der Alarmierung waren die Juister Seenotretter vor Ort. Von der Jolle war nur noch wenig zu sehen. „Das Rigg war weg, Dreiviertel des Rumpfes ragten aus dem Wasser, der Mast zeigte beinahe nach unten. Der Schiffbrüchige war zwischen Saling und Schwertkasten eingekeilt, nur der Kopf ragte aus dem Wasser“, schildert Vormann Hauke Janssen-Visser das Bild, das sich den Seenotrettern bot.
Unterdessen hatte auch die Frachtfähre „Frisia VII“ aufgestoppt und machte Lee (bot Windschutz). „Als wir an den Schiffbrüchigen herangefahren sind, rief er uns zu, dass er keine Kraft mehr hat“, berichtet Vormann Janssen-Visser. Die Seenotretter warfen ihm eine Leine zu und zogen ihn durch die Bergungspforte an Bord. Auf dem Seenotrettungsboot übernahmen sie seine Erstversorgung. Seine Körpertemperatur war bereits auf 34 Grad Celsius abgesunken. „Wir sind im letzten Moment gekommen“, sagt Vormann Janssen-Visser.
Die Seenotretter brachten den Geretteten nach Norddeich und übergaben ihn dort zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst. Zur Einsatzzeit herrschten im Revier vor Juist nördliche Winde um vier Beaufort und 14 Grad Wassertemperatur. Der Seenotrettungskreuzer EUGEN und die Frachtfähre „Frisia VII“ richteten die Jolle wieder auf. Die Fähre nahm das Boot über ihre RoRo-Hecklappe an Bord und brachte es ebenfalls nach Norddeich.
Gegen 18.15 Uhr alarmierte der Ausflugsfischkutter „Seestern“ die Seenotretter. Im Watt zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog war offenbar ein Brand im Maschinenraum ausgebrochen. An Bord waren elf Passagiere und drei Besatzungsmitglieder.
Der Besatzung gelang es, den Brand mit Bordmitteln zu bekämpfen. Das Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL der gleichnamigen Freiwilligenstation barg die Passagiere ab und brachte sie sicher nach Neuharlingersiel. Der Kutter selbst erlitt Grundberührung, liegt aber sicher. Die Seenotretter wollen versuchen, ihn am frühen Samstagmorgen freizuschleppen. Die dreiköpfige Kutterbesatzung blieb an Bord.
#740 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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03.06.2020 Seenotretter bringen Fahrgastschiff sicher in den Hafen
Eine Ausflugsfahrt mit dem Fahrgastschiff „Sellin“ im Greifswalder Bodden endete für 50 Passagiere und fünf Crewmitglieder aufgrund eines Ruderschadens heute, am 3. Juni 2020, im Schlepp längsseits des Seenotrettungskreuzers BERTHOLD BEITZ.
Der Kapitän des Fahrgastschiffes „Sellin“ meldete sich gegen 10.30 Uhr bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Wegen eines Ruderschadens hatte er Anker werfen lassen. Da sich der Schaden mit Bordmitteln nicht beheben ließ, war das Schiff auf Unterstützung durch die Seenotretter angewiesen. Der Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ, stationiert auf der Insel Greifswalder Oie, lief sofort aus und erreichte etwa gegen 12 Uhr den Havaristen. Längsseits wurde die 26 Meter lange „Sellin“ mit Passagieren und Besatzung an Bord sicher nach Baabe geschleppt, wo der Schleppverband gegen 12.30 Uhr eintraf. Gefahr bestand für die Menschen an Bord zu keinem Zeitpunkt. Zur Einsatzzeit herrschte im Revier mäßiger Wind mit ca. vier Beaufort (bis 28 km/h).
#741 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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07.06.2020 Jolle gekentert – vier Segler in der Mündung der Oste gerettet
Vier Segler, darunter ein Kind, sind am Samstag, den 6. Juni 2020, mit ihrer Segeljolle auf der Oste, einem Nebenfluss der Elbe, im Mündungsgebiet gekentert und ins Wasser gestürzt. Von einem Beiboot des Mehrzweckschiffes „Neuwerk“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Cuxhaven wurden sie gerettet und an die Seenotretter des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übergeben.
