#781 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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23.12.2020 Groß angelegte Suche in der Neustädter Bucht
Eine groß angelegte Suche hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Mittwoch, 23. Dezember 2020, in der Neustädter Bucht koordiniert. Drei Rettungseinheiten der Seenotretter, mehrere Behördenschiffe und ein Hubschrauber waren nach Meldungen über einen Feuerschein auf See im Einsatz. Nach mehreren Stunden wurde die Suche ergebnislos eingestellt. Seenotrettungskreuzer und Seenotrettungsboote im SAR-Dienst der DGzRS suchen in der Neustädter Bucht.
Eine groß angelegte Suche hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Mittwoch, 23. Dezember 2020, in der Neustädter Bucht koordiniert. Drei Rettungseinheiten der Seenotretter, mehrere Behördenschiffe und ein Hubschrauber waren nach Meldungen über einen Feuerschein auf See im Einsatz. Nach mehreren Stunden wurde die Suche ergebnislos eingestellt.
Gegen 7 Uhr meldete eine Beobachterin aus Timmendorfer Strand einen lauten Knall und Feuerschein in östlicher Richtung über der Ostsee. Ein zweiter Beobachter meldete unabhängig davon Ähnliches. Die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS leitete daraufhin eine groß angelegte Suche ein. Seitens der DGzRS waren beteiligt der Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK/Station Grömitz sowie die beiden Seenotrettungsboote HENRICH WUPPESAHL/Station Neustadt und SRB 80/Station Travemünde.
Außerdem beteiligten sich an der Suche die Bundespolizei-Schiffe „Rhön 2“ und „Bad Bramstedt“, die Wasserschutzpolizeiboote „Habicht“ (Schleswig-Holstein) und „Hoben“ (Mecklenburg-Vorpommern), das Zollboot „Amrum“ sowie das Mehrzweckschiff „Scharhörn“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Zur Unterstützung der Suche aus der Luft setzte die SEENOTLEITUNG der DGzRS einen Such- und Rettungshubschrauber der Deutschen Marine ein. Seenotrettungkreuzer und Seenotrettungsboote im SAR-Dienst der DGzRS suchen gemeinsam mit Behördenschiffen die Küte vor Timmendorfer Strand und Scharbeutz ab.
Unter Führung der HANS HACKMACK und später der „Bad Bramstedt“ suchten die beteiligten Einheiten das Suchgebiet ab. Recherchen bei der Schifffahrt im Revier und bei lokalen Fischern hinsichtlich der gemeldeten Beobachtungen blieben ohne Ergebnis.
Zwar wurde gegen 10.50 Uhr von der Hubschrauber-Besatzung etwa eine dreiviertel Seemeile vor der Küste zwischen Timmendorfer Strand und Scharbeutz ein unbeschrifteter Rettungsring aufgenommen. Es gibt jedoch keinerlei Hinweise darauf, dass er in Zusammenhang mit den Sichtungen der Beobachter steht.
Ebenso wenig gibt es zum jetzigen Zeitpunkt Erkenntnisse über überfällige Menschen oder Fahrzeuge im Revier. Weitere Gegenstände oder gar Wrackteile wurden nicht gefunden. Auch eine Sonarsuche der „Scharhörn“ unter Wasser rund um die Fundstelle des Rettungsringes endete gegen 12.30 Uhr ergebnislos.
Blick von einem Seenotrettungsboot der DGzRS auf den Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK/Station Grömitz im Suchverband in der Neustädter Bucht (Archivbild)
Blick auf die in parallelen Streifen suchenden Einheiten vor Timmendorfer Strand und Scharbeutz (Foto: Bundespolizei See)
#782 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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03.01.2021 Seenotretter retten unterkühlten Kitesurfer – weitere Vermissten-Suche mit gutem Ausgang
Verlorene Kite-Segel sorgten in der Neustädter Bucht (Schleswig-Holstein) am Sonntag, 3. Januar 2021, für zwei unmittelbar aufeinander folgende Einsatzlagen. Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) halfen zunächst einem unterkühlten Surfer, der selbstständig nicht mehr aus dem Wasser kam. Ein auf den Wellen treibendes Segel sorgte kurz darauf für eine großangelegte Suche, an der drei Rettungseinheiten der Seenotretter, ein Boot die Feuerwehr sowie ein Hubschrauber der Marine beteiligt waren.
Gegen 12.20 Uhr erhielt die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC= Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS Kenntnis über eine Person, die zwischen Pelzerhaken und Neustadt im Wasser treibe und winke. Daraufhin wurde das in Neustadt stationierte Seenotrettungsboot HENRICH WUPPESAHL alarmiert, welches kurze Zeit später zur Rettung eilte. Die Seenotretter retteten einen 24-jährigen Kitesurfer, der bereits eine halbe Stunde im rund vier Grad Celsius kalten Wasser der Ostsee trieb. Es war ihm nicht gelungen, wieder auf sein Brett zu gelangen und das rettende Ufer zu erreichen.
Der junge Mann hatte versucht, ein abgetriebenes Segel zu bergen. Dabei war er selbst in Not geraten. Die Besatzung der HENRICH WUPPESAHL versorgte den leicht unterkühlten Wassersportler an Bord medizinisch und übergab ihn wenig später in Neustadt an den Landrettungsdienst. Dieser brachte den Mann zur Beobachtung in ein Krankenhaus.
Unmittelbar danach (ca. 12.40 Uhr) wurde der SEENOTLEITUNG BREMEN gemeldet, dass im Bereich Sierksdorf/Haffkrug eine Person im Wasser gesehen worden sei. Dies bestätigte sich zunächst nicht; allerdings erfolgte bald darauf eine weitere Meldung über ein Kite-Segel, welches auf dem Meer treibe.
Das Seenotrettungsboot HENRICH WUPPESAHL lief erneut aus; zusätzlich wurden der Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK/DGzRS-Station Grömitz sowie das Seenotrettungsboot SRB 80/DGzRS-Station Travemünde hinzugezogen. Ein Schlauchboot der Feuerwehr kam ebenso zum Einsatz wie ein in Warnemünde stationierter Sea-King-Hubschrauber der Marine.
Im Verlauf der mehr als einstündigen Suche konnte das Kite-Segel gefunden werden. Über eine auf dem Segel notierte Telefonnummer wurde der Besitzer des Segels ausfindig gemacht. Dieser befand sich sicher und trocken an Land und war auch zuvor in keiner Notlage gewesen. So konnte die Suche mit gutem Ausgang beendet werden.
Die von der DGzRS betriebene Website www.sicher-auf-see.de bietet Basiswissen und Tipps für Wassersportler. Die DGzRS bittet Surfer um Mithilfe, indem sie Ihr Material mit Ihrer Telefonnummer und der einer weiteren Person beschriften. Für Kites und Boards bietet die DGzRS spezielle Sticker an.
Wird so markiertes Material auf See oder an Land gefunden, kann Kontakt zum Besitzer aufgenommen und leichter ermittelt werden, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt. Das spart Zeit und unnötige Suchen.
Ein weiterer Vorteil: Gefundenes Material lässt sich schnell zuordnen. Übrigens: Wer sein Material auf Nord- oder Ostsee verloren hat und zurück an Land ist, muss nicht auf einen Anruf warten. Kurz die Nummer der SEENOTLEITUNG 0421 53 68 70 wählen und das eigene verlorene Material beschreiben. Die DGzRS führt eine „Lost & Found“-Liste.
#783 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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07.02.2021 Nächtliche Suche nach Person über Bord von Containerfrachter in der Wesermündung – Seenotretter und zahlreiche weitere Einheiten im Einsatz
Die Seenotretter der Stationen Bremerhaven und Fedderwardersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben heute, Sonntag, den 7. Februar 2021, in den frühen Morgenstunden gemeinsam mit zahlreichen weiteren Einheiten nach einem über Bord gestürzten Besatzungsmitglied des Containerfrachters „Santa Clara“ gesucht. Koordiniert wurde die Suche durch die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Das Unglück ereignete sich in der Wesermündung beim Anlauf nach Bremerhaven. Seenotrettungskreuzer DGzRS in schwerer See
Die SEENOTLEITUNG BREMEN wurde um 3.44 Uhr alarmiert, dass von dem 300 Meter langen Containerfrachter „Santa Clara“ bei der Tonne 39 vor Bremerhaven (etwa in Höhe von Fedderwardersiel) ein weibliches Besatzungsmitglied über Bord gestürzt sei.
In die Suche waren der Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER der Station Bremerhaven, das Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN (Freiwilligenstation Fedderwardersiel), zwei Lotsenversetzboote und das Polizeiboot „Wisura“ sowie weitere Fahrzeuge eingebunden.
Als erstes im Suchgebiet war ein Hubschrauber von Northern Helicopter. Durch die SAR-Leitstelle (Rescue Coordination Center - RCC) GLÜCKSBURG der Marine wurde ein Sea-King-Hubschrauber eingesetzt, der das gesamte Wattengebiet abflog.
Die seeseitige Suche im Wattengebiet der Wesermündung wurde durch die extrem niedrigen Wasserstände der heutigen Nacht erschwert. So konnte das Seenotrettungsboot EMIL ZIMMERMANN selbst bei Hochwasser und mit seinem geringen Tiefgang den Mittelpriel Richtung Weserfahrwasser nicht queren. In der Nacht erreichte das Hochwasser nur einen Stand von zwei Metern unter dem normalen Wasserstand.