Die Besatzung einer Segelyacht meldete gegen 13.30 Uhr über Funk eine gekenterte Jolle und vier Personen im Wasser auf der Oste. Umgehend wurde der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER der Station Cuxhaven alarmiert sowie die Freiwillige Feuerwehr Neuhaus an der Oste. Auf der Elbe befand sich zu diesem Zeitpunkt die „Neuwerk“, die sofort ihre Unterstützung anbot und ihr Beiboot aussetzte. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich die vier Segler im Flachwasserbereich an der Jolle fest. Es gelang zunächst, die vier in das offene Boot zu übernehmen. Sie wurden schnellstmöglich auf das Tochterboot MATHIAS der ANNELIESE KRAMER übergeben, wo sie mit Wärmeschutzdecken und trockener Kleidung versorgt wurden. Nach eigenen Aussagen war der Vater mit seinen drei Kindern (11, 18 und 22 Jahre alt) von extrem starken Böen überrascht worden, in denen die Jolle gekentert war. Am Ostesperrwerk wurden die vier von den Seenotrettern sicherheitshalber an einen Notarzt übergeben – alle haben die Havarie jedoch ohne Probleme überstanden. Um die gekenterte Jolle kümmerten sich zwischenzeitlich Feuerwehr und DLRG. Zum Einsatzzeitpunkt herrschten auf der Elbe kräftige Winde mit etwa fünf Beaufort (ca. 40 km/h), in Böen bis zu sieben Beaufort (bis 60 km/h).
#742 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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04.06.2020 Wassereinbruch bei Fischkutter
Nächtliche Alarmierung für die Seenotretter an Bord des Seenotrettungskreuzers ANNELIESE KRAMER der Station Cuxhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS): Um 3.38 Uhr am 4. Juni 2020 meldete ein Fischkutter Wassereinbruch. Er benötigte dringend Hilfe.
Beim Verstauen des Fangs hatte die zweiköpfige Besatzung des etwa 17 Meter langen Kutters aus Cuxhaven Wasser im Fischraum bemerkt. Zwar konnten die Fischer das eindringende Wasser mit Bordmitteln unter Kontrolle halten, das Leck ließ sich jedoch zunächst nicht ausmachen. Die ANNELIESE KRAMER sendete sofort das Tochterboot zum Havaristen in der Grimmershörner Bucht, der Seenotrettungskreuzer folgte unmittelbar nach. Da sich der Wassereinbruch nicht verschlimmerte, begleiteten die Seenotretter den Kutter bis in den Alten Fischereihafen. Dort übergaben sie eine leistungsstarke Lenzpumpe. Innerhalb kurzer Zeit wurde das eingedrungene Wasser abgepumpt und das Leck entdeckt. Die Besatzung der ANNELIESE KRAMER unterstützte bei der provisorischen Schließung. Nur eine Stunde nach der Alarmierung meldeten sich die Seenotretter wieder einsatzklar am Liegeplatz.
Im Fischereihafen unterstützen die Seenotretter einen Fischkutter beim Lenzen und Abdichten eines Lecks. Zuvor hatten sie ihn nach Wassereinbruch zur Sicherung in den Hafen begleitet.
#743 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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14.06.2020 Erfolgreiche Suche nach vermisstem Schlauchbootfahrer bei der Ostseeinsel Usedom
Dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Seenotrettern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), den Marinefliegern und der Freiwilligen Feuerwehr ist ein vermisster Wassersportler in der Nacht zu heute, 14. Juni 2020, wohlbehalten gefunden worden. Die Besatzung des SAR-Hubschraubers (SAR = Search and Rescue) der Deutschen Marine entdeckte den Mann in einem Schilfgürtel des Achterwassers der Ostseeinsel Usedom und brachte ihn sicher an Land.
Der 45-jährige Berliner war gegen 20.30 Uhr vom Campingplatz Stagnieß aus mit seinem Schlauchboot gestartet, gegen 23.30 Uhr meldete seine Lebensgefährtin ihn als vermisst. Sofort leitete die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS eine umfangreiche Suche ein: Die Wachleiter alarmierten sowohl die freiwilligen Seenotretter der Station Zinnowitz mit dem Seenotrettungsboot HECHT als auch den SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine.