Die unter dänischer Flagge fahrende „Santa Clara“ hat zwischenzeitlich Bremerhaven erreicht. Die Suche nach dem vermissten Besatzungsmitglied wurde am späten Vormittag bis zum Eintreffen neuer Erkenntnisse eingestellt. Bei Niedrigwasser wird im Laufe des Tages eine Nachsuche durchgeführt werden. Zum Zeitpunkt der Suche herrschte Sturm mit Böen von zehn Beaufort (über 100 km/h) bei einer Lufttemperatur von minus acht Grad Celsius und einer Wassertemperatur von zwei Grad Celsius.
Die Polizei Bremen hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am Dienstag, 9. März 2021, die Rettung zweier Angler koordiniert. Das Boot der beiden Männer war nördlich von Rügen offenbar gekentert. Dank eines Schiffs in unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle und des Einsatzes eines Rettungshubschraubers konnten die teils bereits unterkühlten Mittdreißiger sicher an Land gebracht werden.
Gegen 11 Uhr informierte der Skipper eines Motorbootes die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS über einen Notfall rund dreißig Seemeilen (ca. 54 Kilometer) nördlich von Sassnitz auf Rügen. Zwei Männer hatten aus ungeklärter Ursache mit ihrem sechs Meter langen Angelboot Schiffbruch erlitten und kurzzeitig im nur vier Grad Celsius kalten Wasser der Ostsee getrieben. Er hatte sie an Bord seines in der Nähe fahrenden Bootes genommen und mit Decken sowie warmen Tee versorgt. Mindestens einer der beiden Schiffbrüchigen zeigte laut Anrufer jedoch Anzeichen einer Unterkühlung.
Umgehend leiteten die Wachleiter der SEENOTLEITUNG BREMEN Schritte für die medizinische Versorgung der Männer und ihren Transport an Land ein. Sie alarmierten den in Sassnitz stationierten Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE sowie einen Rettungshubschrauber von NHC Northern Helicopter. Zudem wurde das in der Nähe fahrende Fischereischutzschiff „Seeadler“ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in den Einsatz aufgenommen.
Gegen 11.40 Uhr traf der Rettungshubschrauber am Unfallort ein und setzte einen Notfallsanitäter per Seilwinde (sogenanntes „Winsch-Verfahren“) auf dem Motorboot mit den beiden Schiffbrüchigen ab. Vor Ort wurde entschieden, die unterkühlten Männer in ein Krankenhaus auszufliegen.
Da das havarierte Boot nicht vollständig untergegangen war, sondern ein Teil weiter an der Oberfläche trieb, sicherte das Fischereischutzschiff „Seeadler“ das Wrack. Die umliegenden Verkehrszentralen wurden über das Schifffahrtshindernis in Kenntnis gesetzt.
Zum Einsatzzeitpunkt herrschten südliche Winde mit einer Stärke von rund drei Beaufort. Die Lufttemperatur betrug etwa ein Grad Celsius.
#785 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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11.03.2021 Seenotretter schleppen Motorboot frei – Havarist lag rund zwölf Stunden auf Grund
Es sollte eine kurze Überführungsfahrt von Varel nach Wilhelmshaven werden – am Ende waren drei Männer mehr als 14 Stunden auf See. Denn bereits kurz hinter der Vareler Schleuse saßen sie mit ihrem Motorboot im Watt fest. Zwölf Stunden später, in der Nacht zu Donnerstag, 11. März 2021, baten sie die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) um Hilfe.
Gegen 23 Uhr meldete sich der Skipper des zehn Meter langen Motorbootes bei der SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC= Maritime Rescue Co-ordination Centre) der DGzRS. Das Boot, das er gemeinsam mit zwei weiteren Männern von Varel nach Wilhelmshaven überführen wollte, war gut zwölf Stunden zuvor im Vareler Watt festgekommen. Offenbar war der Besatzung der niedrige Wasserstand des Jadebusens zum Verhängnis geworden, den kräftige Winde aus Süden mit Windstärken zwischen sechs und sieben Beaufort (bis zu 63 km/h) verursacht hatten.
Das Warten auf das nächste Hochwasser hatte keinen Erfolg gebracht, da dieses ebenfalls gut einen Meter niedriger ausfiel als üblich. Die Männer an Bord des Bootes waren inzwischen müde und entkräftet. Zudem bereitete ihnen der immer stärker werdende Wind zunehmend Sorge.
Die Wachleiter der SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierten die Freiwilligen-Besatzung der DGzRS-Station Wilhelmshaven, die nach wenigen Minuten mit dem Seenotrettungsboot PETER HABIG auslief. Gegen 0.30 Uhr trafen die Seenotretter beim Havaristen ein, dessen Besatzung mit Leuchtsignalen auf sich aufmerksam machte. Kräftiger Regen erschwerte die Sichtverhältnisse zusätzlich.
Aufgrund des niedrigen Wasserstands war es der PETER HABIG nicht möglich, beim Motorboot längsseits zu gehen. Die Seenotretter stellten deshalb mit dem Leinenwurfgerät eine Leinenverbindung her. Anschließend schleppten sie das Motorboot frei und ins Fahrwasser zurück. Nachdem sich die Seenotretter davon überzeugt hatten, dass es in der Lage war, aus eigener Kraft nach Wilhelmshaven weiterzufahren, lösten sie die Schleppverbindung.
Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kamen am Dienstagabend, 16. März 2021, einem manövrierunfähigen Fischkutter vor Strande zur Hilfe. Das Tochterboot TB 45 des Seenotrettungskreuzers SK 41 schleppte den Kutter nach Strande.
Gegen 18 Uhr meldete sich der gut zehn Meter lange Fischkutter direkt über den UKW-Notrufkanal 16 bei den Seenotrettern der DGzRS-Station Laboe. Ein Teil des Netzes war in den Propeller des Kutters geraten, der deshalb nun manövrierunfähig vor Strande trieb.
Der noch ungetaufte Seenotrettungskreuzer, der derzeit mit seiner internen Bezeichnung SK 41 in den Einsatz geht, vertritt aktuell auf der Station Laboe den Seenotrettungskreuzer BERLIN während dessen Werftzeit. SK 41 setzte umgehend sein Tochterboot TB 45 aus. Dieses machte sich auf den kurzen Weg über die Kieler Förde. Nach kurzer Zeit erreichte TB 45 den Havaristen und stellte erfolgreich eine Leinenverbindung her. Die Seenotretter nahmen so den Fischkutter in Schlepp und brachten ihn in den Strander Hafen.
Zur Einsatzzeit wehten leichte Winde mit rund drei Beaufort Windstärke (bis zu ca. 20 km/h) aus West-Nordwest.
#787 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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17.03.2021 Angler auf der Schlei tödlich verunglückt
Bei einem Unglück auf der Schlei bei Kappeln am Dienstag, den 16. März, ist ein 62-jähriger Angler aus Hamburg ums Leben gekommen. Die freiwilligen Seenotretter der Station Maasholm der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hatten den Mann nicht weit von seinem Boot entfernt treibend aufgefunden. Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY in voller Fahrt auf der Schlei
Der Kapitän eines Schleppers hatte der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS die Sichtung eines kleinen Schlauchbootes und eine Person im Wasser kurz hinter Rabelsund auf der Südseite der Schlei gemeldet. Aufgrund seines Tiefganges konnte der Schlepper sich jedoch nicht nähern. Sofort alarmierten die Wachleiter die Freiwilligenstation Maasholm. Vormann Steffen Ottsen befand sich zu diesem Zeitpunkt für Ausbildungsmaßnahmen im Stationsgebäude. Innerhalb von zehn Minuten waren drei weitere Freiwillige vor Ort und das Seenotrettungsboot HELLMUT MANTHEY lief aus. Bereits wenige Minuten später sichteten die Seenotretter vor dem Ellenberger Holz das Boot, in dem sich nur eine Jacke und ein Eimer mit Fischen befand. Den Angler fanden sie etwa 200 Meter entfernt leblos treibend. Die Seenotretter nahmen den Mann mit einem Rettungsnetz an Bord und begannen sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Nach Rücksprache mit der Rettungsleitstelle brachten sie ihn ohne Unterbrechung der Maßnahmen nach Kappeln, wo Sanitäter und Notärztin übernahmen. Um 18.20 Uhr wurde der Mann mit dem Rettungswagen zum Hubschrauber gebracht, der auf dem Sportplatz Kappeln gelandet war. Von dort wurde er per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Wie zwischenzeitlich mitgeteilt wurde, überlebte der Mann den Unfall jedoch leider nicht. Die Seenotretter fuhren zum Unfallort zurück, nahmen das Schlauchboot in Schlepp und überbrachten es der Wasserschutzpolizei. Das Wasser der Schlei hat derzeit eine Temperatur von fünf Grad Celsius. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist unklar.
#788 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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04.04.2021 Geburt an Bord: Baby kommt auf Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG zur Welt
In der Nacht zum Ostersonntag (4. April 2021) ist auf dem Seenotrettungskreuzer PIDDER LÜNG der Station List auf Sylt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein Kind zur Welt gekommen. Mutter und Kind sind wohlauf. Seenotrettungskreuzer im Hafen von List auf Sylt
„Wir sind superglücklich und es geht uns allen gut!“ berichtete die junge Mutter, Lara Müller-Maron (25) heute Vormittag nach ihrer anstrengenden und aufregenden Nacht: Ihr kleiner Sohn Bosse kam in den frühen Morgenstunden des Ostersonntages am 4.4. um 4.02 Uhr an Bord des Seenotrettungskreuzers PIDDER LÜNG zur Welt. Vater Teunis Maron konnte seine Frau unerwartet mit seinem Sohn am Morgen auf Sylt wieder in Empfang nehmen. Er dankte ausdrücklich der Hebamme sowie den Rettungssanitätern und den Seenotrettern von der PIDDER LÜNG für die Unterstützung und Betreuung seiner Frau und seines Sohnes.