Außerdem beteiligten sich die Freiwilligen Feuerwehren Ückeritz und Ahlbeck mit jeweils einem Schlauchboot an der Suche im Achterwasser. Im Revier herrschten dazu gute Bedingungen: nordöstliche Winde um fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) und moderater Seegang.
Schließlich entdeckten die Marineflieger den Mann gegen 1.45 Uhr am Rand eines Schilfgürtels im Nordosten der Halbinsel Lieper Winkel, etwa drei Seemeilen (rund 5,5 Kilometer) südwestlich seines Startpunktes. Er war leicht unterkühlt, ansonsten wohlauf. Die Besatzung des Sea Kings brachte ihn nach Ückeritz und übergab ihn dort an den Landrettungsdienst. Inzwischen befreiten die freiwilligen Seenotretter mit dem Seenotrettungsboot HECHT das Schlauchboot aus dem Schilfgürtel und schleppten es zurück nach Stagnieß.
Mit dem Seenotrettungsboot HECHT sind die freiwilligen Seenotretter der Station Zinnowitz für einen vermissten Schlauchbootfahrer im Einsatz gewesen. Archiv-Foto: Die Seenotretter – DGzRS
#744 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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21.06.2020 Seenotretter bringen schwer erkrankten Mann sicher an Land
Für einen schwer erkrankten Mann sind die Seenotretter der Station Greifswalder Oie am Sonntag, 21. Juni 2020, südlich der Ostseeinsel Rügen im Einsatz gewesen. Sie übernahmen den Patienten mit dem Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) von einem Fahrgastschiff und brachten ihn sicher an Land. Anschließend flog ihn ein Hubschrauber zu einem nahegelegenen Krankenhaus.
Gegen 11 Uhr hatte sich der Kapitän des Passagierschiffes „Adler Vineta“ über den internationalen UKW-Sprechfunk-Not- und Anrufkanal 16 bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gemeldet. An Bord war ein Mann plötzlich schwer erkrankt: Dieser klagte über starke Schmerzen in der Brust und war kaum ansprechbar. Er benötigte dringend medizinische Hilfe. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Fahrgastschiff in der Ostsee auf Höhe der Ansteuerungstonne zum Peenestrom und war auf dem Weg nach Wolgast.
Die Wachleiter der SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierten sofort die Seenotretter der Station Greifswalder Oie mit dem Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ und einen auf Rügen stationierten Rettungshubschrauber von Northern HeliCopter (NHC). Bis zu ihrem Eintreffen versorgte die Besatzung der „Adler Vineta“ den etwa 60 Jahre alten Mann. Ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz in der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS beriet sie dazu über Funk.
Um wertvolle Zeit zu sparen, lief das rund 53 Meter lange Fahrgastschiff dem Seenotrettungskreuzer entgegen. Beide Schiffe trafen sich bei nordwestlichem Wind um fünf Beaufort (bis zu 38 km/h) südöstlich der Insel Ruden. Im Schutz der Insel gingen die Seenotretter mit der 20 Meter langen BERTHOLD BEITZ bei der „Adler Vineta“ längsseits. Ein Seenotretter stieg auf das Fahrgastschiff über. Gleichzeitig setzte der Hubschrauber einen Arzt und einen Rettungssanitäter auf dem Passagierschiff ab. Gemeinsam stabilisierten sie den Patienten.
Damit der Mann möglichst schonend transportiert werden konnte, übernahmen die Seenotretter ihn zunächst auf die BERTHOLD BEITZ. An Bord versorgten der Arzt und der Rettungssanitäter den Patienten weiter. Der Seenotrettungskreuzer lief den kleinen Hafen der Insel Ruden an. Dort übergaben die Seenotretter den Mann an die Besatzung des Hubschraubers, die ihn zu einem nahegelegenen Krankenhaus flog.
Mit dem Seenotrettungskreuzer BERTHOLD BEITZ sind die Seenotretter der Station Greifswalder Oie für einen schwer verletzten Mann im Einsatz gewesen. Archivfoto: Die Seenotretter – DGzRS
#745 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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23.06.2020 Seenotretter befreien Kitesurfer vor Sylt aus gefährlicher Lage
Einen abtreibenden Kitesurfer haben die Seenotretter aus List am Montagabend, 22. Juni 2020, aus einer akuten Notlage befreit und ihm damit vermutlich das Leben gerettet. Vor dem Ellenbogen der Nordseeinsel Sylt nahmen sie den Mann an Bord des Seenotrettungskreuzers PIDDER LÜNG der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und brachten ihn sicher an Land.