Die Seenotretter waren um zwei Uhr nachts geweckt worden. Eine hochschwangere Sylterin müsse zur Entbindung ans Festland gebracht werden. Ein Hubschrauber konnte nicht fliegen. Geplant war, die werdende Mutter im dänischen Havneby an einen Rettungswagen zu übergeben. Von dort sollte sie nach Flensburg in die Klinik gebracht werden. Doch bereits auf der knapp 25-minütigen Überfahrt deutete sich an, dass dazu die Zeit nicht mehr ausreichen würde.
Die Leinen der PIDDER LÜNG waren in Havneby gerade fest, als um 4.02 Uhr an Bord ein gesunder Junge zur Welt kam. Hebamme Cornelia von Böhlen ist froh über den guten Verlauf. „Das Kind kam deutlich vor dem Geburtstermin zur Welt. Seit es keine Geburtsklinik mehr auf Sylt gibt, wird empfohlen, dass Schwangere zwei Wochen vor dem errechneten Termin die Insel verlassen, aber der Zeitpunkt war noch nicht gekommen“, berichtete sie. Mit zwei weiteren Hebammen steht sie über den Hebammen-Notruf auf der Insel Sylt für Schwangere zur Verfügung. Über die Situation an Bord des Seenotrettungskreuzers war Cornelia von Böhlen voll des Lobes: „Das war eine ganz tolle, ruhige Stimmung an Bord.“
Der am Hafen bereits wartende Rettungswagen aus Flensburg wurde nicht mehr benötigt – Mutter und Kind ging es so gut, dass nach etwa einer Stunde alle gemeinsam die Rückreise nach List per Seenotrettungskreuzer antreten konnten.
Die Seenotretter Holger Speck, Gerhard Reinfeld und Christopher Kölln freuen sich ebenfalls, dass alles gut verlaufen ist. „Ich hatte unterwegs schon den Eindruck, dass das nicht mehr lange dauert“, sagte Vormann Holger Speck, selbst Vater von drei Töchtern, der gleich neben dem kleinen Hospitalbereich auf der Brücke stand und den Seenotrettungskreuzer nach Havneby steuerte. Eine Geburt an Bord der PIDDER LÜNG war auch für ihn aufregend.
Auch wenn die Seenotretter grundsätzlich darauf vorbereitet sind, medizinische Notfälle an Bord zu versorgen, so sind Geburten an Bord selten. Das letzte Mal war dies vor knapp zehn Jahren der Fall. Damals kam auf dem Seenotrettungskreuzer der Station Amrum ein Junge zur Welt.
Sind froh über den guten Verlauf: Seenotretter Christopher Kölln, Holger Speck und Gerhard Reinfeld (v.l.n.r.). An Bord ihres Seenotrettungskreuzers wurde heute Nacht Bosse geboren (kleines Bild mit Mutter Lara)
#789 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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05.04.2021 Rauchentwicklung an Bord: Seenotretter helfen fünf Personen auf havariertem Motorboot
Die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) waren am Abend des Ostersonntag, 4. April 2021, vor Boltenhagen für ein Motorboot im Einsatz. Zunächst war von einem Brand an Bord ausgegangen worden. Das Seenotrettungsboot WOLFGANG WIESE der Freiwilligen-Station Timmendorf/Poel schleppte das Boot nach Tarnewitz. Eine Frau musste vermutlich mit einen Schock zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus.
Gegen 19.45 Uhr erhielt die SEENOTLEITUNG BREMEN (MRCC = Maritime Rescue Co-Ordination Centre) Kenntnis von einer Notlage rund zwei Seemeilen (ca. 3,5 Kilometer) vor Boltenhagen. Auf einem knapp zehn Meter langen Motorboot gab es sehr starke Rauchentwicklung, so dass die Besatzung zunächst von einem Feuer im Maschinenraum ausging. An Bord befanden sich vier Erwachsene und ein Kind.
Umgehend alarmierten die Wachleiter der SEENOTLEITUNG die DGzRS-Einheiten der umliegenden Stationen; darunter die Seenotrettungsboote WOLFGANG WIESE/Timmendorf auf Poel und SRB 80*/Travemünde sowie den Seenotrettungskreuzer BREMEN/Großenbrode. Zusätzlich wurden Behördenschiffe der Wasserschutzpolizeiinspektion Wismar, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie des Bundesministeriums für Verkehr mit in den Einsatz aufgenommen.
Gut dreißig Minuten nach der Erstmeldung traf das Seenotrettungsboot WOLFGANG WIESE als Erster am Havaristen ein. Die Rauchentwicklung war zu diesem Zeitpunkt bereits gestoppt. Offenbar war Kühlflüssigkeit aus einer geplatzten Leitung auf den heißen Motor gelaufen. Zu einem Brand war es glücklicherweise nicht gekommen.
Das Seenotrettungsboot WOLFGANG WIESE nahm den Havaristen in Schlepp, begleitet vom Küstenstreifenboot „Hoben“ der Polizei. Während des Rücklaufs zum Festland klagte eine Frau an Bord des Havaristen über Kreislaufprobleme. Ein zum Rettungssanitäter ausgebildeter Seenotretter stieg auf den Havaristen über und übernahm die medizinische Erstversorgung.
Die Frau hatte offenbar einen Schock erlitten. In Tarnewitz wurde sie an den bereits eingetroffenen Landrettungsdienst übergeben und in ein Krankenhaus gebracht wurde. Die übrigen vier Personen blieben unverletzt.
Zur Einsatzzeit wehte der Wind mit rund vier Beaufort Windstärke (bis zu ca. 30 km/h) aus Südwest. Die Lufttemperatur betrug sieben Grad Celsius.
*interne Bezeichnung bis zur noch ausstehenden Taufe
#790 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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06.04.2021 Oster-Einsätze für die Seenotretter
Die Seenotretter waren über das Osterwochenende 2021 mehrfach auf Nord- und Ostsee gefordert. Der schönste Einsatz für die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war die Geburt eines kleinen Jungen am Ostersonntag an Bord des Seenotrettungskreuzers PIDDER LÜNG/Station List auf Sylt. Feuer an Bord wurde zunächst am Ostermontag befürchtet, als vor Boltenhagen Rauch aus einem Motorboot drang. Dort leistete das Seenotrettungsboot WOLFGANG WIESE/Timmendorf erfolgreich Hilfe; zu einem Brand kam es glücklicherweise nicht.
Eine Feuertaufe der anderen Art erlebte SRB 82, das noch ungetaufte neue Seenotrettungsboot der DGzRS-Station Schleswig. Bei Lindaunis wurden auf der Schlei am Abend des Ostersamstags (3. April 2021) rote Raketen gemeldet; in der Schifffahrt ist dies das Signal für unmittelbare Lebensgefahr. SRB 82, das erst seit wenigen Tagen auf seiner Station ist, suchte gemeinsam mit dem Schwesterschiff HELLMUT MANTHEY/Station Maasholm bis weit in die Nacht die Schlei ab. Die Anzeichen für eine Notlage erhärteten sich jedoch nicht.
Zur fast gleichen Zeit beschäftigten ebenfalls rote Raketen vor Dänisch-Nienhof gleich drei Seenotrettungsboote. ECKERNFÖRDE/Station Eckernförde, NIMANOA/Damp und GERHARD ELSNER/Schilksee suchten gemeinsam mit einem Polizeiboot und einem Hubschrauber nach einem vermeintlich in Not befindlichen Schiff – auch dort ohne Ergebnis.
Früher am Tag war ein Alleinsegler zwischen Jade- und Wesermündung auf einer Sandbank gestrandet. Der Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER/Station Bremerhaven befand sich zu dieser Zeit auf einer Kontrollfahrt und griff sehr schnell ein. Mit dem Tochterboot CHRISTIAN gelang es den Seenotrettern, das Schiff wieder in tieferes Wasser zu ziehen. Weil das Ruder der Yacht zuvor jedoch stark beschädigt worden war, schleppte die HERMANN RUDOLF MEYER sie nach Bremerhaven.
Tags darauf, am Ostersonntag (4. April 2021), gab es erneut Arbeit für die Freiwilligen-Mannschaft der Station Schleswig und SRB 82: Auf der Schlei war ein Boot durch Schäden am Segel manövrierunfähig geworden. SRB 82 nahm das Segelboot in Schlepp und brachte es in den sicheren Hafen.
#791 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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21.04.2021 Seenotretter befreien vor Grömitz Seekajakfahrer aus großer Gefahr
Ein stark unterkühlter Mann verdankt seine rasche Rettung aus der Ostsee am Mittwochnachmittag, 21. April 2021, einem aufmerksamen Anwohner und dem schnellen Eingreifen der Seenotretter: Die Besatzung des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nahm den Wassersportler vor Grömitz an Bord, nachdem er mit seinem Seekajak gekentert war.
Gegen 13.45 Uhr meldete sich ein Mann bei der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS: Von seinem erhöht liegenden Wohnhaus bei Bliesdorf hatte er etwa 250 Meter vor der Küste einen Menschen in der Ostsee gesichtet. Sofort alarmierten die Wachleiter die Grömitzer Seenotretter.
Bereits 15 Minuten später waren sie mit dem Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN an der Unglücksstelle südwestlich von Grömitz. Schnell entdeckten sie vor Ort einen in der etwa 8 °C kalten Ostsee schwimmenden Seekajakfahrer. Das Seekajak des 47-jährigen Mannes aus dem Raum Hamburg war gekentert. Bei ablandigem nordwestlichem Wind der Stärke 5 (bis zu 38 Stundenkilometer) hätte er vermutlich nur mit größter Anstrengung aus eigener Kraft die Küste wieder erreichen können. Die erfahrene Besatzung der HANS INGWERSEN nahm den sichtlich erschöpften Wassersportler über die große Bergungspforte – eine spezielle Tür in der Bordwand nahezu auf Höhe der Wasserlinie – vorsichtig an Bord des Seenotrettungsbootes.