Als der unverletzte Kitesurfer wieder am Strand der Ostspitze des Sylter Ellenbogens stand, wurde ihm schlagartig bewusst, in welch großer Gefahr er sich noch wenige Minuten zuvor befunden hatte. Er bedankte sich herzlich bei den Spaziergängern, die seine Notlage auf See erkannt und die Rettungskette in Gang gesetzt hatten.
Doch der Reihe nach: Im Königshafen war der Kiter bei westsüdwestlichem Wind um vier Beaufort (bis zu 28 km/h) gestartet. Auf dem Wasser zwischen der Ostspitze des Ellenbogens und der Leuchttonne 15 verlor er plötzlich sein Brett und stürzte ins Wasser. Aus eigener Kraft gelang es ihm nicht, wieder aufzusteigen und den Kiteschirm zu starten. Auch scheiterten seine Versuche, schwimmend dem rettenden Ufer näherzukommen – der einsetzende Ebbstrom und der leicht ablandige Wind trieben ihn immer weiter auf die offene See. „Der Ebbstrom kann an dieser Stelle fast zehn Stundenkilometer schnell werden. Er macht es fast unmöglich, ohne Hilfe wieder an Land zu kommen“, erläutert Christian Koprek, Vormann der PIDDER LÜNG.
Spaziergänger beobachteten den Kitersurfer und erkannten seine akute Notlage, in der er sich etwa 400 Meter vom Ufer entfernt befand: Sofort wählten sie gegen 17.30 Uhr den Notruf. So erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS von dem Notfall. Die Wachleiter alarmierten umgehend die Seenotretter der Station List, die kaum eine Minute später mit dem Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG ausliefen. Weitere sieben Minuten später waren sie bereits vor Ort und nahmen den erleichterten Mann samt Ausrüstung an Bord. „Der Ebbstrom hätte ihn immer weiter in Richtung Westen gezogen, ohne Hilfe wäre er nicht mehr an Land gekommen. Er befand sich in großer Gefahr“, berichtet Christian Koprek.
Die Seenotretter setzten den unverletzten Kiter am Strand ab. Dort bedankte er sich herzlich bei den Spaziergängern, die seine Notlage gemeldet hatten.
Mit dem Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG haben die Seenotretter der Station List einen Kitesurfer aus einer gefährlichen Lage befreit. Archivfoto: Die Seenotretter – DGzRS
#746 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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29.06.2020 Seenotretter befreien drei Wassersportler auf der Ostsee aus Gefahr
Bei plötzlich aufkommendem stürmischen Wind ist am Sonntagnachmittag, 28. Juni 2020, die dreiköpfige Besatzung eines Motorbootes in der Ostsee vor Peenemünde in Gefahr geraten: Das festgekommene Boot drohte zu kentern, gleichzeitig hatte sich der Skipper am Knie verletzt. Die freiwilligen Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) aus Freest befreiten die drei Wassersportler aus ihrer kritischen Situation und brachten sie sicher an Land.
Als der freiwillige Vormann Henry Schönrock am Nachmittag in Freest die heranziehende Schlechtwetterfront sah, ahnte er es schon: Gleich könnte es einen Einsatz geben. Und sein Bauchgefühl trog ihn nicht. Gegen 16.20 Uhr alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die freiwilligen Seenotretter der Station Freest, die bereits wenige Minuten später bei westnordwestlichem Wind um acht Beaufort (bis zu 74 km/h) mit dem Seenotrettungsboot HEINZ ORTH zum Havaristen ausliefen.
Mit ihrem Motorboot war die dreiköpfige Besatzung – ein Mann und zwei Frauen – beim schnell aufkommendem stürmischen Wind mit Starkregen etwa eine Seemeile (rund zwei Kilometer) nordöstlich von Freest nahe eines Schilfgürtels festgekommen. Das etwa sieben Meter lange Boot drohte zu kentern. Der 43-jährige Skipper hatte sich außerdem vermutlich bei einem Sturz eine Schnittverletzung am Knie zugezogen, auch war er völlig durchnässt und leicht unterkühlt.