Dort versorgten die Seenotretter den Mann medizinisch, hüllten ihn in eine spezielle wärmende Weste und Decken. „Er war bereits stark unterkühlt. Seine Körperkerntemperatur betrug nur noch knapp über 30 °C“, berichtet Vormann Nils Reher. In Grömitz übergab seine Besatzung den 47-Jährigen an den Landrettungsdienst. Dieser brachte ihn mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus.
Die Seenotretter weisen in diesem Zusammenhang noch einmal auf ihre spezielle Präventions-Website hin, auf der Wassersportler wie Seekajakfahrer zahlreiche wertvolle Tipps für die Vorbereitung ihrer Törns finden. Zusätzlich empfiehlt die DGzRS den Download ihrer kostenlosen Sicherheits-App SafeTrx, die mit dem Smartphone die eigene Route aufzeichnen kann und die direkte Alarmierung der Seenotretter ermöglicht.
In der Lübecker Bucht waren die Seenotretter der DGzRS-Station Grömitz mit dem Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN im Einsatz für einen stark unterkühlten Mann, dessen Seekajak gekentert war. Archivfoto: Die Seenotretter – DGzRS/Alexander Krüger
Die Seenotretter haben am Sonntagabend, 25. April 2021, auf der Weser vor Bremerhaven einem schwer verletzten Seemann schnelle Hilfe gebracht. Der Mann hatte sich an Bord eines Tankschiffes einen offenen Armbruch zugezogen. Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachte ihn sicher an Land.
Die Verkehrszentrale Bremerhaven hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS gegen 19 Uhr über einen schweren Unfall an der Stromkaje informiert. Dort hatte das unter dänischer Flagge fahrende Containerschiff „Seago Piraeus“ festgemacht. Um Brennstoff zu übergeben, lag die Bunkerbarge „Ebba 2“ längsseits des Frachters. Von diesem fiel plötzlich aus noch ungeklärter Ursache ein Gegenstand herunter. Dieser traf einen philippinischen Seemann auf der „Ebba 2“ und verletzte ihn sehr schwer am Arm. Er benötigte umgehend medizinische Hilfe.
Sofort alarmierten die Wachleiter den Seenotrettungskreuzer HERMANN RUDOLF MEYER der Station Bremerhaven, da ein Abbergen* nur seeseitig möglich war. Mit einem Notarzt und zwei Rettungsassistenten an Bord liefen die Seenotretter bereits wenig später aus; Kurs: Containerterminal.
Vor Ort gingen die Seenotretter mit der HERMANN RUDOLF MEYER bei dem Bunkerschiff längsseits. Der Notarzt, die Rettungsassistenten und ein als Rettungssanitäter ausgebildeter Seenotretter stiegen bei ruhiger See auf die „Ebba 2“ über. Dort stabilisierten sie zunächst den Patienten, bevor die Besatzung des Seenotrettungskreuzers ihn übernahm.
Während der Rückfahrt zum Alten Hafen versorgte der Notarzt den Schwerverletzten an Bord weiter. Am Liegeplatz der Seenotretter kümmerte sich der Landrettungsdienst um den Weitertransport des Mannes in ein nahegelegenes Krankenhaus.
Im Einsatz für einen schwer verletzten Seemann: die Seenotretter des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER der DGzRS. Archiv-Foto: Die Seenotretter – DGzRS
#793 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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07.05.2021 Seenotretter bringen Inselversorger mit Maschinenschaden sicher nach Helgoland
Der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat gestern Nacht (6. Mai 2021) ein Frachtschiff nach Maschinenausfall sicher in den Hafen von Helgoland geschleppt. Ein Seenotrettungskreuzer hat ein Frachtschiff im Schlepp
Die „Helgoland“, ein Küstenmotorschiff, das regelmässig Fracht von Cuxhaven nach Helgoland bringt, hatte nur etwa zwei Seemeilen (ca. 3,6 Kilometer) von der Hochseeinsel entfernt einen Maschinenschaden erlitten. Um zu verhindern, dass das treibende Schiff in eine Gefahrenlage geriet, bat der Kapitän der „Helgoland“ die Seenotretter um Unterstützung. Bei ruhiger See konnten die Seenotretter problemlos eine Leinenverbindung zwischen dem Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE (46 Meter lang) und der mit 45,5 Metern gleich großen „Helgoland“ herstellen. Zunächst im Schlepp, dann längsseits, brachten die Seenotretter das Schiff sicher in den Hafen.