Als die vier freiwilligen Seenotretter am Unglücksort eintrafen, versorgten sie zunächst den verletzten Bootsführer. Anschließend übernahmen sie ihn auf einer Schleifkorbtrage liegend auf die HEINZ ORTH. Während drei Rettungsleute den Mann mit dem Seenotrettungsboot ins nahe gelegene Freest transportierten, blieb ein Seenotretter zur Sicherheit bei den beiden übrigen Besatzungsmitgliedern an Bord des Motorbootes. Dessen Lage hatte sich nach dem Durchzug der Schlechtwetterfront mittlerweile stabilisiert.
Nachdem die drei Seenotretter den verletzten Skipper in Freest an den Landrettungsdient übergeben hatten, fuhren sie zurück zum Havaristen, um ihn mit dem Seenotrettungsboot HEINZ ORTH freizuschleppen. Nach mehreren Anläufen gelang es ihnen, das Motorboot in tieferes Wasser zu ziehen. Sie brachten es samt der restlichen Besatzung ebenfalls in den Hafen von Freest.
Mit dem Seenotrettungsboot HEINZ ORTH ziehen die freiwilligen Seenotretter der Station Freest ein festgekommenes Motorboot in tieferes Wasser. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
#747 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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30.06.2020 Seenotretter kommen Schwerverletztem auf Segelschulschiff in der Ostsee zu Hilfe
Weitere Einsätze für zwei Krabbenkutter auf der Nordsee
Ein schwer verletztes junges Besatzungsmitglied eines dänischen Segelschulschiffs auf der Ostsee verdankt den Seenotrettern schnelle medizinische Hilfe. Am Dienstagvormittag, 30. Juni 2020 war eine Besatzung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) dazu südöstlich von Fehmarn im Einsatz. Bei weiteren Einsätzen kamen andere Rettungseinheiten der DGzRS in der Nordsee zwei Fischkuttern zu Hilfe.
An Bord der rund 65 Meter langen „Danmark“ (Heimathafen Kopenhagen) hatte sich ein 19-jähriger junger Mann bei Reinigungsarbeiten Verbrennungen im Gesicht zugezogen. Das Segelschulschiff des dänischen Handelsministeriums befand sich zur Unglückszeit eine knappe Seemeile (etwa anderthalb Kilometer) vor der Ansteuerung von Großenbrode südöstlich der Ostseeinsel Fehmarn.
Der dort stationierte Seenotrettungskreuzer BREMEN ließ unverzüglich sein Tochterboot VEGESACK zu Wasser. Mit ihm übernahmen die Seenotretter bei südwestlichen Winden um vier Beaufort (bis 28 km/h Windgeschwindigkeit) den schwer im Gesicht verletzten Patienten. Unterdessen hatte die BREMEN den Landrettungsdienst zum Liegeplatz bestellt. Der Rettungshubschrauber „Christoph 12“ flog den jungen Mann ins Universitätsklinikum Lübeck.
Bereits am Montagnachmittag, 29. Juni 2020, waren die Seenotretter auf der Nordsee für zwei manövrierunfähige Krabbenkutter mit insgesamt vier Fischern an Bord im Einsatz. Vor Norddeich hatte sich die „Helga“ mit Netz im Propeller manövrierunfähig bei den Seenotrettern gemeldet. Das Seenotrettungsboot WILMA SIKORSKI der Freiwilligen-Station Norddeich schleppte sie bei südwestlichem Wind um acht Beaufort (bis zu 74 km/h) in ihren Heimathafen Norddeich.
Ebenfalls mit Netz im Propeller trieb der Krabbenkutter „Apollo“ am Abend in der Außenweser vor Bremerhaven. Bei ähnlichen Wetterbedingungen drohte er aufzulaufen. Der Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven war rechtzeitig vor Ort. Die Seenotretter nahmen den Havaristen auf den Haken schleppten ihn aus der Gefahrenzone.