#794 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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08.05.2021 Seenotretter befreien Fahrgastschiff aus mißlicher Lage – „Stadt Kappeln“ vor Lindaunisbrücke auf der Schlei festgekommen
Die Seenotretter der Station Olpenitz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben gestern, Freitag, den 7. Mai 2021, das Fahrgastschiff „Stadt Kappeln“ auf der Schlei aus einer sehr mißlichen Lage befreit: Es war vor der Lindaunisbrücke festgekommen. Ein DGzRS-Seenotrettungskreuzer schleppt ein Fahrgastschiff vor der Lindaunisbrücke
Ebenfalls im Einsatz war das noch ungetaufte Seenotrettungsboot SRB 82 der Freiwilligenstation Schleswig. Der Kapitän der „Stadt Kappeln“ hatte kurz vor 15 Uhr Kontakt mit der SEENOTLEITUNG BREMEN aufgenommen, nachdem das Fahrgastschiff vor der Schleibrücke festgekommen war. Daraufhin lief der Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK der Station Olpenitz sofort aus. Auch das Seenotrettungsboot SRB 82 der Station Schleswig wurde alarmiert. Das 38 Knoten schnelle und rund 9 Meter lange SRB 82 war mit drei freiwilligen Seenotrettern zuerst vor Ort und ging zunächst bei dem Havaristen längsseits. Die acht Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder des Fahrgastschiffes waren alle wohlauf. Die Seenotretter der wenig später eintreffenden FRITZ KNACK übergaben eine schwere Schleppleine an die „Stadt Kappeln“, die mit vierzig Metern doppelt so lang ist wie der Seenotrettungskreuzer. Es gelang jedoch nach mehreren Versuchen, das Schiff freizuziehen. Es konnte seine Fahrt daraufhin ohne Beeinträchtigung fortsetzen. Das Fahrgastschiff „Stadt Kappeln“ hatte vor der Brücke im relativ schmalen Fahrwasser der Schlei gedreht. Schiffe können die zurzeit nur eingeschränkt öffnende Lindaunisbrücke nicht jederzeit passieren. Zur Zeit des Einsatzes herrschte stark böiger Wind mit circa sechs Beaufort (bis 49 km/h).
Der Seenotrettungskreuzer FRITZ KNACK der DGzRS-Station Olpenitz schleppte das festgekommen Fahrgastschiff „Stadt Kappeln“ vor der Lindaunis-Brücke frei.
SRB 82 längsseits beim Fahrgastschiff "Stadt Kappeln"
#795 RE: Aus der Arbeit der SEENOTRETTER - bitte nicht drauf antworten
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10.05.2021 Seenotretter aus Schleswig bringen erschöpften Kajakfahrer in Sicherheit
Einen unterkühlten Paddler haben die freiwilligen Seenotretter der Station Schleswig der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gestern Nachmittag, 9. Mai 2021, auf der Schlei an Bord genommen und an den Landrettungsdienst übergeben. Seenotrettungsboot der DGzRS in voller Fahrt auf der Ostsee
Kurz zuvor war der 54-jährige Urlauber in einen Hafen an der Schlei gepaddelt und einem Seenotretter aufgefallen, der sich privat dort aufhielt. Er sprach den durchnässten Mann an, der einen leicht desorientierten Eindruck machte. Der Seenotretter konnte ihn jedoch nicht davon abhalten, wieder in sein Boot zu steigen und die Fahrt fortzusetzen. Er rief daraufhin die Kollegen in der SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS an, die sicherheitshalber die Freiwilligenstation in Schleswig alarmierten. Die Seenotretter liefen sofort aus. Ihr 8,9 Meter langes Seenotrettungsboot SRB 82 ist bis zur Taufe noch unter seiner internen Baunummer im Einsatz. Sie fanden den Mann in seinem Kajak vor Füsingen auf der Schlei. Er war sehr erschöpft und nahm die Hilfe der Seenotretter sofort an. In seinem Boot befand sich eine erhebliche Menge Wasser. Die Seenotretter übernahmen den Mann aus dem Kajak und leiteten unmittelbar eine medizinische Erstversorgung ein. Er war so stark unterkühlt und geschwächt, dass die Seenotretter Notarzt und Rettungsdienst anforderten. Von der Station Schleswig aus wurde der Paddler ins Krankenhaus gebracht. Das Kajak übergaben die Seenotretter an den Verleiher. Nach eigenen Aussagen war der Mann, der aus Wismar stammt, seit elf Uhr vormittags mit dem Kajak unterwegs gewesen. Nur mit Freizeitkleidung und Rettungsweste bekleidet hatte er unterwegs mehrere Regenschauer erlebt. Auf der Schlei herrschten eine kurze steile Welle und Wind mit zum Teil fünf bis sechs Beaufort (bis 49 km/h).
Die Seenotretter der Freiwilligen-Station Schleswig kamen einem Kajakfahrer am Wochenende mit dem Seenotrettungsboot SRB 82 zu Hilfe (Archivbild, hier auf der Ostsee)