#748 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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06.07.2020 Seenotretter schleppen manövrierunfähiges Fahrgastschiff sicher nach Langeoog
Für die 32 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder eines manövrierunfähigen Ausflugschiffes ist am heutigen Montagvormittag, 6. Juli 2020, eine Fahrt im Schlepp der Seenotretter zu Ende gegangen. Die freiwilligen Rettungsleute der Station Langeoog nahmen den Havaristen mit dem Seenotrettungsboot SECRETARIUS der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf den Haken und brachten ihn sicher nach Langeoog.
Gegen 10 Uhr meldete sich der Kapitän des Fahrgastschiffes „Flinthörn“ beim freiwilligen Vormann Sven Klette der DGzRS-Station Langeoog: Etwa auf halber Strecke zwischen Langeoog und Bensersiel hatte er nach Kühlwasserproblemen die überhitzte Maschine stoppen müssen und den Anker werfen lassen. Da sich der Schaden mit Bordmitteln nicht beheben ließ, benötigte die „Flinthörn“ die Hilfe der Seenotretter.
Mit dem 10,1 Meter langen Seenotrettungsboot SECRETARIUS lief eine dreiköpfige Freiwilligen-Besatzung aus und erreichte gegen 10.30 Uhr den Havaristen. Bei nordnordwestlichem Wind um sechs Beaufort (bis zu 39 km/h) und etwa 60 bis 80 Zentimeter Seegang nahmen sie das rund 33 Meter lange Fahrgastschiff auf den Haken und schleppten es sicher in den Hafen von Langeoog. Eine Gefahr für die 35 Menschen an Bord der „Flinthörn“ bestand zu keinem Zeitpunkt.
Mit dem Seenotrettungsboot SECRETARIUS schleppen die freiwilligen Seenotretter der DGzRS-Station Langeoog das manövrierunfähige Fahrgastschiff „Flinthört“ nach Langeoog. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
#749 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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09.07.2020 Seenotretter im Einsatz für schwer verletzten Alleinsegler an der Steilküste von Hiddensee
Für einen Alleinsegler sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und ein Hubschrauber von Northern HeliCopter (NHC) in der Nacht zu Donnerstag, 9. Juli 2020, vor Hiddensee im Einsatz gewesen. Der Skipper war bereits am Dienstag, 7. Juli 2020, als vermisst gemeldet worden. Mit seinem Segelboot war der 53-Jährige am Ufer der Steilküste der Ostseeinsel gestrandet. Dabei hatte er sich schwer am Kopf verletzt.
Gegen 22.30 Uhr meldeten Spaziergänger auf dem Hochland eine offenbar schwer verletzte Person unten am Strand der unwegsamen Steilküste unweit des Leuchtturms Dornbusch im Nordwesten der Ostseeinsel Hiddensee. Sofort alarmierte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die freiwilligen Seenotretter der Station Vitte/Hiddensee mit dem Seenotrettungsboot NAUSIKAA und ihre Kollegen der Station Darßer Ort mit dem Seenotrettungskreuzer THEO FISCHER. Ferner bat die DGzRS einen auf Rügen stationierten Hubschrauber von Northern HeliCopter (NHC) um Unterstützung. Außerdem waren Freiwillige Feuerwehren der Ostseeinsel und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Einsatz.
Der Unglücksort lag in einem unwegsamen Strandabschnitt, der vom Hochland aus nur sehr schwer zugänglich ist. Als die NAUSIKAA vor der Steilküste eintraf, ließen die Seenotretter ein mitgenommenes Schlauchboot zu Wasser. Nur so konnten ein freiwilliger Seenotarzt und zwei Rettungsmänner die letzten Meter zum Ufer über den steinigen Meeresgrund bewältigen. Dort stabilisierte der freiwillige Seenotarzt zunächst den schwer verletzten Skipper. Mit den leistungsstarken Suchscheinwerfern der THEO FISCHER und der NAUSIKAA leuchteten die Seenotretter den Einsatzort aus. Feuerwehrleute beteiligten sich daran von Land aus. Über die Steilküste war ein Abtransport des Seglers unmöglich. Deshalb winschte die Hubschrauberbesatzung den Mann gegen 1 Uhr auf einer Trage liegend auf und flog ihn in ein Krankenhaus.
Der Segler war am Montag, 6. Juli 2020, südlich von Kopenhagen (København) mit seinem etwa zehn Meter langen Segelboot gestartet. Sein Ziel war Nakskov an der Westküste der dänischen Insel Lolland. Dort kam er allerdings nie an. Bereits am Dienstag, 7. Juli 2020, hatte die dänische Seenotleitung den 53-jährigen Deutschen als vermisst gemeldet. Die eingeleitete Suche im SAR-Gebiet Dänemarks (SAR = Search and Rescue) blieb jedoch erfolglos.
Nach Angaben des Skippers war er unterwegs seekrank geworden, auch hatte der Motor seines Bootes nicht mehr einwandfrei funktioniert. Daraufhin habe er einige Seenotsignale abgesetzt, ohne Erfolg. So trieb er auf der Ostsee und strandete vermutlich im Laufe des Mittwochs mit seinem Boot am Ufer der Steilküste. Dabei hatte er sich schwer am Kopf verletzt. Dennoch konnte er sein Segelboot verlassen und sich an den Strand retten. Wegen ausgefallener Kommunikationsmittel konnte er jedoch nicht auf seine Notlage aufmerksam machen.
Zum Einsatzzeitpunkt herrschte im Seegebiet kräftiger Westwind mit etwa fünf Beaufort (bis zu 40 km/h).
Mit seinem Segelboot ist ein Mann an der Steilküste im Westen der Ostseeinsel Hiddensee gestrandet. Dabei verletzte er sich schwer am Kopf. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
#750 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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11.07.2020 Freiwillige Seenotretter befreien zwei Jugendliche in der Lübecker Bucht aus großer Gefahr
Mit einem mächtigen Schrecken sind zwei Jugendliche am Samstagmittag, 11. Juli 2020, davongekommen: Sie waren in der Lübecker Bucht vor Haffkrug mit einem Stehpaddelbrett abgetrieben – ohne Chance allein wieder das rettende Ufer zu erreichen. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN (Station Travemünde) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) entdeckte die beiden 15-Jährigen zufällig während einer Kontrollfahrt und rettete sie aus der Ostsee.
Mit ihrem Seenotrettungsboot waren die freiwilligen Seenotretter aus Travemünde routinemäßig im Revier ihrer Station unterwegs, als sie gegen 13 Uhr auf zwei jugendliche Stand-up-Paddler aufmerksamen wurden: Nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet waren das Mädchen und der Junge bereits etwa 300 bis 400 Meter weit vom Haffkruger Strand abgetrieben.
Verzweifelt versuchte einer der beiden, mit heftigen Paddelbewegungen zurück zum rettenden Ufer zu kommen. „Uns war sofort klar: Bei ablandigem Westwind um vier Beaufort haben sie keine Chance mehr, aus eigener Kraft den Strand zu erreichen“, berichtet Bootsführer Patrick Morgenroth.
Sofort änderten die Seenotretter ihren Kurs und näherten sich vorsichtig mit der HANS INGWERSEN den Jugendlichen. Sie nahmen die beiden 15-Jährigen sowie ihr Brett über die Bergungspforte an Bord. Das Mädchen und der Junge waren bereits entkräftet und leicht unterkühlt. Nach eigenen Angaben hatten sie schon eine Weile vergeblich versucht, wieder an Land zu kommen. Die Wassertemperatur betrug in dem Seegebiet zur Unglückszeit rund 17 Grad Celsius, die Lufttemperatur 15 Grad.
Die Seenotretter fuhren mit den beiden sehr erleichterten Jugendlichen in Richtung Küste. Etwa 50 Meter vor dem Haffkruger Strand mussten sie aufgrund der geringen Wasserstiefe mit der HANS INGWERSEN aufstoppen. Die letzten Meter schob ein Rettungsmann im Überlebensanzug das Mädchen und den Jungen auf dem Stehpaddelbrett sitzend an Land. Dort übergab er sie an Mitarbeiter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Anschließend setzten die Seenotretter ihre Kontrollfahrt fort.
Bei einer Kontrollfahrt entdecken die freiwilligen Seenotretter der DGzRS-Station Travemünde zwei mit einem Stehpaddelbrett abtreibende Jugendliche. Foto: Die Seenotretter – DGzRS